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Verfahren zur Herstellung von Heptacosen-(13), Nonacosen-(13) und
Nonacosen-(14) bzw. deren Gemischen Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Verfahren zur Herstellung von Heptacosen-(13), Nonacosen-(13) und Nonacosen-(14)
bzw. deren Gemischen, deren cis-Isomere die wesentlichen Komponenten des Sexualpheromonsystems
der Augenfliege (Musca autumnalis) sind.
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Unter Pheromonen versteht man bekanntermaßen Stoffe, die allgemein
der chemischen Verständigung von Lebewesen untereinander, im engeren Sinne jedoch
von Insekten dienen. Zu den Pheromonen rechnet man somit in erster Linie die Sexuallockstoffe,
Alarmstoffe, Versammlungsstoffe, Angriffs- und Wehrstoffe etc. der Insekten, die
im allgemeinen bereits in winzigen Mengen wirksam sind. Mit verfeinerten Analysen-
und Synthesemethoden sind in den letzten Jahren zahlreiche Pheromone isoliert, in
ihrer Konstitution aufgeklärt und zum Teil auch synthetisiert worden.
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Zu diesen Pheromonen gehören auch cis-Heptacosen-(13), cis-Nonacosen-(13)
und cis-Nonacosen-(14) als Sexuallockstoffe der Augenfliege (Musca autumnalis),
eines verbreiteten Schadinsektes (M. Beroza und P.E. Sonnet; Chem. Eng. News (30.9.1974),
Seite 16).
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Den Sexualpheromonen kommt insofern ein erhebliches praktisches Interesse
zu, weil es mit ihrer Hilfe möglich ist, einzelne schädliche Insektenarten selektiv
zu bekämpfen. Dabei geht man so vor, daß man eine der zu bekämpfenden Insektenarten
mit
Hilfe des Sexualpheromons gezielt anlockt und sie dann mittels
Insecticiden oder Elektrofallen tötet oder durch Chemo- bzw.
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Radiosterilisation an der Fortpflanzung hindert. Somit lassen sich
die Populationen schädlicher Insektenarten auf ein tolerierbares Niveau herabdrücken,
ohne daß nachteilige Auswirkungen auf harmlose oder gar nützliche Insektenarten
zu befürchten sind.
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Zu den schädlichen Insekten gehört auch die Augenfliege (Musca autumnalis).
Sie belästigt Vieh, indem sie die Herden auf der Weide oder in den Ställen umschwärmt
und sich auf den Tieren niederläßt. Diese werden unruhig und zu unnötigen Bewegungen
veranlaßt. Dies hat zur Folge, daß beispielsweise bei Kühen die Milchleistung zurückgeht,
oder daß die für Züchter interessante Gewichtszunahme von Schlachtvieh unter den
an sich möglichen Werten bleibt. Für die Viehhaltung außerordentlich schädlich ist
außerdem die durch Äugenfliegen verursachte Übertragung von Krankheitskeimen verschiedener
Tierseuchen, beispielsweise der infektiösen Augenentzündungen von Rinderherden (s.
Chem.Eng. News, loc. cit.). Das Interesse an einer wirksamen, umweltfreundlichen
Methode zur Bekämpfung dieser Schadinsekten ist daher groß.
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So ist es bereits aus der DT-OS 2 331 283 bekannt, Kuhschwänze mit
Polyvinylchlorid-Streifen zum wirksameren Vertreiben von Insekten zu verlängern.
Dieses Verfahren stellt sicher nicht die optimale Lösung dieses Problems dar.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein einfaches
und wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von Heptacosen-(13), Nonacosen-(13)
und Nonacosen-(14) bzw. deren Gemischen zu finden, deren cis-Isomere Pheromonwirkung
bei der Augenfliege zeigen.
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Diese Aufgabe wurde nun erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man Heptacosen-(13),
Nonacosen-(13) und Nonacosen-(14) bzw.
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deren Gemische durch Umsetzung geeigneter Alkene mit Hilfe solcher
sogenannter Metathesekatalysatoren herstellt, die geringe Aktivität zur Isomerisierung
und kationischen Oligomerisierung von Alkenen besitzen.
