DE2535073A1 - Verfahren zur herstellung von tertiaeren aliphatischen aminen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von tertiaeren aliphatischen aminenInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
Werk Gendorf
Werk Gendorf
HOE 75/F 908 Gendorf, den 25.7.1975 Gd 1616
Aktenzeichen Dr. Br/HH
"Verfahren zur Herstellung von tertiären aliphatischen Aminen"
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von tertiären aliphatischen Aminen der allgemeinen Formel
/R2
R1 · CE0 · N I.
worin R1 ein geradkettiger oder verzweigter, gesättigter oder
ungesättigter aliphatischer Rest mit 7 bis 23 Kohlenstoffatomen, R2 = R1 oder CH, ist und R, = CH-*, C2H,-, C,Hy, CaHq sein kann,
durch Umsetzung von aliphatischen Alkoholen oder Aldehyden der allgemeinen Formeln „
R« CV irtu TT D C
TTT
λ Ι/Πη UM J. JL. Π... · Κ>
J.JLX.
worin R1 die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat, mit primären
oder sekundären Aminen der allgemeinen Formeln
H-N^ IV. - H . N v V.
CH3 N CH^
worin R, die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat, in Gegenwart
von Hydrier-Dehydrier-Katalysatoren bei Drucken bis 5 atü, vorzugsweise im Bereich des Atmosphärendruckes, und Temperaturen
von 160 bis 230 0C, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß man den flüssigen Alkohol bzw. den Aldehyd in Gegenwart von Kobalt- und/oder Kupferchromoxid-Katalysatoren auf die
genannten primären oder sekundären Amine im Gemisch mit Wasserstoff in der Flüssigphase einwirken läßt, wobei der Aminanteil
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des Gasgemisches 1 bis 20 Vol.-%, vorzugsweise 3 bis 10 Vol.-96
beträgt und das bei der Reaktion gebildete Wasser zügig mit dem Gasstrom austrägt und aus ihm entfernt und anschließend
das aus Amin und Wasserstoff bestehende Gasgemisch, gegebenenfalls nach Ersatz eines Teiles desselben durch Frischgas,
kontinuierlich in den Prozeß zurückführt.
Die Umsetzung von Alkoholen mit Ammoniak, primären und sekundären Aminen zu den entsprechend substituierten primären,
sekundären und tertiären Aminen in Gegenwart von Hydrler-Dehydrier-Katalysatoren
und gegebenenfalls Wasserstoff 1st bekannt (siehe Houben-Weyl, Bd. 11/1, S. 126 ff.). Je nach dem
Aggregatszustand des Alkohols bzw. Amins kann drucklos bzw. unter Druck in der Gas- bzw. in der Flüssigphase gearbeitet
werden.
In der US-PS 2 953 601 ist die drucklose Umsetzung von Alkoholen
(z.B. Isooctanol) mit Ammoniak beschrieben. Die Aminolyse verläuft Jedoch ungeordnet, d.h. sie führt zu einem Gemisch aus
primären, sekundären und tertiären Aminen bei gleichzeitig hohem Anteil an artfremden Nebenprodukten.
Bevorzugt tertiäre Amine der beanspruchten Art erhält man gemäß der US-PS 3 223 734· durch Umsetzung von primären und sekundären
Aminen mit Alkoholen in Gegenwart von Hydrier-Dehydrier-Katalysatoren bei Temperaturen von 150 bis 230 0C.
Das während der Reaktion entstehende Wasser wird aus dem Prozeß entfernt. Der wesentliche Unterschied gegenüber der vorliegenden
Erfindung liegt darin, daß ohne Wasserstoff und mit Raney-Nickel als Katalysator gearbeitet wird. Hierdurch entstehen erhebliche
Mengen unerwünschter Kondensations- und Nebenprodukte, wodurch die Ausbeute abfällt. In den Beispielen 17 und 18 wird
Dodecanol und hydrierter Talgalkohol in Gegenwart von Raney-Nickel mit großen Überschüssen von Dimethylamin bzw. Methylamin
zum tertiären Dimethyldodecylamin (69,5 %) bzw. zum tertiären Di-(talgalkyl)-methylamin (79,1 %) umgesetzt.
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Die Nacharbeitung der Beispiele ergab Jedoch, daß die beiden genannten tertiären Amine noch erhebliche Mengen anderer
tertiärer Amine enthalten. Diese Tatsache beruht darauf, daß die eingesetzten Dimethyl- und Methylamine in Gegenwart von
Raney-Nickel u.a. in Monomethyl- bzw. Dimethylamine disproportionieren.
Hierdurch entstehen dann andere tertiäre Amine als erwartet, wodurch die Ausbeute der ausgewiesenen tertiären
Amine jedoch überhöht erscheint.
über den restlichen Anteil der Reaktionsprodukte der Beispiele
17 und 18 wird keine Aussage getroffen. Aus der zitierten Nacharbeitung der Beispiele ging hervor, daß es sich außer um
die bereits genannten abwegigen tertiären Amine auch noch um primäre und sekundäre Amine handelte, sowie um hochkondensierte
Nebenprodukte.
Für eine großtechnische Herstellung von beispielsweise langkettigen
tertiären Dimethylalkylaminen bzw. tertiären Methyldialkylaminen
ist das Verfahren der US-PS 3 223 734, abgesehen von den geringen Ausbeuten, auch deshalb nicht geeignet, weil
diese erzeugten tertiären Amine nicht die erforderlichen Reinheitsgrade aufweisen.
Die genannten Nachteile der US-PS 3 223 734 konnten durch Verwendung
von Kobalt- und Kupferchromit-Katalysatoren sowie durch Einsatz großer Mengen Wasserstoff ausgesch^atet werden.
Die Kobalt- und Kupferthionoxid-Katalysatoren bewirken im Gegensatz
zu Nickelkontakten keine nachteilige Disproportionierung und Zersetzung sowohl der eingesetzten primären und sekundären
Amine als auch der erzeugten tertiären Amine.
