DE2542909C3

DE2542909C3 - Schrottschere, insbesondere zur Verarbeitung von Flachmaterial

Info

Publication number: DE2542909C3
Application number: DE2542909A
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Lindemann Maschinenfabrik GmbH
Current assignee: Lyndex Recycling Systems Ltd
Priority date: 1975-09-26
Filing date: 1975-09-26
Publication date: 1979-08-02
Also published as: JPS603526B2; NL175795C; DE2542909A1; ES451871A1; FR2325455B1; ZA765404B; DE2542909B2; JPS5241980A; AU504479B2; NL175795B; AU1765976A; FR2325455A1; US4041821A; NL7609775A; GB1555355A; IT1062285B; BR7606273A

Description

Sollen in einer Schrottschere aus Flachmaterial durch Zerkleinern Teile hergestellt werden, die bestimmte Abmessungen nicht überschreiten, und handelt es sich bei dem zugeführten, zu verschrottenden Material um Stücke verhältnismäßig großer Abmessungen, so kommt man vielfach nur mit zwei Schnitten zum Ziel, deren Schneidebenen unter einem von Null verschiedenen Winkel stehen, im einfachsten Fall also um 90° gegeneinander geneigt sind. Dies geschieht beispielsweise bei der zum Aufbereiten von Schrott bestimmten Maschine nach der deutschen Patentschrift 12 29 30 dadurch, daß zwei Schrottscheren hintereinandergeschaltet sind, die nacheinander die verlangten Schnitte ausführen. Bei dieser Schere hat man es in der Hand, die Abmessungen der als Endprodukt erzeugten Stücke beliebig einzustellen. Doch muß in der Regel jede der beiden Scheren mit einem Niederhalter ausgerüstet werden. Außerdem muß das in der ersten Schere geschnittene Material zum Überleiten in die zweite Schere umgelenkt werden. Alles dies bedeutet eine Komplizierung, so daß man unter Umständen besser fährt, wenn man von vornherein zwei Scheren getrennt voneinander aufstellt.

Ohne die Hintereinanderschaltung zweier Schrottscheren kommt man bei der Maschine zum Zerschneiden von Schrott oder nichtmetallischem Gut nach der deutschen Patentschrift 15 52 637 aus. Dort muß jedoch der Nachteil in Kauf genommen werden, daß die Dimensionen der beim Schneiden entstehenden Stücke ohne Auswechseln der Schneidwerkzeuge nicht ohne weiteres verändert werden können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schrottschere der vorstehend erörterten Art zu schaffen, bei der es möglich ist, ohne Auswechseln der Werkzeuge die durch das Schneiden erzeugten Stücke in einer Dimension zu ändern, und zwar unter Ausnutzung der Tatsache, daß bei flach liegendem Material eine der drei Dimensionen in der überwiegenden Anzahl der Fälle bereits durch die Abmessungen

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der zu verschrottenden Stücke gegeben ist Unter Flachmaterial sollen dabei nicht nur regelrechte Platten verstanden werden, sondern auch unebene Platten, wie Schiffsbleche oder Gußteile, wie sie unter anderem beim Zerlegen verbrauchter Kokillen anfallen. Bei verhältnismäßig großen Messerhüben sind Scheren nach der Erfindung aber auch zur Verarbeitung von Material brauchbar, das nicht von vornherein plattenförmig ist sondern vor dem ersten Schnitt zunächst zusammengequetscht werden muß. Dies gilt unter anderem für viele Arten von hohlen Blechkörpern, wie sie in Form von industriellen Wracks (Kühlschränke, Herde u.dgl.) anfallen. Als Quetschwerkzeuge können dabei die Messer in ihrer ersten Arbeitsphase dienen.

Auch die Schere nach der Erfindung bedient sich zweier hintereinandergeschalteter Messerpaare, von denen jedes aus einem beweglichen und einem feststehenden Messer besteht wobei die Schneiden des einen Paares zu den Schneiden des anderen Paares unter einem von Null verschiedenen Winkel stehen, wie es auch bei der Maschine nach der deutschen Patentschrift 12 29 390 der Fall ist, sofern sie als Schere benutzt wird. Abweichend von dieser bekannten Bauart sind aber erfindungsgemäß nicht zwei gesonderte Scheren vorgesehen. Vielmehr sind die beiden Scheren zu einer Einheit zusammengefaßt die aus einem Portal oder Gehäuse besteht innerhalb dessen beide Schnitte ausgeführt werden. Genauer gesagt bestehen die wesentlichen Merkmale einer Schere nach der Erfindung darin, daß erstens die Träger der beweglichen Messer einander gegenüberstehend angeordnet und unabhängig voneinander beweglich sind, daß zweitens für das zu schneidende und das geschnittene Material im Gehäuse oder Portal Eintritts- und Austrittsöffnungen beiderseits der beiden Schneidebenen der Messerpaare einander gegenüberstehend vorgesehen sind und daß drittens die Messerträger als Stempel ausgebildet sind, zwischen denen das Material einspannbar ist

Bei geeigneter Wahl des Winkels, unter welchem die beiden Schneidebenen zueinander stehen, lassen sich lediglich durch Änderung des Vorschubs der zu verschrottenden Teile, in welchem das Schneiden stattfindet, die Dimensionen der zu erzeugenden Schrottstücke weitgehend ändern.

