-
Doppelstöckiges Fahrzeug für den
-
Personenverkehr.
-
Die Erfindung betrifft ein doppelstöckiges Fahrzeug für den Personenverkehr,
insbesondere Schienenfahrzeug. Derartige doppelstöckige Fahrzeuge sind sowohl als
Schienenfahrzeuge als auch als Omnibusse bekannt und wegen ihres großen Fassungsvermögens
wirtschaftlich von großem Interesse. Der Bau derartiger Fahrzeuge macht insofern
Schwierigkeiten, als das international gültige Profil zwar in der Mitte eine etwa
ausreichende Höhe hat, aber im oberen Teil eine stark gekrümmte Dachlinie, die keine
Sitzhöhe im Oberstock rechts und links von einem Mittelgang ergibt. In Mitteleuropa
ist zwar eine höhere Lage der Dachlinie zulässig. Fahrzeuge nach dieser Linie sind
aber in Westeuropa und Südeuropa nicht freizügig, was dringend erwünscht ist, und
auch bei dieser Dachlinie ist die Sitzhöhe noch gering. Auch bei Omnibussen müssen
manches Mal Begrenzungen eingehalten werden, im Hinblick auf Brückendurchfahrten
und Oberleitungen von Straßenbahnen.
-
Geht man von dem international zugelassenen Querschnitt mit stark
gewölbter Dachlinie aus, so ergibt sich zwar, wie erwähnt, in der Mitte des Fahrzeuges
eine ausreichende
Stehhöhe in beiden Stockwerken. Es ist jedoch im oberen Stockwerk die Anordnung
der Sitze in der üblichen Weise, rechts und links von einem Mittelgang, nicht möglich.
-
Gegenstand der Erfindung ist ein doppelstöckiges Fahrzeug für den
Personenverkehr, insbesondere Schienenfahrzeug, bei dem in beiden Stockwerken in
üblicher Weise einander gegenüberliegende Sitze beiderseits eines Mittelganges angeordnet
sind Gemäß der Erfindung wird eine ausreichende Steh- und Sitzhöhe in den Abteilen
des oberen Stockwerks dadurch erreicht daß die Abteile im oberen Stockwerk gegen
die Abteiz.m unteren Stockwerk um eine halbe Abteilteilung versetzt sind und Boden
und Sitze im oberen Stockwerk gegen die Fußbodenhöhe des Mittelganges tiefer gelegt
sind. Durch die Versetzung der Abteile gegeneinander wird erreicht, daß sich der
vertiefte Fußboden im oberen Stockwerk nur über den Sitzlehnen und Gepäckträgern
des unteren Stockwerks befindet, die Steh- und Sitzhöhe im unteren Stockwerk durch
diese Vertiefungen somit nicht beeinträchtigt wird. Um dies zu erreichen, ist zweckmäßig
dieser über den Sitzlehnen und Gepäckträgern des unteren Stockwerkes liegende Fußboden
des oberen Stockwerkes als Mulde ausgebildet. Um im oberen Stockwerk die nötige
Sitzhöhe auch an den äußeren Sitzen zu erreichen, ist es zweckmäßig, die Mulde gegenüber
dem Fußboden des Mittelganges um ca. 30 cm zu vertiefen. Um diese Vertiefung bequem
gangbar zu machen, sind die Mulden zweckmäßig mit einer Stufe zum Mittelgang versehen.
-
Zur Abstützung des Mittelganges und der Mulden werden zweckmäßig die
Gepäckträgerstützen im unteren Stockwerk herangezogen, die zwei Längsträger tragen,
die ihrerseits den oberen Mittelgang und die Mulden tragen.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist besonders gut geeignet, als doppelstöckiger
Eisenbahnwagen für den näheren Reiseverkehr.
-
Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung
anhand eines solchen Eisenbahnwagens.
-
Fig. 1 zeigt einen Eisenbahnwagen nach der Erfindung in Seitenansicht.
-
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch diesen Wagen, der in beiden Stockwerken
jeweils durch die Abteilmitte so legt ist.
-
Fig. 3 zeigt einen Teillängsschnitt durch das obere und untere Stockwerk
der seitlich des Mittelgangs durch die Abteile gelegt ist.
-
Der Wagenkasten 2 ruht auf zwei Drehgestellen 1. Zwischen den Drehgestellen
ist der Boden 3 des Wagenkastens, soweit zulässig, bis in die Nähe der Schienenoberkante
herabgezogen.