Schließlich wird in der DT-OS 1 493 781 gezeigt, daß längerkettige
primäre Alkohole auch mit Dimethylamin weitgehend geordnet zu Dimethylalkylaminen reagieren (siehe Versuche 2
und 4 zu Tabelle III). Die dabei erzielten Umsätze sind jedoch im Hinblick auf ein großtechnisches Verfahren absolut unbefriedigend.
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Es ist deshalb auch versucht worden, anstelle der Alkohole die entsprechenden Alkylhalogenide mit Dimethylamin umzusetzen.
Nur sind diese Ausgangssubstanzen im allgemeinen nicht so leicht zugänglich wie die entsprechenden Alkohole,
demzufolge auch teurer. Als Nebenprodukte können bei der Aminolyse außerdem unerwünschte quaternäre Ammoniumverbindungen
auftreten. Die während der Reaktion entstehenden Säuren (z.B. HCl) müssen wiedergewonnen bzw. neutralisiert werden,
was - insbesondere mit Rücksicht auf Abwasserprobleme zusätzliche Kosten verursacht.
Der vorliegenden Erfindung lag deshalb die Aufgabenstellung zugrunde, mit Hilfe der an sich bekannten Aminolyse ein Verfahren
zur wirtschaftlichen Herstellung tertiärer Amine zu entwickeln, das bei praktisch vollständigen Umsätzen hohe
Ausbeuten an diesen Aminen liefert.
Die gestellte Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß man den Alkohol bzw. den Aldehyd unter Zuhilfenahme von Kobalt- bzw. Kupferchromoxid-Katalysatoren
bei Normaldruck bzw. leichtem Überdruck bis 5 atü und Temperaturen von 160 bis 230 0C mit kurzkettigen
primären und sekundären Aminen, die mindestens eine Methylgruppe enthalten, im Gemisch mit großen Mengen Wasserstoff
in der Flüssigphase umsetzt, wobei der Aminanteil des Gasgemisches 1 bis 20 Vol.-% beträgt, das bei der Reaktion gebildete
Wasser zügig mit dem Gasstrom austrägt und aus ihm entfernt und anschließend das aus Amin und Wasserstoff bestehende
Gasgemisch, gegebenenfalls nach Ersatz eines Teiles desselben durch Frischgas, kontinuierlich in den Prozeß zurückführt.
Auf diese Weise gelingt es, tertiäre Amine bei über 99-#igem
Umsatz der eingesetzten Alkohole in Ausbeuten bis zu 95 % und einem Reinheitsgrad von 98 bis 100 % zu erhalten. Der
gleichzeitige Anfall am artfremden Nebenprodukten - entstanden
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durch Selbstkondensation der intermediär auftretenden (bzw. bewußt
umgesetzten) Aldehyde - ist gering und kann bei optimalen Reaktionsbedingungen unter 5 % gehalten werden. Sie bleiben bei
der Destillation der Amine zurück und können demzufolge leicht entfernt werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrenswird der jeweilige
Alkohol, der umgesetzt werden soll, in einem heizbaren Rührbehälter, der mit einer Vorrichtung zur Kreisführung des
Amin-Wasserstoff-Gemisches sowie zur Auskreisung des Reaktionswassers versehen ist, im Gemisch mit 1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
3 bis 5 Gew.-%, Katalysator vorgelegt. Unter intensivem Rühren und Durchleiten eines Amin-Wasserstoff-Gemisches, in
welchem der Aminanteil 1 bis 20 Vol.-%, vorzugsweise 3 bis 10
Vol.-%, betragen soll, wird der Kesselinhalt möglichst rasch
auf 160 bis 230 0C, vorzugsweise 190 bis 210 0C, aufgeheizt,
um die besonders bei tieferen Temperaturen stattfindende Nebenproduktbildung zu unterdrücken und gebildetes Wasser von Anfang
an möglichst quantitativ austreiben zu können. Dies geschieht in an sich bekannter Weise durch Abstrippen über einen thermostatisierten
Kühler; mitgerissenes Produkt, wie Alkohol oder bereits gebildetes tertiäres Amin, wird über einen Abscheider
dem Reaktionsgefäß wieder zugeführt. Für eine gute Durchmischung der Reaktionskomponenten, die für das Gelingen der Reaktion
wesentlich ist, ist neben intensivem Rühren die Umwälzung des Reaktionsproduktes mit Hilfe einer extern installierten Umlaufpumpe
von Vorteil. Die für ein Mol des jeweiligen Alkohols benötigte Gasmenge beträgt 50 bis 150 l/h bzw. 150 bis 600 l/kg
Alkohol. Noch größere Gasmengen sind zwar zur Verkürzung der Reaktionszeit und zur Verringerung der Bildung von Nebenprodukten
förderlich, aber nicht mehr wirtschaftlich. Solche große Gasmengen, wie sie für das erfindungsgemäße Verfahren
notwendig sind, werden vorteilhaft durch Einbau eines Gebläses kontinuierlich im Kreis geführt. Da im Verlauf des Prozesses
geringe Mengen an gasförmigen Nebenprodukten (Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid) gebildet und bis zu 1 % des eingesetzten Amins
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zersetzt werden, ist es vorteilhaft, bei fortlaufendem Einsatz
des Kreisgases einen Teil desselben durch Frischgas zu ersetzen. Der Fortgang der Reaktion kann anhand des gebildeten
Wassers bequem verfolgt werden, Wenn sich kein Wasser mehr abscheidet, ist die Reaktion beendet. Während aufgrund der
Reaktionsgleichung
R1OH + H,C | . ν · | R2 | • N · | d | CH3 | R1 | = langes |
D | I | I | Alkyl | ||||
H | Rp | j= H oder | |||||
kurzes | |||||||
> R1 | |||||||
Alkyl
zu erwarten war, daß die Reaktion um so rascher im gewünschten Sinne verlaufen würde, je höher die Konzentration an Amin
im umlaufenden Gasgemisch ist, wurde überraschenderweise festgestellt,
daß die besten Ergebnisse dann erhalten werden, wenn die Aminkonzentration im Gasgemisch möglichst gering ist. Dabei
ist die untere Grenze der Aminkonzentration dadurch gegeben, daß die Aminmenge im umlaufenden Gas für die Umsetzung gemäß
der vorliegenden Erfindung mindestens so bemessen ist, daß kein Amindefizit auftritt; ein solches würde die Bildung artfremder
Nebenprodukte fördern und die Reaktionsdauer verlängern. Die Gefahr eines Amindefizits kann durch steigende
Kreisgasmengen ausgeglichen werden, da damit in der Zeiteinheit mehr Amin angeboten wird. Mit stark zunehmender Aminkonzentration
im Kreisgas nimmt die Nebenproduktbildung zu. Der Wasserstoffanteil im Kreisgas (8.0 bis 95 Vol.-Ji) kann nur bis zu
30 bis 40 Vol.-tf durch Inertgase, wie z.B. Stickstoff oder
Methan, ersetzt werden. Daraus folgt, daß der Wasserstoff für den Reaktionsmechanismus des erfindungsgemäßen Verfahrens
zitierten
von entscheidender Bedeutung ist, obgleich er in der/Bruttogleichung
nicht in Erscheinung tritt. Dieser Befund steht in direktem Gegensatz zu den Angaben in der US-PS 3 223 734,
Spalte 4, Zeilen 30 - 45, wo ausdrücklich vermerkt ist, daß der Wasserstoff zum Austreiben des Reaktionswassers dient
und durch Inertgase (wie z.B. Stickstoff) oder durch andere
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Techniken (wie z.B. azeotrope Destillation oder Anlegen von Vakuum - Spalte 4, 2. Absatz und Anspruch 11) ersetzt werden
kann.
