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Motorkettensäge Die Erfindung betrifft eine Motorkettensäge mit einem
vom Motor über eine Fliehkraftkupplung oder dergleichen antreibbaren Antriebsrad
für die Sägekette, mit einem durch eine Handhabe auslösbaren Bremsorgan für das
Antriebsrad und mit wenigstens einem vorderen Haltegriff. Bei Motorkettensägen dieser
Art dient das durch die Handhabe auslösbare Bremsorgan dazu, das Antriebsrad und
mit diesem die Sägekette möglichst abrupt stillzusetzen, sobald eine Gefahrensituation
eintritt, z.B. die Motorkettensmge plötzlich hochschlägt.
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Die Handhabe kann in verschiedener Weise ausgebildet sein.
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Bei einer bekannten Motorkettensäge (DT-OS'en 22 07 088 und 23 64
288) ist sie beispielsweise als Gashebelsperre, Totuanngriff, frägheitsschalter
oder Beschleunigungsgrenzwertgeber ausgebildet, während eine andere bekannte Motorkettensäge
(DT-OS 22 07 244) eine als schwenkbarer BUgel ausgebildete Handhabe enthält, die
vor dem vorderen Haltegriff schwenkbar angeordnet ist und von der den Haltegriff
fassenden Hand, falls diese vom Haltegriff abrutscht, verschwenkt werden soll.
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Bei noch einer anderen bekannten Motorkettensäge tDT-OS 23 53 479)
schließlich ist die Handhabe als vor dem vorderen Haltegriff schwenkbar gelagerten
BUgel ausgebildet, der mit dem Haltegriff
zusammen ergriffen werden
muß und bei Loslassen durch eine Feder verschwenkt wird.
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Die genannten Handhaben können die Auigabe, im Gefahrenfall ein möglichst
schnelles Stillsetzen zu bewirken, nur unvollkonen lösen, wenn gleichzeitig die
normale Funktion der Motorkettensäge nicht beeinträchtigt werden soll. Die Verwendung
von Trägheitsschaltern, Gashebelsperren oder Bes chleunigungsgrenzwertgebern beispielsweise
kann dazu führen, daß das Bremsorgan auch während des normalen, ungefährlichen Betriebs
häufig ausgelöst wird, was das Arbeiten mit der Motorkettensäge empfindlich erschwert,
während andererseits unerwünschte Bewegungen der Motorkettensäge, die zu Verletzungen
des Arbeiters fuhren könnten, nicht notwendigerweise auch zu einer Betätigung des
Bremsorgans führen müssen. Die Verwendung eines Totmanngriffes als Auslöseorgan
der Bremse ist ebenfalls abzulehnen, weil der Arbeiter im Gefahrenfall eher besteht
ist, den Haltegriff festzuhalten, als ihn loszulassen. Dieselbe nachteilige Funktion
ergibt sich in dem Fall, daß der Haltegriff und ein schwenkbarer Bügel gemeinsam
ergriffen werden müssen. Das Anbringen eines schwenkbaren Hebels vor dem Haltegriff
schließlich, der von der abrutschenden Hand oder einem anderen Körperteil verschwenkt
werden muß, kann in der Regel nur dann das aus Sicherheitsgründen erforderliche
sofortige Abbremsen der Sägekette bewirken, wenn die Gefahrensituation mit einer
solchen Bewegung der Motorkettensäge verbunden ist, daß der schwenkbare Hebel zufällig
von irgendeinem Körperteil des Arbeiters betätigt wird, bevor der Arbeiter versetzt
werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Handhabe zur Aus sung
des Bremsorgans der eingangs bezeichneten Mttkettens1ge in der Weise auszubilden
bzw. anzubringen, daß sie einerseits in praktisch Jeder Gefahrensituation, die mit
einer plötzlichen Bewegung der Motorkettensäge verbunden ist, ZU einer abrupten
Stillstand der Sägekette fahrt und andererseits das noraale Arbeiten mit der Motorkettensäge
nicht beeinträchtigt.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe ein ai
vorderen Haltegriff drehbar gelagert Drehgriff ist, der vorzugsweise über einen
Hebeliechanismus mit dem Brorg« verbunden ist.
