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Kettenbrems-Vorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Kettenbremsvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist der Auslöser ein Handschutzbügel
einer Motorkettensäge, der bei einem Rückschlag der Sägekette bzw. einem sogenannten
kick-back-Effekt verschwenkt wird, wobei die Rasteinrichtung zwischen dem Brems-
und Spannglied gelöst und das Bremsband unter der am Bremshebel angreifenden Kraft
an die Bremstrommel angelegt wird. Zum Abheben bzw. Lüften des Bremsbandes von der
Bremstrommel, d.h. zum überführen der Vorrichtung in ihre Auslösestellung,muß der
Handschutzbügel gegen die Kraft der Bremsfeder von Hand in seine Auslösestellung
zurückgedrückt werden. Da die Bremsfeder relativ stark ausgebildet ist, ist zum
Verschwenken des Handschutzbügels viel Kraft aufwand erforderlich, so daß das Lüften
des Bremsbandes umständlich ist. Da die Bedienungsperson hierzu die eine Hand vom
Griff nehmen muß, wird bei jedem Lüften des Bremsbandes der Arbeitsfluß unterbrochen.
Unter Umständen kann die Kraft der einen Hand zum Lüften nicht ohne weiteres ausreichen,
so daß die Motorkettensäge zuvor auf einer geeigneLen Unterlage, wie beispielsweise
am Boden, abgestützt werden muß. Der A1^beitsfluß wird besonders häufig und für
relativ 'L;lngc %c-ii unterbrochin, wenn die Bremsvorrichtung in kurz aufclinanderfolcJenden
Zeitabständen ausgelöst wird.
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I!ieEi ist dann besonders häufig der Fall, wenn an der Motorkettensäge
noch zusätzlich eine sogenannte Ein-oder Beidhandsichenlng, d.h. ein Signal vorgesehen
ist,
das die Bremsvorrichtung auslöst, wenn die Bedienungsperson
eine Hand von einem der beiden Griffe wegnimmt.
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Mit solchen zusätzlichen Gefahrensignalen sind weitere, oft häufig
auftretende Fehlauslösungen verbunden, so daß der Handschutzbügel nach jeder Fehlauslösung
in seine Auslösestellung verschwenkt werden muß, was äußerst kraft- und zeitaufwendig
ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung dieser
Art so auszubilden, daß das Bremsglied und die Bremsfeder zum Lüften des Bremsbandes
ohne nennenswerte Unterbrechung des Arbeitsflusses einfach und schnell gespannt
werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
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Infolge der erfindungsgemäßen Ausbildung muß das Bremsglied nicht
mehr von Hand in seine Auslösestellung bewegt werden. Vielmehr wird es unter der
Einwirkung des Motors in seine Bereitschaftsstellung bewegt. Hierzu ist kein besonderer
Kraftaufwand erforderlich, und der Betriebszustand des zugehörigen Gerätes iäßt
sich einfach und in kürzester Zeit wieder herstellen, so daß hierdurch der Arbeitsfluß
selbst bei häufig aufeinanderfolgenden Bremsungen nichtitörend unterbrochen wird.
Infolge des einfachen und schnellen Lüftens des Bremsbandes ist mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung die Voraussetzung geschaffen, daß außer einer reinen Rückschlagbremsung
beliebig weitere Gefahrensignale ausgewertet werden können, ohne daß diese zu einer
unzumutbaren Belästigung der Bedienungsperson führen. Beispielsweise eignet sich
als Gefahrensignal zum Auslösen der Vorrichtung das Loslassen eines von zwei Griffen
der Motorkettensäge die jeweils beispielsweise ein Druckglied aufweisen,
die
beim Umfassen der Griffe niedergedrückt werden.
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Außerdem ist zum Auslösen das Loslassen eines im rückwärtigen Handgriff
angeordneten Druckgliedes geeignet, das zum Rückführen in die Bereitschaftsstellung
nur wieder umfaßt bzw.