Ebenso steht der Befund im Gegensatz zu den Ausführungen der DT-OS 1 493 781, Seite 8, dritter Absatz, wo darauf hingewiesen
wird, daß bei der Umsetzung von Alkoholen die Ausbeute an tertiärem Amin in Gegenwart kleiner Mengen Wasserstoff erhöht
werden kann; ausdrücklich wird aber betont, daß für 1 Mol des Alkohols 1/3 Mol Wasserstoff vollkommen ausreicht,
während bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mindestens die zwanzigfache Menge an Wasserstoff benötigt wird. Der hohe
Wasserstoffbedarf ist für das beanspruchte Verfahren entscheidend und konnte weder aus der US-PS 3 223 734 noch aus
der DT-OS 1 493 781 hergeleitet werden.
Nach beendeter Reaktion wird der Katalysator über eine geeignete
Filtriervorrichtung (Drehscheibenfilter, Dekanter) vom Produkt abgetrennt und die gebildeten tertiären Amine zur
Entfernung der Nebenprodukte abdestilliert, die danach in sehr reiner Form anfallen. Der Katalysator kann wiederholt verwendet
werden, zwischenzeitliche Verluste - etwa 0,2 % pro Ansatz - werden ersetzt. Hieraus ergibt sich ein Katalysatorverbrauch
von unter 0,3 %* Ein für die Wirtschaftlichkeit des
Verfahrens wesentlicher Vorteil besteht darin, daß der Amineinsatz in etwa der Theorie entspricht; unvermeidliche Aminverluste
im Abgas oder durch Lösung im abgetrennten Reaktionswasser fallen bei der niedrigen Aminkonzentration im Kreisgas
nicht ins Gewicht. Dadurch treten bei diesem Verfahren auch Abgas- bzw. Abwasserprobleme praktisch nicht auf.
Ähnlich wie die langkettigen Alkohole reagieren die entsprechenden
Aldehyde nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und liefern gleich gute Ausbeuten. Bei ihrem Einsatz muß das Verfahren insofern
abgeändert werden, als der jeweilige Aldehyd nicht in seiner ganzen Menge vorgelegt, sondern dem Reaktionsgefäß nur
allmählich (kontinuierlich) zugeführt werden darf, wobei die Dosiergeschwindigkeit in etwa der Reaktionsgeschwindigkeit
7 0 9 8 0 7/1212 -8-
"Ο"
bei der Aminolyse der Alkohole entspricht. Dazu ist es erforderlich,
zu Beginn der Reaktion Endprodukt vorzulegen. Wird der Aldehyd auf einmal eingesetzt, so entstehen bis zu 60 %
Nebenprodukte. Diese Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann beim Einsatz leicht zugänglicher Aldehyde (z.B. solche
aus der Oxosynthese) technisch durchaus von Bedeutung sein. Damit hat die bisherige Vermutung, daß die Aminolyse intermediär
über die korrespondierenden Aldehyde im Zuge einer primären Dehydrierung läuft, in der Praxis eine Stütze gefunden.
Wie soeben bei der Aminolyse der Aldehyde gezeigt, kann auch die Aminolyse der Alkohole zu tertiären Aminen kontinuierlich
durchgeführt werden. Da die Kreisgasmenge und Gaszusammensetzung von Anfang bis Ende konstant gehalten wird, kann in
der einfachsten Ausführungsform der bereits eingangs beschriebene Rührbehälter mit nachfolgenden zusätzlichen Einrichtungen
Verwendung finden: eine Dosierpumpe zum Einbringen des Alkohols sowie kleiner Mengen Katalysator, eine Produktabnahme aus dem
Rührbehälter über ein Filter oder einen Dekanter, um das Reaktionsvolumen konstant zu halten, sowie eine Vorrichtung
zum Ausschleusen kleiner Mengen Katalysator. Natürlich sind auch andere Ausführungsformen der kontinuierlichen Fahrweise
möglich, wie z.B. eine solche, bei der mehrere Reaktionsgefäße hintereinandergeschaltet werden (Kaskade).
