DE2541314C3 - Verfahren zur Abtrennung der Reaktionsprodukte aus der Umsetzung von Kohlenoxiden und Wasserstoff mit komplexen Rhodiumcarbonyl-Katalysatoren - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung der Reaktionsprodukte aus der Umsetzung von Kohlenoxiden und Wasserstoff mit komplexen Rhodiumcarbonyl-KatalysatorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Gewinnung der Reaktionsprodukte aus einer homogenen Reaktionsmasse, enthaltend einen komplexen Rhodiumcarbonyi-Katalysator
aus der Umsetzung von Kohlenoxiden mit Wasserstoff.
Aus den deutschen Auslegeschriften P 22 62 318 sowie P 24 26 411 (US-PS 38 33 634 und 39 57 857) ist
ein Verfahren bekannt bzw. vorgeschlagen worden, wobei unter hohem Druck Kohlenoxide und Wasserstoff in Gegenwart eines Rhodiumcarbonyl- Komplexes
als Katalysator umgesetzt werden. Bei dem Katalysator handelt es sich um sogenannte Rhodiumcarbonyl-Clustermoleküle. Die Natur des Katalysators unter den
Reaktionsbedingungen oder wie er in die Reaktion eingebracht wird, läßt sich durch Infrarot-Spektrum
feststellen. Jedoch besitzen diese Katalysatoren bei Temperaturen und Drucken unter denen, wie sie bei der
Reaktion herrschen, häufig andere Strukturen. Bevorzugt werden diese Verfahren in einer homogenen
flüssigen Phase durchgeführt Das bedeutet, daß der Katalysator und die alkoholischen Reaktionsprodukte
sich in Lösung befinden. Die Lösung muß eine solche sein, daß sowohl der Katalysator vor als auch nach der
Umsetzung in Lösung verbleibt Da die Hauptreaktionsprodukte und insbesondere die wertvollsten Produkte
hochsiedende Alkanpolyole sind, wie Äthylenglykol, Glycerin. 1,2-Propylengiykol, und die weniger wertvollen Produkte Alkenole wie Methanol oder Äthanol sind,
sind wesentliche Änderungen in den Reaktionsbedingungen für die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches
erforderlich. Da man das Verfahren zweckmäßigerweise kontinuierlich durchführt, ist es erforderlich, den
Katalysator nach der Aufarbeitung der Reaktionsmasse wieder in die Reaktion rückfahren zu können.
Rhodiumcarbonyl-Komplexe ändern sich hinsichtlich
ihrer Struktur, zum Beispiel mit der Temperatur, dem Lösungsmittel, dem Ligand, dem äußeren Ion oder
Gegenion, dem Kohlenmonoxid- und Wasserstoffdruck, so daß ein Komplex, der in einer Lösung bei einer
Temperatur außerordentlich stabil ist bei einer anderen Temperatur ausfallen kann. Bei großtechnischen Produkten sind im allgemeinen Katalysatorverluste nicht
tragbar. Bei dem älteren Vorschlag handelt es sich um ein Verfahren, bei dem ein Rhodiumverlust in der
Größenordnung von zum Beispiel etwa 0,1 Gew.-% bei einem Durchgang ausreicht um das ganze Verfahren
unwirtschaftlich zu machen. Zur Zeit ist der Marktpreis
für Rhodiummetall in der Größenordnung von etwa 715 US-Dollar per Feinunze. Für den großtechnischen
Einsatz dieses Verfahrens ist es also erforderlich,
ίο Rhodiumverluste zu vermeiden, die die Einstandspreise
für die Produkte erhöhen würden und damit ein solches
konkurrenzfähig macht
von Alkoholen um ein Verfahren mit Rhodium katalysierten Reaktionen, welches im Laufe der Zeit bei
einem kontinuierlichen Verfahren zu einer Verringerung der Katalysatorinstabilität führt Bei den Begriffen
»Instabilität« oder »instabil« in bezug auf den
eine Bedingung reduziert wird, bei der er in der Lösung,
aus der das Reaktionsprodukt gewonnen werden soll,
unlöslich ist oder wird.
