DE2555597B2 - Rostumwandelndes und Eisen gegen Korrosion schützendes Mittel auf Basis einer wäßrigen Kunststoffdispersion oder -emulsion mit einem zur Eisen komplexbildung befähigten Bestandteil - Google Patents
Rostumwandelndes und Eisen gegen Korrosion schützendes Mittel auf Basis einer wäßrigen Kunststoffdispersion oder -emulsion mit einem zur Eisen komplexbildung befähigten BestandteilInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein rostumwandelndes und Eisen gegen Korrosion schützendes Mittel auf Basis
einer wäßrigen Kunststoffdispersion oder -emulsion mit einem zur Eisenkomplexbildung befähigten Bestandteil.
Es ist bereits ein Rostumwandlungsmittel dieser Art vom Anmelder vorgeschlagen worden, wobei als zur
Eisenkomplexbildung befähigte Komponente Säuren wie natürliche Gallussäuren, Tannin, oder synthetische
aromatische Oxycarbonsäuren mit Phenolcharakter verwendet werden. Mit diesem Mittel wird erreicht, daß
der Rost, d. h. das in diesem vorliegenden Gemisch von Eisenoxyden und Eisenhydroxyden in stabile organische
Eisenkomplexe umgewandelt wird, die den Prozeß des Weiterrostens durch Bildung immer neuen instabilen
Eisenhydroxyds stoppen. Die Kunststoff- oder Kunstharzdispersion oder -emulsion bindet die organische
Eisenkomplexverbindung unter Ausbildung eines stabilen, elastischen Films mit hoher Beständigkeit gegen
Wasser, Salze und Bewitterung.
Aus der britischen Patentschrift 8 60 277 ist eine antikorrosive, filmbildende Zusammensetzung bekannt,
welche ein Pigment bestehend aus einem Tannat eines polyvalenten Metalls enthält. Hierbei handelt es sich um
Blei-, Eisen-, Zink-, Barium-, Aluminium- und Kupfer-Tannate, welche in harzartige oder ölige Bindemittel,
Latexe oder Dispersionen eingebaut sind. Die Pigmente entstehen hierbei durch Komplexreaktionen, wobei das
mehrwertige Metallion durch das Tannin so gebunden wird, daß das Kation keine ihm entsprechende Reaktion b5
mehr zeigt.
Aufgabe der Erfindung sind Rostumwandlungsmittel mit verbesserten Korrosionsschutzeigenschaften.
Es wurde nun gefunden, daß eine weitere Verbesserung
eines eine zur Eisenkomplexbildung befähigte Komponente enthaltenden Rostumwandlungs- und
Rostschutzmittels möglich ist, wenn die in ihm enthaltenen Oxycarbonsäure mit Phenolcharakter zu
Polyestern verestert und polymerisiert werden.
Die Erfindung betrifft daher ein Rostumwandlungsmittel der zuvor beschriebenen Art, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß der komplexbildende Bestandteil aus mindestens einem aus Gallussäure, Tannin oder
einer synthetischen phenolischen Trioxycarbonsäure mit Maleinsäureanhydrid, Poly(methylvinyläther)-maleinsäureanhydrid,
einem styrolmodifizierten Maleinsäureanhydrid oder Phthalsäureanhydrid gebildeten
Polyester besteht und daß Kunstharzlösungen im Mengenverhältnis von 1 zu 0,67 bis 1,5 zur Kunststoffdispersion
oder -emulsion eingearbeitet sind.
Die in dem erfindungsgemäßen Mittel enthaltenen Polyester haben ein großes mehrdimensionales Molekül,
das infolge freier Carboxyl- und Hydroxylgruppen in der Lage ist, mit dem Rost chemisch zu reagieren und
die Eisenoxyde und -hydroxyde unschädlich zu machen. Es findet dabei zunächst eine intermolekulare Reduktion
des Eisen(III)hydroxyd als Hauptkomponente von Rost zu Eisen(H)hydroxyd statt und nach der Komplexbildung
erfolgt eine Oxydation zu einer stabilen Eisen(III)verbindung die zur Passivierung des Eisens
fähig und als eigentliche Rostumwandlung anzusehen ist Zusammen mit dem Kunststoff-Bindemittel bildet
sich eine sehr stabile Kontaktschicht auf den Eisen- oder Stahlteilen, die nicht nur physikalisch haftet, sondern
chemisch mit dem Eisen direkt verbunden ist und damit Gewähr bietet, daß alle korrosiven Einflüsse ausgeschaltet
sind.
Voraussetzung für den schnellen Ablauf der chemischen
Reaktion des Polyesters mit dem Rost ist, daß das Kunststoff-Bindemittel in Wasser dispergiert oder
emulgiert ist Andererseits ist bekannt, daß die Korrosionsbeständigkeit von Kunststoffdispersionen
ungenügend ist, wegen des Vorhandenseins von Emulgatoren und Schutzkolloiden, die eine gewisse
Reemulgierbarkeit des Bindemittels unter Einfluß von Feuchtigkeit und korrodierenden Stoffen bewirken.
