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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Schalldämpfer für eine Handfeuerwaffe sowie eine Handfeuerwaffe mit einem erfindungsgemäßen Schalldämpfer.
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Hintergrund der Erfindung
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Unter dem Begriff „Handfeuerwaffe“ werden Faustfeuerwaffen verstanden, etwa Rückstoßladerwaffen, Gasdruckladerwaffen, Pistolen oder dergleichen. Die Erfindung wird am Beispiel einer Pistole beschrieben, obwohl die vorliegende Erfindung hierauf nicht beschränkt ist und bei allen Arten von Faustfeuerwaffen zum Einsatz kommen kann, die einen Verschluss bzw. ein Verschlussstück aufweisen.
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Es ist bekannt, Pistolen mit einem Schalldämpfer auszurüsten, um die Schallemission zu reduzieren, die von den beim Schuss aus der Laufmündung ausströmenden, unter hohem Druck stehenden und explosionsartig expandierenden Gasen ausgehen.
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Schalldämpfer können über ein Schraubgewinde am vorderen Ende des Waffenlaufes auf den Waffenlauf aufgeschraubt werden. Ein solcher Schalldämpfer ist beispielsweise aus der
DE 4231183 C1 bekannt.
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Bei Handfeuerwaffen mit feststehendem Lauf bereitet der Schalldämpfer nur geringe Probleme, was die Selbstladefunktion der Waffe betrifft.
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Bei Handfeuerwaffen mit einem beweglichen Lauf erweist sich die Aufrechterhaltung der Selbstladefunktion der Waffe als problematisch. Denn ein auf den Lauf aufgeschraubter Schalldämpfer erhöht die beim Schuss zurücklaufende Masse, wodurch die Rücklaufgeschwindigkeit des Laufs abnimmt. Dies kann zur Folge haben, dass die Selbstladefunktion der Waffe entweder vollständig unterbleibt, oder es zu Funktionsstörungen kommen kann, weil etwa die Zufuhr einer neuen Patrone nur unvollständig erfolgt. Besonders problematisch erweist sich dies bei Schusswaffen mit einem rücklaufenden und abkippenden Lauf, weil hier der Schalldämpfer auch noch angehoben werden muss.
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In der Praxis wurde versucht, dieses Problem durch leichtere bzw. kleinere Schalldämpfer zu lösen. Dies hat allerdings den Nachteil, dass bei entsprechend leichten Schalldämpfern die Stabilität des Schalldämpfers nachlässt und dass bei kleineren Schalldämpfern die Dämpfwirkung mitunter zum Teil erheblich reduziert wird, da für die Gasexpansion nur ein geringeres Volumen zur Verfügung steht.
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Eine Lösung für dieses Problem besteht darin, den Schalldämpfer und den Waffenlauf nicht starr miteinander zu verbinden, sondern zwischen dem Schalldämpfer und dem Waffenlauf einen sog. Impulsgeber anzuordnen, der einerseits mit dem Schalldämpfer und andererseits mit dem Waffenlauf verbunden ist. Der Impulsgeber lässt eine axiale Bewegung des Waffenlaufs relativ zum Schalldämpfer zu. Mit dem Impulsgeber wird also der Waffenlauf von dem Schalldämpfer mechanisch entkoppelt, sodass die Selbstladefunktion der Schusswaffe trotz Schalldämpfer weitgehend gewährleistet ist.
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Die Verwendung von Impulsgebern hat allerdings den Nachteil, dass diese leicht verschmutzen und/oder Schäden an den Gewinden des Impulsgebers zu Beeinträchtigungen der Funktion der Schusswaffe führen können. Zudem muss auch bei Verwendung von Impulsgebern bei hinten abkippenden Waffenläufen der Schalldämpfer vorne angehoben werden, wobei hier zusätzlich das Gewicht des Impulsgebers hinzukommt.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schalldämpfer für eine Handfeuerwaffe bereitzustellen, der einerseits eine einfache Montage bzw. Demontage des Schalldämpfers an der Handfeuerwaffe ermöglicht und der andererseits auch bei Handfeuerwaffen mit einer Selbstladefunktion bzw. mit einem beweglichen Lauf verwendet werden kann, ohne dass die Selbstladefunktion beeinträchtigt wird.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Schalldämpfer für eine Handfeuerwaffe, insbesondere Pistole, sowie durch eine Handfeuerwaffe mit einem erfindungsgemäßen Schalldämpfer nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bereitgestellt wird demnach ein Schalldämpfer für eine Handfeuerwaffe, insbesondere Pistole, wobei der dem Waffenlauf der Handfeuerwaffe zugewandte Endabschnitt des Schalldämpfers angepasst ist, an dem Verschlussstück (auch Verschluss oder Schlitten genannt) der Handfeuerwaffe befestigt zu werden.
