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Vorrichtung zur Arretierung verschiebbarer Baugruppen
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Arretierung einer verschiebbaren
Baugruppe an beliebigen Stellen entlang eines Arretierungsstabes durch ein oder
mehrere gegen den Arretierungsstab bewegbare Arretierteile.
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Derartige Arretiervorrthbngen können beispielsweise zur stufenlosen
Verstellung der Seitenwände von Magazinen für Datenträger, wie Kontokarten oder
Lochkarten, in datenverarbeitenden Maschinen verwendet werden. Siesmd aber auch
verwendbar zur Verstellung der Randeinstellung bei Schreibmaschinen oder zur Arretierung
herausziehbarer
Schubladen oder ganzer Baueinheiten aus Gestellen der Fernmeldetechnik.
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Die bekannten Arretiervorrichtungen dieser Art beruhen auf einem Reibschluß
zwischen einem bewegbaren und einem fest stehenden Teil. Die für diesen Reibschluß
aufzubringende Kraft muß relativ groß sein, damit eine ungewollte oder bedienungswidrige
Verstellung der zu arretierenden Baugruppen vermieden wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine im Aufbau einfache
Arretiervorrichtung für Baugruppen zu schaffen, bei der durch Formschluß zwischen
den einzelnen Teilen eine geringe Bedienkraft erforderlich ist, und bei der Alterungserscheinungen
und Verschleiß die Funktion nicht beeinflussen.
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Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichneten Anordnungen
gelöst. Dabei können im wesentlichen zwei Fälle unterschieden werden. Im einen Falle
wird die Baugruppe nur in einer Richtung gegenüber dem Arretierungsstab verschoben,
der ortsfest angeordnet sein kann. Sollen dagegen zwei übereinander angeordnete
und an sich getrennt verschiebbare Baugruppen derart miteinander gekoppelt werden,
daß sie in der einen Richtung unabhängig voneinander und in der senkrechtdaai erz
iminRettung aber nur gemeinsam verschoben werden können, so ist nach einer weiteren
Ausbildung der Erfindung der Arretierungsstab nicht ortsfest, sondern mit der einen
verschiebbaren Baugruppe verbunden. Das Arretierteil, das auf einer parallel zum
Arretierungsstab
liegenden Welle angeordnet ist, wird dann durch
die zweite verschiebbare Baugruppe gegen den Arretierungsstab geschwenkt und greift
in diesen ein. Eine solche Arretiervorrichtung wird verazendet, wenn beispielsweise
mehrere Magazine gemeinsam auf verschiedene Formate von Datenträgern eingestellt
werden sollen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand einiger in den Zeichnungen
dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung für die Verschiebung von Baugruppen in nur einer Richtung in Seitenansicht,
Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 in Vorderansicht und in arretiertem Zustand, Fig.
3 die Anordnung nach Fig. 2 in nichtarretiertem Zustand, Fig. 4 eine Variante des
Ausführungsbeispieles nach Fig. 1, Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
für die Verschiebung zweier Baugruppen in zwei senkrecht zueinander liegenden Richtungen,
Fig. 6 die Anordnung nach Fig. 5 in Vorderansicht, Fig. 7 die Anordnung nach Fig.
5 in Draufsicht und Fig. 8 die Anordnung nach Fig. 5 im Detail und im arretierten
Zustand.
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Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Arretiervorrichtung ermöglicht
die Verschiebung der Baugruppe 5 in Pfeilrichtung B.
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Dabei ist der Arretierstab 3 ortsfest in einem Gestell 1 angeordnet.
Wird zusätzlich das Gestell 1 mit Arretierungsstab 3 senkrecht zur Zeichenebene
und senkrecht zur Bewegungsrichtung B verschoben, so hat diese Bewegung keinen Einfluß
auf die Ärretierungsvorrichtung. Diese kann jeder Zeit auch während der zuletzt
genannten Verschiebung gelöst und arretiert werden.
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Die verschiebbare Baugruppe 5 ist mit ihrem Führungsbügel 4 auf der
Führungsachse 2 beweglich gelagert. Mit dieser in einer Ebene liegt der Arretierungsstab
3, der ebenfalls wie die Führungsachse 2 in dem Gestell 1 fest angeordnet ist. Der
Arretierungsstab 3 besitzt an seinem Umfange Nuten, die zweckmäßig al's Gewinde
ausgeführt sind.
