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TECHNISCHES GEBIET
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Die Offenbarung betrifft ein Kamerasystem für ein Fahrzeug.
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HINTERGRUND
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Fahrzeuge können Kamerasysteme enthalten, die ausgestaltet sind, um Bedingungen außerhalb des Fahrzeugs zu überwachen. Ein Kamerasystem kann beispielsweise Straßenoberflächenbedingungen, Verkehrsbedingungen und/oder eine Position von Objekten außerhalb des Fahrzeugs überwachen. Da Fahrzeuge in nassen und/oder verschmutzten Umgebungen betrieben werden können, sind diese Kamerasysteme oft Feuchtigkeit und/oder Verschmutzung ausgesetzt.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Ein Kamerasystem für ein Fahrzeug enthält eine Karosserie, die darin einen Hohlraum definiert, und eine Kamera, die eine Linse enthält. Die Kamera ist in einer ausgefahrenen Position derart angeordnet, dass die Linse aus dem Hohlraum hervorsteht. Das Kamerasystem enthält außerdem eine Verschmutzungsregion, welche die Linse bedeckt, und eine Rohrleitung, die in dem Hohlraum angeordnet ist. Die Rohrleitung definiert darin einen Kanal und weist ein erstes Ende, das von der Kamera beabstandet ist, und ein zweites Ende auf, das von dem ersten Ende beabstandet ist. Die Rohrleitung ist ausgestaltet, um eine Luftströmung von dem ersten Ende aus durch den Kanal hindurch zu der Verschmutzungsregion zu leiten.
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In einer Ausführungsform definiert die Rohrleitung eine Vielzahl von Kanälen darin, die um die Verschmutzungsregion herum in einer kreisförmigen Matrix angeordnet sind. Die Rohrleitung ist ausgestaltet, um eine Luftströmung von dem ersten Ende aus durch die Vielzahl der Kanäle hindurch zu der Verschmutzungsregion zu leiten.
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Ein Fahrzeug enthält einen Rahmen und eine Luftströmung, die um den Rahmen herum strömen kann. Das Fahrzeug enthält außerdem ein Kamerasystem, das eine Karosserie enthält, die an dem Rahmen angebracht ist und einen Hohlraum definiert. Das Kamerasystem enthält ferner eine Kamera, die eine Linse enthält, wobei die Kamera in einer ausgefahrenen Position derart angeordnet ist, dass die Linse aus dem Hohlraum hervorsteht. Das Kamerasystem enthält außerdem eine Verschmutzungsregion, welche die Linse bedeckt, und eine Rohrleitung, die innerhalb des Hohlraums angeordnet ist. Die Rohrleitung definiert darin einen Kanal und sie weist ein erstes Ende, das von der Kamera beabstandet ist, und ein zweites Ende auf, das von dem ersten Ende beabstandet ist. Die Rohrleitung ist ausgestaltet, um die Luftströmung von dem ersten Ende aus durch den Kanal hindurch zu der Verschmutzungsregion zu leiten. Das Fahrzeug enthält außerdem einen Kontaminierungsstrom, der in Fluidverbindung mit der Luftströmung angeordnet ist.
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Die vorstehenden Merkmale und Vorteile und andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Offenbarung werden sich aus der folgenden genauen Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen und der besten Arten zum Ausführen der vorliegenden Offenbarung leicht ergeben, wenn sie in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen und den beigefügten Ansprüchen gelesen wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht eines Abschnitts eines Fahrzeugs mit einem Kamerasystem, das eine Kamera aufweist, die in einer ausgefahrenen Position angeordnet ist;
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2 ist eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht einer Rohrleitung des Kamerasystems von 1;
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3 ist eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht einer anderen Ausführungsform der Rohrleitung von 2;
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4 ist eine schematische Darstellung einer perspektivischen Ansicht einer Luftbewegungsvorrichtung, die an der Rohrleitung von 3 angebracht ist;
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5 ist eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Rohrleitung von 2; und
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6 ist eine schematische Darstellung einer Querschnittsansicht der Rohrleitung von 5 entlang der Schnittlinie 6-6.