Durch die Erfindung werden Niederhalter, die bei bekannten Scheren meist besondere Antriebe erfordern, überflüssig. Ebenso bedarf es keiner besonderen Mittel zum Befördern des Gutes von einer Schneidebene in die zweite, weil das noch nicht vollständig geschnittene Material die Stücke, die beim ersten Schnitt entstanden sind, vor sich her in dem Bereich der zweiten Schneidebene schiebt und außerdem auswirft, wenn die Stempel auseinandergerückt sind.

Die Schere nach der Erfindung kann in der einen oder in beiden Schneidebenen durch geneigte relative Anordnung der einander zugeordneten Schneiden mit ziehendem Schnitt arbeiten, obwohl dies nicht unbedingt notwendig ist.

Endlich ist es von wesentlichem Vorteil, die Messerpaare so anzuordnen, daß sie in der Phase versetzt arbeiten, so daß also niemals ein Messerpaar gleichzeitig mit einem der anderen Messerpaare schneidet. Dadurch werden die Spitzen der Belastungen der hydraulischen Antriebe der Messerträger ungefähr halbiert.

Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel. Es zeigt

F i g. 1 einen vertikalen Mittelschnitt durch den

Scherenständer einer erfindungsgemäß gebauten Schrottschere nach linie 1-1 in F i g. 2,

F i g. 2 einen Schritt nach Linie H-II in F i g. 1 mit den Messerträgern in ihren Grundstellungen,

Fig.3 einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt, jedoch mit hochgefahrenen Messerträgern,

F i g. 4 einen der F i g. 1 entsprechenden Schnitt, jedoch mit niedergefahrenen Messerträgern,

Fig.5 einen Schnitt nach Linie V-V in Fig.2 bei einer Messerträgerstellung gemäß F i g. 1 und

Fig.6 ein Schema zur Erläuterung der Lage der Schnitte.

Die Schere nach F i g. 1 bis 4 besteht aus einem Scherenständer 1 mit einem Gehäuse 2, in welchem zwei Messerträger vertikal verschiebbar sind, nämlich ein unterer Messerträger 3 und, diesem gegenüberstehend, ein oberer Messerträger 4. Die Messerträger 3, 4 können unabhängig voneinander durch hydraulische Antriebe 5 und 6 verschoben werden, und zwar beim Schneiden unter verschiedenen Drücken, so daß stets der eine Messerträger den anderen, niedriger beaufschlagten Träger mit Druck vor sich herschiebt

Die Wandungen des Gehäuses 2 sind mit einander gegenüberstehenden seitlichen öffnungen 7 und 8 versehen, von denen die öffnung 7 die Eintrittsöffnung für das zu schneidende Material und die öffnung 8 die Austrittsöffnung für den geschnittenen Schrott bilden. In die Öffnung 7 mündet eine oben offene, von Seitenwänden 9 begrenzte Schiebemulde 10, in der ein Schieber U beweglich ist, der durch einen hydraulischen Antrieb 12 vorwärts und rückwärts gefahren werden, kann. Die Schiebemulde 10 dient zur Aufnahme des zu schneidenden Materials, das durch den Schieber 11 in die öffnung 7 und aus dieser in den Raum 13 zwischen den Messerträgern 3 und 4 geschoben werden kann. Im Verlauf dient der Schieber 11 ferner dazu, das geschnittene Material durch die Austrittsöffnung 8 auszubringen.

Zwei Seitenwände 14 und 15 des Gehäuses 2 stehen gemäß F i g. 2 unter einem Winkel « zueinander, der zweckmäßig mindestens 30° und höchstens 90° beträgt. In die Seitenwände 14,15 sind feststehende Messer 16 und 17 eingebettet, die mit beweglichen Messern zusammenwirken, welche an den Messerträgern 3 und 4 befestigt sind. Dabei wirkt das feststehende Messer 16 mit dem am Messerträger 3 befestigten Untermesser 18 und das feststehende Messer 17 mit dem am Obermesserträger 4 befestigten Obermesser 19 zusammen. Die Lagen der Messer 16 und 19 sind in F i g. 2 strichpunktiert dargestellt. Die geradlinigen Schneiden 20 und 21 der beweglichen, an den Messerträgern 3, 4 befestigten Messer 18,19 verlaufen horizontal. Dagegen sind die gleichfalls geradlinigen Schneiden 22 und 23 der feststehenden Messer 16 und 17 geneigt, um einen ziehenden Schnitt zu erhalten. Um als Niederhalter zu wirken, sind die Messerträger 3 und 4 in Form und Größe dem Raum 13 angepaßt, also gleichfalls im wesentlichen dreieckförmig.