Ausgangsmaterialien im Sinne der Erfindung sind geradkettige
wie verzweigte, gesättigte wie ungesättigte aliphatische primäre Alkohole, beispielsweise n-Octylalkohol, Laurylalkohol,
Myristylalkohol sowie Gemische solcher Alkohole, ferner die nach dem Ziegler-Verfahren aus Äthylen erhaltenen Alkohole
und deren Gemische, weiterhin Isooctylalkohol, Isotridecylalkohol (aus der Oxosynthese mit Hilfe von Triisobutylen
erhalten). Anstelle der Alkohole können auch die korrespondierenden Aldehyde Verwendung finden, wie z.B. Laurylaldehyd
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oder Aldehyde, wie sie nach dem Oxo-Prozeß aus Olefinen anfallen. Ebenso können auch Gemische aus Alkoholen und Aldehyden
eingesetzt werden©
Als Amine im Sinne der Erfindung kommen primäre und sekundäre Amine, wie beispielsweise Methylamin, Methyläthylamin, MethyI-butylamin,
vorzugsweise Dimethylamin, in Frage.
Als Katalysatoren finden Kobalt- und Kupferchromoxid-Katalysatoren
für sich allein oder im Gemisch Verwendung. Insbesondere eignen sich Katalysatoren, die Kupferchromit und zusätzlich
Kupferoxid im Überschuß enthalten. Durch Zusätze von Metalloxiden der ersten und zweiten Hauptgruppe des Periodensystems,
wie z.B. Kalium, Magnesium oder Barium, wird die Lebensdauer der Katalysatoren erhöht. Sehr gut geeignet ist
ein Kontakt aus 41 % Kupfer, 31 % Chrom und 0,3 % Barium (entsprechend
69 % Kupferchromit,'.' :28 % Kupferoxid und 0,5 %
Bariumoxid). Mit abnehmendem Gehalt am Kupferchromoxid wird die Wirksamkeit der Katalysatoren geringer. Wenn auch die
Metalloxide in konzentrierter Form nach bekannten Verfahren auf inerten'Trägern, wie z.B. Aluminiumoxid oder Kieselgel,
aufgebracht zur Anwendung kommen können, sind insbesondere trägerfreie Vollkontakte geeignet. Die genannten Katalysatoren
sind bei höherer Temperatur (180 bis 220 0C) ausgezeichnete
Dehydrierungskontakte mit verminderter Hydrieraktivität. Die beanspruchten primären und sekundären Amine mit mindestens
einer Methylgruppe am Stickstoffatom werden durch diese Katalysatoren auch bei höheren Temperaturen kaum angegriffen *-
die Umsetzung zu tertiären Aminen'verlauft deshalb geordnet,
mit nur geringem Anteil an Nebenprodukten. Nickelkatalysatoren sind für den erfindungsgemäßen Prozeß nicht geeignet, da die
Amine unter den gewählten Reaktionsbedingungen disproportionieren und zersetzt werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten tertiären Amine werden als
Zwischenprodukte für die verschiedensten Synthesen verwandt.
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Besonders häufig werden sie herangezogen zur Quaternisierung mit Methylchlorid und anderen Alkylierungsmitteln und ergeben
dann quartäre Ammoniumsalze. Diese werden wiederum als Desinfektionsmittel
und Algicide sowie als Retarder in der Textilfärtierei eingesetzt. Ein großes Einsatzgebiet der aus
den tertiären Aminen produzierten quartären Ammoniumsalze ist ihre Verwendung als Wäscheweichspülmittel.
Erwähnt werden soll auch die Überführung der tertiären Amine mit Wasserstoffsuperoxid in Aminoxide, die besonders in Kombination
mit anionaktiven Komponenten ein großes Verwendungsgebiet für Haushaltsreinigungsmittel gefunden haben. Darüber
hinaus können die beanspruchten tertiären Amine auch direkt eingesetzt werden zur sogenannten Liquidextraktion bestimmter
Metallionen aus wäßrigen Lösungen.
In einen beheizten, 1 m3-Rührbehälter R (s. Abbildung 1), der
mit Vorrichtungen für eine optimale Begasung (z.B. Begasungsschlange S), Auskreisung des gebildeten Reaktionswassers und
einer Kreislaufführung sowohl des Reaktionsproduktes als auch
der Reaktionsgase ausgestattet war, wurden 500 kg (2,68 Kilomol) Dedecanol-1 und 20 kg Kupferchromit-Vollkontakt (41 % Cu,
31 % Cr, 0,3 % Ba) eingebracht. Die Apparatur wurde über Rotameter
Ro1 mit Stickstoff gespült, unter Rühren aufgeheizt, der Stickstoff über Rotameter Ro9 mit Wasserstoff verdränt,
durch Anstellen des Kreisgasgebläses G 200 Nnr/h Wasserstoff im Kreis gefahren und bei 150 0C mit der Zudosierung von Dimethylamin
über Rotameter Ro, begonnen. Die Reaktion setzte bei 150 0C ein und verlief optimal bei 200 bis 210 0C, erkennbar
an der Wasserabspaltung. Die Dimethy!konzentration im
Kreisgas wurde durch Dosier- und Meßvorrichtungen auf 5 bis 7 V0I.-96 eingestellt. Da bei der Reaktion kleine Mengen an
gasförmigen Nebenprodukten gebildet werden, wurden stündlich 10 % des freien Kreisgasvolumens (1 nr) kontinuierlich über
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Atgasrotarneter Ro/ abgefahren und durch Frischgas ersetzt.
Der Überdruck in der Apparatur betrug 0,2 bis 0,4 bar. In einer auf den Reaktionsbehälter montierten Kolonne F mit
Kühler K* trat eine erste Auftrennung zwischen dem Amin-Alkohol-Gemisch
einerseits und dem Reaktionswasser andererseits ein. Über einen Seitenzweig, etwa in halber Höhe der
Kolonne, wurde das Gemisch entnommen, in einem Abscheider A
in organische und wäßrige Phase getrennt und die (obere) organische
Phase im Kreislauf wieder in die Kolonne aufgegeben. In einem nachgeschalteten Kühler K2 wurden Reste an Wasser
und Produkt kondensiert, in den Abscheider geleitet und die heißen Reaktionsgase vor Eintritt in den Reaktionsbehälter
abgekühlt.
