DE4442368C2 - Doppelstock-Schienenfahrzeug - Google Patents
Doppelstock-SchienenfahrzeugInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61D—BODY DETAILS OR KINDS OF RAILWAY VEHICLES
- B61D1/00—Carriages for ordinary railway passenger traffic
- B61D1/06—Carriages for ordinary railway passenger traffic with multiple deck arrangement
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61F—RAIL VEHICLE SUSPENSIONS, e.g. UNDERFRAMES, BOGIES OR ARRANGEMENTS OF WHEEL AXLES; RAIL VEHICLES FOR USE ON TRACKS OF DIFFERENT WIDTH; PREVENTING DERAILING OF RAIL VEHICLES; WHEEL GUARDS, OBSTRUCTION REMOVERS OR THE LIKE FOR RAIL VEHICLES
- B61F3/00—Types of bogies
- B61F3/12—Types of bogies specially modified for carrying adjacent vehicle bodies of articulated trains
- B61F3/125—Types of bogies specially modified for carrying adjacent vehicle bodies of articulated trains with more than one axle or wheel set
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Description
Die Erfindung betrifft ein Doppelstock-Schienenfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Aus dem "Lexikon der Eisenbahn", 7. Auflage, transpress VEB Verlag für Verkehrs
wesen, Berlin 1983, Seiten 191/192, geht ein gattungsgemäßes Doppelstock-
Schienenfahrzeug hervor. Dort ist ein Doppelstock-Gliederzug der Deutschen Reichs
bahn beschrieben und dargestellt, bei dem jeweils im Übergangsbereich zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Wagenkästen ein Zwischenteil mit einem gemeinsamen Drehge
stell sowie Ein- und Ausstiegselementen angeordnet ist. Im Bereich des Zwischenteils
sind zwar keine den Übergangsquerschnitt zwischen den einzelnen Wagenkästen ein
engenden Stirnwände vorgesehen, jedoch ist es von Nachteil, daß an den beiden anein
andergrenzenden Wagenenden jeweils nur ein Ein-/Ausstieg pro Fahrzeugseite vorge
sehen ist.
In derselben Fundstelle ist auch eine Doppelstockwageneinheit mit dreiachsigem Ja
cobs-Drehgestell abgebildet, bei der jeweils beidseits des Wagenübergangs auf beiden
Fahrzeuglängsseiten Ein-/Ausstiegstüren über dem Drehgestell vorgesehen sind. Bei
dieser Wageneinheit sind jedoch im Übergangsbereich Stirnwände mit relativ schma
len Durchlässen vorhanden, die den Passagierdurchsatz einschränken.
Bekannt ist ferner ein einstöckiges, teils doppelstöckiges Gliederfahrzeug (EP 0 616
936 A1), dessen räderlose Passagierabteile dachseitig auf angetriebenen Fahrgestell
modulen abgestützt sind. In den Seitenwänden der letzteren sind auch die Eingangstü
ren angeordnet; die oberen Stockwerke der Passagierabteile sind von beiden Seiten
über in den Fahrwerkmodulen angeordnete Treppen erreichbar. Damit wird gerade der
Ein-/Ausstiegsbereich durch Treppen eingeengt.
Bei noch einem anderen bekannten Doppelstock-Gliederzug (EP 0 616 935 A1) liegen
in einem Ausführungsbeispiel je zwei Wagenkästen auf einem gemeinsamen Jacobs-
Drehgestell auf, wobei aber der über den Drehgestellen befindliche Innenraum durch
Treppen eingeengt wird. In der Mitte jedes Unterstocks ist jeweils eine Doppeltür vor
gesehen, während der Oberstock nur über jeweils in den Wagenkästenübergängen be
findliche Treppen erreichbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem insbesondere für den Nahverkehr
vorgesehenen Doppelstock-Schienenfahrzeug der eingangs genannten Art den Über
gangsbereich zwischen zwei Wagenkästen so weiterzubilden, daß sein Einstiegsniveau
bei guter Begehbarkeit flexibler an Kundenanforderungen (Bahnsteighöhen) angepaßt
werden kann.
Diese Aufgabe wird durch ein Doppelstock-Schienenfahrzeug mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Die Merkmale der Unteransprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen dieses Gegen
standes an. Weil die breiten Türen erfindungsgemäß beidseits neben dem Laufwerk
angeordnet sind, entsteht ein großer einstöckiger Vorraumbereich, in dem diverse Son
dereinrichtungen wie z. B. WC, Mehrzweckraum, Rollstuhlabstellplätze vorgesehen
werden können. Auch besteht insbesondere für Kurzstreckenpassagiere ein großes tür
nahes Stehplatzangebot, das ohne Treppenbenutzung zugänglich ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit den beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 eine Seitenansicht eines vollständigen Doppelstock-Fahrzeugs und des
Übergangsbereichs zwischen zwei auf einem gemeinsamen Drehgestell
abgestützten Wagenkästen,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Oberstockbereich des Fahrzeugs gemäß Fig. 1,
Schnittlage A und
Fig. 3 einen Schnitt durch den Unterstockbereich des Fahrzeugs gemäß Fig. 1,
Schnittlage B.