Abtrennung der Reaktionsprodukte aus einer flüssigen homogenen Reaktionsmasse, erhalten durch Umsetzen
von Kohlenoxiden und Wasserstoff in Lösung, enthaltend einen Katalysator in Form eines Rhodiumcarbonyl-Komplexes in der Art daß die Katalysator-1 nstabili-
tat minimal gehalten wird. Dies erreicht man, indem das
Reaktionsgemisch mit Kohlenmonoxid in Berührung steht während gleichzeitig die angestrebten Produkte
aus der Reaktionsmasse verflüchtigt werden. Es war nicht vorherzusehen, daß man mit CO — nicht jedoch
mit einem anderen inerten Gas wie N 2 — eine Verflüchtigung von Rhodiumverbindungen mit den
Reaktionsprodukten sicher verhindern kann. Bei dem Begriff »in Berührung stehen« wird eine physikalische
Berührung der Reaktionsmasse mit Kohlenmonoxidgas
verstanden, wie Gas über der Oberfläche der Reaktionsmasse oder Durchperlen des Gases durch die Reaktionsmasse oder dergleichen.
Eine flüssige homogene Reaktionsmasse, die erfindungsgemäß aufgearbejtet werden soll, enthält die
Reaktionsprodukte wie Äthylenglykol, Glycerin, PropylenglykoL, Methanol, Äthanol, PropanoL, Äthylenglykolmonoformiat, Methylformiat, Äthylformiat und dergleichen sowie den Katalysator in Form eines Rhodiumcarbonyl-Komplexes und ein Lösungsmittel für der
so Katalysator, welches verträglich ist mit den Reaktionsprodukten. Der Anteil der Reaktionsprodukte in dei
Lösung kann weitgehend variieren von etwa 1 bis 7i Gew.-% der Lösung. Das Lösungsmittel kann in einen*
breiten Bereich vorhanden sein wie etwa 25 bis 9i
Gew.-% der Lösung. Die Katalysatorkonzentratior
kann weit schwanken und liegt zwischen etwa 1 ■ 10-'
Gew.-% oder auch darunter bis zu 30 Gew.-%, bezoger auf seinen Rhodiumgehalt Die Zusammensetzung dei
erfindungsgemäQ aufzuarbeitenden Reaktionsmasse is
nicht sehr kritisch. Es ist nur erforderlich, daß di<
verbleibt
fts nicht die gleiche Struktur wie der Rhodiumcarbonyl
Komplex, der die Umsetzung von Kohlenmonoxid mi Wasserstoff zu katalysieren vermag. In den Fällen, w<
der Rhodiumcarbonyl-Komplex als Katalysator wirkt
besitzt er die Struktur
[Rh12(CO)30F-
Der Rhodiumcartsonyl-Komplex, der in der homogenen Reaktionsmasse vorliegt, kann ein Anion folgender
Struktur sein:
Rh6(CO)16
oder er ist ein Anion mit geringerem Rhodiumgehalt
von Monorhodiumcarbonyl und darüber. Das einzige, was für das erfindungsgemäße Verfahren erforderlich
ist, ist, daß die Rhodiumverbindung -CO, gebunden an
Rhodium, enthält und sich in Lösung befindet
Die Lösung des Rhodiumcarbonyl-Komplexes hängt ab vom Lösungsmittel für die homogene Reaktionsmasse. Als Lösungsmittel kann man eine beliebige
Flüssigkeit anwenden, die die Bestandteile der homogenen Reaktionsmasse aus dem Reaktor lösen bzw. in
Lösung halten kann. Es muß lösungsverträglich sein mit den Reaktionsprodukten und dem Rhodiumcarbonyl-Komplex.