Um diesen Einfluß aufzuheben, enthalten die erfindungsgemäßen Mittel eine Kunstharzlösung eingearbeitet.
Das Mengenverhältnis Kunststoffdispersion oder -emulsion zu Kunstharzlösung beträgt 1 :0,67 bis 1 :1,5.
Als wäßrige Kunststoffdispersion oder -emulsion eignen sich z. B. Styrol-Butadienkautschukdispersionen,
Styrol-Butadien-Acrylnitrilkautschukdispersionen, Vinyltoluol-Butadienharzdispersionen.
Als Kunstharzlösungen kommen in Betracht, Lösungen in organischen Lösungsmitteln, insbesondere aromatischen Kohlenwasserstoffen,
von lang- und mittelöligen Alkydharzen, Polyvinylchlorid, Chlorkautschuk, Acrylaten, Cyclokautschuk,
synthetischem Kautschuk, Styrolbutadienkautschuk, Styrolacrylat. Es ist auch möglich, sowohl in der
wäßrigen Dispersion bzw. Emulsion als auch in der Lösung den gleichen Kunststoff, z. B. Styrolbutadien zu
verwenden. Außerdem können die Kunstharzlösungen zusätzlich korrosionsschützende öle wie Fisch-, Saflor-
oder Holzöl enthalten.
Das erfindungsgemäße Rostschutzmittel kann außerdem Dioxybenzole wie Resorcin und Hydrochinon oder
Trioxybenzole, wie z. B. Pyrogallol enthalten, welche zusammen mit den Polyestern eine Verbesserung der
Reduktion des Kosts bewirken. Ferner können die
Polyester gleichzeitig amidiert sein, um deren Löslichkeit und Korrosionsverhalten zu verbessern. Außerdem
können die Polyester mit reaktionsfähigen Stoffen wie Glykolen oder mehrwertigen Alkoholen versetzt
werden, um die Wasserlöslichkeit oder -dispergierbarkeit zu verbessern.
Das erfindungsgemäße Bindemitte] kann zur Förderung der Reaktion mit Hilfe von sauren anorganischen
oder organischen Katalysatoren wie Phosphorsäure, Ameisensäure oder p-Toluolsulfosäure auf einen zwischen
2,5 und 4,5 liegenden, vorzugsweise etwa 3,5
betragenden pH-Wert eingestellt sein.
Die Erfindung ist nachstehend anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert
Es wird ein Polyester eines Copolymers von Styrol und Maleinsäureanhydrid der nachstehenden Formel
mit Gallussäure hergestellt
Die Polystyrolacrylatlösung ist in die Vinyltoluol-Butadienharzdispersion
einemulgiert Mittels der als Katalysator dienenden Phosphorsäure wird das Produkt
auf pH 3 eingestellt Dieses Mittel bildet nach Anstrich
auf angerosteten Eisenteilen eine schwarze, kautschukartige, korrosionsschützende Schicht
Es wird ein Polyester eines Copolymerisate aus Poly(methylvinyläther)-Maleinsäureanhydrid der nachstehenden
Formel und Gallussäure gebildet:
20
-CH-CH2 CH-CH
HO
OCH2
-CH2-CH-CH-CH
-CH2-CH-CH-CH
O=C
C=O
HO
COOH
QJj 25 Mit diesem Polyester wird ein Rostumwandlungsmittel
folgender Zusammensetzung hergestellt:
Gewichts-%
COOH
Mit diesem Polyester wird ein Rostumwandlungsmittel folgender Zusammensetzung hergestellt:
Styrolbutadienkautschukdispersion
Polystyrolacrylat gelöst in
Lackbenzin 50%
Polyester von Gallussäure,
hergestellt mit styrolmodifiziertem
Maleinsäureanhydrid
Isopropanol
Wasser
Ameisensäure
Gewichts-%
30
30
25
5
5
5
34,5
0,5
0,5
Styrolacrylatharzdispersion | 30 |
Polymerisat von Vinyltoluolacrylat | |
gelöst in Xylol 50% | 25 |
Polyester eines Copolymerisats | |
von Poly(methylvinyläther)MaIein- | |
säureanhydrid mit Gallussäure | 5 |
Isopropanol | 5 |
Wasser | 34,5 |
p-Toluolsulfosäure | 0,5 |
Die Polystyrolacrylatlösung ist in die Styrolbutadienkautschuklösung
einemulgiert. Mittels der als Katalysator dienenden Ameisensäure wird das Produkt auf pH
3,5 eingestellt.
Mit diesem Mittel behandelte angerostete Eisenteile werden sofort geschwärzt und der Rost in komplexe
Eisenverbindungen umgewandelt, die mit dem Kunststoff-Bindemittel eine korrosionsbeständige lackartige
Beschichtung bilden.
