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"Vorrichtung zum Befestigen von Backenschienen in Weichen"
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Anmelder: Rheinstahl AG, Essen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Befestigen von Backenschienen in Weichen, bestehend aus einer Unterlagsplatte
für die Backenschiene mit darauf befestigtem Gleitstuhl und mindestens einem zweischenkeligen,
aus Stabstahl gebogenen Spann bügel, der in einer Ausnehmung des Gleitstuhls abgestützt
ist und der seitlich außerhalb des Gleitstuhls auf dem Schienenfuß mit Federkraft
aufliegt.
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Aus der deutschen Patentschrift 1 188 110 ist eine Schienenbefestigung
für Backenschienen in Weichen der vorstehenden Art mit aus Stabstahl gebogenen Federelementen
bekannt, die einerseits in Ausnehmungen des Gleitstuhls oder an Widerlagern auf
der Unterlagsplatte nach oben abgestützt sind und die andererseits etwas weiter
vom Backenschienenfuß entfernt auf dem die Gleitstuhlbreite überragenden Teil der
Unterlagsplatte oder in Ausnehmungen des Gleitstuhls nach unten abgestützt sind,
während jeweils der-zwischen den Abstützstellen liegende Abschnitt des Federelements
mit Preßdruck teilweise auf dem Schienenfuß der Backenschiene aufliegt. Der entscheidende
Nachteil wird darin erblickt, daß die Abstützhebelarme ungünstig kurz und keine
ausreichend großen Federkräfte zu erreichen sind und daß ferner Spezialwerkzeuge
für das Befestigen und das Lösen der Schiene erforderlich sind.
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Die deutsche Patentschrift 2 000 482 beinhaltet eine Vorrichtung zum
Befestigen von Backenschienen in Weichen, deren Gleitstuhl eine bis huber den Schienenfuß
reichende Ausnehmung aufweist, in
die das Federelement vollständig
eingeschoben wird, wobei die Ausnehmung des Gleitstuhls eine das Spannen des Federelementes
beim Einschieben bewirkende Ausformung aufweist. Das Federelement ist hier ein im
wesentlichen U-förmig gebogener Bügel aus Stabstahl, der mit seinem U-Steg den Schienenfuß
der Backenschienen niederhält. Die Schenkel sind zu diesem Zweck in der Nähe des
U-Steges und an den Schenkelenden abgeknickt.
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Nachteilig ist dabei nicht nur die erschwerte Zugänglichkeit und die
umständliche Ausführung der Unterlagsplatten an Engstellen der Weichen, insbesondere
bei Doppelweichen und doppelten Kreuzungsweichen. Ein entscheidender Mangel wird
vor allem darin erblickt, daß der U-förmige Federbügel in der Betriebsspannstellung
von außen nicht sichtbar ist, so daß ein Bruch des Bügels nicht ohne weiteres feststellbar
ist.
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Aus dem DT-Gbm 7 112 578 ist ein U-förmiger federnder Spannbügel zum
Niederhalten des Schienenfußes einer Backenschiene in Weichen mit einem Gleitstuhl
für die Weichenzunge bekannt, bei dem zumindest einer der beiden Bügelschenkel einen
den Schenkel in zwei Abschnitte teilenden Doppelknick mit engen Krümmungsradien
aufweist, wobei die Schenkelabschnitte in verschiedenen Ebenen liegen. Dieser Spannbügel
wird außen um den Gleitstuhl gelegt und läßt sich durch Hammerschläge unter den
Gleitstuhl einschieben. Dabei schiebt sich das abgeknickte vordere Drittel zwischen
den Schienenfuß und den Gleitstuhl, wobei durch das Herunterdrücken des Doppelknickes
die Federkraft aufgebracht wird. Dieser Spannbügel ist zwar von auen sichtbar, läßt
sich aber an Engstellen der Weichen, insbesondere bei Doppelweichen und doppelten
Kreuzungsweichen nicht anwenden.
