DE2541055C2 - Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von schlecht riechenden, durch Schwefel verunreinigten, Olefinstrukturen enthaltenden organischen Stoffen - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von schlecht riechenden, durch Schwefel verunreinigten, Olefinstrukturen enthaltenden organischen StoffenInfo
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Description
a) die vorgenannten Stoffe mit 0,1 bis 5,0 Gew.-°/o einer niederen Peralkansäure in Form einer
wäßrigen Lösung (1 bis 2 Äquivalente der Peralkansäure je Mol anwesendem Schwefel), bei
— 10 bis + 80° C behandelt und
b) die in a) erhaltene Umsetzungsmischung mit Wasser wäscht und die gereinigten, Olefinstrukturen
enthaltenden Stoffe abtrennt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe b) nach der Wasserwäsche
die zu gewinnenden Stoffe durch Wasserdampfdestillation abtrennt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe a) 0,5 bis 2,0 Gew. -% der
niederen Peralkansäure einsetzt
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von durch Schwefel verunreinigten,
Olefinstrukturen enthaltenden organischen Stoffen durch praktisch vollständige Beseitigung ihres widerwärtigen
Geruchs.
Keinem der bisherigen Versuche zur Verbesserung der Geruchseigenschaften von durch Schwefel verunreinigten
Olefinstrukturen enthaltenden Stoffen, zum Beispiel von Sulfat-Terpentindestillaten, war ein befriedigender
Erfolg beschieden. Ein Beispiel für solche Versuche ist ein Verfahren, bei dem schlecht riechendes
Sulfat-Terpentin einer Wasserdampfdestillation unterworfen wird. Dadurch werden niedrigsiedende Schwefelverunreinigungen
entfernt. Da jedoch einige der von Natur aus vorliegenden Schwefelverunreinigungen Siedepunkte
aufweisen, die denen der Terpenbestandteile vergleichbar sind, bietet die Abtrennung dieser Verunreinigungen
ohne weiteres einleuchtende Schwierigkeiten. Eine weitere bekannte Methode besteht in der Behandlung
von Sulfat-Terpentin-Destillaten mit einer wäßrigen Hypochloritlösung zum »Süßen« ihres Geruchs
durch Oxydation der darin enthaltenen Schwefelverbindungen. Dadurch wird der Geruch zwar etwas
verbessert, aber die Verwendung von Hypochlorit führt zur Einführung von unerwünschtem Chlor in Form von
organischen Chloriden. Letztere sind nicht nur schlecht riechend, sondern auch korrodierend, und die Verwendung
von Hypochlorit kann zu nachteiligen physiologischen Nebenwirkungen führen. Deshalb haben diese
Methoden keineswegs allgemeine Aufnahme gefunden. Unter diesen Umständen würde ein Verfahren, durch
das die Nachteile der bisher bekannten Arbeitsweisen beseitigt werden, einem auf diesem Gebiet der Technik
seit langem bestehenden Bedürfnis abhelfen.
Es wurde nun eine einfache und wirksame Methode gefunden, mit der erhebliche Verbesserungen bei einigen
bestimmten, schlecht riechenden, durch Schwefel verunreinigten, aiiphatische, aromatische oder cycloaliphatische
Olefinstrukturen enthaltenden Stoffen oder Gemischen davon erzielt werden. Überraschenderweise
werden diese Verbesserungen durch Vermischen kleiner
Mengen einer organischen Peralkansäure mit den genannten Stoffen ohne irgendwelche nachteiligen Einflüsse
auf diese Stoffe durch Umlagerungen und dergleichen erreicht Die so behandelten Stoffe bleiben auch
hinsichtlich des Geruchs lange Zeit lagerbeständig und trotz der bekannten Umwandlung von Olefinen in Epoxide
durch Peralkansäuren ohne Beeinträchtigung.
Gegenstand der Erfindung ist das im Anspruch 1 angegebene Verfahren.