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Damit wird eine Befestigung des Schalldämpfers an der Handfeuerwaffe ermöglicht, ohne dass dieser an dem Waffenlauf selbst befestigt werden bzw. mit dem Waffenlauf gekoppelt werden muss. Der Waffenlauf kann sich so unabhängig vom Schalldämpfer relativ zum Schalldämpfer bewegen. Der Schalldämpfer muss lediglich an dem Verschlussstück der Handfeuerwaffe befestigt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Schalldämpfer bzw. der Endabschnitt des Schalldämpfers lösbar an dem Verschlussstück der Handfeuerwaffe befestigbar sein. Damit kann der Schalldämpfer bei Nichtgebrauch von dem Verschlussstück bzw. von der Waffe abgenommen werden.
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An dem Endabschnitt des Schalldämpfers können Befestigungsmittel angeordnet sein, oder anordenbar sein, oder der Endabschnitt kann als Befestigungsmittel ausgestaltet sein, wobei der Schalldämpfer mit den Befestigungsmitteln an dem Verschlussstück der Handfeuerwaffe befestigbar ist. Die Befestigungsmittel bzw. der Endabschnitt des Schalldämpfers sind konstruktiv an das Verschlussstück angepasst, d.h. je nach konkreter Ausgestaltung des Verschlussstückes sind die Befestigungsmittel entsprechend ausgestaltet.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Schalldämpfer mit dem Verschlussstück der Handfeuerwaffe entlang der Längsachse des Waffenlaufs relativ zum Waffenlauf bewegbar. Das heißt, dass bei einer Rückwärtsbewegung des Verschlussstückes auch der Schalldämpfer entsprechend nach hinten bewegt wird.
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In dem Schalldämpfer, der ein Schalldämpfergehäuse und den Endabschnitt aufweist, ist ein Schusskanal vorgesehen, der mit dem Schusskanal des Waffenlaufs korrespondiert.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann
- - der dem Waffenlauf der Handfeuerwaffe zugewandte Endabschnitt des Schusskanals des Schalldämpfers und
- - die dem Waffenlauf der Handfeuerwaffe zugewandte Schusskanalöffnung des Schalldämpfers
so ausgestaltet sein, dass
- - das vordere Ende des Waffenlaufs und die Schusskanalöffnung beim Bewegen des Schalldämpfers mit dem Verschlussstück miteinander in Eingriff bringbar sind und
- - der in die Schusskanalöffnung eingreifende Abschnitt des vorderen Endes des Waffenlaufs in dem Endabschnitt des Schusskanals frei bewegbar ist.
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Dadurch wird gewährleistet, dass bei einer Bewegung des Schalldämpfers relativ zum Waffenlauf der Waffenlauf nicht mit dem Schalldämpfer kollidiert bzw. die Bewegung des Waffenlaufs nicht durch den Schalldämpfer beeinträchtigt wird. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass durch das Bewegen des Schalldämpfers relativ zum Waffenlauf nach einer Schussabgabe das vordere Ende des Waffenlaufs in die Schusskanalöffnung des Schalldämpfers hineinragt, sodass ein Entweichen von Explosionsgasen im Bereich zwischen der Schusskanalöffnung und dem vorderen Ende des Waffenlaufs reduziert wird.