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GENAUE BESCHREIBUNG
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Mit Bezug auf die Figuren, bei denen gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente bezeichnen, ist ein Fahrzeug 10, das ein Kamerasystem 12 enthält, in 1 allgemein gezeigt. Das Fahrzeug 10 und das Kamerasystem 12 können für die Verwendung bei nassen und/oder verschmutzten Fahrzeugbetriebsbedingungen geeignet sein, in denen das Kamerasystem 12 Feuchtigkeit, Verschmutzung und/oder Kontaminierungsstoffen ausgesetzt ist. Daher können das Fahrzeug 10 und das Kamerasystem 12 für Kraftfahrzeuganwendungen nützlich sein. Alternativ können das Fahrzeug 10 und das Kamerasystem 12 für Nicht-Kraftfahrzeuganwendungen nützlich sein, etwa für Fernüberwachungs- oder Sicherheitsanwendungen für Industriefahrzeuge oder Flugzeuge.
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Wie mit Bezug auf 1 beschrieben ist, kann das Fahrzeug 10 ein Kraftfahrzeug sein, etwa eine Personenlimousine, ein Lastwagen oder ein Sportnutzfahrzeug. Folglich kann das Fahrzeug 10 ausgestaltet sein, um einen oder mehrere Insassen und/oder Güter zu transportieren. Das Kamerasystem 12 kann an einer beliebigen Stelle an einer Außenseite des Fahrzeugs 10 positioniert sein und es kann angeordnet sein, um die Überwachung beispielsweise von Straßenoberflächenbedingungen, Verkehrsbedingungen und/oder der Anwesenheit oder der Position eines Objekts außerhalb oder benachbart zu dem Fahrzeug 10 bereitzustellen. Daher kann das Kamerasystem 12 eine Komponente eines autonomen Fahrsystems, eines Spurabweichungs-Warnsystems, und/oder eines Objektdetektionssystems für das Fahrzeug 10 sein. Zum Beispiel kann das Kamerasystem 12 in einem nicht einschränkenden Beispiel, das in 1 gezeigt ist, ein nach hinten gerichtetes oder Rückfahrkamerasystem 12 sein, das ausgestaltet ist, um Bedingungen während einer Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt des Fahrzeugs 10 zu überwachen.
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Wieder mit Bezug auf 1 enthält das Fahrzeug 10 einen Rahmen 14, der ausgestaltet ist, um eine oder mehrere Komponenten des Fahrzeugs 10 abzustützen, zum Beispiel eine (nicht gezeigte) Achse, eine (nicht gezeigte) Brennkraftmaschine und/oder eine (nicht gezeigte) Batterie. Ferner enthält das Kamerasystem 12 eine Karosserie 16, die an dem Rahmen 14 angebracht ist und darin einen Hohlraum 18 oder eine Ausnehmung definiert. Zum Beispiel kann die Karosserie 16 eine Komponente des Fahrzeugs 10 sein, wie etwa, aber nicht beschränkt auf, eine Heckklappe bzw. einen Kofferraumdeckel (allgemein bei 116 gezeigt), ein Armaturenbrett, ein Stoßfänger, ein Karosserieseitenblech, ein Dach und dergleichen. Die Karosserie 16 kann aus einem beliebigen Material ausgebildet sein, etwa Metall oder Kunststoff. Zum Beispiel kann die Karosserie 16 aus zwei Metallblechkomponenten ausgebildet sein, die so zusammengeschweißt sind, dass sie dazwischen den Hohlraum 18 definieren.
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Ferner enthält das Kamerasystem 12, wie in 1 gezeigt ist, eine Kamera 20 mit einer Linse 22. Die Kamera 20 kann eine beliebige geeignete Art von Kamera 20 sein, wie etwa aber ohne Einschränkung eine Infrarotkamera, und die Kamera 20 kann aus einem beliebigen geeigneten Material in Übereinstimmung mit der Formgestaltung des Fahrzeugs oder der Komponenten ausgebildet sein. Die Linse 22 kann allgemein eine optische Linse mit einem Sichtfeld benachbart zu oder vor der Kamera 20 sein und sie kann ausgestaltet sein, um Licht zu sammeln, so dass die Kamera 20 ein Bild erzeugen kann. Zudem, obwohl es nicht gezeigt ist, kann das Kamerasystem 12 eine Vielzahl von Kameras 20 enthalten, zum Beispiel zwei oder mehr Kameras 20, die innerhalb eines jeweiligen einer Vielzahl von (nicht gezeigten) Hohlräumen 18 angeordnet sind.