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Unter geeigneten Alkenen werden im Rahmen dieser Erfindung solche
verstanden, die die zur Herstellung von Heptacosen-(13), Nonacosen-(13) und Nonacosen-(14)
mit Hilfe eines Metathesekatalysators erforderlichen Alkylidenreste aufweisen.
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Im einzelnen sind dazu Alkene geeignet, die C13- und C14-Alkylidenreste
zur Herstellung von Heptacosen-(13)-, C13- und C16-Alkylidenreste zur Herstellung
von Nonacosen-(13)- und 014 und 0 15-Alkylidenreste zur Herstellung von Nonacosen-(14)
enthalten. Bei der erfindungsgemäßen Umsetzung entstehen einmal jeweils Gemische
der cis- und trans-Isomeren der gewünschten Verbindungen Heptacosen-(13), Nonacosen-(13)
und Nonacosen-(14).
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Zum anderen bilden sidi Umsetzungsprodukte der einzelnen Alkene miteinander.
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Geeignete, als Ausgangsverbindungen dienende Alkene, die in einfacher
Weise erhalten bzw. hergestellt werden können, sind z.B. Tetradecen-(1), Hexadecen-(1),
Hexadecen-(2), Octadecen-(2) und Pentadecen-(1). Von diesen Alkenen lassen sich
Tetradecen-(1), Hexadecen-(1), Hexadecen-(2) und Octadecen-(2) als Produkte bzw.
Folgeprodukte bekannter Verfahren des Standes der Technik leicht herstellen.
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So ist einmal die Gewinnung von «-Olefinen auf Erdölbasis Stand der
Technik. Als wichtigste Verfahren seien hier die thermische Crackung höherer Paraffine
(F. Asinger, "Die petrolchemische Industrien, Akademie Verlag Berlin, 1971, S. 306
ff.) und die
Oligomerisation von Äthylen mittels Aluminiumtrialkylen
(DT-PSS 878 560 und 1 190 930) oder titan- (DT-OS 1 518 795) bzw.
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nickelhaltigen (DT-OS 2 054 009) Katalysatorsystemen erwähnt.
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Ferner ist bekannt, daß Olefine unter Verschiebung der Doppelbindung
isomerisieren, wobei ein komplexes Gemisch von Olefinen mit vorwiegend nicht-endständiger
Doppelbindung entsteht. Im Gleichgewicht sind diese Stellungsisomeren in vergleichbaren
Mengen enthalten. Bei Verwendung bestimmter Katalysatoren und kurzer Reaktionszeiten
läßt sich jedoch ein Zustand festhalten, in welchem das Gemisch hohe Anteile an
2-Olefinen enthält. So beschreibt DT-OS 2 209 379 die selektive Isomerisierung von
Hexadecen-(1) zu einem Gemisch von 88 % Hexadecen-(2) und 8 ß Hexadecen-(3) bei
nur noch 4 ffi unumgesetztem Ausgangsmaterial bei Einsatz eines mit metallischein
Natrium überzogenen Molekularsiebs (Calcium-Alumosilicats) als Katalysator und 10
Minuten Reaktionszeit bei 25 00.
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Als Metathesekatalysatoren werden bekanntermaßen Katalysatoren bezeichnet,
die einmal zu der bereits mehrfach erwähnten Disproportionierung unter Austausch
von Alkylidenresten fähig sind und zum anderen die Polymerisation von Cycloolefinen
unter Bildung von Polyalkenameren auszulösen vermögen. Gekennzeichnet sind diese
Katalysatoren dadurch, daß sie Verbindungen von Metallen der 5. bis 7. Nebengruppe
der periodischen Systems, vornehmlich des Niobs, Tantals, Molybdäns, Wolframs und
Rheniums sowie gegebenenfalls Verbindungen der Metalle der 1. bis 4. Hauptgruppe
des periodischen Systems, z.B. deren Alkyle oder Hydride, gegebenenfalls mit weiteren
Liganden, wie z.B. Halogen, Alkoxyl oder Carboxylat, oder an ihrer Stelle Lewissäuren
enthalten.
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Außerdem können die Metathese-Katalysatoren bekanntermaßen weitere
aktivierende Zusätze wie Alkohole, Epoxide, tert.-Butylhypochlorit, Peroxide, Carbonsäuren,
aromatische Nitroverbindungen,
Vinylhalogenide, Vinyl- und Allyl-Äther
und -Ester usw. enthalten (DT-AS 1 072 811, FR-PSS 1 394 380 und 1 467 720, niederländische
Patentanmeldungen 65-10331, 66-05105, 66-14413, 67-04424, 67-14559, 68-06208, 68-06211
und 68-06209).
