DE2544784C2 - Rakelvorrichtung - Google Patents
RakelvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rakelvorrichtung mit einer magnetisch anpreßbaren Rakelrolle zum Auftragen
einer durch ein Rohr zugeführten Farbe bzw. flüssigen Masse auf eine zu behandelnde Ware, insbesondere
für den Siebdruck, mit einer vor der Rakelrolle endenden Leiste, welche in die an ihrer Vorderseite zugeführte
Masse eintaucht und mit der Rakelrolle in Berührung steht.
Mit magnetisch angepreßten Rakeln wird ein vollständig gleichmäßiger Anpreßdruck, unabhängig von
der Arbeitsbreite, erreicht. Die Stärke der Anpressung wird durch das Magnetfeld, dessen Feldstärke einstellbar
ist, und durch die vorhandene magnetisierbar Masse der Rakel bestimmt. Die Auftragsrolle liegt frei in der
Schablone oder auf der zu färbenden bzw. zu beschichtenden Ware auf und ein Austauschen der Rolle gegen
solche mit anderen Durchmessern ist in einfacher Weise möglich. Eine Beeinflussung des Auftragungsergebnisses
wird durch die Veränderung der Anpreßkraft und die Auswahl des Rakelroilendurchmessers erreicht.
Durch eine Erhöhung der Anpreßkraft der Rakel gegen die Unterlage erhält man eine größere Eindringtiefe der
Auftragssubstanz in die Ware. Rakelrollen von größerem Durchmesser können pro Flächeneinheit größere
Mengen auftragen.
Bei den meisten Einrichtungen mit magnetisch anpreßbaren Rakelrollen ist ein gewisser Mindestdurchmesser
der Rakelrolle erforderlich, um einen hinreichenden Substanzvorrat vor der Rakelrolle halten zu
können. Die Rakelrolle wird nämlich durch die Reibung und den Flüssigkeitsdruck aus der Magnetfeldmitte abgedrängt
und, um die Rakelrolle im Auftragsbcreich zu halten, ist eine magnetische Anpressung notwendig. Um
ίο diese Anpreßkraft zu erreichen, ist neben der Feldstärke
auch eine bestimmte magnetisierbare Masse erforderlich, und daher die Verwendung von Rakelrollen mit
kleinem Durchmesser beschränkt Die Verwendung kleiner Rakeldurchmesser ist andererseits erwünscht
wenn besondere Schärfe des Druckbildes mit geringer Eindringtiefe kombiniert werden soll.
Das dargestellte Problem läßt sich nicht dr.durch lösen,
daß, wie in AT-PS 3 15 800 beschrieben, vor der Rakelrolle eine Streichrakel angeordnet wird, welche
den Flüssigkeitsvorrat gänzlich von dsr RakelroHe abhält
Hier dient die RakelroHe nämlich nur mehr dazu, die von der Streichrakel in die Schablone eingedrückte
Masse auf die zu behandelnde Fläche zu übertragen. Nach der Erfindung hingegen soll in üblicher Weise eine
erhebliche Menge an Auftragsmasse bis unmittelbar vor die RakelroHe gelangen. In CH-PS 4 67 160 ist hingegen
bereits eine Einrichtung der eingangs skizzierten Art beschrieben, bei welcher eine zur Abdeckung dienende
Leiste den Druck des an ihrer Vorderseite im Drehsinn der RakelroHe rotierenden Substanzvorrates von der
RakelroHe abhält. Gleichzeitig bildet die Leiste zusammen mit der Rakelrolle eine Dichtung, die verhindert
daß die Auftragsmasse in den Raum hinter der Rakelrolle gelangt. Konstruktiv ist die vorbeschriebene Lösung
allerdings nicht befriedigend, da dort der untere Rand der vorgesehenen Leiste von oben auf die Rakelrolle
drückt und diese dadurch abbremst Die starke Schrägstellung der Leiste kann im Rahme," der Vorveröffentlichung
auch nicht aufgegeben werden, da diese sonst ihren eigentlichen Zweck, nämlich den Schutz der bereits
bedruckten Warenbahn vor herabtropfender Farbe, nicht erfüllen kann. Vor allem aber ist bei der
vorbeschriebenen Einrichtung gemäß CH-PS 4 67 160 mit dem Rakeldurchmesser auch die Auftragsmenge
weitgehend bestimmt.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Möglichkeit zu schaffen, durch die vorgesehene Leiste
die Auftragsmenge gegenüber jenem Wert zu erhöhen, welcher durch die RakelroHe allein — insbesondere
so wenn sie nur geringen Durchmesser hat — erzielbar wäre.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Leiste eine mit Abstand von der Schablone bzw.