Nach 6 Stunden war die Reaktion beendet und es hatten sich 53 Liter an wäßriger Phase abgeschieden. Nach Abkühlen auf
100 0C und Spülen mit Stickstoff wurde mittels Pumpe P1
über ein Drehscheibenfilter D vom Kontakt abfiltriert. Dabei fielen 553 kg Rohamin mit einer Aminzahl von 44,7
(Theorie: 46,8) an. Der Alkohol hatte sich zu 99,7 % umgesetzt, primäre und sekundäre Amine waren zu weniger als 1,5 % im
Rohprodukt enthalten. Zur Umsetzung wurden nur 2,4 % über die Theorie an Dimethylamin verbraucht. Um das erzeugte Dimethyldodecylamin
von hochsiedenden Nebenprodukten abzutrennen, wurde es im Vakuum ohne Fraktionierung abdestilliert. Die
Ausbeute an reinem Produkt betrug 92,5 %, bezogen auf eingesetzten
Alkohol, mit einem Reinheitsgrad von 98 %,
500 kg Dodecanol-1 wurden in derselben Apparatur wie in Beispiel
1 unter den gleichen Bedingungen wie dort beschrieben, umgesetzt, Zusätzlich wurde aber das Reaktionsprodukt umgepumpt,
indem man es am Boden des Reaktionskessels abzog und in die Gasphase des Behälters wieder aufgab. Die Leistung der
Umwälzpumpe Pp war so ausgelegt, daß der gesamte Kesselinhalt
sechsmal in der Stunde umlief. Infolge besserer Durch-
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mischung konnte die Reaktionszeit auf 5,2 Stunden verkürzt
werden. Der Alkohol hatte sich zu 99,8 % umgesetzt. Nach der Abdestillation wurde 98,5-proze»tiges Dimethyldodecylamin
mit einer Gesamtausbeute von 93,5 %t bezogen auf eingesetzten
Alkohol, und 94,6 %} bezogen auf eingesetztes Dimethylamin,
erhalten.
Um den Einfluß der Dimethylamin-Konzentration im Kreisgas auf die Ausbeute an gewünschtem Produkt und damit die Wirtschaftlichkeit
des Verfahrens zu demonstrieren, wurden folgende Versuche unternommen:
a) In einem 100 1-VA-Rührkessel mit den gleichen Zusatzeinrichtungen
wie an der Apparatur wie im Beispiel 1 wurden 50 kg (240 Mol) Synthesealkohol mit einer Kettenverteilung:
33 % C12, 64 % C1^ und 3 % C10 und C16 und
2 kg Kupferchromit-Kontakt (wie in Beispiel 1) vorgelegt.
Nach Spülen mit Stickstoff wurde der Kessel unter Rühren und Kreisgasfahren von Wasserstoff in einer halben
Stunde auf" 160 0C aufgeheizt und dann mit der Zugabe
von Dimethylamin begonnen. Die Kreisgasmenge betrug 12 m /h und die Dimethylamin-Konzentration im Kreisgas
5 bis 10 Vol.-%, 10 1 des Kreisgases wurden pro Stunde
durch Frischgas ersetzt. Nach 7 Stunden und einer Reaktionstemperatur von 205 bis 210 0C sowie Abspaltung von
4,7 1 Wasser war die Reaktion beendet. Bei der anschließenden Vakuumdestillation des Rohamins verblieben 5,2 %
Rückstand. Das destillierte Dimethyl-^Q-1g-alkylamin
enthielt noch 0,4 % Alkohol, 0,6 % primäres und sekundäres Amin und 1,1 % Nichtaminanteile. Die Gesamtausbeute
betrug 91,3 % auf Alkohol und 93,4 % auf eingesetztes Dimethylamin.
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b) Mengen und Arbeitsweise entsprachen dem Beispiel unter a), mit dem Unterschied, daß die Konzentration an
Dimethylamin im Kreislauf 15 bis 20 Vol.-96 betrug. Nach ca. 8 Stunden und Bildung von 5,4 1 Wasser war die
Reaktion beendet. Nach der Aufarbeitung verblieben im Kessel 12,4 % Rückstand. Die Ausbeute an 97,5-%igem
Dimethyl-C10_i6-alkylamin betrug 83,5 % auf Alkohol
und 80,7 % bezogen auf eingesetztes Dimethylamin.
c) Mengen und Arbeitsweise entsprachen dem Beispiel b), mit dem Unterschied, daß die Dlmethylamin-Konzentration
im Kreisgas auf 35 bis 40 Vol.-96 eingestellt war. Nach 7,5 Stunden war die Reaktion beendet, und es hatten
sich 6,4 1 Wasser abgeschieden. Die Gesamtausbeute an 98-?6igem Dimethyl-Cj0_i6-alkylamln lag bei nur 73,8 %
bezogen auf Alkohol, und nur 68,5 % auf eingesetztes Dimethylamin.
Die in den Beispielen 3a) bis c) sinkenden Ausbeuten sind
auf Selbstkondensation des intermediär gebildeten Aldehyds zurückzuführen. Mit steigender Dimethylamin-Konzentration im
Kreisgas nehmen die Dimethylamin-Verluste im Reaktionswasser
zu.
Um den Einfluß des Wasserstoffs für den Mechanismus des Verfahrens
zu testen, wurde folgende Versuchsserie durchgeführt:
In einer Laborapparatur, bestehend aus einem 1-1-Rührkolben
mit thermostatisiertem Kühler, angeschlossenem Kondensator und Abscheider zum Abtrennen des Reaktionswassers wurden 1 Mol
Dodecanol-1 und 4 % Kupferchromit-Katalysator (wie in Beispiel
1) vorgelegt. Der Rührer wurde angestellt und das im Kolben befindliche Gemisch unter Durchleiten von Stickstoff
auf 100 0C aufgeheizt. Aus Stahlflaschen wurden über Kapillaren
und eine Trockengasuhr verschiedene Gemische aus Wasser-
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stoff, Dimethylamin und Stickstoff durch das Reaktionsprodukt über Kühler in den Abzug geleitet. Die Menge des Gasgemisches
wurde mit 100 1 konstant gehalten und im Kolben eine Reaktionstemperatur von 210 0C eingestellt. Die Ergebnisse
bei verschiedenen Gaszusammensetzungen können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:
Versuch | Gaszui (1Ϊ |
jammens« DMA (D |
ätzung | Reaktions zeit Stunden |
Amin- zahl |
prim.+ sek. Ami η (Gew.-Ji) |
Destilla tions rückstand (%) |
4. a) | 105 | 5 | _ _ | 6,5 | 44,1 | 1,5 | 5,1 |
4. b) | 95 | 5 | 10 | 7^ | 43,8 | 1,5 | 6,2 |
4. c) | 75 | 5 | 30 | 7,7 | 43,4 | 1,5 | 7,3 |
4. d) | 55 | 5 | 50 | 8 - | 39,5 | 1,5 | 17,8 |
4. e) | 85 | 5 | 50 | 7,5 | 43,1 | 1,5 | 7,6 |
DMA = Dimethylamin
Aus dieser Tabelle ist zu ersehen, daß nur 30 bis 40 % des Wasserstoffs durch Inertgase (z.B. Stickstoff) ersetzt werden
können.