"> Um die Darstellung möglichst einfach zu gestalten, ist für die Erläuterung der Wirkungsweise angenommen, daß es sich um das Verschrotten eines verhältnismäßig dicken Bleches 24 (Fig.6) handelt Dieses Blech wird durch den Schieber 11 schrittweise in Richtung Vin den

Hi Raum 13 geschoben. Bei jeder Verschiebung befinden sich die Messerträger in der Stellung nach F i g. 1 und geben damit dem Blech 24 freien Durchtritt

Ist das Blech 24 um eine Strecke vorgeschoben worden, deren Länge gleich dem frei wählbaren Hub

i"> des Schiebers 11 ist, dann wird bei ruhendem Schieber U zunächst der untere Messerträger 3 in die Stellung nach F i g. 3 gefahren, wobei jedoch auch der Antrieb 5 des Messerträgers 4 unter Druck steht, so daß der Teil des Bleches 24 zwischen den Messerträgern 3, 4 eingespannt wird. Solange das vordere Ende des Bleches 24 sich noch innerhalb des Raumes 13 befindet, arbeitet lediglich das Messerpaar 16, 18 und schneidet beim Hochfahren des Messerträgers 3 vom Blech 24 mehr oder weniger schmale Streifen 25 ab, die unter

y> einem spitzen Winkel zur Vorschubrichtung V(Fig.6) liegen. Nach jedem Schnitt werden die Messerträger in die Stellung nach F i g. 1 zurückgebracht, so daß der Vorschub fortgesetzt werden kann. Die geschnittenen Streifen 25 werden von dem nachfolgenden Blech 24

'·> bzw. den hinter ihnen liegenden, schon geschnittenen Streifen 25 im Raum 13 vorgeschoben. Damit die Streifen 25 innerhalb des Raumes 13 die durch die Füllmulde 10 und den Schieber 11 vorgegebene Vorschubrichtung beibehalten, sind gemäß F i g. 2 und 5

i·*· Führungswände 26,27 vorgesehen, die sich in der Höhe mindestens über die maximale Öffnungshöhe h des Raumes 13 erstrecken.

Erreichen die Streifen 25 die von den Schneiden 21 und 23 gebildete Schneidebene, so treten diese

ι» Schneiden in Wirksamkeit und zerteilen zunächst den ersten Streifen 25 und sodann alle nachfolgenden die Streifen 25 jeweils beim Absenken der Messerträger 3,4 in die Stellung gemäß Fig.4 schrittweise in Stücke, welche die Form von Trapezoiden 28 haben.

·" Während das Messer 18 von unten nach oben schneidet, wobei der Obermesserträger 4 als Niederhalter wirkt, gilt das Umgekehrte für das Messer 19, das anschließend von oben nach unten schneidet, wobei der Messerträger 3 als Niederhalter wirkt Bei jedem

·" Schnitt stehen die Antriebe 5, 6 der Messerträger 3, 4 unter Druck, wobei jedoch der auf das schneidende Messer wirkende Druck stets größer ist als der auf das entgegengesetzt liegende Messer wirkende Druck.

Hierzu 6 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Schrottschere, insbesondere zur Verarbeitung von Flachmaterial, mit zwei hintereinandergeschalteten Messerpaaren, von denen jedes aus einem ^r< beweglichen und einem feststehenden Messer besteht und die einander zugeordneten Schneiden des einen Paares zu den einander zugeordneten Schneiden des anderen Paares unter einem von Null verschiedenen Winkel stehen, dadurch ge- ίο kennzeichnet, daß die Träger (3, 4) der beweglichen Messer (18,19) einander gegenüberstehend angeordnet und unabhängig voneinander beweglich sind, daß ferner für das zu schneidende und für das geschnittene Material Eintritts- und '"' Austrittsöffnungen (7,8) beiderseits der Schneidebenen der Messerpaare (16, 18; 17, 19) einander gegenüberstehend vorgesehen sind und daß außerdem die Messerträger (3,4) als Stempel ausgebildet sind, zwischen denen das Material einspannbar ist -⁽⁾

2. Schrottschere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugeordneten Schneiden (21,23; 20,22) jedes Messerpaares in der sie enthaltenden Ebene unter einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sind. 2ί