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Das Kamerasystem 12 kann ferner als feststehendes oder stationäres Kamerasystem 12 charakterisiert sein, in welchem die Kamera 20 in einer ausgefahrenen Position 24 verbleibt, so dass die Linse 22 aus dem Hohlraum 18 hervorsteht. Das heißt, dass die Kamera 20 und die Linse 22 ein Bild erzeugen können, wenn die Kamera 20 in der ausgefahrenen Position 24 angeordnet ist. Alternativ kann das Kamerasystem 12 als ausfahrbares oder einfahrbares Kamerasystem 12 charakterisiert sein, bei dem die Kamera 20 in umkehrbarer Weise zwischen der ausgefahrenen Position 24 und einer (nicht gezeigten) verstauten Position wechselt, so dass die Linse 22 in den Hohlraum 18 hinein zurückgezogen wird. Das heißt, dass die Kamera 20 und die Linse 22 möglicherweise für einen Fahrzeugbediener nicht sichtbar sein können, wenn die Kamera 20 in der verstauten Position angeordnet ist. Ferner kann das Kamerasystem 12 als kontinuierlich funktionsfähiges Kamerasystem 12 beschrieben werden, das arbeitet und Bilder erzeugt, wenn das Fahrzeug 10 in Betrieb ist, beispielsweise wenn sich das Fahrzeug 10 bewegt, wenn das Fahrzeug 10 geparkt wird und so weiter. Alternativ kann das Kamerasystem 12 als Bedarfs- oder selektiv ausfahrbares Kamerasystem 12 beschrieben werden, das nur während bestimmter Fahrzeugbetriebsbedingungen arbeiten kann, zum Beispiel wenn das Fahrzeug 10 geparkt wird, rückwärts fährt oder mit einer bestimmten Geschwindigkeit betrieben wird usw.
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Wieder mit Bezug auf 1 enthält das Kamerasystem 12 außerdem eine Verschmutzungsregion 26, welche die Linse 22 bedeckt. Die Verschmutzungsregion 26 kann die Linse 22 umgeben und einhüllen und sie kann eine Zone oder eine Fläche repräsentieren, in welcher ein Kontaminierungsstrom 28 die Linse 22 verschmutzen oder verdunkeln kann. Das heißt, dass das Fahrzeug 10 ferner den Kontaminierungsstrom 28 umfasst, der um den Rahmen 14 herum zu der Verschmutzungsregion 26 hin strömen kann. Der Kontaminierungsstrom 28 kann ein Teil einer Luftströmung um die Karosserie 16 herum während eines Betriebs des Fahrzeugs 10 sein und er kann Verschmutzungen wie etwa Staub oder Schmutz, Kontaminierungsstoffe wie etwa Schmiere oder Teer und/oder Feuchtigkeit von Regen, stehendem Wasser, Straßenspritzern oder Schnee enthalten. In einem Beispiel ohne Einschränkung kann der Kontaminierungsstrom 28 von unterhalb des Rahmens 14 des Fahrzeugs 10 stammen und die Verschmutzung, die Kontaminierungsstoffe und/oder die Feuchtigkeit, die vorstehend erwähnt wurden, zu der Verschmutzungsregion 26 befördern oder dort ablegen. Daher kann die Verschmutzungsregion 26 ein dreidimensionaler Raum sein, zum Beispiel eine halbkugelförmige Zone, die die Linse 22 umgeben kann.