Beispiele für im allgemeinen brauchbare Lösungsmittel für die homogene Reaktionsmasse sind gesättigte
und aromatische Kohlenwasserstoffe wie
Hexan, Octan, Dodecan, Naphtha, Decalin,
Tetrahydionaphthalin, Kerosin, Mineralöl,
Cyclohexan, Cycloheptan, Alkylcycloalkan, Benzol, Toluol, Xylol, Naphthalin, Alkylnaphthalin;
Äther wie Tetrahydrofuran, Tetrahydropyran,
Diäthyläther, 1,2-Dimethoxybenzol,
1,2-Äthoxybenzol, Mono- und Dialkyläther von
Äthylenglykol, Propylen glykol, Butylenglykol,
Diäthylenglykol, Dipropylenglykol,
Triäthylengiykol,Tetraäthylenglykol,
Dibutylepglykol, Oxyäthylenoxypropyleiiglykol;
Carbonsäuren wie Essig-, Propion-, Butter-,
Caprin-, Stearin-, Benzoe-,
Cyclohexancarbonsäure;
Alkenole wie Methanol, Äthanol, Propanol,
Isobutanol, 2-Äthy!hexanol;
Ketone wie Aceton, Methylethylketon, Cyclohexanon, Cyclopentanon;
Ester wie Methylacetat, Äthylacetat, Propylacetat,
Butylacetat, Methyipropionat, Äthylbutyrat,
Methyllaurat;
Wasser;
Anhydride wie Phthal- oder Essigsäureanhydrid; y-Butyrolacton, O-Valerolacton.
Tetrahydrofuran, Dioxan und die Mono- und Dialkyläther von Triäthylen- und Tetraäthylenglykol, y-Butyro-
lacton und <$-Valerolacton werden bevorzugt
Da derartige Rhodiumcarbonyl-Komplexe ionisch sind, können sie mit einem Gegen- oder Außenion
verbunden sein. Das Gegen- oder Außenion kann Rhodium als solches sein, Wasserstoff, Ammoniak, ein-
oder mehrwertige Metalle und eine große Anzahl von organischen Verbindungen, wie sie im folgenden als
Liganden erläutert werden.
Als ein- oder mehrwertige Metalle für das Gegenion kommen Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium, Caesium,
Francium, Beryllium, Magnesium, Calcium, Strontium, Barium, Radium, Scandium, Yttrium, die Seltenen
Erdmetalle (insbesondere Cer, Praseodym und Europium), Titan, Zirconium, Hafnium, Mangan, Rhenium,
2s Eisen, Ruthenium, Osmium, Kobalt, Rhodium, Iridium,
Nickel, Palladium, Platin, Kupfer, Silber, Gold. Bor, Aluminium, Gallium, Indium und Thallium in Frage.
Organische Außen- oder Gegenionen können von komplexbildenden organischen Verbindungen mit den
ίο Rhodiumcarbonyl-Ionen stammen oder durch ionische
Assoziation mit diesen.
Der Begriff »Komplex« bezieht sich auf eine Koordinationsverbindung, gebildet durch Vereinigung
von einem oder mehreren elektronenreichen Molekülen oder Atomen, die unabhängig existent sein können, mit
einem oder mehreren elektronenarmen Molekülen oder Atomen, die jeweils auch unabhängig existent sein
können. Die Rhodiumcarbonyl-Komplexe können Assoziationen von organischen Liganden mit Rhodiumcarbonyl-Lösungcn sein. Der Komplex kann gebildet
werden bei der Reaktion von Co-I-H2 mit der
Rhodiumcarbonyl-Lösung.
