DE2539202A1 - Verfahren zur herstellung von 2-hydrocarbylglycerinen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 2-hydrocarbylglycerinenInfo
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Description
DK.Kr.PEOllMANX schwkiokkstkasse 2
DU. ING. D. BKIIHKNS tki.kf<
>nt (oso) eoaosx
T K I, K(IHAMMR:
1Δ-46 852
Beschreibung zu der Patentanmeldung
SHELL HiTERNATIOMLE RESEARCH MAATSCHAPPIJ B.V.
Carel van Bylandtlaan 30, Den Haag
betreffend
Verfahren zur Herstellung von 2-IIydrooarbylglyoerinen
Verfahren zur Herstellung von 2-IIydrooarbylglyoerinen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von 2-Hydrocarbylglycerinen.
Die als "Hydrolyseweg" bezeichnete Herstellung von 2-Methylglycerin,
beschrieben in J.A. Monick "Alcohols, their Chemistry, Properties and Manufacture" (1968), S. 366-367 besteht in folgenden
Schritten: Man entzieht 1,3~Dichlor~2~hydroxy~2~raethylpropan mit
Hilfe von Calciumhydroxid Chlorwasserstoff, so daß sich 1-Chlor-2,3~epoxy-2-methylpropan
bildet und hydrolisiert dieses Epoxid in verdünnter wässriger Schwefelsäure zu 2~Chlormethyl-1,2-propandiol,
das man in Anwesenheit von llatriumhydroxid mit Wasser umsetzt.
Dieser Weg ist umständlich und umfaßt drei Stufen, die indrei verschiedenen Reaktionszonen durchgeführt werden müssen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet dagegen die Möglichkeit,
2-Hydrocarbylglycerine auf einfache Weise herzustellen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2-Hydrocarbylglycerinen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man ein 2-Halogenalkanal mit einem sekundären Kohlenstoffatom
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in 2-Stellung in einem wässrigen Medium mit Formaldehyd und
einer alkalisch reagierenden Verbindung umsetzt, wobei die Konzentration der alkalisch reagierenden Verbindung mindestens
0,5 Gramm-Äquivalent beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in einer einzigen
Stufe durchgeführt, so daß eine einzige Reaktionszone ausreichend ist. Außerdem erhält man die 2-Hydrocarbylglycerine
gewöhnlich in befriedigender Ausbeute. Die 2-Halogenalkanale,
von denen man ausgeht, sind im allgemeinen leicht erhältlich. So kann beispielsweise 2-Chlorbutanal hergestellt werden durch
Chlorieren von Butanal in konzentrierter wässriger Chlorwasserstoff
säure (Bulletin Soc.Ch.Pr.fi95Jj S.222) oder in UjN-Dimethylformamid
in Anwesenheit von Cuprichlorid, wie dies in J.Org.Chem.28 (1963), S.630 für die Chlorierung von gesättigten Ketonen und
Phenolen beschrieben ist.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten alkalisch
reagierenden Verbindungen sind solche, die ihren wässrigen Lösungen einen pH-Wert von mehr als 7 erteilen. Die alkalisch
reagierenden Verbindungen müssen in einer Konzentration von mindestens 0,5, vorzugsweise mindestens 2,5 und insbesondere
mindestens 5 Gramm-\Äquivalent je Liter Wasser verwendet werden.
Es können auch eine oder mehrere feste alkalisch[reagierende Verbindungen anwesend sein, jedoch wird das erfindungsgemäße
Verfahren vorzugsweise in Abwesenheit solcher Feststoffe durchgeführt. Die Menge an Grammäquivalenten gelöstem Stoff je Liter
Lösung ist die Menge an gelöstem Stoff, die bei einer ITeutralisationsreaktion
einem GrammatomgBwicht Wasserstoff entspricht.
Alkalisch reagierende Verbindungen mit einer Löslichkeit von weniger als 0,5 Gramm-Äquivalent je Liter, gemessen bei der gewählten
Reaktionstemperatur, z.B. Calciumhydroxid, fallen nicht
unter das Verfahren, da damit unter den Reaktionsbedingungen
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die 2-Hydrocarbylglycerine gar nicht oder kaum gebildet werden.