Um den Einfluß verschiedener Katalysatoren für das Verfahren zu testen, wurden folgende Versuchsreihen durchgeführt:
In der in Beispiel 4 beschriebenen Laborapparatur wurden 300 g (1,43 Mole) Synthesealkohol mit der Kettenverteilung: 33 % C12,
64 % C1^ und 3 % C10 und C1^, sowie 15g des jeweiligen Katalysators
vorgelegt. Unter Rühren wurden bei 208 bis 210 0C
stündlich 110 Liter eines Gasgemisches aus 90 bis 95 Vol.-%
Wasserstoff und 5 bis 10 Vol.-% Dimethylamin durch das Gemisch
geleitet und das gebildete Reaktionswasser auskondensiert. Die Ergebnisse mit verschiedenen Katalysatoren bei sonst gleichen
Reaktionsbedingungen sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
-15-
709807/1212
Kataly sator Art |
Reaktions zeit (Stunden) |
tert.Amin Äquiv. % |
Alkohol Gew.-% |
Destillations rückstand (Gew.-%) |
Amin- zahl |
Kupfer- chromit Nr. 1 |
6 | 99,8 | 0,5 | 4,8 | 41,0 |
Kupfer- chromit Nr. 2 |
6,5 | 99,7 ι |
0,5 | 5,6 | 40,4 |
Kupfer- chrpmit Nr. 3 |
8 - | 98,6 | 0,9 | 11,5 | 39,0 |
Kupfer- chromit Nr. 4 |
7 - | 99,3 | 0,5 | 5,3 | 40,8 |
Kupfer- chromit Nr. 5 |
7 - | 99,9 | 0,5 | 8,3 | 39,3 |
Raney- Nickel |
5,5 | 76,6 | 0,5 | 41,7 | 28,5 |
45 Gew.% Kobalt au: Kieselgur |
' 6 - | 93,4 | 0,5 | 15,8 | 37,8 |
Katalysator | 1 | Kupfer (%) | Chrom (%) | Barium (%) |
Nr. | 2 | 40,5 | 31- | 0,3 |
Nr. | 3 | 31,6 | 33,4 | 9,4 |
Nr. | 4 | 30,3 | 30,5 | 9,1 |
Nr. | 5 | 35,2 | 30,0 | 8,2 |
Nr. | 41 - | 30 - |
Während also mit verschiedenen Kupferchromit-Katalysatoren sehr ähnliche Ergebnisse erhalten werden, verhält sich Rany-Nickel
völlig anders - es entstehen 40 bis 50 % Nebenprodukte und größeren Mengen an primären und sekundären Aminen. Kobalt-kontakte
ähneln den Kupferchromit-Katalysatoren, geben aber etwas schlechtere Ergebnisse bezüglich der Bildung an tertiären
Aminen und der Destillationsausbeute.
-16-
709807/1 212
Beispiel 6
In einem 100 1 Reaktionskessel wie in Beispiel 3 wurden 50 kg
Isotridecylalkohol (ein Gemisch verzweigter C^-Alkohole aus
der Oxosynthese von C^p-Olefinen) mit der OH-Zahl 281 sowie
1,5 kg Kupferchromit-Katalysator wie in Beispiel 1 vorgelegt und unter Rühren und Durchleiten von Wasserstoff-Kreisgas rasch
aufgeheizt. Die Kreisgasmenge betrug 18 Nm /h und die Dimethylamin-Konzentration
im Kreisgas 5 bis 6 Vol.-%; 10 % des Kreisgas-Volumens
wurden stündlich durch Frischgas ersetzt. 1 Stunde nach Beginn des Aufheizens war eine Reaktionstemperatur von
210 0C erreicht und 6 Stunden danach die Reaktion beendet.
Es hatten sich 4,7 1 aminhaltiges Wasser abgeschieden. Bei 99(5-#igem Umsatz betrug die Ausbeute an Dimethylisotridecylamin,
bezogen auf Alkohol, 92,5 % bei einem Reinheitsgrad von 98,5 %.
Analog Beispiel 5 wurden 50 kg Isooctylalkohol (ein Gemiech verzweigter
Cg-Alkohole, aus der Oxosynthese reiner Heptene über
Co-Dimerisation, von Buten und Propylen erhalten) in Gegenwart von Kupferchromit-Katalysator aus Beispiel 1 mit Dimethylamin
umgesetzt. Wegen des niedrigen Siedepunktes von Isooctanol 180 - 185 0C) wurde unter leicht erhöhtem Druck (3 bis 4 bar)
gearbeitet. Die Reaktionstemperatur betrug 195 bis 200 0C, die
Kreisgas-Menge 20 N vor/h und die Dimethylamin-Konzentration im
Kreisgas 6 bis 8 Vol.-%. Produkt und Wasser wurden über einen
Seitenzweig der Kolonne entnommen, in einem Abscheider getrennt und die organische Phase wieder in den Reaktionsbehälter aufgenommen.
Nach 8 Stunden war die Reaktion, bei der sich 7,8 1 aminhaltiges Wasser abgeschieden hatte, beendet.
Das Dimethyl-isooctylamin fiel in einer Gesamtausbeute von 91,896,
bezogen auf den Alkohol, an und war zu 98,5 Äquivalent-%
tertiäres Amin.