-
Dieser Teil des Wagens ist doppelstöckig ausgebildet. Die oberen Abteile
sind, wie Fig. 3 zeigt, um eine halbe Abteilteilung gegen die unteren Abteile versetzt,
so daß sich die Sitze 4 in den oberen Abteilen über dem Zwischenraum 5 zwischen
den Sitzen 6 in den unteren Abteilungen befinden und umgekehrt, die Zwischenräume
7 zwischen den Sitzen 4 der oberen Abteile über den Sitzen 6, Rückenlehnen 8 und
Gepäckträgern 9 der unteren Abteile. Wie Fig. 3 erkennen läßt, ergibt sich auf diese
Weise in beiden Stockwerken in den Zwischenräumen 5 und 7 zwischen den Sitzen genügende
Stehhöhe und genügende Sitzhöhe und über den Gepäckträgern, die etwas niedriger
angeordnet sind als üblich, bleibt noch genügend Raum, um wenigstens kleinere Gepäckstücke
unterzubringen.
-
Die vertieften Teile des Fußbodens im oberen Stockwerk sind als Mulden
10 ausgebildet, in die vom Mittelgang 11 Stufen 12 herabführen. Diese Mulden, die
aus Metall oder auch aus Kunststoff bestehen können, stützen sich auf Längsträger
13 ab, die ihrerseits von den Stützen 14 getragen werden, die gleichzeitig auch
die Gepäckträger 9 und die Rückenlehnen 8 in den unteren Abteilen tragen.
-
Wird die doppelstöckige Anordnung nur in dem Raum zwischen den beiden
Drehgestellen 1 vorgesehen, so ergeben sich an den Enden über den Drehgestellen
und in dem die Drehgestelle überragenden Teil des Wagenkastens 2 verhältnismäßig
große einstöckige Räume. Hier können zweckmäßig die Einstiegtüren 15 vorgesehen
ç n. Der zur Verfügung stehende Raum läßt es zu, die Türöffnungen breit zu machen
und wie dargestellt zwei Doppeltüren nebeneinander anzuordnen, so daß das Ein- und
Aussteigen
der Reisenden rasch erfolgen kann, gegebenenfalls so, daß bei starkem Fahrgastwechsel
die nach dem Wagenende zu gelegene Doppeltür bereits zum Einsteigen freigegeben
wird, wenn durch die anderen Doppeltüren noch ausgestiegen wird.
-
Dieser Raum in den Wagenenden dient dabei als großer Auffangraum für
die einsteigenden Reisenden und die aussteigenden Reisenden können sich schon vor
dem Halten des Zuges in diesem Raum versammeln. In den Wagenenden befinden sich
auch die in den Figuren nicht dargestellten Treppen zum oberen Stockwerk, wobei
der obere Mittelgang 11 durch Doppelpendeltüren 16 abgeschlossen oder unterteilt
sein kann.
-
Die Fenster des oberen und unteren Stockwerkes sind, wie Fig. 1 zeigt,
ebenso wie die Abteile gegeneinander versetzt.
-
Es ist auch möglich, die eine Wagenhälfte oder einen ganzen Wagen
mit Sitzen der ersten Klasse auszustatten. In diesem Fall wird der Mittelgang in
beiden Stockwerken etwas zur Seite gerückt, so daß sich in bekannter Weise auf der
einen Seite des Ganges Einzel sitze, auf der anderen Seite des Ganges Doppelsitze
befinden, und die Abteilteilung wird entsprechend vergrößert.
-
Der Gegenstand der Erfindung bietet außer dem Vorteil einer großen
Sitzplatzzahl und breiter Einstiegöffnungen auch bei der Anwendung bei Eisenbahnfahrzeugen
den Vorteil, daß der Wagen das gleiche Außenprofil besitzt wie die gebräuchlichen
einstöckigen Wagen, so daß die mechanische Reinigung der Außenseiten des Wagens
mit den vorhandenen Bürstenanlagen erfolgen kann. Ein solcher Eisenbahnwagen kann
zusammen mit einstöckigen Eisenbahnwagen zu einem Zug zusammengestellt werden, wobei
die in gleicher Höhe verlaufende Dachkante ein einheitliches Bild des Zuges gewährleistet.
-
Patentansprüche