Beispiele von geeigneten alkalisch reagierenden Verbindungen sind Carbonate von Alkalimetallen mit einer Atomzahl von mindestens 11
(d.h. von natrium, Kalium,Rubidium und Cäsium), Alkalihydroxide
von Lithium, Natrium, Kalium,Rubidium und Cäsium, Alkalicyanide,
Dialkalihydrogenphosphate, !^alkaliorthophosphate und quaternäre
Ammonium-,Phosphonium-, Arsonium- und Stiboniumbasen. Besonders
gute Resulate wurden erhalten mit Carbonaten von Alkalimetallen
mit einer Atomzahl von mindestens 11 und Alkal!hydroxiden, insbesondere
Natriumhydroxid. Unter den Alkalicarbonaten sind Natrium- und Kaliumcarbonat im Hinblick auf ihre leichte Erhältlichkeit
bevorzugt. Gemische aus alkalisch reagierenden Verbindungen können ebenfalls verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren entspricht der folgenden allgemeinen
Reaktionsgleichung, falls als alkalisch reagierende Verbindung Natriumhydroxid verwendet wird:
H n CH9OH
R-C- Hai + 2H - C + 2NaOH-» R - C - OH + HCOONa + NaHaI
C=O CH2OH
worin R eine Hydrocarbylgruppe und Hai ein Halogenatom vertreten.
In Übereinstimmung mit "Methoden der Organischen Chemie" (Houben-tfeyl), 4.Aufl.Bd. VII, Teil 1 (1954), S.363,374 und 375
wurde gefunden, daß bei ι' r Hydrolyse von 2-Chlorbutanal mit
einer wässrigen lösung eines Carbonates oder eines Hydroxyds eines Alkalimetalles sehr komplexe Reaktionen auftreten, was zu
großen Schwierigkeiten führt. Obgleich das 2-Chlorbutanal vollständig umgesetzt wurde- erhielt man das entsprechende 2-Hydroxybutanal
nur in sehr schlechter Ausbeute, da gleichzeitig eine
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große Anzahl Nebenprodukte gebildet wurden.
Es ist daher überraschend, daß man erfindungsgemäß aus
einem 2-Halogenalkanal in sehr befriedigender Ausbeute ein 2-Hydrocarbylglycerin erhalten kann, eine Reaktion die unter
anderem den Ersatz eines Halogenatomes durch eine Hydroxylgruppe umfaßt.
Das Kohlenstoffatom in der 2-Stellung am 2-Halogenalkanal
muß sekundär sein, da dies Grundbedingung für die Bildung der 2-Hydrooarbylglycerine ist. Der Kohlenwasserstoffrest B. kann
beispielsweise eine Alkyl-, eine Cycloalkyl-, oder eine Arylgruppe sein. Sehr gute Resultate wurden erhalten mit entweder geradkettigen
oder verzweigten acyclischen 2-Halogenalkanalen. Unter den 2-Halogenalkanalen
sind die 2-Chloralkanalen bevorzugt. Beispiele sind u.a.:
2-Chlorpropanal, 2-Chlorbutanal, 2-Chlorpentanal, 2-Chlorhexanal,
2-Ghlor-3-Methylbutanal, 2-0hlor-3,3-dimethylbutanal, 2-Chlor-3-methylpentanal,
2-Chlor-2-cyclohexyläthanal, 2-Chlor-2-(4f-i>methylcyclohexyl)äthanal,
2-Chlor-2-phenyläthanal, 2^-Chlor-2-(4l-methylphenyl)äthanal
und 2~Chlor~2-(1-naphthyl)äthanal und ihre entsprechenden
2-Bromalkanale. Besonders gute Resultate wurden erhalten
mit 2-Chlorbutanal. Gemische aus 2-Halogenalkanalen mit einem sekundären Kohlenstoffatom in 2-Stellung können verwendet werden.