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Ausgehend von einer Vorrichtung zum Befestigen von Backenschienen
der eingangs genannten Gattung liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
den Spannbügel und sein Lager so auszubilden, daX bei geringem seitlichem Platzbedarf
ein genügend langer Federarm die hart federnde indirekte Begrenzung für Abhebebewegungen
des Schienenfußes bildet und der Ein- und Ausbau des Bügels mit Hilfe von Montierstange
und Hammer durchgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dalf der Spannbügel
mit einem U-förmigen Abschnitt in einer an der Gleitstuhlseitenwand offenen, von
der Unterlagsplatte und der Gleitstuhlausnehmung gebildeten Tasche eingespannt gelagert
ist und daß mindestens ein freier Schenkel des Spannbügels zu dessen U-förmigem
Abschnitt etwa rechtwinklig abgebogen ist und mit seinem Ende am Schienenfuß federkraftschlüssig
aufliegt.
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Obwohl der Spannbügel seitlich außerhalb des Gleitstuhls auf dem Schienenfuß
aufliegt und mithin eine gute Erkennbarkeit eines gebrochenen Spannbügels bei an-
und abliegender Weichenzunge gewährleistet ist, ist der Platzbedarf gering und die
Schienenbefestigung ist bei allen Arten von Weichen einsetzbar.
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Auch bei großer Toleranz von Schienenfuß und Verspannungssystem ist
eine dauerhaft kraftschlüssige Verspannung zu erreichen.
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Zweckmäßige und vorteilhafte weitere Ausgestaltungen des Gegenstandes
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Um einen möglichst hohen Anpreßdruck am Schienenfuß zu erreichen,
wird man in der Regel nach Anspruch 2 auch den zweiten Schenkel des Spannbügels
als Druckfeder für den Schiene fuß ausbilden. Wenn beide freien Schenkel des Spannbügels
nach Anspruch 3 ausgebildet werden, dann bleibt auch hierbei der
seitliche
Platzbedarf gering und es wird darüberhinaus erreicht, daß am Verspannungspunkt
des Schienenfußes eine geringe Flächenpressung und somit ein geringstmöglicher Reibverschleiß
vorliegt. Besonders günstige Verhältnisse hinsichtlich der Verspannung einerseits
am Schienenfuß und andererseits in der Gleitstuhltasche wird mit der Ausführungsform
des Spannbügels nach Anspruch 4 erreicht. Die Verspannung des Spannbügels und dessen
Lösen kann einfach und schnell durchgeführt werden, wenn die obere Wandfläche der
Gleitstuhltasche gemäß Anspruch 5 ausgebildet ist. Zu diesem Zweck kann nach Anspruch
6 die obere Wandfläche der Gleitstuhltasche als eine zur Unterlagsplatte parallele
Ebene ausgebildet sein, wenn der U-förmige Abschnitt des Spannbügels entsprechend
gekrümmt oder geknickt vorgebogen ausgebildet ist. Das angestrebte Verschwenken
des Spannbügels zwecks dessen Verspannung läßt sich auch durch eine Ausbildung der
oberen Wandfläche der Gleit stuhltasche nach Anspruch 7 erreichen. Eine Ausbildung
der oberen Wandfläche der Gleitstuhltasche nach Anspruch 8 erhöht die Lagesicherung
des Spannbügels im Gleitstuhl, insbesondere dann, wenn die durch Vorbiegen erhaltene
Krümmung des U-förmigen Spannbügelabschnitts nach Anspruch 9 gewählt wird. Die beiden
Schenkel des U-förmigen Spannbügelabschnitts können auch durch eine oder mehrere
Knickstellen entsprechend vorgebogen sein. In der Regel hat der Gleitstuhl eine
genügende Breite, so daß er zwei Spannbügel nach Anspruch 10 aufnehmen kann.