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An der Baugruppe 5 ist ein Winkel 14 befestigt, der einerseits zur
Halterung der U-förmigen Blattfeder 6 und andererseits zur Führung des Bedienungsstiftes
11 mit zugeordneter Klemmvorrichtung 9 dient. Der Bedienungsstift 11 ist in Pfeilrichtung
A entgegen der Rückstellfeder 10 verschiebbar. Die Klemmvorrichtung 9, die im vorliegenden
Beispiel als Schieber ausgebildet ist, umgreift mit ihrem vorderen Teil 12 den Arretierungsstab
3 zangenartig. An der Blattfeder 6 sind die Arretierteile 7 und 8 in Höhe des Arretierstabes
3 befestigt.
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Wird der Bedienungsstift 11 nach unten gedrückt (Fig. 3), so gibt
der zangenartige Teil 12 der Klemmvorrichtung 9 die Arretierteile 7 und 8 frei,
die während der Abwärtsbewegung über
die Auflaufschrägen 13 gleiten
und durch die Blattfeder 6 von dem Arretierstab 3 abgehoben werden. Die Innenflächen
dieser Arretierteile 7 und 8 besitzen entweder beide oder nur eines das gleiche
Gewinde wie der Arretierstab 3. In dieser Stellung kann die Baugruppe 5 auf der
Führungsachse 2 verschoben werden.
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Nach Freigabe des Bedienungsstiftes 11 wird durch die Kraft der Feder
10 die Klemmvorrichtung 9 in Pfeilrichtung A nach oben verschoben. Die beiden Arretierteile
7 und 8, die im vorliegenden Falle halbrund ausgebildet sind, gleiten auf der Auflaufschräge
13 ab und werden dadurch entgegen der Kraft der Feder 6 auf den Arretierstab 3 zubewegt.
In der in Fig. 2 dargestellten Arretierstellung sind die Gewinde der Arretierteile
7 und 8 und des Arretierstabes 3 in Eingriff und werden in dieser Stellung durch
den zangenartigen Teil 12 der Klemmvorrichtung 9 gehalten. Arretierteile 7 und 8
und der Arretierstab 3 sind dabei lediglich in Eingriff und liegen nicht kraftschlüssig
aufeinander, d.h. zur Arretierung dieser Teile ist kein Reibschluß erforderlich.
Der Abstand der beiden vorderen zangenartigen Teile 12 ist somit so zu wählen, daß
ein sicherer Eingriff der Teile 7 und 8 mit dem Stab 3 gegeben ist. Durch die Tiefe
der Nuten in dem Arretierungsstab 3 und der Arretierteile 7 und 8 wird eine einwandfreie
Arretierung auch dann gewährleistet, wenn ein größerer Abrieb zwischen den sich
reibenden Teilen eingetreten ist. Es werden somit größere Toleranzausgleiche erzielt.
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In Abänderung des dargestellten Beispieles kann die Blattfeder 6
durch
entsprechend gelagerte Hebel mit gleicher Wirkung ersetzt werden. Außerdem können
die Arretierteile 7 und 8 in der Feder 6 bzw. den entsprechenden Hebeln integriert
sein, d.h. die Feder 6 kann so ausgebildet sein, daß keine zusätzlichen Arretierteile
erforderlich sind. Wird nur ein Arretierteil 7 oder 8 mit einem Innengewinde versehen,
und das andere 8 oder 7 glatt ausgeführt, so ist ein besonderes Einstellen auf gleiche
Gewinde stellung der beiden Teile nicht erforderlich. Die Verwendung eines Gewindes
als Arretiernuten gibt die Möglichkeit, daß die Arretierung in außerordentlich kleinen
Intervallen, also praktisch stufenlos, erfolgen kann.
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In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt. An der
zu verschiebenden Baugruppe 51 ist über ein Winkelstück 141 die U-förmig gebogene
Blattfeder 6 mit den Arretierteilen 7 und 8 befestigt. Die Baugruppe 51 trägt auch
auf der Drehachse 18 die Klemmvorrichtung 91, die durch eine Spreizfeder 17 in Pfeilrichtung
E nach oben bewegt wird. Wird diese Baugruppe in Richtung des Pfeiles F nach links
verschoben, so rollt die Klemmvorrichtung mit ihrer Laufrolle 15 auf der Auflaufschräge
16 des feststehenden Gestellteiles 1 ab. Durch die Wirkung der Feder 17 wird die
Klemmvorrichtung91nach oben verschwenkt, so daß die Arretierteile 7 und 8 über die
zugeordneten Auflaufschrägen 13 gleiten und in der vorher beschriebenen Weise gegen
den Arretierstab 3 verschwenkt werden. Damit ist die Arretierung der Baugruppe 51
auf dem Arretierungsstab 3 durchgeführt.
