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Sicherheitsvorrichtung für Fahrzeuge Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Niederschlagen oder Verhindern eines z.B. durch die Fahrzeugreifen aufgewirbelten
Wasserschleiers.
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Derartige Vorrichtungen dienen einmal dazu, die Fahreigenschaften
des Fahrzeuges auch bei Regenwetter zu erhalten und zugleich, um den nachfolgenden
oder überholenden Verkehr nicht zusätzlich zum Regen zu belästigen. Bekannt sind
Gummi- und Kunststofflappen, sogenannte Schmutzfänger, die meist an den Kotflügeln
der Hinterreifen befestigt und an denen die von den Reifen aufgewirbelte Wasserschleiermenge
niedergeschlagen wird, so daß das Wasser abtropft.
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Bekannt ist es auch, den Reifen eine solche Form bzw. ein solches
Profil zu geben, daß die Stollen auch bei Regen möglichst Bodenkontakt halten.
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Dabei ist aber nachteilig, daß extrem viel Wasser aufgewirbelt wird
und den nachfolgenden Verkehr behindert. Außerdem wird es für die bei neueren Reifen
vorgesehenen Lamellen schwierig, die Wassermengen vor dem Reifen aufzunehmen und
weiterzuleiten. Das Problem des sogenannten aqua-planings zu verhindern, ist auch
bei diesen Reifen deshalb nur teilweise gelöst, weil sich nach wie vor ein Wasserkissen
vor dem Reifen bildet und trotz der Lamellen in Form des aquaplanings wirksam werden
kann. Die Gummilappen an den Kotflügeln halten erfahrungsgemäß nur eine kurze Zeit.
Sie sind großen Belastungen ausgesetzt und fuhren zu Vibrationen, die insbesondere
bei den Autoherstellern zur Ablehnung derartiger Vorrichtungen geführt hat. Auch
vom Optischen her, werden derartige Vorrichtungen vom Verbraucher abgelehnt, zumal
sie auch bei trockenen Straßen immer Binsafzn sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung vorzuschlagen,
mit der das berüchtigte aqua-planing weitgehendst oder gar ganz verhindert wird
und mit der gleichzeitig die für das Fahren auf regennasser Straße typische Wasserfahne
hinter dem Fahrzeug verhindert wird,
wobei gleichzeitig die notwendigen
zusätzlichen Einrichtungen sich so weit wie möglich in das Gesamtbild des Fahrzeuges
einpassen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich des
Fahrgestells vorzugsweise eine Ringleitung oder mehrere Leitungen für Druckluft,
die durch einen in die Motoreinheit des Fahrzeuges integrierten oder gesondert angetriebenen
und ggf. in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeuges regelbaren Verdichter
erzeugt wird, und mehrere Düsen angebracht sind. Die Leitungen, vorzugweise mind.
eine Ringleitung, bringen Druckluft zu Düsen, die an solchen Stellen angebracht
sind, an denen ein Wasserkissen und ein Wasserschleier verhindert oder vernichtet
werden soll. Vorteilhaft ist, daß ein solcher Gefahrenpunkt mit Hilfe dieser Vorrichtung
erst gar nicht entstehen kann, als das Wasser vono den gefährlichen Stellen "weggedrückt"
oder "weggeblasen" wird.
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Mit der den Düsen entströmenden Druckluft soll an den gefährdeten
Stellen das Wasser weggedrückt werden. Die Düsen sind erfindungsgemäß vor den Reifen
des Fahrzeuges und zusätzlich hinter den Hinterreifen angeordnet, und zwar sind
sie schräg vorzugsweise nach innen hinten zeigend und wirkend installiert. Durch
diese Anordnung wird erreicht, daß jeweils kurz vor den Reifen, insbesondere den
Antriebsreifen, das sich auf der Fahrbahn befindliche Wasser weggedrückt und durch
eine Art natürlichen Tunnel nach hinten befördert wird, da Ja von der jeweils gegenüberliegenden
Seite ebenfalls das Wasser zur Mitte gedrückt wird. Die Düse oder Düsen hinter den
Hinterreifen drücken den Wassertropfenstrahl bzw. den Wasserschleier in eine vorbestimmte
Richtung ab.
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Die Düsen werden im wesentlichen nur bei gegennasser Straße benötigt.
Daher ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Düsen an Teleskoparmen befestigt sind.