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Zweckmäßig ist der Drehgriff mittels wenigstens einer Kugelraste oder
dergleichen in einer Nichtbremsstellung arretierbar und aus dieser heraus in wenigstens
eine Bremsstellung drehbar.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß der Arbeiter in Gefahrensituationen,
die zum überwiegenden Teil mit mehr oder weniger plötzlichen Bewegungen der Motorkettensäge
verbunden sind, versuchen wird, diese Bewegungen insbesondere durch Einwirkung auf
den vorderen Haltegriff zu verhindern, rückgängig zu machen oder zu verlangsamen.
Ist infolgedessen dasJenige Teil des vorderen Haltegriffs, das der Arbeiter in der
Hand hält, erfindungsgemäß als Drehgriff ausgebildet, dann wird dieser Drehgriff
im Gefehrenfall besonders festgehalten, 80 daß nicht kontrollierbare Bewegungen
zu einer Drehung der Motorkettensäge um den gehaltenen Drehgriff und damit zu einem
sofortigen Abbremsen der Sägekette führen. Im normalen Betriebsfall dagegen kann
der Arbeiter erwünschte Bewegungen der Motorkettensäge durch geringfügiges Mitdrehen
der Hand ausgleichen, so daß der Drehgriff in seiner Nichtbremsstellung verbleibt,
was durch Arretierung des Drehgriffs in dieser Stellung mittels einer Kugelraste
oder dergleichen noch gefördert werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden
Zeichnung an einem Änsführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 in schematischer
Darstellung eine erfindungsgemäße Motorkettensäge; Fig. 2 einen Schnitt durch den
vorderen Drehgriff der Motorkettensäge nach Fig. 1 im Bereich einer Kugelraste;
und Fig. 3 in schematischer Darstellung einen den Drehgriff mit dem Breis organ
verbindenden Hebelmechanismus.
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Dia in Fig. 1 dargestellte Motorkettensäge entspricht bis auf den
vorderen Haltegriff solchen Ntorkettensägen, wie sie in den eingangs
aufgeführten
Druckschriften beschrieben sind, auf die hiermit ausdrUcklich bezug genommen wird.
Die Motorkettensäge enthält ein Gehäuse 1, in dem der Motor untergebracht ist und
an dem ein rückwärtiger Haltegriff 3 und ein vorderer Haltegriff 4 zum Halten der
Motorkettensäge angebracht sind. An der Vorderseite des Gehäuses 1 isrkine Fuhrungsschiene
5 für eine Sägekette 6 angebracht. Die Sägekette 6 läuft innerhalb des Gehäuses
1 über ein AntridBrad 8, das über eine nicht dargestellte Fliehkraftkupplung mit
der Kurbelwelle des Motors kuppelbar ist.
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Der vordere Haltegriff 4 besitzt vorzugsweise zwei starr am Gehäuse
1 befestigte Arme 10, zwischen denen ein zylindrisches Verbindungsstück 11 befestigt
ist. Auf das Verbindungsstück 11 ist ein Drehgriff 12 in Form einer Hülse aufgeschoben,
die im Bedarfsfall auch mittels geeigneter Kugellager auf dem Verbindungsstück 11
gelagert sein kann. Gemäß Fig. 2 ist an wenigstens einer Stelle des Drehgriffs 12
eine Kugelraste vorgesehen, die aus einer in einem Sackloch des Verbindungsstücks
11 gehaltenen Druckfeder 13 und einer Kugel 14 besteht, die von der Druckfeder 13
in eine Aussparung gedrUckt wird, die in der Innenwandung des Drehgriffs 12 ausgebildet
ist.
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Gemäß Fig. 3 ist am Drehgriff 12 ein Hebel 15 angelenkt,dessen freies
Ende an einem weiteren Hebel 16 angelenkt ist, der schwenkbar am Gehäuse 1 befestigt
ist. Zwischen den beiden Anlenkstellen dieses Hebels 16 ist ein dritter Hebel 17
angelenkt, dessen anderes Ende an einem Schieber 18 befestigt ist, der in einer
FUhrung 19 des Gehäuses 1 verschiebbar gelagert ist und an seinem einen Ende eine
angelenkte Bremsbacke 21 trägt, die von einer Führung in der Ebene des Schiebers
18 geführt ist.