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In einer Ausgestaltung kann der Schalldämpfer so ausgestaltet sein, dass das vordere Ende des Waffenlaufes bei montiertem Schalldämpfer auch dann in die Schusskanalöffnung des Schalldämpfers hineinragt, wenn kein Schuss abgegeben wird. Bei Abgabe eines Schuss bewegt sich der Schalldämpfer nach hinten, sodass das vordere Ende des Waffenlaufes dann noch weitere in die Schusskanalöffnung des Schalldämpfers hineinbewegt wird.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung können die Befestigungsmittel umfassen:
- - einen Magnet, der einem Endabschnitt des Schalldämpfers angeordnet ist und mit dem Verschlussstück oder mit einem am Verschlussstück angeordneten Gegenmagneten zusammenwirkt, oder
- - einen Mitnehmer, der vorzugsweise lösbar am Verschlussstück anordbar ist, wobei der Mitnehmer
- - einem Endabschnitt des Schalldämpfers angelenkt ist, oder
- - mittels Schnellverschlussmittel mit dem Endabschnitt des Schalldämpfers lösbar koppelbar ist, wobei die Schnellverschlussmittel vorzugsweise zumindest eines aus der Gruppe umfassend Schwalbenschwanzverbindung, Schraubverbindung und Bajonettverschluss umfassen.
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Damit wird eine besonders einfache und schnelle Montage bzw. Demontage des Schalldämpfers an dem Verschlussstück ermöglicht.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann der Endabschnitt des Schalldämpfers als an dem Schalldämpfergehäuse axial überstehendes Profil ausgestaltet sein, wobei das Innenprofil des Profils weitgehend mit dem Außenprofil des Verschlussstückes korrespondiert. Das Innenprofil des Profils kann eine weitgehend U-förmige Form aufweisen. Jedenfalls ist das Profil an einer Seite geöffnet. Durch die Anpassung des Innenprofils des Profils an das Außenprofil des Verschlussstückes kann der Schalldämpfer mit seinem Endabschnitt auf das Verschlussstück aufgeschoben werden. Entweder kann der Schalldämpfer von vorne auf das Verschlussstück aufgeschoben werden, d.h. entlang der Längsachse des Verschlussstückes. Alternativ kann der Schalldämpfer mit seinem Endabschnitt von oben auf das Verschlussstück aufgeschoben werden, d.h. entlang einer Querachse des Verschlussstückes.
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Bei dem Profil können Arretiermittel vorgesehen sein, mit denen der Schalldämpfer an dem Verschlussstück arretierbar ist.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung können diese Arretiermittel Magnete, Rastmittel, Exzenterhebel und Verriegelungswippen umfassen. Alternativ können auch Schiebezapfen vorgesehen sein, die in radialer Richtung bewegbar sind.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung können das Schalldämpfergehäuse und das axial überstehende Profil einteilig bzw. einstückig ausgestaltet sein. Einteilig bzw. einstückig ausgestaltet bedeutet, dass das Schalldämpfergehäuse und das Profil aus einem Stück bestehen bzw. aus einem Stück hergestellt sind, oder dass das Schalldämpfergehäuse und das Profil aus zwei Teilen separat hergestellt werden und anschließend so zusammengefügt werden, dass sie weitestgehend nicht mehr zerstörungsfrei voneinander gelöst werden können.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung können das Schalldämpfergehäuse und das Profil auch zweiteilig ausgestaltet sein, wobei das Profil lösbar an dem Schalldämpfergehäuse angeordnet werden kann. Damit können an dem Schalldämpfergehäuse bei Bedarf unterschiedliche Profile befestigt werden, sodass das Schalldämpfergehäuse an Handfeuerwaffen mit unterschiedlich ausgestalteten Verschlussstücken befestigt werden kann.
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Bereitgestellt wird durch die Erfindung ferner eine Handfeuerwaffe, insbesondere Pistole, mit einem erfindungsgemäßen Schalldämpfer.
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Figurenliste
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Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers in einer Seitenansicht und in einer perspektivischen Ansicht;
- 2 den in 1 gezeigten Schalldämpfer in einem Längsschnitt und in einem Querschnitt;
- 3 einen erfindungsgemäßen Schalldämpfer, der an einem Verschlussstück einer Pistole befestigt ist und mit dem Verschlussstück relativ zum Waffenlauf bewegbar ist;
- 4 ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Ausgestaltung des Endabschnitts des Schalldämpfers;
- 5 ein weiteres Beispiel einer Ausgestaltung des Endabschnitts des erfindungsgemäßen Schalldämpfers und
- 6 ein weiteres Beispiel eines erfindungsgemäß ausgestalteten Endabschnitts eines Schalldämpfers mit daran angeordneten Befestigungsmitteln.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Der nachfolgend beschriebene, erfindungsgemäße Schalldämpfer weist den Vorteil auf, dass dieser besonders einfach und schnell, insbesondere ohne ein Verschrauben mit dem Waffenlauf einer Waffe befestigt bzw. montiert und demontiert werden kann. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Schalldämpfers liegt darin, dass dieser auch für Handfeuerwaffen verwendet werden kann, die einen beweglichen Lauf bzw. eine Selbstladefunktion aufweisen. Insbesondere für Handfeuerwaffen mit einem rücklaufenden und abkippenden Lauf hat sich der erfindungsgemäße Schalldämpfer als besonders vorteilhaft herausgestellt. Der Schalldämpfer wird nicht am Lauf der Waffe befestigt, sodass der Lauf unabhängig vom Schalldämpfer und ohne Beeinträchtigung durch den Schalldämpfer bewegt werden kann.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers 10, wobei in Abbildung (a) der Schalldämpfer in einer Seitenansicht und in Abbildung (b) der Schalldämpfer in einer perspektivischen Ansicht gezeigt ist.