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gedrückt werden muß. Durch solche zusätzlichen Gefahrensignale kann
die Gefahr von Verletzungen erheblich verringert werden. Schließlich läßt sich die
erfindungsgemäße Vorrichtung auch zu einer automatischen Rückschlagbremsvorrichtung
ausbauen, wenn z.B. bei einer Motorkettensäge der Handschutzbügel als Auslöser dient.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 in Seitenansicht eine
Motorkettensäge mit teilweise aufgerissener Seitenwand und mit einer erfindungsgemäßen
Kettenbremsvorrichtung in Bereitschaftsstellung, bei der ein Auslöser betätigt ist,
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in vergrößerter Darstellung, Fig. 2a einen Tell1
einer Rasteinrichtung der Vorrichtung nach Fig. 2, bei der ein Rastglied eines Spanngliedes
weggelassen ist, Fig. 2b in Seitenansicht ein Ende eines Armes eines Spannhebels
in Richtunq des Pfeiles IIb in Fig. 2 gesehen.
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Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 2 in einer Zw:shenstellung, bei der
ein Auslöser betätigt ist, Fig. 4 die Vorrichtung nach Fig. 2 in einer Bremsstellung,
bei der ein Spannglied in einer Verriegelungsstellung außerhalb der Laufbahn eines
Mitnehmers der Vorrichtung gehalten ist, Fig. 5 die Vorrichtung nach Fig. 4 mit
dem Spannglied in einer Freigabestellung, in der es in die Laufbahn des Mitnehmers
ragt, Fig. 6 die Vorrichtung nach Fig. 5, bevor das Spannglied vom Mitnehmer entgegen
Federkraft in Auslöserichtung mitgenommen wird, Fig. 7 die Vorrichtung nach Fig.
6, bei der das Spannglied mit dem Bremsglied einen Gelenkverband bildet Fig. 8 die
Vorrichtung nach Fig. 7 in der Strecklage kurz vor Überführen in die Bereitschaftsstellung
gemäß Fig. 2 und Fig. 9 in schematischer Darstellung und in Seitenansicht eine zweite
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in ihrer Bereitschaftsstellung.
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Fig. 1 zeigt eine Motorkettensäge 1 mit einem vorderen Traggriff 2,
der senkrecht zu einem Sägeschwert 3 mit einer umlaufenden (nicht dargestellten)
Sägekette li.egt und mit einem rückwärtigen, parallel zum Sägeschwert.verlaufenden
Griff 4. Zwischen dem Sägeschwert 3 und dem Traggriff 2
ist ein
zum Traggriff 2 parallel verlaufender Handschutzbügel 18 schwenkbar befestigt. Im
rückwärtigen Griff 4 sind ein Gashebel 5 und ein schwenkbares Druckglied 6 untergebracht,
die nach unten bzw. nach oben über den Griff 4 ragen. Mit dem Druckglied 6 ist über
einen Bowdenzug 7 ein Betätigungsglied 8 einer Kettenbremsvorrichtung 9 verbunden.
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Die Vorrichtung 9 besteht aus einem Bremsglied 10, das mit einer als
Zugfeder ausgebildeten Bremsfeder 11 und einem Bremsband 12 verbunden ist, das eine
Bremstrommel 13 der Motorkettensäge 1 umgibt. Das Bremsband 12 und die Bremsfeder
11 sind mit ihren vom Bremshebel 10 abgewandten Enden 14, 15 in einem Gehäuse 16
der Motorkettensäge 1 befestigt.
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Die Bremstrommel 13 umgibt eine mit einem (nicht dargestellten) Motor
der Motorkettensäge 1 antriebsverbundene Kurbelwelle 17, die einen nockenförmigen
Mitnehmer 19 für ein als Hebel ausgebildetes Spannglied 20 der Kettenbremsvorrichtung
9 trägt. Der Mitnehmer 19 hat etwa elliptischen Umriß mit einem etwa viertelkreisförmig
um die Mitnehmerachse 56 gekrümmten schmalseitigen Rand, der einockengrundkreis
57 bildet. Der Anstieg des Mitnehmers 19 vom Nockengrundkreis 57 zum Nockenscheitel
59 beginnt erst nach dem oberen Totpunkt der Kurbelwelle, so daß der Spannvorgang
in den Expansionshub der Kurbelwelle fällt.