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Hierdurch lassen sich besonders hohe Anpreßdrucke bei geringer Flächenpressung
am Verspannungspunkt des Schienenfußes erreichen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung mit einem Ausführungsbeispiel
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung
nach der Erfindung Fig. 2 eine Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 1, Fig. 3 einen
Querschnitt entlang der Linie III - III in Fig. 2 mit angesetztem Spannbügel und
Fig. 4 den gleichen Querschnitt mit eingeführtem Spannbügel In ihrem grundsätzlichen
Aufbau besteht die Vorrichtung zunächst aus der Unterlagsplatte 1 für die Backenschiene
2, dem darauf befestigten Gleitstuhl 3 für die Weichenzunge 4 und aus zwei symmetrisch
zur vertikalen Längsmittelebene des Gleitstuhls angeordneten Spannbügeln 5, die
jeweils in einer van der Unterlagsplatte 1 und einer Ausnehmung des Gleitstuhls
3 gebildeten Tasche 6 eingespannt gelagert sind und deren beide freien Schenkel
7, 8 seitlich außerhalb des Gleitstuhls auf dem Schienenfuß 9 mit Federkraft aufliegen.
Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist ein erster freier Schenkel 7 des Spannbügels
5 zu dessen in der Gleitstuhltasche 6 eingespanntem U-förmigen Abschnitt 10 rechtwinklig
abgebogen und danach geradlinig ausgebildet; er liegt mit seinem Ende amSchienenfuß
9 federkraftschlüssig auf. Der zweite freie Schenkel 8 des Spannbügels 5 ist an
der Öffnung 11 der Gleitstuhltasche 6 hochgezogen und verläuft von dort etwa rechtwinklig
abgebogen zum Schienenfuß 9 hin. Sein Ende ist zum Schienenfuß 9 hin nach unten
abgebogen und liegt vor der Stirnseite des ersten freien Spannbügelschenkels 7 federkraftschlüssig
auf dem Schienenfuß auf. Der U-förmige Abschnitt 10 des Spannbügels 5 ist mit seinen
Schenkeln 12, 13 in der Gleitstuhltasche 6 verspannt.
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Wie aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich ist, ist die obere Wandfläche
14 der Gleitstuhltasche 6 derart ausgestaltet, daß sie im vertikalen, schienenparallelen
Querschnitt eine konkave Schnittlinie hat, die in den Figuren durch eine nach innen
ansteigende Kreisbogenform in einfacher Weise verwirklicht ist.
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Vor dem Eintreiben in die Gleitstuhltasche 6 liegen die beiden Schenkel
12, 13 des U-förmigen Abschnitts 10 des Spannbügels 5 in einer Ebene oder sind mit
einer schwächeren Krümmung im Vergleich zur Krümmung der oberen Wandfläche 14 vorgebogen.
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Wie in den Figuren 3 und 4 durch den strichpunktierten Einbauweg 15
angedeutet ist, wird der Spannbügel 5 mit seinem U-Steg an der Öffnung 11 der Gleitstuhltasche
6 angesetzt, wobei die Enden der freien Schenkel 7, 8 mit Abstand oberhalb des Schienenfußes
9 liegen.
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Durch Eintreiben des Spannbügels 5 mittels leichter Hammerschläge
wandert dessen U-förmiger Abschnitt ins Innere der Gleitstuhltasche 6, in der er
auf Grund der Formgebung ihrer oberen Wandfläche 14 mit seinen freien Schenkeln
7, 8 nach unten verschwenkt wird, so daß diese sich mit der Federkraft P auf den
Schienenfuß 9 auflegen, dessen Niveau durch die strichpunktierte waagerechte Gerade
16 in Fig. 4 angedeutet ist.
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Dabei stützt sich der Schenkel 12 des Spannbügels 5 nach oben gegen
die Wandfläche der Gleitstuhltasche ab, während der Schenkel 13s » unten an der
Unterlagsplatte 1 aufstützt.
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Patentansprüche:
L e e r s e i t e