Organische Liganden, die geeignet sind bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
enthalten zumindest ein Stickstoffatom (im folgenden als Lewis'Base-Stickstoffatom bezeichnet) und/oder
zumindest ein Sauerstoffatom (im folgenden als Lewis'Base-Sauerstoffatom bezeichnet). Diese Atome
weisen ein Elektronenpaar auf, die zur koordinativen Bindung mit Rhodium zur Verfügung stehen. Zweckmäßigerweise enthält der organische Ligand zumindest
zwei Lewis'Base-Stickstoffatome oder zumindest zwei Lewis'Base-Sauerstoffatome oder jeweils ein Stickstoffoder Sauerstoffatom. Dieser organische Ligand bildet
mit dem Rhodium selbst eine Chelat-Struktur. Bei geeigneten Ausführungsformen enthalten die organischen Liganden 2 bis 4 Lewis'Base-Atorne, vorzugsweise 2 oder 3, insbesondere 2 Lewis'Base-Atome. Diese
organischen Liganden werden als mehrbindig bezeichnet, das heißt, solche Liganden sind zweibindig,
dreibindig oder vierbindig, je nach dem, ob 2, 3 oder 4 Lewis'Base-Atome bei dem Aufbau der komplexen
Struktur mit Rhodium in das Molekül eingehen.
Die organischen Liganden, die zumindest t Lewis'Base-Stickstoffatom aufweisen, werden häufig als
»organische Stickstoff-Liganden« bezeichnet Analog bezeichnet man Liganden mit zumindest 1 Lewis'Base-Sauerstoffatom als »organische Sauerstoff-Liganden«.
Solche Komplexe, die zumindest 1 Lewis'Base-Stickstoffatom und zumindest 1 Lewis'Base-Sauerstoffatom
enthalten, werden häufig als »organische aza-oxa-Liganden« bezeichnet
Geeignete organische Stickstoff-Ugunden enthalten
im allgemeinen Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Stickstoffatome. Die brauchbaren organischen Sauerstoff-Liganden enthalten neben Kohlenstoff- und Wasserstoff-Sauerstoffatome. Bei den organischen aza-oxa-Liganden handelt es sich meist um solche, enthaltend
Kohlenstoff-, Wasserstoff-, Sauerstoff- und Stickstoffatome. Die Kohlenstoffatome können alicyclische
und/oder cyclische sein, wie aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Kohlenstoffatome einschließlich
kondensierten und Bruckenkohlenstoffatomen. Bevorzugte organische Liganden enthalten 2 bis 20 Kohlenstoffatome. Die Stickstoffatome können in Form einer
Imino(-N-)-, Amino(-N-)-, NitriIo(Ns)-Gruppe
vorliegen, wobei der Imino- und Amino-Stickstoff bevorzugt wird. Die Sauerstoffatome können z. B.
Hydroxylgruppen (aliphatische oder phenolische), Carboxylgruppen, Carbonyloxygruppen, Oxygruppen und
Carbonylgruppen bilden. Alle diese Gruppen enthalten Lewis'Base-Sauerstoffatome. In dieser Hinsicht ist der
Hydroxyl-Sauerstoff in der -COH-Gruppe und der »oxy«-Sauerstoff in der — COO-Gnippe als Lewis'Base-Atom zu bezeichnen. Die organischen Liganden können
auch weitere Atome und/oder Gruppen ent. alten, wie Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Thiaalkyl-, Trialkylsilylgruppen oder Chloratome.
Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetramethyläthylendiamin,
Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetrapropyläthylendiamin,
Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetramethylmethylendiamin,
Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetraäthylmethylendiamin,
Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetraisobutylmethylendiamin, Piperazin,
2-Methyl-N methylpiperazin, 2,2'-Dipyridyl,
1,4-Diazabicyclo
1,4-Diazabicyclo
2,2,2
222
octan, Methyl-substituiertes
octan, Purin,
2-Amino-pyridin,2-{Dimethylamin)pyridin,
1,10-Phenanthrolin, Methyl-substituiertes
1,10-Phenanthrolin,
2-(Dimethylamino)-6-methoxychinolin,
7-Chlor-1,1O-phenanthrolin,
4-Triäthylsilyl-2,2'-dipyridyl,
5-(Thiapentyl)-l,10-phenanthrolin.