Ware angeordnete Endseite aufweist, welche so nahe an die Schablone bzw. Ware heranreicht, daß dadurch ein
Flüssigkeitsdruck erzeugt wird.
Durch die Veränderung des Anstellwinkels der Leiste und ihres Abstandes von der Rollfläche der Rakelrolle
können dann alle Übergänge zwischen überwiegender Streichrakelwirkung und überwiegender Rollrakelwirkung
der vorgeschlagenen Anordnung realisiert werden. Bevorzugte konstruktive Möglichkeiten hiefür beschreiben
die Ansprüche 6 bis 8.
Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung ist besondere Sorgfalt auf die Abdichtung des hinter der Leiste liegenden
Bereiches durch das Zusammenwirken von Leiste und RakelroHe zu richten, da die Rakelrolle hier nicht
wie im Falle der CH-PS 4 67 160 im größeren Maß
durch das Gewicht der Leiste belastet werden soll. Zur
Lösung dieses Problems dienen die Unteransprüche 2 bis 5.
Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in der F i g. 1 die nach
dem älteren Stand der Technik vorliegende Situation und Fig.2—5 die Erfindung anhand von vier AusführungsbeispielcH
in schematischen Querschnitten durch eine nur teilweise dargestellte Rundschablone illustrieren.
F i g. 6 und 7 zeigen Schnitte entsprechend der Linie A-A in Fig.2 für zwei verschiedene Dichtleisten
und F i g. 8 die Art der Verstellung des die Profilleiste tragenden Farbrohres.
Bei Rundschablonen-Siebdruckeinrichtungen der eingangs
klassifizierten Art läuft eine Schablone 4 mit der Geschwindigkeit eines Drucktuches IO bzw. der auf diesem
liegenden Warenbahn um, wobei der Kraftschluß zwischen Schablone 4 und Drucktuch 10 durch den Anpreßdruck
einer RakelroUe 1 hergestellt wird. Diese Rakeiroiie i, die in bekannter Weise durch unter dem
Drucktuch 10 angeordnete Magnete angepreßt ist, preßt beim Betrieb der Einrichtung ins Innere der Schablone
4 zugeführte Auftragsmasse 3, insbesondere Druckfarbe, durch die ein Muster bildenden Sieböffnungen
der Schablone 4.
Der in der Schablone 4 befindliche Vorrat an Auftragsmasse 3 neigt bei der Anordnung gemäß F j g. 1
dazu, unter dem Einfluß der Schablone 4 gleichsinnig mit dieser zu rotieren, wobei sich diese Tendenz mit der
Drehgeschwindigkeit der Schablone 4 und der Viskositat
der Auftragsmasse 3 verstärkt Dieser gleichsinnig mit der Schablone 4 erfolgenden Rotation der Auftragsmasse 3 wirkt im Beriihrungsbereich mit der Rakelrolle
1 die Tatsache entgegen, daß die RakelroUe versucht, die Grenzschichte 3" der Auftragsmasse 3 mitzunehmen.
Diese Bewegung der Grenzschichte 3" in einer zum Drehsinn der Hauptmasse 3' der Auftragsmasse 3
entgegengesetzten Richtung führt natürlich zu einer Abbremsung der RakelroUe 1. Mit Zunahme der Drehgeschwindigkeit
und Viskosität des Vorrates an Auftragsmasse 3 löst sich die Grenzschichte 3" von der
Rakelrolle 1 ab und der nun praktisch zylinderförmige Massewulst läuft in seiner Gesamtheit gleichsinnig mit
der RakelroUe 1 um, wobei diese stark abgebremst werden kann.