Das anfängliche Molverhätlnis von Formaldehyd: 2-Haloalkanal,
das anfängliche Verhältnis von Grammäquivalent alkalisch reagierender
Verbindung: 2-Halogenalkanal und die Durchführungsform bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren sind nicht ausschlaggebend und können innerhalb weiter Grenzen, die auch außerhalb der noch zu
erwähnenden Bereiche liegen können, schänken. Die erwähnten beiden
Verhältnisse wählt man vorzugsweise höher als 2 (das stöchiometrische Verhältnis gemäß der obigen Reaktionsgleichung) und niedriger
als 10, da die Ausbeute an 2-Hydrocarbylglycerin im allgemeinen
- 5 Rn-.0
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"bei Molverhältnissen oderhal"b 10 nur wenig ansteigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in der Regeljdurchgeführt
"bei Temperaturen von 10 "bis 2000C, vorzugsweise von 50 bis 100°G,
und unter Atmosphärendruck, jedoch liegt auch das Arbeiten "bei
Über- oder Unterdruck innerhalb des Bereiches der Erfindung.
Die Werte für die oben erwähnten beiden Verhältnisse und für die Reaktionstemperatur können im Einzelfall durch Versuche
ermittelt v/erden.
Vorzugsweise führt man das erfindungsgemäße Verfahren so
durch, daß man zu einem kräftig gerührtem Gemisch aus dem 2-Halogenalkanal und einer wässrigen Formaldehydlösung die alkalisch
reagierende Verbindung in wässriger Lösung zugibt. Die Reaktion ist exotermiseh und die Reaktionswärme kann auf beliebige Weise
z.B. durch Sieden unter Rückfluß, abgeführt werden. Wenn die ge-r samte alkalisch reagierende Verbindung zugefügt ist, rührt man
zweckmäßigerweise das Reaktionsgemisch noch einige Zeit kräftig
durch, beispielsweise 2-7 Stunden lang, wobei die Temperatur etwa zwischen 90 und 10O0G liegt. Das 2-Hydrocarbylglycerin kann dann
dem Reaktionsgemisch auf beliebige Weise entzogen werden; beispielsweise säuert man das Gemisch auf einen pH-Wert zwischen 5 und
an, destilliert das Wasser ab und extrahiert den Destillationsrückstand
mit einem Lösungsmittel, z.B. Äthanol, worauf man den so erhaltenen Extrakt eindampft um das 2-Hydrocarbylglycerin zu erhalten.
Derivate der 2-Alkylglycerine sind biologisch aktiv und besitzen
insbesondere Herbiaid- oder Fungizideigenschaften und
eine das Pflanzenwachstum regulierende Wirkung (siehe GB-PS 1 293 546).
Das Beispiel dient zur näheren Erläuterung der Erfindung.
Es wurden wie folgt 6 Versuche durchgeführt;
609812/0980 ~6""
Ein Gemisch aus 0,1 Mol 2-Chlorbutanal und einer 36$igen
wässrigen Pormaldehydlösung wurde bei Atmosphärendruck unter kräftigem Rühren erhitzt bis der Rückfluß begann. Das siedende""
Gemisch hatte eine Temperatur von 950C. Während der gesamten
Versuche'wurde Stickstoff durch das Gemisch hindurch geschickt.
Dann wurde dem Gemisch innerhalb 10 Minuten eine wässrige lösung
einer alkalisch reagierenden Verbindung allmählich zugegeben- und wenn die gesamte Lösung zugegeben war ließ man das Gemisch
noch einige Zeit bei 950C unter kräftigem Rühren reagieren.
ITach Abkühlen auf 220O wurde dem Gemisch soviel 12 n-Chlorwasserstoffsäure
zugefügt, bis der pH-Wert 5,5 bis 6,0 zurückgegangen war. Das auf diese V/eise angesäuerte Gemisch wurde in einem PiImevaporator
bei einem Druck 0,016 bar abs. und einer Temperatur von etwa 50° eingedampft. Der im Pilmävapurator zurückbleibende
Rückstand wurde mit 75 ml 96 $-igem Äthanol aufgenommen, die nicht im Äthanol gelösten festen Verbindungen.(NaCl und HCOONa)
abfiltriert und das Piltrat im PiImevaporator bei einem Druck
von 0,016 bar abs. eingedampft. Der Rückstand wurde durch Gas-Plüssigkeits-Chromatographie
analysiert. In der Tabelle sind die bei den einzelnen Versuchen erhaltenen Werte aufgeführt. Die
verwendete alkalisch reagierende Verbindung und die Mengen an Formaldehyd und an alkalisch reagierender Verbindung sind in der
zwaiten bzw. dritten bzw. vierten Spalte aufgeführt. Die Konzentration
der alkalisch reagierenden Verbindung in der zugegebenen wässrigen Lösung ist in der fünften Spalte angegeben und die
Konzentration der alkalisch reagierenden Verbindung in dem/Reaktionsgemisch
anwesenden Wasser - einschließlich des aus der Pormaldehydlösung stammenden Wassers -;die in der sechsten Spalte
angegeben ist, wurde berechnet aus den gegebenen Werten. In der siebenden Kolonne ist die Reaktionszeit angegeben, die verstrichen
ist nach Zugabe der alkalisch reagierenden Verbindung, während in der letzten Spalte die Ausbeute an 2-Äthylglycerin in Molprozent,
berechnet auf das als Ausgangsmaterial verwendete 2-Chlorbutanal,
aufgeführt ist. Bei sämtlichen Versuchen führte die Zugabe der wässrigen Lösung der alkalisch reagierenden Verbindung zum Prei
werden von Wärme, die über einen Rückflußkühler abgeführt wurde.
