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II Staubfangvorrichtung, insbesondere für den Druck-
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vorgang bei Koksofenanlagen n Die Erfindung betrifft eine Staubfangvorrichtung,
insbesondere für den Druckvorgang bei Koksofenanlagen, bestehend aus einer mobilen
Staubfanghaube, welche von einem schienengeführten Stahlgerüstwagen getragen wird.
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Bei bekannten Entstaubungsanlagen der genannten Art wird die Staubfanghaube
auf mindestens einem Schienenstrang geführt, der unmittelbar vor den Ausgängen der
Koksbatterie verläuft, sowie sie einem zweiten Schienenstrang, der im Abstand der
Breite des Stahlgerüstwagens parallel zu dem ersten Schienenstrang angeordnet ist.
Der im wesentlichen rechteckig ausgebildete Stahlgerüstwagen weist vier in seinen
Ecken angeordnete Auflagepunkte auf, die auf Einzelrädern bzw. auf Radpaaren abgestützt
sind, die aus zwei in Verschiebungsrichtung in kurzem Abstand hintereinander aufgehängten
Rädern gebildet sind. Eine solche Anlage weist infolge der bekanntlich relativ unebenen
und mit Verwerfungen versehenen Schienenstränge sowie der statischen Unbestimmtheit
des Stahlgerüstwagens den Nachteil auf, daß in den meisten Positionen einer der
Auflagepunkte abhebt, wodurch ein labiler Zustand entsteht, der zu Schwankungen
und Entgleisungen des Stahlgerüstwagens führen kann.
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Der Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anlage so auszubilden,
daß der Stahlgerüstwagen stabiler und sicherer geführt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Stahlgerüstwagen
in drei Punkten abgestützt ist, wobei der Schwerpunkt des Systems, bestehend aus
dem Gerüstwagen, der Staubfanghaube sowie den Zusatzaggregaten, etwa im Flächenschwerpunkt
des
durch die drei Auflagepunkte gebildeten Dreiecks liegt.
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Durch diese Maßnahme erhält das System eine statisch bestimmte Lagerung,
bei der die drei Auflagepunkte stets gleichmaßig belastet werden. Schwankungen und
Entgleisungen des Stahlgerüstwagens sind dadurch weitgehend ausgeschlossen.
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Bei den bekannten Anlagen befindet sich zwischen den auf der Seite
der Koksbatterie (Meistergang) liegenden Auflagestellen des Stahlgerüstwagens ein
sogenannter Kokskuchenführungswag-en, der mit dem Stahlgerüstwagen gekoppelt ist
und mit diesem und dem Löschwagen gemeinsam als Gespann verschoben wird. Diese Konstruktion
weist den Nachteil auf, daß der Kokskuchenführungswagen durch die beiden Fahrwerke
des Stahlgerüstwagens eirt,eschlossen ist. Wenn an einem der beiden Fahrzeuge dem
Kokskuchenführungswagen oder dem Stahlgerüstwagen ein Defekt aufso tritt, hat dies
zur Folge, daß das ganze Gespann für die Dauer der Reparatur stillgelegt werden
muß. Auf älteren Koksbatterien ist zwar stets ein Reserve-Kokskuchenführungswagen
vorhanden aber es fehlt meistens der Platz für das Abstellen einer Reservehaube.
Aus diesen und auch aus Kostengründen ist bei Defekten am Kokskuchenführungswagen
ein Auswechseln desselben im Gespann notwenig. Ein Auswechseln des Kokskuchenführungswagens
ist jedoch nur dadurch möglich, daß der Stahlgerüstwagen teilweise demontiert und
abgestützt wird,was einen erheblichen Zeitaufwand bedeutet.
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Die erfindungsgemäße Konstruktion der Staubfangvorrichtung bietet
dagegen die Möglichkeit, daß der Kokskuchenführungswagen ohne weiteres von dem Stahlgerüstwagen
entkoppelt, herausgefahren und durch den Reservewagen ersetzt werden kann.
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Um ein problemloses Auswechseln des Kokskuchenführungswagens zu ermöglichen,
liegt vorzugsweise lediglich einer der drei Auflagepunkte des Stahlgerüstwagens
auf der Seite der Koksbatterie, während die beiden anderen Auflagepunkte in Verschiebungsrichtung
zueinander fluchtend auf der gegenUberliegenden Seite angeordnet sind. Der auf der
Seite der Koksbatterie befindliche Auflagepunkt kann dabei soweit aus der Mitte
versetzt angeordnet sein, daß ein Kokskuchenführungswagen mit seiner gesamten Länge
zwischen die Koksbatterie und die Staubfanghaube einfahrbar ist, wobei der Stahlgerüstwagen
in diesem Bereich eine entsprechende Ausnehmung aufweisen muß.
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Um zu gewährleisten, daß für den Kokskuchenführungswagen ein ausreichender
Platz vorhanden ist, kann der auf der Seite der Koksbatterie befindliche, versetzt
angeordnete Auflagepunkt etwa gegenüber einem auf der anderen Seite vorgesehenen
Auflagepunkt liegen.
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Obgleich das System ohne weiteres in sich stabil und standfest konstruiert
werden kann, kann zusätzlich an demJenigen Auflagepunkt,
der sich
auf der der Koksbatterie abgewandten Seite befindet und dem einseitigen Auflagepunkt
am nächsten liegt, eine Abhebesicherung vorgesehen sein. Dadurch ist gewährleistet,
daß auch beim Auftreten von Stößen oder sonstigen außermittigen Belastungen ein
Kippen des Gerüstwagens wirksam verhindert werden kann.