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl mit homogenen wie mit heterogenen
Katalysatoren durchgeführt werden. Zwei Bedingungen sollten die eingesetzten Katalysatoren
jedoch stets erfüllen: 1) Sie sollten keine bzw. möglichst wenig Isomerisierungsaktivität
aufweisen.
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2) Sie sollten die eingesetzten Olefine nicht oder nur in begrenztem
Maße in Oligomere oder Polymere überführen.
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Als homogene Katalysatoren sind z.B. die bekannten und nachfolgend
aufgeführten geeignet: zBu4N+ DMO(co)5clS / MeAlCl2 (DT-OS 2 047 270), (P03)2MoCl2(NO)2
/ Methylaluminiumsesquichlorid (US-PS 3 558 518), [NR4]+[W(CO)5COOR']- / MeAlCl2
(US-PS 3 689 433), Mo(CO)6/ tBu4Nl+Cl / Methylaluminiumsesquichiorid (DT-OS 2 062
448), WCl6/Dichlorisopropanol/Triphenylphosphin/Äthylaluminiumsesquichlorid (G.
Dall'Asta et al., Chim. Ind. Milan 55, Nr. 2, 142 - 146, 1973), WCl6/EtOH/EtAlCl2
(DT-OS 1 618 466).
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Bevorzugt werden die nachfolgenden homogenen Katalysatoren verwendet:
1)
R4N+ CM(CO)5XÇ , worin R eine Alkylgruppe mit 1 bis 7 C-Atomen ist, vorzugsweise
die n-Butylgruppe, M Molybdän oder Wolfram, bevorzugt Molybdän und X Chlor oder
Brom, vorzugsweise Chlor, bedeuten, in Kombination mit einer aluminiumorganischen
Verbindung der Formel Al2RnCl in der n 2 oder 3 und R ein Alkylrest mit 1 bis 4
C-Atomen sein kann. Bevorzugt werden die Methylverbindungen eingesetzt.
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2) Mo(NO)2(P03)2Cl2, mit 0 gleich Phenyl, in Kombination mit aluminiumorganischen
Verbindungen der Formel Al Al2RnX6n in der n 2 oder 3 und R ein Alkylrest mit 1
bis 4 C-Atomen sein kann. Vorzugsweise wird Methylaluminiumsesquichlorid verwendet.
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Das Verhältnis von aluminiumorganischer Verbindung zur Ubergangsmetallkomponente
liegt im allgemeinen zwischen 2 : 1 und 10 : 1, vorzugsweise 4 : 1 und 8 : 1. Zur
Vermeidung der kationischen Oligomerisierung wird zweckmäßigerweise die aluminiumorganische
Komponente des Katalysators als letzte zugegeben.
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Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren heterogenen Metathesekatalysatoren
bestehen aus a) einem Trägermaterial und b) einem Oxid der Elemente der Gruppen
6a oder 7a des Periodischen Systems der Elemente (PSE).
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Als Trägermaterial werden im allgemeinen handelsübliche Aluminiumoxide
oder unter den Reaktionsbedingungen feste Oxide der Elemente der 4. Gruppe des PSE,
bevorzugt Siliciumdioxid, verwendet. Diese schwerschmelzbaren Oxide enthalten gewöhnlich
einen geringen Anteil art Alkalimetallionen, z.B. 0,01 bis 1,5 %, vorzugsweise 0,1
bis 1,0 , die aus dem Herstellungsverfahren stammen. Bei Aluminiumoxid ist eine
Menge von etwa 0,4 Gewichtsprozent Na20 zweckmäßig.
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Als Katalysatorkomponente b) werden bevorzugt Oxide des Molybdäns
und Rheniums eingesetzt, wobei Rheniumheptoxid besonders bevorzugt ist.
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Die Herstellung der heterogenen Katalysatoren kann einmal durch einfaches
Mischen der Komponenten erfolgen. Bevorzugt ist jedoch die Herstellungsweise, bei
der das Trägermaterial mit der Lösung einer geeigneten Verbindung der oben genannten
Übergangsmetalle getränkt und anschließend aktiviert wird.