Beispiele für organische Sauerstoff-Liganden sind die
Glykol-, Monooxyessig-, Äthoxyessig-, Diglykol-,
Thiodiglykolsäure, Diätheräther, Tetrahydrofuran,
Dioxan, Tetrahydropyran, Brenzcatechin,
Citronensäure, 2-Methoxyäthanol,
2-ÄthoxyIthanol,2-n-Propoxyäthanol,
2-n-Butyläthanol, 12 ,3-Trihydroxybenzol,
1,2,4-Trihydroxybenzol, 2,3- Dihydroxynaphthalin,
Cyclohexan-l^-diol, Oxetan, 1,2-Dimeihoxybenzol,
1,2-Dtäthoxybenzol, Methylacetat, Äthanol,
1,2-Dimethoxyäthan, 1,2-Diäthoxyäthan,
1,2-Di-n-Propoxyäthan, 1,2-Di-n-butoxyäthan,
Pentan-2,4-dion, Hexan-2,4-dion, Heptan-3,5-dion,
Octan-2,4-dion, 1 -Phenylbutan-13-dion,
3-Methylpentan-2,4-dion; Mono- und Dialkyläther
von Propylenglykol, Diäthylenglykol und
Dipropylenglykol.
Äthanolamin, Diethanolamin, Isopropanolamin,
Di-n-propanolamin.N.N-Dimethylglycin,
Ν,Ν-Diäthylglycin, Iminodiessigsäure,
N-Methyliminodiessigsäure,
N-Methyldiäthanolamin, 2-Hydroxypyridin,
Methyl-substituiertes 2-Hydroxypyridin,
Picolinsäure, Methylsubstituierte Picolinsäure,
Nitrilotriessigsäure, 2^5-Dicarboxypiperazin,
N-(2-Hydroxyäthyl)iminodies.sigsäure,
ίο Äthylendiamintetraessigsäure,
2,6-Dicarboxypyridin, 8-Hydroxychinolin,
2-Carboxychinolin,
Cyclohexan-1 >2-diamin-N,N,N'>N'-tetraessigsäure
und Tetramethylester von
: s Äthylendiamintetraessigsäure.
Andere organische Gegen- oder Außenionen werden gebildet durch ionische Assoziation mit den Rhodium
carbonyl-Clusterionea Dabei bilden sich organische Verbindungen, die Lewis'Base-Stickstoffatome enthalten, neben Kohlenstoff und Wasserstoff wie
Piperidin, 2-Methylpiperidin, 3-Methylpiperidin,
Pyridin, 2-Methylpyridin, 4-Äthylpiperidin,
Triethylamin, Benzyltrimethyl-ammoniumacetat
und -formiat, Tri-n-butylamin, Dibutylamin,
2s Methylamin, Dodecylamin, Morphotin, Anilin,
Benzylamin, Octadecylamin, Naphthylamin,
Cyclohexylamin.
Die Art der Abtrennung der Reaktionsprodukte aus
der homogenen Reaktionsmasse kann durch Destillation oder Abstreifen des Gases erfolgen. Man kann bei
Unterdruck, Atmosphärendruck oder Überdruck arbeiten. Die Temperatur liegt unter der Temperatur, die eine
Reaktion des verfügbaren CO mit dem Reaktionsprodukt, dem Lösungsmittel oder verfügbaren Wasserstoff
bewirkt Die Drücke können zwischen 0,001 und etwa 1000 Atm. liegen. Die Temperatur liegt im allgemeinen
zwischen etwa 50 und 300° C, vorzugsweise etwa 75 bis
250° C, insbesondere etwa 100 bis 2000C.