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Vers. Hr. |
alkalisch reagierende: Verbindung j |
Menge in Mo3 Formaldehyd |
alka lisch reagie rende Verbg. |
Konzentra tion der alkalisch reagierenden Verbindung |
im Re- akf«-Ge- misch g-Äqu. |
Reaktions zeit nach Zugabe der alkal. reagierender Verbindung |
Δ-Usbeu te in Mol-96 |
zuge fügt, G-ev?. -$ |
Wasser | ||||||
K2CO5 | 0.6 | 0.25 | 7.5 | 4.5 | |||
1 | Ha2CO5 | 0.4 | 0.25 | 50 | 6.0 | 6 | 71 |
2 | HaOH | 0.8 | 0.50 | 30 | 8.0 | 3 | 66 |
3 | HaOH | 0.8 | 0.50 | 50 | 4.9 | 3 | 64 |
4 | HaOH | 0.4 | 0.50 | 25 | 12.1 | 3 | 33 |
LPv | Ca(OH)2 | 0.4 | 0.25 | 50 | 0.01 | 3 | 60 |
6 | KOH · | 0.4 | 0.50*) | **) | 10.1 | 3 | 0 |
7 | K2CO5 | 2.5 | 1.25 | 50 | 7.5 | 4.5 | 32 |
8 | 50 | 75 |
*) praktisch 0,45 Mol, da KOH vom Reinheitsgrad **) das Ca(OH)2 wurde mit 43 ml V/asser zugegeben
Patentansprüche
609812/0980
Claims (9)
- Patentansprüche(j ,J Verfahren zur Herstellung von 2-Hydrocarbylglycerinen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 2-Halogenalkanal mit einem sekundären Kohlenstoffatom in 2-Stellung in Anwesenheit eines wässrigen Mediums mit Formaldehyd und einer alkalisch reagierenden Verbindung umsetzt, wobei die Konzentration der alkalisch reagierenden Verbindung mindestens 0,5g-Äquivalent beträgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als 2-Halogenalkanal ein 2-Chloralkanal verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als 2-Ohloralkanal das 2-Chlorbutanol verwendet.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennze ichnet, daß man die alkalisch reagierende Verbindung in einer Konzentration von mindestens 2,5 g-Äquivalent, vorzugsweise von mindestens 5g-Aquivalent verwendet.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch.g e kennzeichnet, daß man alkalisch reagierende Verbindung Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat oder Natriumhydroxid verwendet.
- 6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn der Umsetzung das Molverhältnis Formaldehyd: 2-Halogenalkanal zwischen 2 und 10 liegt.
- 7· Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennze ichnet, daß zu Beginn der Umsetzung das Verhältnis von G-rammäquivalent alkalisch reagierender Verbindung: 2-Halogenalkanal zwischen 2 und 10 liegt.609812/0980-3-
- 8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei einer Temperatur : durchführt.Temperatur im Bereich von 10 - 200°C^vorzugsweise von 50 Ms 1000C,
- 9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche?dadurch gekennzeichnet, daß man zu einem kräftig gerührten Gemisch aus einem 2«-Halogenalkanal und einer wässrigen Formaldehydlösung eine wässrige Lösung der alkalisch reagierenden Verbindung zufügt.609812/0980
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