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Der Schalldämpfer 10 besteht im Wesentlichen aus einem Schalldämpfergehäuse 10a und einem Endabschnitt 11, wobei der Endabschnitt 11 an der dem Waffenlauf der Pistole zugewandten Seite des Schalldämpfergehäuses 10a angeordnet ist. Der Endabschnitt 11 ist so angepasst, dass der Schalldämpfer 10 an dem Verschlussstück (Schlitten) der Pistole befestigt werden kann. Vorzugsweise ist der Endabschnitt 11 des Schalldämpfers 10 so ausgestaltet, dass der Schalldämpfer lösbar an dem Verschlussstück der Waffe befestigbar ist.
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Der hinten, d.h. an der dem Waffenlauf der Pistole zugewandten Seite des Schalldämpfergehäuses 10a, axial überstehende Endabschnitt 11 ist bei der in 1 gezeigten Ausgestaltung als Profil 17 ausgestaltet. Das Innenprofil 17a des Profils 17 weist hier eine im Wesentlichen U-förmige Form auf, wobei sich die offene Seite des Innenprofils 17a an der unteren Seite des Endabschnitts 11 befindet. Das Innenprofil 17a kann auch andere Formen als die in 1 gezeigte Form aufweisen. In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist das Innenprofil 17a des Endabschnitts 11 so ausgestaltet, dass es weitgehend mit dem Außenprofil des Verschlussstückes (insbesondere mit dem vorderen Endabschnitt des Verschlussstückes) der Pistole korrespondiert. Der Endabschnitt 11 des Schalldämpfers 10 kann dann auf das Verschlussstück der Pistole aufgesetzt bzw. aufgeschoben werden. Je nach konkreter Ausgestaltung des Innenprofils 17a und des Außenprofils des Verschlussstückes kann der Schalldämpfer von vorne auf das Verschlussstück aufgeschoben werden, d.h. entlang der Längsachse des Verschlussstückes. Ist ein solches Aufschieben entlang der Längsachse des Verschlussstückes nicht möglich, kann der Endabschnitt 11 des Schalldämpfers 10 auch von oben auf das vordere Ende des Verschlussstückes aufgeschoben werden, indem das Verschlussstück in die an der unteren Seite des Endabschnitts 11 vorgesehene Öffnung eingeschoben wird.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schalldämpfers können am bzw. im Innenprofil 17a Rastmittel, beispielsweise Rastzapfen, vorgesehen sein, die mit entsprechenden Rastmitteln an dem Verschlussstück in Eingriff bringbar sind, sodass der Schalldämpfer 10 nach dem Aufschieben auf das Verschlussstück an dem Verschlussstück arretiert ist. Die Rastmittel sind vorzugsweise so ausgestaltet, dass beispielsweise durch manuelles Betätigen die Arretierung gelöst werden und der Schalldämpfer von dem Verschlussstück abgenommen werden kann. Alternative Arretiermittel 18 können vorgesehen sein, beispielsweise Magnete, die an bzw. in den Seitenwandungen des Profils 17 angeordnet sind und die mit dem Verschlussstück zusammenwirken, sofern das Verschlussstück entsprechende magnetische Eigenschaften aufweist.
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In einer Ausgestaltung können auch am Verschlussstück entsprechende Gegenmagnete vorgesehen sein, die mit den am Endabschnitt angeordneten Magneten nach dem Aufschieben des Schalldämpfers auf das Verschlussstück zusammenwirken.