Bei der Auftrennung der Reaktionsmasse muß nach der Erfindung Kohlenmonoxid mit der homogenen
Masse in Berührung stehen. Man kann das Kohlenmonoxid in die Atmosphäre über dem Flüssigkeitsvolumen
vorsehen bzw. über dem Film bei destillativer Trennung (zum Beispiel übliche Destillation oder Dünnschichtverdampfung). Die der Atmosphäre zuzusetzende CO-Gas-
menge soll für eine ausreichende Verminderung der Rhodiumverluste genügen. Bei der Dünnschichtverdampfung kann man das CO-Gas dem Strom (impringing stream) auf dem Film so zuführen, daß es als
Abstreifgas wirkt Zusätzlich oder alternativ kann man durch das Flüssigkeitsvolumen CO-Gas durchleiten zur
Beschleunigung der Auflösung des CO darin. Durch Erhöhung der Menge an CO und/oder der Strömungsgeschwindigkeit kann das Gas zum Abstreifen der
5; Reaktionsprodukte und damit zur beschleunigten Gewinnung gegenüber nur Destillation führen oder um
die Gewinnung bei niederer Temperatur und/oder höheren Drücken einzuhalten. Das CO kunn man mit
Wasserstoff mischen, ohne daß dies die Stabilität des Katalysators nachteilig beeinflußt
Die aufzuarbeitenden Lösungen werden in einen lCO-cm3-Dreihalskolben mit Kondensator, Thermometer und Kautschukkappe für die Probenahme einge
bracht Der Kondensator war verbunden mit einem Manometer und einer Vakuumpumpe. Der Druck im
Kolben wurde, wenn nötig, durch Einführen von
Stickstoff eingestellt. Der Kolben war ausgestattet mit einer Gaszuführung zu einer Düse, wobei alles nach
unten zu offen war, so daß es durch die Lösung im Kolben bedeckt werden konnte. Die eingeführten Gase
waren Kohlenmonoxid und Stickstoff (siehe Tabelle I). Die Zuführungsgeschwindigkeit reichte aus für ein
konstantes Durchperlen des Gases durch die Flüssigkeit, in die die Gaszuführung eingetaucht war. Bei diesen
Versuchen wurden die Geschwindigkeiten von Kohlenoxid und Stickstoff nicht bestimmt. Der Kolben wurde
auf einem Bad konstant bei 150°C gehalten; von Zeit zu
Zeit wurde eine Probe genommen und durch Atomabsorptionsspektroskopie
analysiert.
Die Katalysator-Lösungen wurden untersucht, wie man sie aus der Hi/CO-Umsetzung unter folgenden
Reaktionsbedingungen erhielt: Druck 420 atü, Molverhältnis H2/CO 1 : 1, Temperatur 2200C, Reaktionszeit
4 h, 100 cm' Dimethyläther von Tetraäthylenglykol, 4 mMol RH(CO)i-Acetylacetonat, 13 mMol destilliertes
2-Hydroxypyridin, 0,67 mMol Caesiumsalz wie angegeben. In den Versuchen 1 und 4 der Tabelle I wurde
Caesium-2-hydroxypyridinat angewandt.