Die in F i g. 2 dargestellte erfindungsgemäße Einrichtung sieht eine Leiste 2 vor, die aus einem Grundkörper
14 und einer an dessen Rückseite angeordneten Dichtleiste 7 besteht Rollt nun die Schablone 4 auf der sich
mit dem Drucktuch 10 in Richtung 12 bewegenden Warenbahn 5 üb,, so gerät die Auftragsmasse 3 ebenso wie
in F i g. 1 in eine Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn. Die Abwälzung des Farbwulstes erfolgt hier jedoch an
der Vorderseite der Leiste 2, so daß eine Abbremsung der RakelroUe weitgehend vermieden werden kann.
Eine gewisse geringfügige Abbremsung erfährt die RakelroUe 1 lediglich an der aus abriebfestem, gleitfähigem
Material bestehenden Dichtleiste 7. Gegen diese Dichtleiste muß die RakelroUe 1 so fest angepreßt sein,
daß im Berührungsbereich keine Auftragsmasse 3 von unten nach oben gelangen kann. Die Anpressung der
RakelroUe 1 an die Dichtleiste 7 könnte beispielsweise mechanisch durch Federn erfolgen. Im Falle einer magnetisch
angepreßten RakelroUe ist es jedoch wesentlich einfacher, die Symmetrieebene des Magnetbalkens
11, der die Rakelrolle 1 gegen die Innenwand der Schablone
4 preßt, etwas aus der Berührungslinie von Schablone 4 und Warenbahr 5 bzw. aus der lotrechten Mittelebene
der RakelroUe 1 zu versetzen und dadurch der auf die Rakelrolle 1 wirkenden Kraft eine Horizontalkomponente
zu verleihen. Ein Hereinrücken der RakelroUe 1 in den Mittelbereich des Magneten 11 wird dabei
von der Leiste 2 verhindert Die Leiste 2 kann am Farbrohr 8, aus dem die Farbe über öffnungen 13 austritt,
entweder pendelnd befestigt sein, so daß die sich einstellende Gleichgewichtslage von Form und Gewicht der
Leiste und von der Menge an Auftragsmasse 3 abhängt ober aber die Leiste 2 ist starr mit dem Farbrohr 8
verbunden und mit diesem versteilbar.
In F i g. 3 ist eine Leiste aus biegungssteifem Material dargestellt, weiche wie die in F i g. 2 im unteren Teil eine
elastische Dichtleiste 7 trägt. Mit der Dichtleiste 7 liegt die Leiste 2 an der RakelroUe 1 abdichtend an, so daß die
Auftragssubstanz nicht in den Bereich hinter der RakelroUe 1 überfließen kann.
Mit dem abgekanteten unteren Ende 15 ragt die Leiste
2 in den Bereich des Substanz. Vorrates 3 vor der Rakeiroiie i. Durch Verwendung von (,eisten mit verschieden
breiten und verschieden abgewinkelten Enden kann der Flüssigkeitsdruck in der Auftragssubstanz 3
eingestellt werden. Leisten 2 mit breiterer Erstreckung entgepsn der Bewegungsrichtung 12 und solche, die mit
der Rundschablone 4 flachere Winkel einschließen, ergeben einen höheren Flüssigkeitsdruck und damit größere
Auftragsmengen auf die Warenbahn 5. Die Leiste 2 wird von einer Klemmvorrichtung 16 tait einer Klemmschraube
17 am Farbzuführungsrohr 8 befestigt Dies weist öffnungen 13 auf, durch welche die Substanz 3 in
den Bereich vor der RakelroUe 1 fließen kann. Der Ansatz 18 an der Leiste 2 ermöglicht das Einlegen und
Herausnehmen der RakelroUe 1 gemeinsam mit der Auftragsvorrichtung, wenn dabei die Vorrichtung um
ca. !80° in Bewegungsrichtung der Rundschablonc verschwenkt
wird.
In F i g. 4 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei
welcher die Leiste 2 aus einem Strangprofil 19 und aus Materialstreifen 20 zusammengesetzt ist. Die MaterialstTjifen
20 bilden gleichzeitig die Klemmvorrichtung für das Strangprofil 19 und die Klemmung am Farbzuführungsrohr
8.
Das Strangprofil 19 liegt mit der Fläche 21 an der RakelroUe 1 an und ist zumindest in diesem Bereich
elastisch ausgebildet Zur RakelroUe hin ist das Strangprofil 19 der Leiste 2 konkav gekrümmt und bildet oben
den Ansatz 18 zur Aufnahme der RakelroUe 1 beim Ein- und Ausbau der Auftragsvorrichtung.