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Der Spannhebel 20 ist in Auslösestelluny gemäß Fig. 1 und 2 über einen
Zwischenilebel 21 mit dem Bremshebel 10 rastverbunden. Wie insbesonderc 1ich. 2
zeigt, ist der Bremshebel 10 ein dreiarmiger Winkelhebel, der um eine gehäusefeste
Achse 22 schwenkbar ist. Sein erster, in Fig. 2 nach oben weisender Arm 23 hat eine
randseitige Einhängenut 24 für das andere Bremsfederende 26 und ist etwas länger
als der zweite, nach unten weisende Arm 25, in den das zugehörige
Ende
28 des Bremsbandes 12 eingehängt ist. Der dritte Arm 27 des Bremshebels 10 verläuft/etwa
senkrecht zu den anderen beiden Armen 23 und 25 und liegt etwa in halber Länge zwischen
diesen Armen. An einem freien Ende des dritten Armes 27 ist der Zwischenhebel 21
frei schwenkbar angelenkt.
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Das freie Ende 30 des Zwischenhebels 21 weist eine teilkreisförmige
Rastöffnung 31 auf, deren eine Begrenzungswand 33 in eine ebene Außenseite 33aeines
fingerartigen Ansatzes 34 übergeht. Die Rastöffnung 31 und die Außenseite 33asind
an die Form des zugehörigen Spannhebelendes 35 angepaßt, derart, daß die Rastöffnung
das abgerundete Ende 35 des Spannhebels 20 formschlüssig umgreift und die Außenseite
33aganzflächig an einem Längsrand 36 eines ersten Armes 37 des Spannhebels 20 anliegt.
Der Spannhebel 20 ist ebenfalls als zweiarmiger Hebel ausgebildet, dessen im wesentlichen
gleich lange und etwa länglich-rechteckig ausgebildete Arme 37 und 37a einen großen
stunpfen Winkel einschließen.
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Der Spannhebel 20 ist in Richtung des Pfeiles P in Fig. 2 durch vorzugsweise
eine Schenkelfeder 39 um eine Achse 38 schwenkbar am Gehäuse 16 der Motorkettensäge
1 befestigt.
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DieSchenkelfeder 39 stützt sich mit einem Ende 40 im Bereich der Schwenkachse
38 am ersten Spannhebelende 35 ab und ist mit ihrem anderen Ende 41 am Gehäuse 16
(Fig.1)befestigt.
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Das freie Ende 32 des zweiten Spannhebelarmes 37a ist, wie das Ende
35 des ersten Spannhebelarmes 37 teilkreisförmig abgerundet, so daß es bei Berührung
mit dem Mitnehmer 19 im wesentlichen nur mit Linienberührung und damit schonend
an diesem anliegt. Das Spannhebelende 35 weist ein zapfenartiges Rastglied 35a auf,
mit dem MittelpunktM auf, das über eine dem Gehäuse zugewandte Außenseite 45a ragt
(Fig. 2b).
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Das Betätigungsglied 8 ist durch einen einarmigen Schwenkhebel gebildet,
an dessen einem Ende 44 der Bowdenzug 7 mit dem Druckglied 6 (Fig. 1) angreift.
Das Betatigungsgliedkann aber auch durch elektrische, pneumatische oder hydraulische
Einrichtungen
ausgelöst werden, die mit einem Sensor, Schalter od dgl. Auslösern verbunden sind.
Der Betätigungshebel 8 ist um eine Achse 46 (Fig. 2a) schwenkbar am Gehäuse 16 befestigt
und auf der von der Befestigungsstelle am Gehäuse 16 abgewandten Seite als krallenartige
Lagerschale für den Zapfen 35a des Spannhebels 20 ausgebildet, die um die Achse
46 (Fig. 2a) teilkreisförmig gekrumstist. Der Betätigungshebel 8 ist derart exzentrisch
gelagert, daß die Kraftwirkungslinie der Anlagekraft F des Zapfens 35a in seinem
Benirungspunktso mit der Lagerschale 47 inbezug auf die Achse 46 einen Hebelarm
aufweist.