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Im Gegensatz dazu umfasst das Fahrzeug 10 außerdem eine Luftströmung 38, die um den Rahmen 14 herum strömen kann. Die Luftströmung 38 kann ein weiterer Teil der Luftströmung über die Karosserie 16 hinweg während eines Betriebs des Fahrzeugs 10 sein, der im Wesentlichen frei von Verschmutzungen, Kontaminierungsstoffen und/oder Feuchtigkeit ist. Das heißt, dass die Luftströmung 38 als eine vergleichsweise saubere Menge von Umgebungsluft charakterisiert sein kann, die entlang des Rahmens 14 und der Karosserie 16 strömt, wenn das Fahrzeug 10 entlang einer Oberfläche fährt. Zum Beispiel kann die Luftströmung 38 entlang einer Seitenoberfläche oder einer Dachkontur oder eines Scheibenglases des Fahrzeugs 10 während eines Betriebs des Fahrzeugs 10 strömen, wenn das Fahrzeug 10 durch die Umgebung fährt.
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Mit Bezug nun auf 2–4 enthält das Kamerasystem 12 ferner eine Rohrleitung 30 (2), 130 (3 und 4) oder 230 (5 und 6), die innerhalb des Hohlraums 18 angeordnet ist. Wie mit Bezug auf 2 beschrieben wird, definiert die Rohrleitung 30 darin einen Kanal 32 und sie weist ein erstes Ende 34 beabstandet von der Kamera 20 und ein zweites Ende 36 beabstandet von dem ersten Ende 34 auf. Die Rohrleitung 30 ist ausgestaltet, um die Luftströmung 38 von dem ersten Ende 34 aus durch den Kanal 32 hindurch zu der Verschmutzungsregion 26 zu leiten. Das heißt, dass das zweite Ende 36 in Fluidverbindung mit der Verschmutzungsregion 26 derart angeordnet sein kann, dass das zweite Ende 36 die Luftströmung 38 in die Verschmutzungsregion 26 hinein ausstößt, wie nachstehend in größerem Detail offengelegt wird,
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Zum Beispiel kann die Karosserie 16, wie mit Bezug auf 3 beschrieben wird, die Heckklappe 116 sein, die an dem Rahmen 14 des Fahrzeugs 10 verschwenkbar angebracht ist und ausgestaltet ist, um ein Kofferraumabteil 40 abzudecken, das durch den Rahmen 14 definiert wird. Insbesondere kann die Heckklappe 116 einen ersten Rand 42 und einen von dem ersten Rand 42 beabstandeten zweiten Rand 44 aufweisen. Wenn die Heckklappe 116 in einer geschlossenen Position angeordnet ist (in 3 allgemein bei 46 gezeigt) und an den Rahmen 14 des Fahrzeugs 10 angrenzt, um dadurch das Kofferraumfach 40 abzudecken, kann der erste Rand 42 benachbart zu einem Heckscheibenglas 100 des Fahrzeugs 10 angeordnet sein. Der zweite Rand 44 hingegen kann an eine hintere Stoßstange oder Verkleidung abdichtend angrenzen, wenn die Heckklappe 116 in der geschlossenen Position 46 angeordnet ist.
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Ferner kann die Heckklappe 116 außerdem einen proximalen Rand 48, der an den ersten Rand 42 und an den zweiten Rand 44 angrenzt, und einen distalen Rand 50 umfassen, der von dem proximalen Rand 48 beabstandet ist und an den ersten Rand 42 und an den zweiten Rand 44 angrenzt. Zudem kann die Heckklappe 116 eine Oberfläche 52 aufweisen, die sich zwischen dem ersten Rand 42 und dem zweiten Rand 44 erstreckt und einen Leerraum 54 dort hindurch definiert. Das heißt, dass sich die Oberfläche 52 zwischen dem ersten Rand 42, dem zweiten Rand 44, dem proximalen Rand 48 und dem distalen Rand 50 erstrecken kann, so dass die Heckklappe 116 eine allgemein rechteckige Form aufweist.