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Zur Lösung der Arretierung wird die Baugruppe 51 in Pfeilrichtung
F nach rechts verschoben. Durch Ablaufen der Rolle 15 auf der Schräge 16 wird die
Klemmvorrichtung 91 in Pfeilrichtung E nach unten verschoben und gibt dadurch die
Arretierteile 7 und 8 frei.
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Die in den Figuren 5 bis 8 dargestellte ArretierwrdEStung ist für
den Fall geeignet, daß eine Baugruppe relativ zu benachbarten Baugruppen in senkrecht
zueinander verlaufenden Richtungen verschiebbar angeordnet ist. Als Beispiel sei
eine Schublade mit Kartenmagazin genannt. Dabei soll durch die Beugung der Schublade
ein mechanischer Schaltvorgang erfolgen, welcher bewirkt, daß ein verstellbares
Element, wie beispielsweise eine Seitenwand, in der ausgefahrenen Stellung der Schublade
fest in seiner Führung arretiert und in eingefahrener Stellung frei mit den benachbarten
Baugruppen verschiebbar ist.
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Die Schublade 19 ist unterhalb einer weiteren Baugruppe 21 angeordnet
und kann in Pfeilrichtung C verschoben werden. Zusätzlich ist es möglich, auch die
Baugruppe 21 senkrecht zu dieser Bewegung in Pfeilrichtung D zu verschieben. Außerdem
ist die zusätzliche Seitenwand 20 der Schublade 19 in Pfeilrichtung D verschiebbar.
Voraussetzung bei dieser Anordnung ist nun, daß die Seitenwand 20 in Richtung D
nur zusammen mit der übergeordneten Baugruppe 21 verschiebbar sein kann und auch
nur dann, wenn die Schublade sich in eingefahrenem Zustand befindet (Fig. 5 und
7).
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Hierzu ist innerhalb der Schublade 19 der Arretierungsstab 30 angeordnet,
der mit der Schublade 19 selbst in Pfeilrichtung C verschiebbar ist. Auch dieser
Arretierungsstab 30 ist mit einem Gewinde versehen. Auf diesem Arretierungsstab
30 ist eine kastenartige Vorrichtung verschiebbar angeordnet, die parallel zum Arretierungsstab
30 eine Lagerwelle 22 trägt, auf der eine Schaltnocke 23 verschwenkbar in Pfeilrichtung
G gelagert ist.
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Oberhalb dieser Schaltnocke 23 ist der Kasten 24 geschlitzt.
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In diesen Schlitz ragt ein Ansatz 25 der oberen Baugruppe 21 hinein.
Dieser Kasten 24 ist mit der verstellbaren Seitenwand 20 fest verbunden.
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Wird aus der in Fig. 5 dargestellten Ruhestellung heraus die Schublade
19 in Pfeilrichtung C nach links verschoben, so gleitet der Ansatz 25 in eine Nut
des Schaltnockens 23 und nimmt diesen mit. Der Schaltnocken 23 wird nach rechts
verschwenkt und greift mit seiner nutenförmig ausgebildeten Kante in das Gewinde
des Arretierungsstabes 30 ein. Damit wird die Seitenwand 20 gegen Verschieben in
Pfeilrichtung D arretiert. Dieser Zustand ist in Fig. 8 dargestellt.
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Wird die Schublade 19 wieder in die Ruhestellung zurückgefahren, so
greift der Ansatz 25 in entgegengesetzter Richtung wieder in die Schaltnocke 23
ein und nimmt diese mit. Durch Verschwenken der Schaltnocke 23 wird die Arretierung
mit dem Arretierungsstab 30 gelöst. In der Endstellung verbleibt der Ansatz 25 in
dem Kasten 24, so daß bei Verschieben der Baugruppe 21
zwangsläufig
auch dieser Kasten und damit die Seitenwand 20 in Pfeilrichtung D verschiebbar ist.
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Man kann den Ansatz 25 auch als einzigen Zahn einer Zahnstange ansehen
und die Schaltnocke 23 alseinen aus einer Zahnlücke bestehende Ausschnitt eines
Zahnrades. Dies bedeutet, daß zur Erzielung größerer Schaltwege auch zwei oder mehrere'Ansätze
25 sowie entsprechend gestaltete Schaltnocken 23 vorgesehen werden können.
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Die beschriebenen Arretiervorrichtungen sind in ihrem Aufbau einfach
gehalten, so daß nur wenige Bauteile erforderlich sind, um eine sichere Arretierung
zu erreichen. Außerdem sind sie toleranzunempfindlich und bedürfen keiner besonderen
Justage. Patentansprüche:
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