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In der Bereitschaftsstellung gemäß Fig. 2 der Vorrichtung 9 ist die
Bremsfeder 11 über den Bremshebel 10 gespannt und das Bremsband 12 von der Bremstrommel
13 abgehoben. Der Bremshebel ist durch die Rasteinrichtung, die aus dem Spannhebel
20, dem Zwischenhebel 21 und dem Betätigungshebel 8 besteht, in der Bereitschaftsstellung
gehalten, in dem der mit dem Bremshebel 10 verbundene Zwischenhebel 21 mit dem Spannhebel
8 über eine Strecklage gedrückt ist. In dieser Lage sind deSSpann- und Zwischenhebel
durch den Betätigungshebel gehalten. Ferner liegen die Achse 29 des Bremshebels
10 und die Achse 38 des Spannhebels 20 auf einer Geraden 6, die mit geringem Abstand
rechts von einem durch den Zapfen 35a und die Rastöffnung 31 gebildeten Mittelpunkt
desGelenkverband 48 verläuft. Durch die Kraft der Bremsfeder erhält der Gelenkverband
48 in dieser Stellung eine nach links gerichtete Kraft, die den Spannhebel 20 entgegen
der Pfeilrichtung P verdrehen möchte Hieran wird der Gelenkverband 48 durch den
Betätigungshebel 8 gehindert, an dessen Lagerschale 47 der Zapfen 35a des Spannhebelarmes
37 seitlich abgestützt ist.
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Der Gelenkverband 48 ist somit fes-tgelegt. Der Betätigungshebel 8
ist seinerseits so ausgebildet, daß er sich unter der Kraft des Sy)annhcsbels; 20
drehen möchte, um diesen freizugebern. Die l,acJe~s(hale 47 erhält durch den Gelenkverband
48 über den Zapfen 3r,a ein öffnendes Moment. Insbesondere liegt die Achse 46 der
Lagerschale 47 unterhalb ihrer Berührungsstelle
50 mit dem Zapfen
35a (Fig. 2a), wodurch sich ein Moment ergibt, unter dem sich der Betätigungshebel
8 in eine Freigabestellung gemäß Fig. 3 verdrehen möchte. Wesentlich ist nur, daß
an der Lagerschale 47 des Betätigungshebels 8 die auslösende Kraft des Auslösers
angreift, die möglichst klein gehalten werden soll.
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Die Schwenkbewegung des Betätigungshebels 8 wird durch eine auf den
Auslöser bzw. das Betätigungsglied 6 einwirkende Gegenkraft verhindert, die beispielsweise
durch die den Gashebel umfassende (nicht dargestellte) Hand der Bedienungsperson
der Motorkettensäge 1 erzeugt wird. Wenn die Bedienungsperson ihre Hand vom rückwärtigen
Griff 4 wegnimmt, z.B. bei einem Sturz, dann wird durch Nachlassen des Bowdenzuges
7 die den Betätigungshebel 8 festhaltende Gegenkraft aufgehoben und der Betätigungshebel
durch das auf ihn wirkende öffnende Moment verschwenkt.
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Beim Verschwenken des Betätigungshebels 8 nach unten bewegt sich die
Lagerschale 47 entsprechend mit, so daß sich ihre Berührungsstelle 50 mit dem Zapfen
35a des Spannhebels 20 nach unten bis unterhalb des unteren Randes 51 des Zapfens
bewegt und dadurch den Spannhebel freigibt (Fig. 3). Gleichzeitig bewegt sich der
Spannhebel 20 unter der Kraft des Zwischenhebels 21 entgegen der Richtung des Pfeiles
P, also entgegen der auf ihn wirkenden Federkraft in Fig. 3 nach links.
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In dieser Stellung kann der in der Bereitschaftsstellung der Vorrichtung
9 gebildete Gelenlçverband 48 zwischen dem Spannhebel 20 und dem Zwischenhebel 21
keine Haltekraft mehr auf den Bremshebel 10 übertragen, so daß der Zwischenhebel
21 über eine Anlagekante 49 des Ansatzes 34 (Fig. 3) aus dem Gelenkverband 48 herausgehoben
wird, indem sich diese Kante am Längsrand 36 des Spannhebelarmes 37 abstützt.