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In einer Ausführungsform, die mit Bezug auf 2 beschrieben ist, kann sich die Rohrleitung 30 von dem ersten Rand 42 durch den Leerraum 54 hindurch erstrecken und aus der Oberfläche 52 hervorstehen. Daher kann die Rohrleitung 30 die Luftströmung 38 von dem ersten Rand 42 durch die Oberfläche 52 hindurch zu der Kamera 20 und der Linse 22 (1) leiten oder lenken. Die Rohrleitung 30 kann aus einem beliebigen geeigneten Material ausgebildet sein und die Rohrleitung 30 und der Kanal 32 können eine beliebige Größe und/oder Form aufweisen. Jedoch kann die Rohrleitung 30 im Allgemeinen aus einem flexiblen haltbaren Material wie etwa einem Kunststoff oder einem Elastomer ausgebildet sein, so dass sie sich entlang der Oberfläche 52 und durch den Leerraum 54 hindurch in Übereinstimmung mit Einschränkungen oder Anforderungen des Fahrzeugstylings schlängelt.
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Wieder mit Bezug auf 3 kann das Kamerasystem 12 in einer anderen Ausführungsform ferner eine Aggregatorkomponente 56 enthalten, die mit dem ersten Ende 34 verbunden ist und ausgestaltet ist, um die Luftströmung 38 zu sammeln. Das heißt, dass die Aggregatorkomponente 56 die Luftströmung sammeln, bündeln oder in den Kanal 32 hineinfüllen kann. Daher kann die Aggregatorkomponente 56 eine vergleichsweise größere Breite oder einen vergleichsweise größeren Durchmesser aufweisen als die Breite oder den Durchmesser des Kanals 32, und sie kann die Luftströmung 38 auf passive Weise sammeln, während das Fahrzeug 10 entlang einer Straßenoberfläche fährt. Bei dieser Ausführungsform kann die Aggregatorkomponente 56 an dem proximalen Rand 48 angeordnet sein und die Rohrleitung 130 kann sich durch den Leerraum 54 hindurch erstrecken und aus der Oberfläche 52 hervorstehen. Daher kann die Aggregatorkomponente 56 die Luftströmung 38 auf passive Weise sammeln, während die Luftströmung 38 über eine (nicht gezeigte) Dachkontur und/oder eine Heckscheibe (nicht gezeigt) des Fahrzeugs 10 während eines Fahrzeugbetriebs wandert. Das heißt, dass die Aggregatorkomponente 56 die Luftströmung 38 an einer aerodynamischen Region oder Stelle mit einem vergleichsweise hohen Druck sammeln kann, um dadurch eine vergleichsweise nicht kontaminierte oder saubere Luftströmung, d. h. die Luftströmung 38, durch den Kanal 32 hindurch zu der Kamera 20 und der Linse 22 bereitzustellen. Daher kann die Aggregatorkomponente 56 nützlich sein, um die Luftströmung 38 zu dem Kanal 32 und zu der Verschmutzungsregion 26 auf effektive Weise zu leiten, während das Fahrzeug 10 mit einer relativ hohen Geschwindigkeit fährt, zum Beispiel Autobahngeschwindigkeiten von etwa 70 Kilometer pro Stunde oder mehr.
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Mit Bezug nun auf 4 enthält das Kamerasystem 12 in einer weiteren Ausführungsform ferner eine Luftbewegungsvorrichtung 58, die an dem ersten Ende 34 angebracht ist und ausgestaltet ist, um die Luftströmung 38 durch den Kanal 32 hindurch zu drücken. Das heißt, dass die Luftbewegungsvorrichtung 58 die Luftströmung 38 auf aktive Weise durch den Kanal 32 hindurch zu der Verschmutzungsregion 26 hin treiben oder zwingen kann. Zum Beispiel kann die Luftbewegungsvorrichtung 58 selektiv in einen elektrisch angetriebenen Zustand überführt werden (der allgemein bei 60 gezeigt ist), in welchem die Luftbewegungsvorrichtung 58 die Luftströmung 38 von dem ersten Ende 34 zu der Verschmutzungsregion 26 drückt. Die Luftbewegungsvorrichtung 58 kann durch ein (nicht gezeigtes) elektrisches System des Fahrzeugs 10 mit Leistung versorgt werden und sie kann Leistung zum Drücken der Luftströmung 38 durch den Kanal 32 hindurch nur während bestimmter Fahrzeugbetriebsbedingungen entnehmen, zum Beispiel wenn die Scheibenwischer arbeiten und/oder wenn das Fahrzeug 10 rückwärts fährt. Folglich kann die Luftbewegungsvorrichtung 58 die Luftströmung 38 aktiv durch den Kanal 32 hindurch bewegen, auch wenn das Fahrzeug 10 gerade mit relativ niedrigen Geschwindigkeiten fährt, zum Beispiel mit Geschwindigkeiten von weniger als etwa 70 Kilometer pro Stunde. Das heißt, dass die Luftbewegungsvorrichtung 58 die Luftströmung 38 durch den Kanal 32 hindurch drücken kann, um dadurch eine vergleichsweise nicht kontaminierte oder saubere Luftströmung durch den Kanal 32 hindurch zu der Kamera 20 und der Linse 22 unabhängig von Fahrzeuggeschwindigkeiten bereitzustellen.