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In einer noch weiteren Ausgestaltung können die Arretiermittel 18 beispielsweise Exzenterhebel umfassen, die ebenfalls an den beiden Seitenwandungen des Profils 17 angeordnet sein können und mit denen der Schalldämpfer nach dem Aufschieben auf das Verschlussstück an dem Verschlussstück arretiert werden kann. Ebenso können an den Seitenwänden des Profils 17 Verriegelungswippen vorgesehen sein, mit denen der Schalldämpfer beim Aufschieben auf das Verschlussstück automatisch arretiert wird und die zum Lösen der Arretierung betätigt werden können.
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Wesentlich für die vorliegende Erfindung ist, dass der Schalldämpfer ein Schalldämpfergehäuse 10a und einen entsprechend ausgestalteten Endabschnitt 11 aufweist, mit dem der Schalldämpfer bzw. das Schalldämpfergehäuse 10a an einem Verschlussstück der Waffe befestigt werden kann, sodass der Schalldämpfer unabhängig von dem Waffenlauf zusammen mit dem Verschlussstück bewegbar ist.
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Der Endabschnitt 11 bzw. die zum Arretieren erforderlichen Arretiermittel können passend zum jeweiligen Verschlussstück vorgesehen sein. Weist beispielsweise das Verschlussstück ein kreisförmiges Außenprofil auf, kann das Innenprofil 17a des Endabschnitts 11 beispielsweise ein halbkreisförmiges oder ein kreisförmiges Profil aufweisen.
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Der in 1 gezeigte Schalldämpfer ist einteilig bzw. einstückig ausgestaltet. Das bedeutet, dass der Endabschnitt 11 und das Schalldämpfergehäuse 10a im Wesentlichen aus einem Stück gefertigt sind bzw. aus zwei Teilen gefertigt werden und dann so zusammengesetzt werden, dass sie im Wesentlichen nicht zerstörungsfrei voneinander getrennt werden können.
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Das Schalldämpfergehäuse 10a weist hier eine im Wesentlichen L-förmige Grundform auf, wobei auch der Innenraum des Schalldämpfers im Wesentlichen L-förmig ausgestaltet ist, wie beispielsweise in 2, Abbildung (a) gezeigt. Im Inneren des Schalldämpfergehäuses 10a können entsprechende Dämpfermittel bzw. Dämpfermaterialien vorgesehen sein. Zusätzlich können im Innenraum des Schalldämpfers auch Hilfsmittel, Laservisiere oder Beleuchtungsmittel aufgenommen werden.
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2 zeigt den in 1 gezeigten Schalldämpfer 10 in einer perspektivischen Ansicht (Abbildung (c)), in einem Längsschnitt (Abbildung (a)) und in einem Querschnitt (Abbildung (b)). Der Längsschnitt verläuft entlang der Längsachse L des Schalldämpfers. Der Querschnitt verläuft entlang der Querachse Q des Schalldämpfers.
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In Abbildung (a) ist der an der Rückseite des Schalldämpfergehäuses 10a überstehende Endabschnitt 11 erkennbar. Ebenfalls erkennbar ist die an der hinteren Gehäusewandung des Schalldämpfergehäuses 10a vorgesehene Schusskanalöffnung 14. In dem Schalldämpfergehäuse 10a ist ein Schusskanal 12 angeordnet, dessen Achse mit der Achse des Waffenlaufs korrespondiert. Die Schusskanalöffnung 14 ist so ausgestaltet, dass das vordere Ende des Waffenlaufs bei einem Bewegen des Schalldämpfers nicht mit dem Schalldämpfer kollidiert.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Schusskanalöffnung 14 so ausgestaltet sein, dass bei einem Bewegen des Schalldämpfergehäuses bzw. des Schalldämpfers relativ zum Waffenlauf das vordere Ende des Laufs in Eingriff mit der Schusskanalöffnung bringbar ist, d. h., dass das vordere Ende des Laufs in die Schusskanalöffnung 14 hineinragt. Dadurch kann der Gasaustritt zwischen der Laufmündung und der hinteren Gehäusewandung des Schalldämpfergehäuses 10a reduziert werden.