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Der Ansatz 34 bewirkt dadurch ein rasches Auf sprengen des Gelenkverbandes
48 nach dem Auslösen des Betätigungshebels 8 beim Einleiten des Bremsvorganges.
Da dann auch der Bremshebel 10 nicht mehr von der Rasteinrichtung 8, 20, 21 gegen
die Kraft der Bremsfeder 11 in seiner Bereitschaftsstellung gehalten werden kann,
wird dieser unter der Kraft der Bremsfeder in die in Fig. 4 dargestellte Bremsstellung
geschwenkt.
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Gleichzeitig wird das Bremsband 12 so weit nach rechts gezogen, bis
es sich fest um die Bremstrommel 13 legt und diese dadurch sofort abbremst. Mit
der Bremstrommel 13 wird die (nicht dargestellte) Sägekette angehalten, so daß die
Gefahr von Verletzungen vermieden ist, die durch Berührung mit der laufenden Sägekette
oder durch Stolpern in die Sägekette hervorgerufen werden können Der Spannhebel
20 versucht unter der Kraft der Schenkelfeder 39 in die Laufbahn 52 des Mitnehmers
19 einzuspringen, indem er in Richtung des Pfeiles P um seine Achse 38 schwenkt.
Diese Schwenkbewegung wird aber dadurch begrenzt, daß der Spannhebel 20 auf einer
der ersten Berührungsstelle 50 gegenüberliegenden zweiten Berührungsstelle 53 der
Lagerschale 47 des Betätigungshebels 8 zur Anlage kommt (Fig. 4). Die Berührungsstellen
50 und 53 der Lagerschale 47 bilden daher jeweils Anschlagflächen für den Zapfen
35a wodurch verhindert wird, da sich der Gelenkverband 48 nach links öffnen kann
bzw. der Spannhebel20 in die Nockenlaufbahn springen kann.
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In der beschriebenen Anschlag- bzw. Verriegelungsstellung gem. Fig.
4 ist der SpannhebeL 20 mit seinem zweiten Arm 37a irn Bereich außerhalb der Taufbahn52
des Mitnehmers 1 9 gehalten, so daß d:ic Vorri.clltunc79 nicht unbeabsichtigt in
ihre bercitschaftsstcllung gebracht werden kann. Die Motorkettensdge 1 is-t dann
wirksam gebremst, wobei der Motor mit einer UmdrehunyszahL unterhalb der Rutschdrehzahl
der Kupplung läuft.
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Zum Lüften bzw. Abheben des Bremsbandes 12 von der Bremstrommel 13
muß zunächst die Verriegelung zwischen dem Betätigungshebel 8 und dem Spannhebel
20 gelöst werden, weil erst dann der Spannhebel unter seiner Federkraft in die Laufbahn
52 des Mitnehmers 19 springen kann. Hierzu wird der Auslöser bzw. das Betätigungsglied
6 durch Umfassen des rückwärtigen Griffes 4 gedrückt, wobei der Betätigungshebel
8 um seine Schwenkachse 46 nach oben schwenkt (Fig. 5). Gleichzeitig bewegt sich
die zweite Berührungsstelle 53 der Lagerschale 47 so weit- imUhrzeigersinn, daß
sich der Zapfen 35a unter der Kraft der Schenkelfeder 39 des Spannhebels 20 über
die Lagerschale hinwegbewegen kann und mit seinem zweiten Arm 37a an einer beliebigen
Stelle in die Laufbahn des Mitnehmers 19 schwenkt. Der Spannhebel 20 folgt dann
dem Mitnehmer 19. Mit abnehmendem Abstand der Berührungsfläche 55 zwischen dem Mitnehmer
19 und dem Spannhebelarm 37a von der Mitnehmerachse 56 bewegt sich der Spannhebel
20 mit seinem ersten Arm 37 nach rechts und drückt gleichzeitig den Zwischenhebel
21 mit seinem Ende 35 zur Seite, so daß dieser nach rechts schwenkt (Fig. 5) und
vorzugsweise mit seinem Ansatz 34 an einer gehäusefesten Druckfeder 54 zur Anlage
kommt. Der Zwischenhebel 21 wird dadurch unter der Kraft der Druckfeder 54 in Richtung
des Pfeiles Pl belastet. Der Spannhebel schnappt kurz vor Erreichen des durch den
kleinsten Abstand der Berührungsfläche von der Mitnehmerachse 56 begrenzten Nockengrundkreises
57 (Fig. 6) mit seinem Ende 35 in die zugehörige Rastöffnung 31 des Zwischenhebels
21 (Fig. 7).