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Als Beispiele die nicht einschränken sollen, kann die Luftbewegungsvorrichtung 58 ein Ventilator oder Kompressor sein, der die Luftströmung 38 durch den Kanal 32 hindurch drücken oder zwingen kann. Insbesondere kann die Luftbewegungsvorrichtung 58 mit fortgesetzter Bezugnahme auf 4 an der Oberfläche 52 der Heckklappe 116 angebracht sein und zwischen dem ersten Rand 42, dem zweiten Rand 44, dem proximalen Rand 48 und dem distalen Rand 50 angeordnet sein. Daher kann die Luftbewegungsvorrichtung 58 verborgen sein, wenn die Heckklappe 116 in der geschlossenen Position 46 (3) angeordnet ist.
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Mit Bezug nun auf 5 und 6 kann die Rohrleitung 230 in einer weiteren Ausführungsform außerdem eine Vielzahl von Kanälen 32 darin definieren, die in einer kreisförmigen Matrix 62 um die Verschmutzungsregion 26 herum angeordnet sind. Die Rohrleitung 230 kann ausgestaltet sein, um die Luftströmung 38 von dem ersten Ende 34 aus durch die Vielzahl der Kanäle 32 hindurch zu der Verschmutzungsregion 26 zu leiten. Wie in 5 am besten gezeigt ist, kann jeder der Vielzahl der Kanäle 32 an dem zweiten Ende 36 von den anderen beabstandet sein und um die Verschmutzungsregion 26 herum in der kreisförmigen Matrix 62 angeordnet sein. Das heißt, dass die kreisförmige Matrix 62 innerhalb der Verschmutzungsregion 26 angeordnet sein kann und die Linse 22 umgeben kann.
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Wie mit Bezug auf 6 beschrieben wird, kann die Rohrleitung 230 bei dieser Ausführungsform eine Membran 64 enthalten, die ausgestaltet ist, um sich abwechselnd zu dem zweiten Ende 36 hin und von diesem weg zu bewegen, um dadurch die Luftströmung 38 abwechselnd zu Verschmutzungsregion 26 hin zu drücken und davon weg zu ziehen. Ferner kann das Kamerasystem 12 als Beispiel, das nicht einschränken soll, einen piezoelektrischen Aktor 66 enthalten, der an der Rohrleitung 230 angebracht ist. Der piezoelektrische Aktor 66 kann ausgestaltet sein, um die Membran 64 vibrieren zu lassen, um die Luftströmung 38 abwechselnd zu der Verschmutzungsregion 26 hin zu drücken und sie davon weg zu ziehen. Das heißt, dass der piezoelektrische Aktor 66 ein piezoelektrisches Material enthalten kann, das unter einer mechanischen Belastung einen elektrischen Strom erzeugt und umgekehrt seine Gestalt in Ansprechen auf einen elektrischen Strom verändert. Der piezoelektrische Aktor 66 kann daher nach Bedarf beim Anlegen des elektrischen Stroms die Membran 64 betätigen, d. h. die Membran 64 vibrieren lassen oder abwechselnd verschieben. Derartige Impulse oder das abwechselnde Drücken und Ziehen der Luftströmung 38 kann den Kontaminierungsstrom 28 von der Verschmutzungsregion 26, die die Linse 22 umgibt, entkoppeln und dadurch die Linse 22 vor Verschmutzung, Kontaminierungsstoffen und/oder Feuchtigkeit abschirmen oder schützen.