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Dabei wird unter Aktivierung eine thermische Behandlung verstanden,
bei der die Verbindungen in Oxide überführt werden.
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Bevorzugt wird bei dem vorliegenden Verfahren ein Katalysator eingesetzt,
bei dem Aluminiumoxid mit einer Lösung eines Perrhenats, bevorzugt Ammoniumperrhenat,
getränkt und anschließend im Luft- oder Sauerstoffstrom so erhitzt wird, daß eine
Überführung des Perrhenats in das Oxid stattfindet.
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Die Überführung der Verbindungen der genannten Übergangsmetalle in
die Oxide wird im allgemeinen im Temperaturbereich von 300 bis 650, bevorzugt im
Bereich von 350 bis 450 OC, durchgeführt.
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Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren heterogenen Metathesekatalysatoren
enthalten im allgemeinen 1 bis 30 Teile, vorzugsweise 5 bis 20 Teile, Molybdän-
bzw. Rheniumoxid auf 100 Teile Trägermaterial.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann gegebenenfalls auch in Gegenwart
eines Lösemittels durchgeführt werden, welches die Durchführung von Metathesereaktionen
mit den genannten Katalysatoren gestattet. Die wichtigsten Vertreter aus der Gruppe
der aliphatischen, alicyclischen, aromatischen und halogenierten
Kohlenwasserstoffe
sind folgende: Pentan, Hexan, Heptan, n- und iso-Octan, Isononan (hydriertes Trimerpropen),
n-Decan, Isododecan (hydriertes Tetramerpropen), Cyclopentan, Cyclohexan, Methylcyclopentan,
Methylcyclohexan, Äthylcyclohexan, Isopropylcyclohexan, Cyclooctan, Decahydronaphthalin,
hydrierte Terpene wie Pinan und Camphan, Cyclohexen und seine Substitutionsprodukte,
Benzol, Toluol, o-, m-, p-Xylol, Äthylbenzol, o-, m-, p-Diäthylbenzol, n-Propylbenzol,
Isopropylbenzol und andere Mono- bis Polyalkylbenzole, Tetrahydronaphthalin, Methylenchlorid,
Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, 1,2-Dichloräthylen, Trichloräthylen, Tetrachloräthylen,
Chlorbenzol, o-Dichlorbenzol, Trichlorbenzol (Isomerengemisch), Brombenzol, Fluorbenzol,
1, 2-Dichloräthan.
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Wesentlich ist, daß die Lösemittel ebenso wie die Reaktanten frei
von Wasser und anderen H-aciden Verbindungen sowie Verbindungen mit Donatorfunktionen
(Lewis-Basen) und Peroxiden eingesetzt werden.
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Außer sehr kleinen Mengen, die gegebenenfalls zur Erzielung bestimmter
Effekte zugesetzt werden, beeinträchtigen solche Verunreinigungen im allgemeinen
die Aktivität des Katalysators.
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Im allgemeinen wird das erfindungsgemäße Verfahren bei Temperaturen
oberhalb 0 OC durchgeführt. Die Reaktionstemperatur wird hierbei nach oben durch
die thermische Stabilität des Katalysators bzw. durch die Zunahme unerwünschter
Nebenreaktionen und nach unten durch die zu weit herabgesetzte Reaktionsgeschwindigkeit
begrenzt. Vorteilhaft arbeitet man mit heterogenen Katalysatoren bei Temperaturen
zwischen 40 und 180 OC, insbesondere zwischen 50 und 120 OC; mit homogenen Katalysatoren
dagegen bei 0 bis 60 OC, insbesondere bei 10 bis 40 OC. Gegebenenfalls kann unter
Druckverhältnissen gearbeitet werden, die vom Atmosphärendruck abweichen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als auch
kontinuierlich durchgeführt werden. Zweckmäßigerweise wählt man eine solche Reaktionsführung,
bei der Heptacosen-(13), Nonacosen-(13) und Nonacosen-(14) bzw. deren Gemische möglichst
bald aus der Reaktionszone entfernt und die Ausgangsstoffe bis zum vollständigen
Verbrauchen mit dem Katalysator in Berührung gebracht werden.