F i g. 5 zeigt die schwenkbare Anordnung eines Prallbleches 9 am Grundkörper 14 der Leiste 2, wodurch in
einfacher Weise verschiedene Winkel zur Unterlage eing-stsllt werden können. Bei ersten Versuchen mit
der erfindungsgemäßen Einrichtung wurde gelegentlich beobachtet, daß ze starke Anpressung der RakelroUe 1
an die Dichtleiste 7 dazu führt, daß sich in dem oberhalb der Berührungsstelle von RakelroUe 1 und Dichtleiste 7
bestehenden Spalt Farbe ansammelt. Diese paradoxe Erscheinung konnte dadurch erklärt werden, daß an der
Dichtkante ein dünner Substanzfilm, der sich immer auf der Rakeiroiie 1 bildet, zerstört wurde. Der beobachtete
Nachteil wurde nun einerseits durch elastische Ausbildung der Dichtleiste 7, andererseits durch die aus F i g. 6
und 7 hervorgehende Ausbildung der Dichtleiste 7 beseitigt Die in F i g. 6 dargestellte Dichtleiste 7 weist im
Berührungsbereich mit der RakelroUe 1 Rillen 6 auf, die wohl ein Durchdringen der Auftragsmasse 3 nach oben
verhindern, die von oben nach unten gerichtete Bewegung des an der RakelroUe 1 anhaftenden Films jedoch
erlauben. In diesem Sinne ist es besonders günstig, wenn
die Rillen 6 so wie in F i g. 7 dargestellt nach unten hin abnehmende Tiefe aufweisen.
F i g. 8 zeigt eine bevorzugte Möglichkeit, das die erfindungsgemäße
Leiste 2 tragende Farbzufülirungsrohr 8 zu verstellen. Das Farbzuführungsrohr 8 wird von
Klemmbacken 22 getragen, die mittels eines Handgriffes 23 fixiert oder gelockert werden können. Bei gelokkerten
Klemmbacken 22 kann das Farbzufülirungsrohr 8 samt der Leiste 2 verc/reht werden. Die Klemmbacken
22 sind entlang einer horizontal verlaufenden Stange 24 verschiebbar und durch Hülsen 25 fixierb;ir gelagert.
Die Stange 24 kann ihrerseits entlang von Gewindebolzen 26. die an der Lagerplatte 27 der RunJschablone
befestigt sind, höhenverstcllt werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
20
40
45
50
55
60
65
Claims (8)
1. Rakelvorrichtung mit einer magnetisch anpreßbaren
Rakelrolle zum Auftragen einer durch ein Rohr zugeführten Farbe bzw. flüssigen Masse auf
eine zu behandelnde Ware, insbesondere für den Siebdruck, mit einer vor der Rakelrolle endenden
Leiste, welche in die an ihrer Vorderseite zugeführte Masse eintaucht und mit der Rakelrolle in Berührung
steht dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (2) eine mit Abstand von der Schablone (4)
bzw. Ware (5) angeordnete Endseite aufweist, welche so nahe an die Schablone (4) bzw. Ware (5) heranreicht,
daß dadurch ein Flüssigkeitsdruck erzeugt wird.
2. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiste (2) im an der Rakdrolle (1) anliegenden Bereich eine Dichtleiste (7) aufweist
3. Rakelvorrichtung nach Ansprach 2, dadurch gekennzeichnet
daß die Dichtleiste (7) aus gleitfähigem Material besteht
4. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet daß die Rückseite der
Leiste (2) im Anlagebereich der Rakelrolle (1) mit wenigstens annähernd tangential zur Rakelrolle (1)
verlaufenden Rillen (6) versehen ist
5. Rakelvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe der Rillen (6) zur Unterseite
der Leiste (2) hin abnimmt
6. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5. dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (2) hohen-
und/oder winkelverstellbar gelagert ist
7. Rakelvorrichtung nach ctnem der Ansprüche
1 -6, dadurch gekennzeichnet daß die Leiste (2) mit
dem Rohr (8) verbunden ist
8. Rakelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 -7, dadurch gekennzeichnet daß am unteren Ende
der Leiste (2) ein winkelverstellbares Prallblech (9)
angeordnet ist.
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