Versuch
Inertgasspülung
Druck Rhodium ppm (%)
0 min 10 min
20 min
30 min
60 min
90 min
CO
CO
CO
1 at
1 at
1 at
3840
3190
3190
3130 2675 2850
2860
2860
2590
3020
3020
3 | CO | 50 mm Hg | 3190 | 3880 | 4200 | 4100 |
4 | CO | 10 mm Hg | 3840 | 3530 | 3450 | 3380 (88,0) |
5 | CO | 10 mm Hg | 3100 | 2970 (95,8) |
||
6 | N2 | 10 mm Hg | 3110 | 1960 (63,0) |
||
7 | 140° | 10 mm Hg | 3280 | 3090 | 3010 | 2615 (79,7) |
8 | 160° | 10 mm Hg | 3280 | 2640 | 1550 | 1105 (33,6) |
2930
1260
2620
(83,9)
(83,9)
970
(31.2)
(31.2)
Die Katalysator-Lösung wurde in eine 100 cm3 glasausgekleidete Rüttelbombe eingebracht und mit
dem gewünschten Gasgemisch entweder Kohlenmonoxid mit und oder Wasserstoff oder Stickstoff
ausgespült und auf den entsprechenden Druck gebracht (Tabelle II). Anschließend wurde die Bombe langsam
innerhalb von etwa 2 h auf Reaktionstemperatur erwärmt und dabei so weit abgeblasen, daß im Inneren
der gewünschte Druck aufrechterhalten wurde. Die Bombe wurde konstant geschüttelt unter bestimmten
Bedingungen während 25 h, dann abgekühlt und im Inhalt der Rhodiumgehalt analysiert. Bei dem Vergleichsversuch
unter Anwendung von Stickstoff anstelle von Kohlenmonoxid bzw. bei dem Versuch mit
Kohlenmonoxid mit weniger als 100% CO wird Wasserstoff mit dem entsprechenden Partialdruck
angewandt. Die in der Tabelle Il angegebenen Analysenwerte für Rhodium wurden bei jedem Versuch
jeweils nach 24 h ermittelt
Aus der Tabelle II ergibt sich, daß man bei höherem Druck zu einem durchschnittlichen Anstieg von 1032
ppm Rhodium gegenüber Atmosphärendruck kommt. Andererseits ist bei höherer Temperatur der Gesamtverlust
von 2064 ppm Rhodium gegenüber niederer Temperatur festzustellen. Es besteht offensichtlich
keine nennenswerte Differenz in den Ergebnissen der Versuche aus Tabelle II, wenn anstelle von 100% CO
43% CO angewandt werden. Die durchschnittliche Differenz war nur ein Anstieg von 102 ppm bei höherer
Kohlenmonoxid-Konzentration.
Die in Beispiel 2 behandelte Rhodium-Katalysatorlösung enthielt anfänglich 2430 ppm Rh, 526 ppm Cs,
5673 ppm 2-Hydroxypyridin und als Lösungsmittel Dimethyläther von Tetraäthylenglykol. Alle Teile sind
Gewichtsteile.
Versuch
Druck
Temp. CO
0C %
0C %
Rh
ppm
ppm
Vergleich
Vergleich
3,5 atü
1 at
3,5 atü
1 at
3,5 atü
1 at
3,5 atü
1 at
25 atü
25 atü
25 atü
25 atü
125 | 100 | 2431 |
125 | 100 | 2405 |
175 | 100 | 2294 |
175 | 100 | 1457 |
125 | 46 | 2399 |
125 | 43 | 2333 |
175 | 43 | 1928 |
175 | 43 | 1825 |
150 | N2( IOOO/0) | 2047 |
150 | N2 (100%) | 2103 |
Die Werte für Rhodium entsprechen dem Gehalt der Lösung nach den Versuchen.