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Daher kann das Fahrzeug 10 ferner eine Abschirmung 68 enthalten, die durch die Luftströmung 38 an der Verschmutzungsregion 26 ausgebildet wird und die ausgestaltet ist, um den Kontaminierungsstrom 28 zu verschieben oder zu verdünnen. Die Abschirmung 68 kann eine Zone mit einem vergleichsweise höheren Druck als einem Druck der Verschmutzungsregion 26 sein und sie kann daher verhindern, dass der Kontaminierungsstrom 28 Kontaminierungsstoffe auf der Linse 22 ablagert. Zum Beispiel kann die Luftströmung 38, die von der Vielzahl der Kanäle 32 ausgestoßen wird, über die Verschmutzungsregion 26 hinweg strömen, um die Abschirmung 68, die einen ersten Luftdruck aufweist, auszubilden. Analog kann der Kontaminierungsstrom 28 zu der Verschmutzungsregion 26 hin strömen, so dass die Verschmutzungsregion 26 einen zweiten Luftdruck aufweist, der niedriger als der erste Luftdruck ist. Daher kann die Luftströmung 38 den Kontaminierungsstrom 28 durchbrechen oder zerschneiden oder unterbrechen, um die Abschirmung 68 auszubilden und die Linse 22 vor Kontaminierungsstoffen zu schützen.
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Anders ausgedrückt kann, wieder mit Bezug auf 3–5, der Kontaminierungsstrom 28 in Fluidverbindung mit der Luftströmung 38 mit Hilfe der Rohrleitung 30, 130, 230 und des bzw. der Kanäle 32 angeordnet sein. Folglich kann der Kontaminierungsstrom 28 durch die Luftströmung 38, die durch den bzw. die Kanäle 32 hindurchgeleitet wird, verschoben oder unterbrochen werden, so dass die Luftströmung 38 den Kontaminierungsstrom 28 verdünnt. Ferner kann die Rohrleitung 30, 130, 230 die Luftströmung 38 passiv (2 und 3) oder aktiv (4–6) in die Verschmutzungsregion 26 hinein leiten, um den Kontaminierungsstrom 28 zu durchbrechen oder zu zerschneiden oder zu unterbrechen oder zu verschieben oder zu verdünnen, so dass der Kontaminierungsstrom 28 Verschmutzungen, Kontaminierungsstoffe und/oder Feuchtigkeit nicht auf der Linse 22 ablegen kann.
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Das Fahrzeug 10 und das Kamerasystem 12 schützen daher die Linse 22 und schirmen sie ab von einer Behinderung durch und/oder von Schichten von Verschmutzungen, Kontaminierungsstoffen und/oder Feuchtigkeit ohne die Verwendung von beispielsweise Scheibenwischern, Schutzbeschichtungen, Düsen zum Ausstoßen einer Flüssigkeit und dergleichen. Folglich bleibt die Linse 22 sauber und betriebsfähig, um Licht zu sammeln, so dass die Kamera 20 ein Bild erzeugen kann, auch bei Betriebsbedingungen, in denen das Fahrzeug 10 durch Staub, Schmutz, Regen, Schnee, Schmiere und/oder Teer hindurchfährt oder diesen ausgesetzt ist. Zudem sind die vorstehend erwähnten Kamerasysteme 12 kompakt, lassen sich wirtschaftlich herstellen und in dem Fahrzeug 10 montieren und sie können aus dem Hohlraum 18 (1) ausgefahren werden, um eine Abdeckung der Linse 22 zu reduzieren.
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Obwohl die besten Arten zum Ausführen der Offenbarung im Detail beschrieben wurden, wird der Fachmann auf dem Gebiet, das diese Offenbarung betrifft, verschiedene alternative Konstruktionen und Ausführungsformen erkennen, um die Offenbarung im Umfang der beigefügten Ansprüche in die Praxis umzusetzen.