Die mit Schwefel verunreinigten Stoffe enthalten gewohnlich
mehr als 100 Teile pro Million (ppm) Schwefel, der in Form von organisch gebundenem, zweiwertigem
Schwefel vorliegt
Als Beispiele für niedere Peralkansäuren, die sich dadurch auszeichnen, daß sie in den zu behandelnden Stoffen
wenigstens schwach löslich sind, seien genannt: Perameisensäure, Peressigsäure, Perpropionsäure, Perbuttersäure
und Perpentansäure. Diese Säuren werden gewöhnlich als 10 bis 50gewichtsprozentige Lösung in einer
wäßrigen Lösung der Säure, von der sie sich ableiten, angewandt Solche Persäuren von niederen Alkanen
sowie ihre Herstellung sind aligemein bekannt Es werden 1 bis 2 Äquivalente dieser Peralkansäuren pro
Mol Schwefel in der Olefinstruktur angewandt und reichen zur Oxydation des Schwefelgehalts aus. Die erforderliche
Menge an Peralkansäure liegt, bezogen auf 200 bis 5000 ppm Schwefel, im Bereich von 0,1 bis
5,0 Gew.-°/o, vorzugsweise von 0,5 bis 2 Gew.-% der niederen
Peralkansäure. Die Zugabe der Peralkansäure zu einem durch Schwefel verunreinigten, Olefinstrukturen
enthaltenden organischen Stoff in solcher Menge genügt zur Verminderung seines widerwärtigen Geruchs
auf einen in der Technik in hohem Maße annehmbaren Wert Selbstverständlich hängt die jeweilige Menge von
dem Gesamtschwefelgehalt ab. Die Verwendung von Mengen über 5% niederer Peralkansäure ist jedoch,
wenn sie zur Schwefeloxydation nicht erforderlich ist, nicht bevorzugt, weil damit kein oder praktisch kein
weiterer Vorteil hinsichtlich des Grades der Geruchsverminderung oder der Zeit, während welcher sie an-
dauert, erzielt, sondern lediglich der Aufwand erhöht wird.
Es .st ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens,
daß eine selektive- Oxydation von Schwefelverunreinigungen durch deren Überführung in beträchtlich weniger
nachteilige Verunreinigungen bewirkt wird, ohne daß die ungesättigten Bindungen des so behandelten,
Olefinstrukturen enthaltenden Stoffes in Mitleidenschaft gezogen werden. Außerdem sind für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens keinerlei SpezialVorrichtungen erforderlich. Vielmehr werden bei
der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wohlfeile Ausrüstungsgegenstände angewandt, die in einem
weiten Temperaturbereich verwendbar sind. Die Deodorisierung wird nach Zugabe der niederen Peralkansäure
innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit, gewöhnlich in etwa einer Sekunde bis 10 Minuten nach
Beginn der Zugabe erreicht, doch können auch längere Verweilzeiten von 1 bis 3 Stunden ohne nachteilige Wir-
kungen angewandt werden, wenn dadurch der Betriebsablauf vereinfacht wird.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert Wenn nichts anderes angegeben ist,
beziehen sich Teile auf das Gewicht
Ein in ein Wasserbad von 200C eingetauchter und mit
einem Rührer und einem Thermometer ausgerüsteter Kolben wird mit 500 Teilen Sulfatkiefernnadelöl beschickt
das 5200 ppm Schwefel enthält Dann werden unter Rühren 193 Teile 40prozentige Peressigsäure mit
solcher Geschwindigkeit zugesetzt daß die Temperatur im Kolben nicht über 300C ansteigt Die Gesamtdauer
der Zugabe beträgt 15 Minuten.
Das erhaltene Reaktionsgemisch wird noch weitere 45 Minuten bei Zimmertemperatur gerührt Nach Waschen
mit Wasser und einer wäßrigen Natriumcarbonatlösung wird ein geruchsverbessertes Produkt erhalten.
Die WasseriSampfdestillation dieses Produkts lliefert
465 Teile einesOestillats mit Geruchseigenschaften,
die, verglichen mit denen des als Ausgangsmaterial verwendeten Kiefernnadelöls, erheblich verbessert sind.