Die hier benutzte Anlage gestattete ein kontinuierliches Arbeiten, um einem großtechnischen Betrieb
näherzukommen. Die Destillationsanlage umfaßte einer 500-cm3-Dreihalskolben für Gasspülung, Thermometer
und Destillationsaufsatz. Auf dem Destillationsaufsatz war ein Destillationskopf mit Kondensator und Vorlage
zur Gewinnung der Reaktionsprodukte vorgesehen Der Kondensatorkopf war verbunden mit zwei
Trockeneis-Aceton-Kühlfallen in Serie geschaltet, um das geamte Reaktionsprodukt aufzufangen, welches
durch Mitnahme mit dem Spülgasstrom nicht kondensiert war. An der Seite des Gefäßes befand sich eine
Ableitung mit Absperrhahn zum kontinuierlichen Ablassen der abgestreiften Rhodiumlösung und für die
Probenahme. Die Destillationskolonne war eine 12" hohe Pyrex-Glas-Kolonne mit 1" Innendurchmesser
und einer Zuführung etwa in halber Höhe. Die Einspeisung geschah aus einem kalibrierten Kolben in
die Destillationskolonne. Das Innere der Destillationskolonne war gepackt mit üblichen f-'üllkörpern aus
korrosionsbeständigem Stahl, Spezifikation 312. Die Außenseite der Destillierkolonne war mit einer
elektrischen Leitung umwirkelt, mit deren Hilfe die Kolonnentemperatur eingeregelt werden konnte. Bei
Betrieb wurde die Temperatur im Gefäß auf 1400C und
die Kopf temperatur der Kolonne auf 70 bis 900C gehalten. Die Gesamttemperatur der Destillationskolonne
lag zwischen 100 und 13O0C für optimalen Rückfluß. Die aufzuarbeitende Lösung wurde über die
Einspeiszuführung aus dem kalibrierten Kolben in die Destillationskolonne geführt und gelangte mit einer
Geschwindigkeit von 200cmVh in das Gefäß. Die anfängliche Lösung enthielt 1,1 Gew.-% Methanol, 5,1
Gew.-% Äthylenglykol, 0,3 Gew.-% anderer Produkte, 657 ppm, bezogen auf Lösungsgewicht, Bistriphenylphosphiniminiumion,620
ppm4-Phenylpyridin,610 ppm Rhodium, Rest Dimethyläther von Tetraäthylenglykol.
Beim ersten Durchgang wurde Kohlenmonoxid mit einer Geschwindigkeit von 10 l/h und einer Verweilzeit
in der Destillieranlage von <)0 min eingeführt. Der Rhodiumverlust wurde analytisch bestimmt — nach
Auffüllen der Destillieranlage und einer Betriebszeit von 1 h — mit durchschnittlich 8 Gew.-% während einer
Betriebszeit von 5 h. Dies entspricht einem äquivalenten Rhodiumverlust von 0,067 Gew.-% bei einer Verweilzeit
von 30 s, also einer Verweilzeit, die für die großtechnischen Bedingungen charakteristischer ist. Während
dieses Versuchs wurden 0,6% der eingespeisten Masse über Kopf abgezogen, woraus sich ergibt, daß die
Spülgeschwindigkeit von CO sehr gering war.
Alle Flüssigkeiten aus dem Gefäß und aus dem Kopfprodukt wurden vereinigt und wieder in die
Destillationsanlage eingebracht. Bei einem zweiten Durchgang wurde eine Spülgeschwindigkeit von CO mit
20 l/h eingestellt. Der Rhodiumverlust lag im Mittel bei 7%/h und ergab damit etwa den gleichen Rhodiumverlust
wie oben angegeben für eine Verweilzeit von 30 s.
Das Ganze wurde ein drittes Mal wiederholt unter Anwendung von Stickstoff als Spülgas, und zwar mit
einer Geschwindigkeit von 20 l/h. Im letzten Fall betrug der Rhodiumverlust im Mittel 38%/h während 5stündiger
kontinuierlicher Arbeitsweise, was einem Verlust von etwa 0,32 Gew.-% bei einer Verweilzeit von 30 s
entspricht.
Claims (3)
1. Verfahren zur Abtrennung der Verfahrensprodukte aus der Umsetzung von Kohlenoxiden mit
Wasserstoff aus einer homogenen flüssigen Reaktionsmasse, enthaltend als Katalysator einen Rhodiumcarbonyl-Komplex, dadurch gekennzeichnet, daß man, während die Reaktionsprodukte aus der Reaktionsmasse abgedampft werden,
diese in Berührung mit Kohlenmonoxid hält
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kohlenmonoxid auf die
Oberfläche der Reaktionsmasse während der Abdestillation der Reaktionsprodukte aufbringt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kohlenmonoxid durch die
Reaktionsmasse während der AbdestiUation der Reaktionsprodukte durchperlen läßt
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US50686274A | 1974-09-17 | 1974-09-17 |
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---|---|
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DE2541314B2 DE2541314B2 (de) | 1977-11-03 |
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