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Die Abhebesicherung kann durch eine die betreffende Schiene bzw. einen
parallel zur Schiene verlaufenden Flansch untergreifende Stütze gebildet sein, wobei
der die Schiene bzw.
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den Flansch untergreifende Teil der Stütze eine Rolle aufweist.
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Diese wird zweckmäßig in einem Abstand unter der Schiene bzw.
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dem Flansch angeordnet und legt sich nur bei Bedarf an die Unterseite
der Schiene bzw. den Flansch an.
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Der auf der Seite der Koksbatterie befindliche Auflagepunkt des Stahlgerüstwagens
ist vorzugsweise auf einem Fahrschemel abgestützt, der auf demselben Schienenpaar
geführt ist wie der KokskuchenfUhrungswagen. Um auch den Fahrschemel so stabil wie
möglich zu führen, kann dieser auf einer Schiene mit zwei Rädern und auf der anderen
Schiene mit einem Rad laufen, wobei der Stahlgerüstwagen in dem Flächenschwerpunkt
des durch die drei Räder des Fahrschemels gebildeten Dreiecks abgestützt ist.
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Der Fahrschemel ist vorzugsweise mit dem Kokskuchenführungswagen über
eine an sich bekannte lösbare Kupplung verbunden, so daß bei Bedarf ein schnelles
und problemloses Auswechseln des Kokskuchenführungswagens möglich ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht
und im nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen: Fig.
1 eine Draufsicht auf einen Teil einer Koksofenanlage und Fig. 2 einen Schnitt entlang
der Linie II-II aus Fig. 1.
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Nach der -Zeichnung besteht die Koksofenanlage aus einer schematisch
dargestellten Koksbatterie 2, einem Kokskuchenführungswagen 4, einem Löschwagen
6 sowie einer mobilen Staubfanghaube 8.
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Die Staubfanghaube 8 ist zusammen mit den Entstaubungsaggregaten 10
an einem Stahlgerüstwagen 12 aufgehängt. Der Stahlgerüstwagen ist in drei Auflagepunkten
14, 16 und 18 abgestützt. Der erste Auflagepunkt 14 liegt auf der Seite der
Ausgangsquerschnitte
der Koksbatterie 2 und stützt sich auf einem Fahrschemel 20 ab. Dieser läuft auf
einem Schienenpaar 22, welches vor den Ausgangsquerschnitten der Koksbatterie 2
parallel zu diesen verläuft. Auf dem Schienenpaar 22 ist der Fahrschemel mit drei
Rädern 24, 25 und 26 geführt, wobei das Rad 24 auf der einen Schiene und die Räder
25 und 26 auf der anderen Schiene laufen. Die Räder sind dabei so angeordnet, daß
sie etwa ein gleichschenkliges Dreieck einschließen. Der Auflagepunkt 14 des Stahlgerüstwagens
liegt auf dem Fahrschemel im Schwerpunkt dieses gleichschenkligen Dreiecks, so daß
die Last annähernd gleichmäßig auf die drei Räder verteilt wird.
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Die beiden übrigen Auflagepunkte 16 und 18 befinden sich auf der der
Koksbatterie 2 abgewandten Seite des Stahlgerüstwagens 12. Zur Abstützung in den
beiden Punkten dient je ein Radpaar, welches aus zwei in Verschiebungsrichtung hintereinander
aufgehängten, mit Spurkränzen versehenen Rädern 28 und 30 gebildet ist. Die Radpaare
sind relativ zu dem Stahlgerüstwagen 12 schwenkbar aufgehängt und laufen auf einer
dritten Schiene 32, die parallel zu dem Schienenpaar 22 auf einem Doppel-T-Träger
34 verlegt ist, welcher seinerseits auf einem erhöhten Stahlgerüst 36 befestigt
ist.
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Die drei Auflagepunkte 14, 16 und 18 sind relativ zueinander etwa
so angeordnet, daß sie ein rechtwinkliges Dreieck bilden, wobei der Auflagepunkt
18 unmittelbar gegenüber dem auf dem Fahrschemel 20 ruhenden Auflagepunkt 14 liegt.
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Obgleich die drei Auflagepunkte 14, 16 und 18 für eine stabile Abstützung
des Stahlgerüstwagens 12 sorgen, weist der Auflagepunkt 18 als zusätzliche Sicherheit
eine Abhebesicherung auf.
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Diese besteht aus einer Rolle 38, die an einer mit dem Gerüstwagen
12 verbundenen Stützstrebe 40 gelagert ist und den oberen Flansch des Trägers 34,
auf welchem die Schiene 32 angeordnet ist, in einem kurzen Abstand untergreift,
so daß die Rolle 38 beim Verfahren des Stahlgerüstwagens 12 nicht mitläuft.
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Der Kokskuchenführungswagen 4 läuft auf dem gleichen Schienenpaar
22, wie der Fahrschemel 20 und ist über eine lösbare Kupplung 41 an dem Fahrschemel
20 befestigt. Die Staubfanghaube 8 weist im Bereich des Kokskuchenführungswagens
4 eine Ausnehmung 42 auf, so daß der Kokskuchenführungswagen unmittelbar an den
Fahrschemel herangefahren werden kann. Durch einfaches Entkuppeln kann der Kokskuchenführungswagen
bequem aus der Anlage herausgefahren und durch einen neuen Wagen ersetzt werden.
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Der Löschwagen 6 läuft auf einem gesonderten Schienenpaar 44, welches
gegenüber dem Schienenpaar 22 sowie dem einzelnen Schienenstrang 32 abgesenkt ist,
so daß der Löschwagen 6 unmittelbar unter die Staubfanghaube 8 fahren kann.
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L e e r s e i t e