Der hier zu beschreibende doppelstöckige S-Bahn-Gliederzug besteht vorzugsweise
aus fünf miteinander gekuppelten, mit etwa 16 m relativ kurzen Wagenkästen auf Ja
cobs-Drehgestellen. Diese können als reine Lauffahrwerke ausgeführt oder mit Antrie
ben versehen sein.
Fig. 1 zeigt einen vollständigen Wagenkasten 1 des Doppelstock-Fahrzeugs und einen
Teil eines zweiten Wagenkastens 2 desselben Typs. Im Übergangsbereich sind je zwei
Wagenkästen in an sich bekannter Weise auf einem gemeinsamen, niedrig gebauten (Ja
cobs-)Drehgestell 3 abgestützt. Beidseits des Drehgestells 3 sind breite, vorzugsweise
doppelflügelige Türen T1 und T2 in einem Abstand voneinander angeordnet, der der Län
ge des Drehgestells entspricht. Entsprechende Türen befinden sich auch auf der vom Be
trachter abgewandten Seite des Fahrzeugs. Zusammen mit der relativ geringen Länge der
Einzelfahrzeuge wird so im Vergleich mit herkömmlichen Doppelstockfahrzeugen ein
gleichmäßigerer Türabstand geschaffen. In die Seitenwandabschnitte über dem Drehge
stell zwischen den Türen T1 und T2 sind große Fenster wie in den Passagierräumen
eingesetzt.
Zwischen den beiden aneinanderstoßenden Wagenenden ist ein Übergangsbalg 4 ange
ordnet, dessen Außenumriß in an sich bekannter Weise nahezu bündig mit der Außenhaut
der Wagenkästen liegt. Er schränkt den verfügbaren Innenraum möglichst wenig ein. Zwi
schen den vier Türen erstreckt sich ein großer einstöckiger gemeinsamer Ein-/Ausstiegs
bereich 5 als Durchgangs- und/oder Aufenthaltsraum zwischen den Doppelstock-Passa
gierräumen, deren Länge nur etwa 50% der Gesamtlänge einnimmt.
In Abhängigkeit von der Schwellenhöhe h der Türen über Schienenoberkante kann der ge
samte Ein-/Ausstiegsbereich 5 einen im wesentlichen ebenen Boden in voller Innenbreite
haben (bei h = 1 m), oder bei geringeren Schwellenhöhen zumindest einen eben begehba
ren Mitteldurchgang. Ggf. müssen dann die (Einzelrad-) Laufwerke durch Radkästen abge
deckt werden, die mit Sitzplätzen belegt werden können.
Das Einstiegsniveau kann also mit der vorgeschlagenen Anordnung der Türen rechts und
links neben dem Drehgestellbereich flexibel an die Kundenanforderungen (Bahnsteighö
hen) angepaßt werden.
Die besondere innere Raumaufteilung der Fahrzeuge wird in den Fig. 2 und 3 besser
sichtbar, in denen die Drehgestelle nicht mehr dargestellt sind. Um das zugunsten des
Ein-/Ausstiegsbereichs begrenzte doppelstöckige Raumangebot optimal nutzen zu kön
nen, ist gemäß Fig. 2 nur an je einem Ende des Oberstocks ein Zugang (Treppe) 6 vorge
sehen. Auf der anderen Seite schließt der Oberstock mit einer offenen oder teilverglasten
Brüstung 7 ab.
Ein freier Raum 5D im Deckenbereich des gemeinsamen Ein-/Ausstiegsbereiches 5 ist für
betriebliche Einrichtungen der Fahrzeuge (Heizung/Klima, Wassertanks etc.) nutzbar.
Diese Einbauten werden vornehmlich jeweils im Deckenbereich desjenigen Wagenendes
angeordnet, von dem der Oberstock zugänglich ist, so daß die Innendecke über der Brü
stung 7 zunächst gleichbleibend hoch zum Ein-/Ausstiegsbereich 5 weiterlaufen und erst
vor dem Wagenübergang abzusenken ist (vgl. hierzu gestrichelter Innendeckenverlauf in
Fig. 1 bei 5).
Aus der Schnittansicht der Unterstockebene gemäß Fig. 3 erkennt man, daß die jeweils
aus dem gemeinsamen Ein-/Ausstiegsbereich 5 in die Unterstockebenen der Wagenkä
sten 1 und 2 führenden Treppen 8 bzw. 9 unterschiedlich breit ausgeführt sind.