Mit Hilfe dieser Teleskoparme ist es möglich, die Düsen in eine Arbeits-und eine
Ruhelage zu bringen. Dies ist vorteilhaft, weil die Wirkung der Düsen natürlich
größer ist, je dichter
sie über dem Boden installiert sind. Andererseits
können Schäden an der Vorrichtung vermieden werden, wenn sie im Außerbetriebstadium
hochgezogen ist.
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Erfindungsgemäß sind die Teleskoparme mit der Schaltung der Gesamtanlage
gekoppelt oder wahlweise allein schaltbar.
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Sobald bei einsetzendem Regen die Gesamtanlage in Betrieb geht, sollen
gemäß der Erfindung die Teleskoparme in die unterste Stellung ausfahren. Sie können
dann wahlweise durch eine an sich bekannte kleine hydraulische Anlage in jede beliebige
Stellung verfahren werden. Bei Ausschalten der Gesamtanlage werden die Teleskoparme
wieder eingefahren. Vorteilhaft ist, daß durch diese Schaltvorgabe immer zuerst
die bei normaler Straßenbeschaffenheit optimale Lage der Düsen erreicht wird. tst
die Straßenbeschaffenheit aber z.B. ungünstig, oder tritt nur Nieselregen ein, so
kann der Fahrzeugführer eine andere und geeignetere Lage der Düsen einstellen. Es
ist auch möglich, die Teleskoparme mit einem Meßgerät zu koppeln, das Erschütterungen
mißt und die Teleskoparme bei vorgegebenen Werten aus- und einfährt, um Schäden
an diesen zu vermeiden.
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Einfacher ist es aber, wenn die Teleskoparme wie vorgeschlagen nachgiebig
aufgehängt oder aus einem nachgiebigen Werkstoff bestehen. Hierdurch können einfach
und kostengünstig Schäden an der Vorrichtung vermieden werden. Es ist auch möglich,
den Unterboden des Fahrzeuges so auszubilden, daß er die Teleskoparme und die hochgefahrenen
Düsen umgibt und schützt.
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Erfindungsgemäß wird der Wasserschleier durch die Düsen gezwungen,
durch eine Art natürlichen Tunnel zu zieren, um dann von der oder den Düsen hinter
den Hinterrädern in eine vorgegebene Richtung abgedrängt zu werden. Es ist also
möglich, den Wasserschleier in gerader Richtung zu beschleunigen und nach hinten
. rechts oder links abzudrängen. Nachteilig ist, daß bei seitlicher Abdrängung eine
Beeinträchtigung des nachfolgenden Fahrzeuges nicht ganz vermieden werden kann.
Eine weitere
Ausbildungsform der Erfindung sieht daher vor, daß
gegenüber der oder den Düsen hinter dem Hinterreifen eine Auffang- und Ableitvorrichtung
z.B. eine Niederschlagschale vorgesehen ist. Die Düse bzw. die Düsen hinter den
Hinterrädern schleudern die Wassertropfen gegen die Niederschlagschale. Durch die
plötzliche Geschwindigkeitsverminderung und den Aufprall, wird dem Wasser die Energie
entzogen, so daß es ohne weitere Belästigungen auslösen zu können, auf die Straße
tropft.
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Vorteilhaft kann ein Abdrängen der Wasserschleier nach unten sein,
indem die Wassernebel durch entsprechend angeordnete Druckluftdüsen bzw. die aus
diesen ausströmende Druckluft auf die Straßendecke geschleudert wird und dort niedergeschlagen
werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn auch diese-Schale aus einem nachgiebigen
Werkstoff besteht; so daß sie durch die häufig auftretenden Bewegungen des Fahrzeuges
oder gar durch Bodenberührung nicht beschädigt werden kann.
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Die notwendige Druckluft wird durch den Verdichter erzeugt. Nach einer
Ausbildung der Erfindung wird die Ansaugleitung des Verdichters mit einer oder mehreren
Ansaugstutzen zum Ansaugen des Wasserschleiers verbunden. Damit wird der für den
Nachfolgeverkehr beeinträchtigende Wasserschleier unschädlich gemacht. Um zu vermeiden,
daß das Wasser in den Verdichter gelangt, muß dieses vorher durch extreme Erweiterung
der Ansaugleitung oder sonstige an sich bekannte Maßnahmen niedergeschlagen und
von der zu verdichtenden Luft getrennt werden. Auf die gleiche Art kann auch bei
stark verschmutzten bzw. staubigen Straßen die Anlage in Betrieb genommen und so
die lästige Staubwolke hinter dem Auto im wesentlichen vermieden werden.