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Ferner kann auch der hintere Abschnitt 13 des Schusskanals 12 so ausgestaltet sein, dass dieser beim Bewegen des Schalldämpfers relativ zum Waffenlauf nicht in Berührung mit dem Waffenlauf kommt. Dies muss insbesondere dann beachtet werden, wenn es sich bei dem Lauf um einen hinten abkippenden Lauf handelt. Für diesen Fall kann der Radius der Schusskanalöffnung 14 einen Radius aufweisen, der so groß ist, dass das angehobene vordere Ende des Laufs kollisionsfrei mit der Schusskanalöffnung 14 in Eingriff gebracht werden kann. Eine solche Ausgestaltung ist in 2 gezeigt, wobei ersichtlich ist, dass der Radius der Schusskanalöffnung 14 größer ist als der Radius der Austrittsöffnung des Schusskanals 12.
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An der oberen Seitenwand des Endabschnitts 11 kann eine schlitzförmige Öffnung vorgesehen sein, in der nach dem Aufsetzen des Schalldämpfers auf das Verschlussstück das Korn der Waffe Platz findet.
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Bei einem nicht hinten abkippenden Lauf kann die Schusskanalöffnung 14 einen Radius aufweisen, der im Wesentlichen dem Außenradius des vorderen Endes des Laufs entspricht. Dadurch kann einerseits der Lauf ungehindert in die Schusskanalöffnung 14 eingebracht werden, andererseits wird der Spalt zwischen der Schusskanalöffnung 14 und dem Lauf nach Abgabe eines Schusses minimiert, womit auch der Gasaustritt aus diesem Spalt reduziert wird. Gleichzeitig kann das vordere Ende des Laufs als Führung für den nach Abgabe eines Schusses nach hinten laufenden Schalldämpfer 10, der ja an dem nach hinten laufenden Verschlussstück befestigt ist, vorgesehen werden.
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3 zeigt den in 1 gezeigten Schalldämpfer im befestigten Zustand an einer Pistole 5. Die Pistole weist in bekannter Weise ein Verschlussstück bzw. einen Schlitten 6 auf, der nach Abgabe eines Schusses etwa zum Auswurf der Patronenhülse relativ zur Pistole 5 nach hinten bewegt wird, wie in Abbildung (b) der 3 gezeigt.
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Am vorderen Ende des Verschlussstückes 6 ist der erfindungsgemäße Schalldämpfer 10 angeordnet, wobei hier der Schalldämpfer mit seinem Endabschnitt 11 auf das vordere Ende des Verschlussstückes 6 aufgeschoben und an dem Verschlussstück 6 befestigt/arretiert wurde. Durch die Koppelung zwischen dem Schalldämpfer 10 und dem Verschlussstück 6 wird der Schalldämpfer 10 zusammen mit dem Verschlussstück 6 nach Abgabe eines Schusses nach hinten bewegt, sodass der Mündungsbereich des Laufs in die Schusskanalöffnung 14 hineinragt. Die Unterseite des hinteren Abschnitts des Schalldämpfergehäuses 10 ist so ausgestaltet, dass sie nicht mit der Oberseite des vorderen Endes des Griffstücks der Waffe kollidieren kann. Beispielsweise kann an der Unterseite des hinteren Abschnitts des Schalldämpfergehäuses 10a eine entsprechende halbkreisförmige Aussparung vorgesehen sein, wie beispielsweise in 2 ersichtlich.
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Als Arretiermittel 18 können die mit Bezug auf 1 und 2 erwähnten Arretiermittel verwendet werden, um den Schalldämpfer 10 an dem Verschlussstück 6 der Waffe 5 zu befestigen.
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4 zeigt eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers 10 mit einem Endabschnitt 11, der angepasst ist, den Schalldämpfer an das Verschlussstück 6 der Waffe 5 zu befestigen. Bei der hier gezeigten Ausgestaltung weist das hintere Ende des Endabschnitts 11 einen oder mehrere Magnete 15a auf, die mit entsprechenden Gegenmagneten 15b, die am vorderen Ende des Verschlussstückes 6 vorgesehen sind, korrespondieren und mit diesen zusammenwirken.