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Die Bremsbacke 21 ist am Umfang einer Trommel 22 angeordnet, die beispielsweise
das getriebene Teil der Fliehkraftkupplung (DT-OS 22 07 244) sein kann. Ist zwischen
die Kurbelwelle des Motors und das Antriebsrad 8 noch eine Sicherheitskupplung geschaltet,
die wenigstens ein über den Drehgriff 12 und den Hebelmechanismus betätigbares Mitnehmerglied
aufweist, dann kann die Trommel 22 auch ein Teil der Sicherheitskupplung oder irgendein
mit dem Antriebsrad 8 fest verbundenes Teil sein. An einer
der Bremsbacke
21 gegenüberliegenden Stelle kann eine weitere Bremsbacke 24 als Gegenlager vorgesehen
sein, die Durchbiegungen der Kurbelwelle des Motors verhindert. Die Bremsbacke -21
wird mittels einer am Gehäuse befestigten Zugfeder 25 in der aus Fig. 3 ersichtlichen
Nichtbremsstellung gehalten.
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Beim normalen Betrieb der Motorkettensäge ist der Drehgriff 12 mittels
der aus Fig. 2 ersichtlichen Kugelraste in der aus Fig. 3 ersichtlichen Nichtbremsstellung
arretiert. Wird die Motorkettensäge durch irgendeinen Umstand plötzlich nach oben
bewegt, während der Drehgriff 12 vom Arbeiter festgehalten wird, dann dreht sich
die Motorkettensäge in Fig. 3 im Gegenuhrzeigersinn um den Drehgriff 12 herum, was
bei stillstehender Motorsäge einer Verdrehung des Drehgriffs im Uhrzeigersinn entsprechen
würde. Hierdurch wird der Schieber 18 in Fig. 3 nach rechts geschoben, was auch
mit einer Bewegung der Bremsbacke 21 nach rechts verbunden ist, deren äußerstes
Ende bei dieser Bewegung auf eine am Gehäuse 1 ausgebildete Keilfläche 27 aufläuft
und daher gegen die Kraft der Zugfeder 25 an die Trommel 22 gelegt wird. Die Keilfläche
27 be7 wirkt, daß auch dann eine sofortige Abbremsung der Trommel 22 erfolgt, wenn
der Drehgriff nur um einen vergleichsweise kleinen Winkel gedreht worden ist. Über
den Hebelmechanismus kann gleichzeitig eine Sicherheitskupplung ausgerückt werden,
in welchem Fall eine Belastung der Kurbelwelle des Motors durch den Bremsvorgang
verhindert wird.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern läßt sich auf verschiedne Weise abwandeln.
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Beispielsweise können zusätzlich zum Drehgriff 12 weitere bekannte
Handhaben oder dergleichen vorgesehen sein, die über den Hebelmechanismus oder zusätzliche
Bauteile ebenfalls den Bremsvorgang und das Ausrücken der Sicherheitskupplung auslösen
können. Weiterhin kann der Hebelmechanismus in Abweichung von Fig. 3 so ausgebildet
sein, daß ein Bremsvorgang nur oder auch dann ausgelöst wird, wenn der Drehgriff
12 und das Gehäuse eine relative Drehung in der entgegengesetzten Richtung ausüben.
Weiterhin ist die Erfindung nicht auf die beschriebene Umsetzung der Drehbewegung
in die den Bremsvagang auslösende Bewegung beschränktt Der Drehgriff 12
könnte
beispielsweise auf einen Schalter einwirken, der ii Stromkreis eines Elektromagneten
angeordnet ist, welcher bei Betätigung des Schalters den Bremsvorgang und das Ausrücken
der Sicherheitskupplung einleitet oder bewirkt.
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Alternativ kann der Drehgriff 12 auch massiv ausgebildet und anstelle
des VerbindungsstUcks 11 zwischen den beiden Armen 10 gelagert sein, in welchem
Fall die Kugelrasten oder dergleichen an den Lagerstellen angebracht werden könnten.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Drehgriffs besteht darin,
daß er nicht nur zur Schnellbremsung der Sägekette aus Sicherheitsgrtlnden bei unkontrollierten
Bewegungen der Motorkettensäge geeignet ist, sondern vom Arbeiter schon vor dem
Eintreten einer gefährlichen Situation durch leichte Drehung der Hand zwecks Schnellbremsung
betätigt werden kann.