-17-
709807/1212
B β i s ρ i e 1 8
Analog Beispiel 5 wurden 50 kg Ocenol (Oley!alkohol der Jodzahl
92) mit 2 kg Katalysator aus Beispiel 1 mit Dimethylamin umgesetzt. Die Reaktionstemperatur betrug 210 0C, die Kreisgas-Menge
14 Nm /h und die Aminkonzentration im Kreisgas 4 bis 6 Vol.-96; 10 % des Kreisgas-Volumens wurden stündlich durch
Frischgas ersetzt. Nach 5»5 Stunden war die Reaktion beendet; es hatten sich 3 1 Wasser abgeschieden. Durch Destillation
wur*de das reine Dimethyloleylamin mit 93 »4 % Ausbeute erhalten.
Die Analyse ergeb
Oleylalkohol: 0,5 Gew.-96
tert. Amin: 99»- Äquivalent-%
Nichtamin-Anteile: 0,1 Gew.-% Jodzahl 83
Aus Stenol (C^ q bis ^.-Alkohol der Zusammensetzung C1Q = 10 %,
C20 = 55 bis 60 96, C22 = 25 bis 30 96, C24 = 0 bis 5 % mit der
OH-Zahl 200) erhält man bei gleicher Arbeitsweise wie in Beispiel 8 in 4,5 Stunden Dimethyl-CjQ_2Zj~alkylamin mit
92,3-96iger Ausbeute in 98-96iger Reinheit.
In einer Laborapparatur, wie sie in Beispiel 4 beschrieben ist,
wurden 500 g Methyldidecylamin und 15g Katalysator wie in
Beispiel 1 vorgelegt. In Ergänzung der in Beispiel 4 beschriebenen
Apparatur war der Reaktionskolben über eine Produktleitung an eine Dosierpumpe angeschlossen, so Λ&Β die Möglichkeit bestand,
während der Reaktion definierte Produktmenge in definierten Zeitabschnitten zuzugeben.
Der Kolben wurde mit Stickstoff gespült, der Inhalt unter Rühren auf 210 0C aufgeheizt und ein Gemisch aus 100 1 Wasserstoff
und 5 1 Monomethylamin/h durchgeleitet. Über die DoBierpumpe
wurden stündlich 60 g Decanol-1 kontinuierlich zudosiert.
-18-
7 0 9 8 0 7/1212
Die Analyse stündlich gezogener Proben ergab, daß das Gemisch in der Zusammensetzung unverändert blieb, und zwar waren darin
85 Äquivalent-^ Methyldidecylamin und ca. 15 Äquivalent-%
Methyldecylamin enthalten, während sich der Alkohol praktisch vollständig umgesetzt hatte. Nach 5 Stunden und weiterer Zugabe
von 2 Mol Decanol-1 hatten sich 32,8 ml Wasser abgeschieden.
Um das intermediär gebildete sekundäre Methyldecylamin vollständig umzusetzen, wurde die Methylamin-Zufuhr abgestellt und
die berechnete Menge Decanol-1 unter reinem Wasserstoff zudosiert. Nach insgesamt 7 Stunden war die Reaktion beendet; es
hatten sich insgesamt 35,5 ml Wasser abgeschieden. Das Rohamin
wurde destilliert, wobei 6,1 % Rückstand zurückblieben. Die Gesamtausbeute an Methyldidecylamin, bezogen auf eingesetzten
Alkohol, betrug 92,4 % bei einer Reinheit des Produktes von 98 %. -
Auf analoge Weise wie in Beispiel I4O wurde Stearylalkohol mit
Monomethylamin zu Methyldistearylamin umgesetzt. Zusätzlich wurde das Reaktionsgas, bestehend aus 100 1 Wasserstoff und
5 1 Monomethylamin, über eine Gaspumpe im Kreis geführt und während der ReaktiQn verbrauchtes AmJ η über eine . Quecksilbertauchung
kontinuierlich nachdosiert. Der Druck in der Apparatur wurde konstant gehalten. Nach kontinuierlicher Zugabe von
2 Mol Stearylalkohole (90 g/h) innerhalb von 6 Stunden wurde die Aminzugabe abgebrochen. Es hatten sich 33,8 ml Wasser abgeschieden.
Die Umsetzung wurde durch Zugabe der berechneten Menge Stearylalkohol zu Ende geführt. Nach der Destillation
des Rohproduktes blieben 4,1 % höherkondensierte Nebenprodukte zurück. Die Ausbeute an Methyldistearylamin betrug 92,4 %
mit einem Reinheitsgrad des Produktes von 98,5 %.
-19-
709307/ 1212
Beispiel 12
In einer Laborapparatur wie in Beispiel 1O beschrieben, wurden
400 g Dimethyldodecylamin und 15g des Katalysators aus Beispiel
1 vorgelegt. Die Apparatur wurde mit Stickstoff gespült, der Inhalt unter Rühren aufgeheizt, ein Gemisch aus
10 1 Dimethylamin und 180 1 Wasserstoff pro Stunde durchgeleitet und bei 210 0C mit der Zudosierung von 50 g/h Laurylaldehyd
(96-%ig) über eine Mikrodosierpumpe begonnen. Der kontinuierlichen
Aldehyd-Zugabe entsprach eine stetige Wasserabspaltung von 4,7 ml/h. Die Analyse ..stündlich gezogener Proben
ergab, daß auch die Aminzahl mit 44 bis 44,5 unverändert blieb. Nach Zudosierung von 369 g (2 Mol) Laurylaldehyd in ca.
7 Stunden wurde die Reaktion abgebrochen. Das gelb gefärbte Reaktionsprodukt mit einer Aminzahl von 44,4 hatte nach Analyse
folgende Zusammensetzung:
tert. Amin > 99 Gew.-%
Laurylaldehyd 0,1 Gew.%
D»decanol-1 <c0,5 Gew.-%
Daneben waren 8,3 Gew.-96 höherkondensierte Nebenprodukte entstanden.