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Durch den Mitnehmer 19 wird der Spannhebel 20 entgegen der Richtung
des Pfeiles P nach links geschwenkt und kommt mit seinem oberen Ende 35 an der Außenseite
33des Zwischenhebels 21 zur Anlage. Dadurch bilden beide Hebel beim Weiterdrehen
des Mitnehmers 19 den gemeinsamen Gelenkverband 48. Dieser kann nur Kräfte in einer
bestimmten Richtung, nämlich in Richtung auf die Achse 29
des Bremshebels
10 übertragen. Beim Weiterdrehen des Nockens 19 wird der Bremshebel 10 angehoben
und die Bremsfeder 11 gespannt. Die Hebel 10, 20, 21 bilden in dieser Spannstellung
ein Gelenkviereck, wobei der Spannhebel 20 mit dem Zwischenhebel 21 kurz bevor der
zweite Spannhebelarm 37a (Fig. 8) am Scheitelpunkt 59 des Mitnehmers 19 zur Anlage
kommt, die Strecklage einnimmt. Bei Erreichen des den größten Abstand von der Achse
56 aufweisenden Scheitels 59 wird deSkwischenhebel 21 über die Strecklage überdrückt.
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Beim Überwinden dieser Strecklage wird auch die am Spannhebel 20 angreifende
Kraft umgelenkt, so daß der Spannhebel selbsttätig aus der Laufbahn 52 herausgedrückt
wird (Fig. 2) und durch den Betätigungshebel 8 in seiner weiteren Bewegung begrenzt
wird. Um eine unkontrollierte Reibung zwischen dem Nocken 19 und dem Spannhebel
20 zu vermeiden, kann entweder am Spannhebelende32 oder am Nocken im Bereich seiner
den Scheitelpunkt 59 aufweisenden Nocken spitze eine (nicht dargestellte) Rolle
mit einer Gleit- oder Wälzlagerung angeordnet sein.
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Da zum Lüften des Bremsbandes nur der Auslöser bzw. der Betätigungshebel
betätigt werden muß , erfordert das Lüften keine hohe Kraft und kann einfach und
schnell ausgeführt werden. Da beide Hände an den Griffen 2 und 4 der Motorkettensäge
1 bleiben können, ist auch die Motorkettensäge sofort einsatzbereit. Außerdem kann
die gewünschte Beidhandsicherung erreicht werden, wenn auch am vorderen Griff 2
ein Auslöser vorgesehen ist.
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Die Bremsvorrichtung 9 hat den Vorteil, daß selbst häufige Fehlauslösungen
der Vorrichtung während des Betriebes zu keiner unzumutbaren selasticJung der Bedienungsperson
führen können, da dieX Vor.ricllturlcJ in kürzester Zeit und mit geringstem ArbeiLs-
und %eitafwancl, lediqlicll durch Betätigen des oder der Auslöser wieder in die
Auslöser bzw. Bremsstellung zurückgeführt werden kann.
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Die beschriebene Vorrichtung läßt sich vor allem auch einfach und
schnell auslösen, da der Gelenkverband 48 kurz nach Erreichen
der
Strecklage (Fig. 2) vom BetäLigungstiebel 8 festgehalten wird. Dadurch ist der Gelenkverband
nur sehr gering ausgelenkt, so daß Beine Stützkräfte und damit keine Betätigungskräfte
wirken.