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Die austretenden Gase und DenzlnriucKstände sind vielfach mit Schadstoffen
angereichert und können insbesondere bei Lastkraftwagen den Machfolgeverkehr belästigen.
Erfindungsgemäß wird daher die Ringleitung mit der Auspuffanlage des Fahrzeuges
umschaltbar verbunden. Um eine nachteilige Saugwirkung zu vermeiden, wird eine Drosselklappe
oder eine ähnliche Reguliervorrichtung in diese Leitung eingesetzt. Auf diese Weise
können die Auspuffgase bei Regenwetter durch die Düsen mit Druckluft vermischt auf
die Straße gedrückt und dort so wie im "Tunnel" mit dem Regenwasser vermischt und
zunächst teilweise unschädlich gemacht werden.
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Die Erfindung bietet insgesamt den Vorteil, daß das Aufwirbeln von
großen Wassermengen sowie das gefährliche aqua-planing vermieden wird, der nachfolgende
Verkehr nicht belästigt, am Fahrzeug durch zusätzliche Vibrationen und ähnliches
keine Schäden entstehen und bei optimaler Optik eine lange Lebensdauer der Anlage
sichergestellt ist.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung einAusführungsbeispiels.
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Es zeigen: Fig. 1: die Gesamtansicht eines Fahrzeuges mit der Sicherheitsvorrichtung
Fig. 2: den Unterboden eines Fahrzeuges mit Ringleitung Fig. 3: den Unterboden eines
Fahrzeuges mit Ansaugleitung Fig. 4: einen Ausschnitt aus der Gesamtansicht
In
Fig. 1 ist die Gesamtansicht eines Fahrzeuges 1 (Auto) wiedergegeben. Während die
hier weniger interessierenden Teil Karosserie, Windschutzscheibe und Kühler mit
12, 13 und 15 bezeichnet sind, liegen die für die Erfindung wichtigen Teile im unteren
Teil des Fahrzeuges 1 und dabei im wesentlichen am Fahrgestell und Unterboden.
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Schräg vor den Vorderreifen 4 sowie vor den Hinterreifen 5 sind die
an Teleskoparmen 8 befestigten Düsen 7 sichtbar. Die Auspuffanlage 10 ist nur teilweise,
die übrigen Teile nicht eingezeichnet.
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Fig. 2 und 3 zeigen das Fahrzeug von unten gesehen, also den Unterboden.
Jeweils vor den das Fahrgestell 3 bildenden Vorder- 4 und Hinterreifen 5 sind schräg
nach hinten weisende Düsen 7 installiert. Sie sind vorzugsweise an die Ringleitung
6 angeschlossen, über die sie mit der notwendigen Druckluft versorgt werden. Hinter
den Hinterreifen 5 ist mind. eine weitere Düse 7 a installiert, die den durch den
"natürlichen Tunnel", der zwischen den beiden Vorder- 4 bzw. den beiden Hinterreifen
5 liegt, ankommenden Wasserschleier in eine vorgegebene Richtung abdrängen, und
zwar gegen die Niederschlagschale 9. Von dort tropft das Wasser auf die Straße.
Die Auspuffanlage 10 ist über eine Verbindungsleitung 18 und ein Vent-L 17 mit der
Ringleitung 6 oder irgendeiner beliebigen Zuleitung zu einer Düse 7 verbunden.
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Fig. 3 zeigt nur die in Fig. 2 nicht dargestellte Ansauganlage für
den Verdichter 2 mit mind. einem Ansaugstutzen 11 und der Zuleitung 19.
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Fig. 4 zeigt schließlich einen Ausschnitt mit einer vor dem Reifen
4 installierten Düse 7. Die Düse 7 ist an dem Teleskoparm 8 befestigt. Die Düse
7 ist so eingebaut, daß sie die Fläche vor dem Reifen von Wasser mind. aber von
einer gefährlichen Wasserschicht 14 freihält. Das für das aqua-planing verantwortliche
Wasserkissen
kann nicht entstehen, der Reifen 4 hat immer Kontakt mit der Straßendecke 16. Der
sich selbstverständlich nun vor der Düse 7 bildende Wasserhügel 14 liegt soweit
vor dem Reifen 4, daß er völlig unschädlich ist.
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Der wesentliche Vorteil liegt eindeutig darin, daß mit der Vorrichtung
die Sicherheit im Straßenverkehr wesentlich erhöht wird, und zwar sowohl dadurch,
daß ein aqua-planing als auch eine unfallträchtige Behinderung des übrigen Verkehrs
verhindert wird. Patentansprüche