Es wird ein Rostumwandlungsmittel folgender Zusammensetzung hergestellt:
35
Die Vinyltoluolacrylatlösung ist in die Styrolacrylharzdispersion einemulgiert. Mittels der als Katalysator
dienenden p-Toluolsulfosäure wird das Produkt auf pH 2,5 eingestellt.
Das Mittel bildet nach dem Auftragen auf angerostete Eisenteile eine schwarze widerstandsfähige korrosionsschützende
Schicht.
50
55
Vinyltoluol-Butadienharzdispersion
Polymerisat von Styrolacrylat
gelöst in Schwerbenzin 50%ig
Polyester von Gallussäure mit
Phthalsäureanhydrid
Isopropanol
Wasser
PhosDhorsäure
Gewichts-1
30
30
25
5
5
5
34,5
0.5
0.5
60
b5
Es wird ein Rostumwandlungsmittel folgender Zusammensetzung hergestellt:
Gewichts-%
Acrylatharzdispersion 30
Copolymerisat von Polyvinylacetat
gelöst in 15%igem wäßrigem
Isopropanol 25
Polyester von Phtalsäureanhydrid
mit Gallussäure 5
Resorcin 2
Isopropanol 4
Wasser 33,25
Milchsäure 0,75
Die Lösung des Copolymerisats von Polyvinylacetat ist in die Acrylatharzdispersion einemulgiert. Mittels der
als Katalysator dienenden Milchsäure wird das Produkt auf pH 4 eingestellt. Das Mittel bildet nach Aufstrich auf
gerostetes Eisen eine kautschukartige, schwarze, korrosionsfeste Schicht.
Es wird ein Rostumwandlungsmittel folgender Zusammensetzung
hergestellt:
Gewichts-%
Polyvinylchloriddispersion 30
mittelöliges Alkydharz
gelöst in Lackbenzin 20
Safloröl 5
Polyester von Maleinsäureanhydrid
mit Gallussäure 5
Hydrochinon 2
Isopropanol 4
Wasser 33,25
Essigsäure 0,75
Die Alkydharzlösung ist in die Polyvinylchloriddispersion
einemulgiert. Mittels der als Katalysator dienenden Essigsäure wird das Produkt auf pH 4,5
eingestellt
Bei der Applikation dieses Mittels auf angerostete Eisenleile bildet sich nach Umwandlung des Rostes in
eine stabile Eisenkcmplexverbindung eine tiefschwarze lackartige Beschichtung.
Es wird ein Rostumwandlungsmitte! folgender Zusammensetzung
hergestellt
Gewichts-%
Terpolymere Polyvinylacetatdispersion 30 Chlorkautschuk gelöst in 50%igem
Sangajol 15
chinesisches Holzöl 10 Polyester von Styrol-Maleinsäure-
anhydrid mit Tannin 5
Pyrogallol 2
Isopropanol 4
Wasser 33,25
Metaphosphorsäure 0,5
Die Chlorkautschuklösung ist in die Polyvinylacetatdispersion einemulgiert Mittels der als Katalysator
dienenden Metaphosphorsäure wird das Produkt auf pH 3,2 eingestellt Das Mittel bildet nach Applikation
auf gerostetes Eisen eine tiefschwarze, lackartige, korrosionsbeständige Beschichtung.
Claims (5)
1. Rostumwandelndes und Eisen gegen Korrosion schützendes Mittel auf Basis einer wäßrigen
Kunststoffdispersion oder -emulsion mit einem zur Eisenkomplexbildung befähigten Bestandteil, dadurch
gekennzeichnet, daß der komplexbildende Bestandteil aus mindestens einem aus
Gallussäure, Tannin oder einer synthetischen phenolischen Trioxycarbonsäure mit Maleinsäureanhydrid,
Poly-(methylvinyläther)-maleinsäureanhydrid,
einem styrolmodifizierten Maleinsäureanhydrid oder Phthalsäureanhydrid gebildeten Polyester besteht und daß Kunstharzlösungen im Mengenverhältnis von 1 zu 0,67 bis 1,5 zur Kunststoff dispersion oder -emulsion eingearbeitet sind.
einem styrolmodifizierten Maleinsäureanhydrid oder Phthalsäureanhydrid gebildeten Polyester besteht und daß Kunstharzlösungen im Mengenverhältnis von 1 zu 0,67 bis 1,5 zur Kunststoff dispersion oder -emulsion eingearbeitet sind.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Kunststoffdispersion oder -emulsion
die wäßrige Lösung eines Acrylharzes oder eines lang- oder mittelöligen Alkydharzes eingearbeitet
ist
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Acrylharz- oder Alkyharzlösung
zusätzlich korrosionsschützende öle enthält *
4. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem
IDi- oderTrioxybenzole enthält
5. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es auf
einen zwischen 2,5 und 4,5 liegenden pH-Wert eingestellt ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
BHV | Refusal |