Unter der jeweiligen Oberstock-Brüstung 7 kann eine besonders breite Treppe 8 zum Un
terstock vorgesehen werden, die je nach Bestuhlungsschema des Unterstocks zwischen
1/2 und 1/1 der verfügbaren Innenbreite einnehmen kann. Auf der gegenüberliegenden
Seite des Oberstocks ist die Treppe 9 zum Unterstock dafür relativ schmal, während die
daneben nach oben führende Treppe 6 wesentlich breiter ist.
Durch den großen Ein-/Ausstiegsbereich mit seinen weiten Türausschnitten - in Fig. 3 sind
die Schwenkschiebetüren in geöffneter Stellung außen an die Seitenwände angelegt ge
zeichnet - wird ein rascher Fahrgastfluß und genügend Aufenthaltsraum für bestimmte, we
niger mobile Passagiergruppen (Rollstuhlfahrer, Eltern mit Kinderwagen) geschaffen. Zu
sätzlich können hier weitere Einbauten wie Klappsitze 10, Toilettenkabinen 11 und dgl.
mehr vorgesehen werden, ggf. auch ein Servicebereich (Bistrotheke).
Damit ergibt sich eine klare Zuordnung von Passagierräumen und Verweilzeiten der Pas
sagiere. Im Ein-/Ausstiegsbereich werden sich primär Reisende mit kurzen Fahrzeiten (2-3
Haltestellen) aufhalten. Bei mittlerer Reisedauer werden Passagiere eher den leichter zu
erreichenden Unterstock aufsuchen, während für längere Reisezeiten der nur einseitig er
reichbare Oberstock bevorzugt werden wird.
Man kann die Platzsuche der Passagiere auch durch eine entsprechende Wegweisung
steuern, die z. B. schon an den Eingangstüren außen sichtbar sein kann.
Claims (9)
1. Doppelstock-Schienenfahrzeug, insbesondere für den Nahverkehr, mit zwei im
Übergangsbereich auf ein gemeinsames Fahrwerk abgestützten Wagenkästen,
die über dem Fahrwerk einen gemeinsamen, nicht durch Stirn- oder Zwischen
wände unterteilten Ein-/Ausstiegsbereich mit mindestens einer seitlichen Tür
öffnung bilden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem gemeinsamen Ein-/Ausstiegsbereich (5) zwei Türöffnungen (T1, T2)
auf einer Fahrzeuglängsseite beidseits neben dem Fahrwerk vorgesehen sind,
zwischen denen ein der Länge des Fahrwerks (3) entsprechender Abstand und,
abhängig von der Türschwellenhöhe über Schienenoberkante, ein ebener Boden
in voller Innenbreite oder bei geringerer Türschwellenhöhe zumindest ein eben
begehbarer Mitteldurchgang vorgesehen ist.
2. Doppelstock-Schienenfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend von dem gemeinsamen Ein-/Ausstiegsbereich (5) beidseitig min
destens ein zu den unteren Passagierräumen beider Wagenteile führender Zu
gang (8, 9) vorgesehen ist, während aus demselben Bereich jeweils nur ein obe
rer Passagierraum eines der beiden Wagenteile über einen Zugang (6) erreichbar
ist.
3. Doppelstock-Schienenfahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zugangslose Ende des Oberstocks durch eine Brüstung (7) abgeschlos
sen ist.
4. Doppelstock-Schienenfahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter dem zugangslosen Ende des Oberstocks ein besonders breiter Zugang
(8) zum Unterstock vorgesehen ist, dessen Breite zwischen ½ und 1/1 der ver
fügbaren Innenbreite beträgt.
5. Doppelstock-Schienenfahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der jeweils aufwärts führende Zugang (6) deutlich breiter als ein daneben
abwärts führender Zugang (9) ist.
6. Doppelstock-Schienenfahrzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brüstung (7) durchsichtige Elemente aufweist, um Sichtkontakt zwi
schen dem gemeinsamen Ein-/Ausstiegsbereich (5) und dem Oberstock zu er
möglichen.
7. Doppelstock-Schienenfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweiligen Zugänge (6, 8, 9) als Treppen ausgeführt sind.
8. Doppelstock-Schienenfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Seitenwände des gemeinsamen Ein-/Ausstiegsbereichs (5) Sitz
gelegenheiten, insbesondere Klappsitze (10), vorgesehen sind.
9. Doppelstock-Schienenfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gemeinsame Ein-/Ausstiegsbereich (5) und der doppelstöckige Anteil
sich jeweils etwa über die Hälfte der Länge eines Wagenkastens erstrecken,
wobei die Grundrißflächen der Zugänge (6, 8, 9) im doppelstöckigen Anteil ent
halten sind.
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R071 | Expiry of right |