Durch Analyse wird festgestellt, daß der Schwefelgehalt auf 319 ppm vermindert worden ist
Wenn anstelle der Peressigsäure bei der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise Perameisensäure oder Perpropionsäure
verwendet werden dann werden praktisch die gleichen Ergebnisse erzielt
Ein mit einem Magnetrührf r ausgerüsteter Kolben
wird mit
(a) 100 Teilen Anethol mit einem Schwefelgehalt von 160 ppm und
(b) 1,0 Teil 40prozentiger Peressigsäure beschickt.
Die Mischung wird eine Stunde gerührt und dann mit Wasser gewaschen. Durch anschließende Wasserdampfdestillation,
wie bei der Arbeitsweise nach Beispiel 1, erhält man 93 Teile organisches Destillat mit signifikant
verbessertem Geruch. Die Analyse des Destillats ergibt einen Schwefelgehalt von 20 ppm.
Die Durchführung der gleichen Arbeitsweise mit Perbuttersäure anstelle der Peressigsäure und schwefelverunreinigtem
/5"-Pinen anstelle von Anethol hat praktisch
die gleichen Ergebnisse zur Folge.
Ein in ein Wasserbad eingetauchter und mit einem Rührer und Thermometer ausgerüsteter Kolben wird
mit 100 Teilen eines besonders übel riechenden rohen Sulfatterpentins beschickt, das 4800 ppm Schwefel enthält.
Unter Rühren werden 7,0 Teile einer 40prozentigen wäßrigen Peressigsäure mit solcher Geschwindigkeit
zugesetzt, daß in dem Kolben eine Temperatur von 25° C nicht überschritten wird.
Nach vollständiger Zugabe der Persäure wird das erhaltene Gemisch noch eine Stunde bei Zimmertemperatur
gerührt und dann mit Wasser gewaschen, wodurch ein geruchsverbessertes Produkt mit einem Schwefelgehalt
von 200 ppm erhalten wird. Dieses Produkt wird dann, wie in Beispiel 1 beschrieben, einer Wasserdampfdestillation
unterworfen, wodurch 93 Teile eines angenehm riechenden Destillats erhalten werden, das
95 ppm Schwefel enthält
Die in Beispiel 3 beschriebene Arbeitsweise wird auf ein übelriechendes, durch Schwefel verunreinigtes Benzin
angewandt Dadurch wird ein »süß« riechendes Benzin mit erheblich verringertem Schwefelgehalt erhalten.
100 g übel riechendes Cyclohexen, das 5000 ppm
Schwefel als n-Butyläthylsutfid enthält werden auf 15° C
abgekühlt und mit 4,0 g 40gewichtsprozentiger Peressigsäure in solcher Geschwindigkeit versetzt, daß die
Kolbentemperatur nicht über 25° C ansteigt.
Nach vollständiger Zugabe der Persäure wird die erhaltene Mischung kurz bei Zimmertemperatur gerührt
und dann zweimal mit je 100 ml entionisiertem H2O, 50 ml einer 5prozentigen Na^CCb-Lösung und schließlich
weiteren 100 ml entionisiertem H2O gewaschen. Durch Wasserdampfdestillation des gewaschenen Materials
erhält man 90 g eines angenehm riechenden Destillats, das 35 ppm Schwefel enthält
Claims (1)
1. Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von schlecht riechenden, durch Schwefel verunreinigten,
Olefinstrukturen enthaltenden organischen Stoffen, nämlich von
rohem Sulfatterpentin,
rohem Sulfatkiefernnadelöl,
durch Schwefel verunreinigten Anethol,
durch Schwefel verunreinigtem Benzin,
Schwefel in Form von n-Butyläthylsulfid enthaltendem Cyclohexen oder
rohem Sulfatkiefernnadelöl,
durch Schwefel verunreinigten Anethol,
durch Schwefel verunreinigtem Benzin,
Schwefel in Form von n-Butyläthylsulfid enthaltendem Cyclohexen oder
Gemischen dieser Stoffe, dadurch gekennzeichnet,
daß man
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