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5 zeigt eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers 10 mit einem Endabschnitt 11. Bei der hier gezeigten Ausgestaltung ist an dem Endabschnitt 11 ein Befestigungsmittel 15 angelenkt, und zwar so, dass das Befestigungsmittel 15 um eine Drehachse relativ zum Endabschnitt 11 verschwenkt werden kann. Bei dem hier gezeigten Befestigungsmittel 15 handelt es sich um einen Mitnehmer 15c, der ein an das Außenprofil des Verschlussstückes 6 angepasstes Innenprofil aufweist. Nach dem Aufschieben des Endabschnitts 11 auf den vorderen Endabschnitt des Verschlussstückes 6 kann der Mitnehmer 15c nach unten geklappt werden und an dem Verschlussstück 6 arretiert werden, sodass der Mitnehmer 15c fest, aber lösbar, mit dem Verschlussstück 6 gekoppelt ist. Über diesen Mitnehmer 15c wird der Schalldämpfer 10 zusammen mit dem Verschlussstück 6 bewegt. Als Arretiermittel zum Arretieren des Mitnehmers 15c an dem Verschlussstück 6 können die mit Bezug auf 1 und 2 erwähnten Arretiermittel vorgesehen werden.
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6 zeigt eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers 10 mit einem Endabschnitt 11. An dem Endabschnitt 11 sind Schnellverschlussmittel vorgesehen, die ein Befestigen des Schalldämpfers an dem Verschlussstück 6 ermöglichen. Als Befestigungsmittel 15 ist hier ebenfalls ein Mitnehmer 15c vorgesehen, der mittels Exzenterhebel an dem vorderen Ende des Verschlussstückes 6 befestigt werden kann. An dem vorderen Ende des Mitnehmers 15c sind entsprechende Gegenstücke der Schnellverschlussmittel 16 vorgesehen, um den Schalldämpfer 10 an dem Mitnehmer 15c zu befestigen. Bei der in 6 gezeigten Ausgestaltung sind die Schnellverschlussmittel als Schwalbenschwanzverbindung ausgestaltet. Alternativ können die Schnellverschlussmittel 16 auch als Bajonettverschluss ausgestaltet sein. In einer noch weiteren Ausgestaltung können als Schnellverschlussmittel auch Clipverbindungen vorgesehen werden, mit denen der Endabschnitt 11 des Schalldämpfers 10 auf den Mitnehmer 15c aufgeklipst werden kann.
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An der Innenwandung des Mitnehmers 15 kann eine Gummibeschichtung vorgesehen sein, mit der eine Beschädigung der Oberfläche des Verschlussstückes 6 weitgehend verhindert werden kann. Die Gummibeschichtung hat zudem den Vorteil, dass die Reibung zwischen dem Innenprofil des Mitnehmers 15c und dem Außenprofil des Verschlussstückes 6 effektiv erhöht wird.
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Die mit Bezug auf 6 gezeigte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Schalldämpfers hat den Vorteil, dass dieser für beliebig ausgestaltete Verschlussstücke verwendet werden kann. Hierzu muss lediglich der Mitnehmer bzw. das Befestigungsmittel 15 entsprechend an das Verschlussstück 6 angepasst werden. Sofern das Befestigungsmittel 15 lösbar an dem Endabschnitt 11 des Schalldämpfers 10 anordenbar ist (wie in 6 gezeigt) muss lediglich das Befestigungsmittel 15 ausgetauscht werden, um den Schalldämpfer einer anderen Waffe befestigen zu können.
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Die mit Bezug auf 6 gezeigten Schnellverschlussmittel 16 können auch direkt an dem Endabschnitt 11 des Schalldämpfers vorgesehen sein und die entsprechenden Gegenstücke der Schnellverschlussmittel 16 können an dem Verschlussstück der Waffe vorgesehen sein. Damit kann der Schalldämpfer auch ohne Mitnehmer direkt an dem Verschlussstück befestigt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 5
- Handfeuerwaffe, insbesondere Pistole
- 6
- Verschlussstück (Schlitten) der Pistole 5
- 10
- Schalldämpfer
- 10a
- Schalldämpfergehäuse
- 11
- Endabschnitt des Schalldämpfers 10
- 12
- Schusskanal des Schalldämpfers 10
- 13
- Endabschnitt des Schusskanals 12
- 14
- Schusskanalöffnung des Schalldämpfers 10
- 15
- Befestigungsmittel am Endabschnitt 11 des Schalldämpfers 10
- 15a
- Magnet
- 15b
- Gegenmagnet
- 15c
- Mitnehmer
- 16
- Schnellverschlussmittel
- 17
- Profil
- 17a
- Innenprofil
- 18
- Arretiermittel
- LA
- Längsachse des Waffenlaufes
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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