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Durch die einfache und schnelle Bedienung der Vorrichtung 9 ist die
Voraussetzung geschaffen, zusätzlich zu einer reinen Rückschlagbremsung möglichst
viele weitere Gefahrensignale zu verwerten. Beispielsweise kann auch der Gashebel
9 und/oder derHandschutzbügel 18 mit dem Betätigungshebel 8 verbunden sein In jedem
Fall ist nur eine Verbindung zwischen dem Betätigungshebel 8 und einem als Auslöser
dienenden Gefahrensignal herzustellen, wobei der Auslöser beispielsweise durch den
Handschutzbügel, den Gashebel oder einen anderen Signalgeber gebildet sein kann;
der vorzugsweise im Bereich des rückwärtigen Griffes angeordnet ist. Zusätzlich
kann ein solcher Signalgeber als Beidhandsicherung am vorderen Griff vorgesehen
sein. Das Bremsband 12 kann dann jederzeit einfach und schnell wieder gelüftet werden,
indem das jeweilige auslösende Teil betätigt wird. Durch die weiteren Gefahrensignale
können Verletzungen durch die auslaufende Kette , durch Stolpern in die laufende
Kette, Verletzungen durch Nicht-Betätigen der Bremse beim Anwerfen der Motorkettensäge
u.dgl. wesentlich verringert werden. Schließlich ist die Vorrichtung 9 auch gewichtsmäßig
leicht, da sie nur aus wenigen, einfach ausgebildeten Einzelteilen, wie dem Brems-,
Zwischen-, Spann- und Betätigungshebel besteht.
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Sofern der Handschutzbügel mit dem Betätigungshebel zum Auslösen verbunden
ist, wird die Vorrichtung beim Rückschlag
des Handschutzbügels
selbsttätig ausgelöst, so riß eine automatische Rückschlagbremsvorrichtung geschaffen
ist (Fig.9).
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Bei dieser Vorrichtung 9' greift der Handschutzbügel 18' über einen
Mitnehmer 18a an einer Schalteinheit 60 an, die im wesentlichen aus einer drehbar
am Gehäuse gehaltenen Scheibe 61 besteht. Diese Scheibe ist entgegen dem Uhrzeigersinn
durch eine gehäusefeste Zugfeder 62 federbelastet. An der Scheibe 61 greift der
Bowdenzug 7' an, der mit seinem einen Ende 63 frei beweglich in einer (nicht dargestellten)
Führungsöffnung eines Anschlages 65 liegt. Der Anschlag 65 ragt senkrecht über die
zugehörige Scheibenaußenfläche 64 und ist beispielsweise stegartig ausgebildet.
Das Ende 63 des Bowdenzuges 7' ist als Nippel ausgebildet, mit dem der Bowdenzug
am Anschlag 65 anliegt, wenn ein am anderen Ende 66 des Bowdenzug 7' befestigtes
Druckglied 6' losgelassen wird. Das Druckglied 6' ist wie bei der zuvor beschriebenen
Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 8 schwenkbar und entgegen der Druckrichtung
P" federbelastet im (nicht dargestellten) rückwärtigen Griff der Motorkettensäge
gelagert.
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An der Scheibe 60 greift ferner der Betätigungshebel 8' über eine
Stange 67 an, die mit einem Ende 68 oberhalb und mit seitlichem Abstand rechts von
der Drehachse 69 der Scheibe 60 an dieser schwenkbar befestigt ist. Das andere Stangenende
70 ist schwenkbar mit dem Betätigungshebel 8' verbunden, der um die Achse 46' schwenkbar
am Gehäuse angeordnet ist.
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In der dargestellten Bereitschaftsstellung liegt das obere Ende 35'
des Spannhebels 20' mit einer auf dem Zapfen 35a' befestigten Rolle 71 an der ersten
Berührungsstelle 50' der Lageröffnung 47' des Betätigungshebels 8' an. Die Berührungsstelle
50'
ist durch einen um die Schwenkachse 46' des Betätigungshebels 8' gekrümmten oberen
Abschnitt des Offnungsrandes 47a' gebildet, so daß die Rolle 71 an der Berührungsstelle
50' mit Linienberührung und damit nur mit geringer Flächenpressung anliegt. Durch
die geringe Rollreibung der Rolle 71 am Betätigungshebel 8' läßt sich dieser außerdem
mit geringem Kraftaufwand einfach und schnell in die Bremsstellung bewegen.