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Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Reaktionsgemische
werden durch allgemein übliche Methoden wie Vakuumdestillation oder Kristallisation
aufgearbeitet. Im Bedarfsfalle können auch noch Methoden der Feinreinigung wie Zonenschmelzen
oder eine cis-trans-Isomeren-Trennung - beispielsweise durch fraktionierte Desorption
von Silber-Zeolithen nach DT-OS 2 140 706 - hinzukommen. Es ist jedoch bekannt,
daß eine hohekonfigurative Reinheit von Pheromonen wohl wünschenswert, zur Erzielung
eines Anlockeffektes jedoch häufig nicht unbedingt erforderlich ist, da die trans-Isomeren
meist lediglich weit schwächer als die cis-Isomeren wirken und vor allem nicht die
Rezeptoren der Insekten blockieren. Man braucht die trans-Isomeren in solchen Fällen
daher nicht unbedingt aus dem entstandenen Isomerengemisch zu entfernen; dies umso
weniger, als Pheromone ohnehin in starker Verdünnung angewendet werden und die trans-Isomeren
somit als praktisch inerte Verdünnungsmittel betrachtet werden können.
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Legt man Wert darauf, auch die trans-Isomeren der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren entstandenen Alkene Heptacosen- (13), Nonacosen-( 13) und Nonacosen-(14)
als Lockstoffkomponenten zu verwerten, so besteht die Möglichkeit, sie nach bekannten
Verfahren des Standes der Technik in die cis-Isomeren zu überführen (C. Moussebois
und J. Dale, J. Chem. Soc. (C), (1966), 260; S. Warwel und H.P. Hemmerich, Mh. Chem.
104 (1973), 155).
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden auf einfache und wirtschaftliche
Weise Verbindungen zugänglich, die entweder selbst oder in entsprechender Mischung
untereinander die erstrebte Pheromonwirkung auf die Augenfliege aufweisen.
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Die bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Pheromonen mit
innenständigen C-C-Doppelbindungen gingen einmal von Alkinen aus, die alkyliert
und anschließend partiell hydriert wurden (K.Eiter, Naturwiss. 59 (1972), 468),
und zum anderen von Phosphoryliden aus, die mit Aldehyden umgesetzt wurden (D.A.
Carlson et al, Science 174 (1971), Seite 76).
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Das erfindungsgemäße Verfahren erweist sich demgegenüber als wesentlich
einfacher, wirtschaftlicher und ungefährlicher.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die nachstehenden Beispiele
erläutert. In allen Beispielen beziehen sich die Angaben in Gewichtsprozent auf
das bei Abbruch der Reaktion vorliegende Olefingemisch.
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Beispiel 1 Herstellung von Heptacosen-(13) mit Hilfe von heterogenen
Metathesekatalysatoren.
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In einem mit Innenthermometer und Siedekapillare versehenen Dreihalskolben
wurde ein Gemisch von 54,5 g (0,28 Mol) Tetradecen-(1) und 206 g (0,92 Mol) Hexadecen-(2)
unter Inertgas (Argon) vorgelegt.
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Der Kolben wurde mit einer Umlaufapparatur, bestehend aus einem Steigrohr,
einem Liebig-Kühler, einem Soxhlet-ähnlichen thermostatisierbaren Extraktor und
einem unter diesen angeordneten graduierten Tropftrichter mit Druckausgleich und
Thermostatisierung bestückt. Das Extraktor diente zur Aufnahme des heterogenen Metathesekatalysators,
der Tropftrichter zur Kontrolle der den Katalysator passierenden Menge des Alkengemisches,
die vom Tropftrichter in den Dreihalskolben zurückfließen kann. Durch einen oberhalb
vom Extraktor angebrachten Vakuumstutzen werden leicht siedende Komponenten abgezogen
und in einer Kühlfalle kondensiert.
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Der Extraktor enthielt 29,1 g eines strangförmigen (0 4 mm) molybdänhaltigen
Katalysators mit folgenden Kenngrößen: Träger: Aluminiumoxid (Al203) Molybdängehalt:
15,0 ffi MoO3 Weitere Bestandteile: 3,0 ffi CoO, 0,025 ffi Nu20,0,025 ffi Fe2O Oberfläche:
330 m /g Schüttgewicht: 500 g/l Porenvolumen: 0,83 cm3/g Bei einer Reaktionstemperatur
von 60 OC wurden nach 5 1/2 Stunden Reaktionsdauer und bei einem Durchsatz von 200
ml Olefingemisch pro Stunde 3,2 Gewichtsprozent Heptacosen erhalten.