Nach der Destillation wurde ein 99-%iges Dimethyldodecylamin
der Aminzahl 46,1 (Th. 46,9) in 88,5-%iger Ausbeute erhalten.
Ein paralleler Ansatz mit Dodecanol-1 anstelle des Aldehyds
verlief analog. Hier betrug die Ausbeute an Dimethyldodecylamin 92 %.
Beispiel 13 (Vergleich zu Beispiel 12)
Die Umsetzung von Laurylaldehyd mit Dimethylamin wurde in derselben Apparatur wie in Beispiel 10 vorgenommen, mit dem Unterschied,
daß der Aldehyd nicht allmählich zudosiert, sondern auf einmal eingesetzt wurde. Nach Spülen der Apparatur mit
Stickstoff wurde unter Rühren und Einleiten von 180 l/h Wasserstoff auf 210 0C aufgeheizt und bei dieser Temperatur
mit der Zudosierung von 10 l/h Dimethylamin begonnen. Nach 6 Stunden Laufzeit bei gleichzeitiger Abspaltung von 35 ml
Wasser war die Reaktion beendet. Das dunkelbraun gefärbte
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709807/1212
Reaktionsprodukt mit einer Aminzahl von 33,2 ergab bei der
Destillation 59 % Rückstand. Die Ausbeute an Dimethyldodecylamin betrug nur 37 %.
In einer Laborapparatur der in Beispiel 4 beschriebenen Art wurden 300 g (1,6 Mole) Dodecanol und 12 g eines Kobalt-Katalysators
(45 % Kobalt auf Kieselgur) vorgelegt. Das im Kolben befindliche Gemisch wurde unter Rühren und Durchleiten
von Stickstoff auf 100 0C aufgeheizt, der Stickstoff durch
Wasserstoff verdrängt und bei 195 0C Innentemperatur mit der
Zugabe von Dimethylamin begonnen. Die stündlich durch das Reaktionsprodukt geleitete Gasmenge betrug 100 1 Wasserstoff
und 5 1 Dimethylamin, die Reaktionstemperatur 195 bis 196 0C.
Nach 8 Stunden Reaktionszeit und Abscheidung von 27,5 ml Wasser wurde die Reaktion abgebrochen und vom Katalysator abfiltriert.
Nach der Destillation wurde Dimethyldodecylamin mit einer Reinheit von 94,7 % erhalten; der Gehalt an Restalkohol
lag unter 0,1 %,
In einer Laborapparatur wie in BeispieliO beschrieben, wurden
im 2-Liter-Glaskolben 400 g Methyl-n-butyl-n-decylamin der
Aminzahl 44,8 sowie 15 g Katalysator der in Beispiel 1 beschriebenen
Art vorgelegt. Nach Spülen der Apparatur mit Stickstoff und Aufheizen auf 210 0C unter Rühren wurde ein Gasgemisch
aus stündlich 100 1 Wasserstoff (aus einer Bombe-) und 10 1 Methyl-n-butylamin (über einen Verdampfer) durch das Produkt
und dann übsr einen thermostatisierten Kühler (60 0C) in
den Abzug geleitet; gleichzeitig wurde mit der kontinuierlichen Zugabe von 60 g/h Decanol über eine Dosierpumpe begonnen.
Der Zugabe entsprach eine stetige Wasserabspaltung von 5,6 ml/h. Die Analyse stündlich gezogener Proben ergab, daß die Aminzahl
(42,6) nahezu unverändert blieb. Nach ca. 6 Stunden wurde die Alkoholzugabe abgebrochen, das Gasgemisch durch Stickstoff
ersetzt und auf 100 0C abgekühlt; insgesamt hatten sich 34,5 ml
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709807/1212
Wasser abgeschieden. Das Rohamin wurde vom Katalysator
abfiltriert und estilliert, wobei 5,2 Gew.-% an Rückstand zurückblieb. Die Gesamtausbeute an Methyl-n-butyl-ndecylamin
betrug 93,1 % bei einer Reinheit von 97,5 %.
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709807/1212
Claims (4)
- Patentansprüche :[1.)) Verfahren zur Herstellung von tertiären aliphatischen Aminen der allgemeinen Formel RR1 . CH, · N I.1 2 NR3worin R1 ein geradkettiger oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter aliphatischer Rest mit 7 bis 23 Kohlenstoffatomen, Rp = R-j oder CH, ist und R, = CH,, C2Hc, C,Hy, C-Hg sein kann, durch Umsetzung von aliphatischen Alkoholen oder Aldehyden der allgemeinen FormelnR1-CH2-OH II., R-, · C^ III.worin R-. die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat, mit primären oder sekundären Aminen der allgemeinen FormelnH . N IV. H ·' Nx Viworin R-, die gleiche Bedeutung wie in Formel I hat, in Gegenwart von Hydrier-Dehydrier-Katalysatoren bei Drucken bis 5 atü, vorzugsweise im Bereich des Atmosphärendruckes, und Temperaturen von 160 bis 230 0C, dadurch gekennzeichnet, daß man den flüssigen Alkohol bzw. den Aldehyd in Gegenwart von Kobalt- und/oder· Kupferchromoxid-Katalysatoren auf die genannten primären oder sekundären Amine im Gemisch mit Wasserstoff in der Flüssigphase einwirken läßt, wobei der Aminanteil des Gasgemisches 1 bis 20 Vol.-%, vorzugsweise 3 bis 10 Vol.-% beträgt und das bei der Reaktion gebildete Wasser zügig mit dem Gasstrom austrägt und aus ihm entfernt und anschließend das aus Amin und Wasserstoff bestehende Gasgemisch, gegebenenfalls nach Ersatz eines Teiles desselben durch Frischgas, kontinuierlich in den Prozeß zurückführt.-23-7098 0 7/1212
- 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 30 bis 40 Vol.-% des Wasserstoffs durch Inertgase, wie beispielsweise Stickstoff oder Methan, ersetzen kann.
- 3.) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung ganz oder teilweise kontinuierlich durchführt und dabei das Endprodukt der Reaktion vorlegt.
- 4.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische aus Alkoholen und Aldehyden verwendet.709807/1212Leerseite
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