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Wird bei einem Rückschlag der Motorkettensäge der Handschutzbügel
18' ausgelöst, dann verdreht sich die Scheibe 61 über den Mitnehmer 18a gegen die
Kraft der Feder 62 im Uhrzeigersinn (Pfeil P"' ). Diese Bewegung ist durch den Freilauf
des Bowdenzugnippels selbst bei gedrücktem Druckglied 6' möglich.
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Dabei bewegt sich die Stange 67 nach unten, wodurch der Betätigungshebel
8' um seine Schwenkachse 46' in Richtung des Pfeiles P"" nach oben schwenkt. Dabei
gleitet die Rolle 71 längs des Öffnungsrandes 47a' nach unten auf den Boden 73 der
Lagerschale 47'. Gleichzeitig löst sich auch der Gelenkverband 48' und die Rolle
71 wird auf der gegenüberliegenden, zweiten Berührungsstelle 53' der Lageröffnung
47' festgehalten, so daß der Spannhebel 20' nicht in die Nockenlaufbahn einspringen
kann. Diese Berührungsfläche 53' ist, wie die erste Berührungsstelle 50' um die
Schwenkachse 46' des Betätigungshebels 8' gekrümmt.
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Zum Lüften des Bremsbandes wird zunächst der Handschutzbügel wieder
in seine Bereitschaftslage gebracht und dann das Druckglied 6' aus der unverschwenkten
Lage in die dargestellte gedrückte Stellung verschwenkt,wodurch die Scheibe 60'
unter der Kraft der Zugfeder 62 entgegen dem Uhrzeigersinn zurückgedreht wird. Dadurch
wird der Betätigungshebel 8' über die Stange 67 im Uhrzeigersinn nach unten geschwenkt.
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Gleichzeitig bewegt sich der Spannhebel 20' mit seiner Rolle 71 über
die zweite Berührungsstelle 53''nach oben. Dabei wechselt
der Spannhebel
20 seine Anlagefläche am Betätigungshebel 8', indem er mit seinem die Rolle 71 tragenden
Zapfen 35a an einem gegenüber der zweiten Berührungsstelle 53' in Richtung auf das
Gehäuse zurückversetzten öffnungsrand 74 entlanggleitet. Dadurch wird eine Hin-und-Herbewegung
des Spannhebels 20' beim Einspringen in die Nockenbahn verhindert, da die Schaltung
auf kürzestem Wege erfolgt. Der Spannhebel 20' springt nun, wie zuvor beschrieben,
in die Nockenlaufbahn ein. Dann wird der Spannhebel 20' unter der Kraft des anliegenden
Nockens so verschwenkt, daß er mit dem Zwischenglied 21', wie in Fig. 6 und 7 dargestellt,
in Eingriff kommt, und danach bis über die Totpunktlage nach links in die dargestellte
Bereitschaftsstellung gelangt, in der er durch das Betätigungsglied festgehalten
wird.
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Die Vorrichtung 9' kann aber auch dadurch ausgelöst werden, daß der
Druckhebel 6' während des Betriebes losgelassen wird.
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In diesem Fall wird durch die Druckfeder 75 über den Bowdenzug 7'
bzw.
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seinen am Anschlag65 anliegenden Nippel 63 die Scheibe 60 im Uhrzeigersinn
(Pfeil P"') verdreht und gleichzeitig der Betätigungshebel 8' in der Richtung Pfeil
P "" nach oben geschwenkt. Dadurch bewegt sich der Spannhebel 20' mit seiner Rolle
71 in die Lageröffnung 47', so daß sich der Gelenkverband 48 löst und der Spannhebel
10' unter der Kraft deran ihm angreifenden Bremsfeder 11' derart verschwenkt wird,
daß das Bremsbandl2' an der Bremstrommel zur Anlage kommt. Zum Lüften des Bremsbandes
muß der Hebel, wie zuvor beschrieben, erneut gedrückt werden.