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Beispiel 2 In der in Beispiel 1 beschriebenen Weise wurden 28,5 g
(0,15 Mol) Tetradecen-(1) und 163 g (0,73 Mol) Hexadecen-(2) bei 100 0 Reaktionstemperatur
umgesetzt. Dabei wurden mit 29,1 g des gleichen molybdänhaltigen Katalysators nach
7 Stunden und bei einem Durchsatz von 200 ml Olefingemisch pro Stunde 12,9 Gewichtsprozent
Heptacosen erhalten.
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Beispiel 3 In der im Beispiel 1 beschribenen Weise wurden 54,5 g (0,28
Mol) Tetradecen-(1) und 206 g (0,92 Mol) Hexadecen-(2) bei 60 oC Reaktionstemperatur
an 39,2 g eines rheniumhaltigen Katalysators umgesetzt.
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Der Katalysator wurde auf folgende Weise hergestellt: 88 g eines Aluminiumoxides
(Oberfläche: 300 2/g, Porenvolumen: 0,5 cm3/g, Schüttgewicht: 880 g/l, Alkaligehalt:
0,4 Gewichtsprozent Na2O) wurden mit einer Lösung von 11 g Ammoniumperrhenat in
100 ml destilliertem Wasser getränkt, überschüssiges Wasser am Rotationsverdampfer
abgezogen, der verbleibende Rückstand im Vakuum bei 100 bis 120 OC getrocknet und
dann 5 bis 20 h im Röhrenofen bei 380 bis 420 OC erhitzt. Nach 3 1/2 Stunden Reaktionszeit
und bei einem Durchsatz von 200 ml Olefingemisch pro Stunde wurden 6,7 Gewichtsprozent
Heptacosen erhalten. In dem durch Destillation abgetrennten Tricosen betrug der
Anteil an cis-Heptacosen 24 96. Nach dem Ergebnis einer Ozonolyse befand sich die
Doppelbindung zu 84 96 in der 13-Stellung.
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Beispiel 4 Herstellung von Nonacosen-(13) mit heterogenen Metathesekatalysatoren.
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In der in Beispiel 1 beschriebenen Weise wurden 24,6 g (0,13 Mol)
Tetradecen-(1) und 245 g (0,97 Mol) Octadecen-(2) an 40,7 g des im Beispiel 3 beschriebenen
rheniumhaltigen Katalysators bei einer Reaktionstemperatur von 60 OC umgesetzt.
Nach 2 1/2 Stunden Reaktionszeit und bei einem Durchsatz von 200 ml Olefingemisch
pro Stunde betrug der Gehalt an Nonacosen-(13) 3,9 Gewichtsprozent. Der Gehalt des
cis-Isomeren in dem durch Destillation abgetrennten reinen Alken betrug 26 96.
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Beispiel 5 Beispiel 4 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß die
gleichen Mengen Tetradecen-(1) und Octadecen-(2) bei einer Reaktionstemperatur von
100 °C an 31,1 g des in Beispiel 1 beschriebenen molybdänhaltigen Katalysators umgesetzt
wurden.
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Dabei betrug der Gehalt an Nonacosen-(13) nach 4 Stunden 4,6 Gewichtsprozent.
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Beispiel 6 Herstellung von Nonacosen-(14) an heterogenen Metathesekatalysatoren.
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In der im Beispiel 1 beschriebenen Weise wurden 256,6 g (1,14 Mol)
eines Gemisches aus Hexadecen-(1) und Hexadecen-(2), das 48,5 Gewichtsprozent Hexadecen-(2)
enthielt, an 31,5 g des in Beispiel 1 beschriebenen molybdänhaltigen Katalysators
umgesetzt. Bei einer Reaktionstemperatur von 60 OC und einem Durchsatz von 200 ml
Olefingemisch pro Stunde wurden nach 5 Stunden Reaktionszeit 4,4 Gewichtsprozent
Nonacosen-(14) erhalten.
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Beispiel 7 Beispiel 6 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß die
Reaktionstemperatur 100 0 betrug. Es bildeten sich binnen 6 Stunden Reaktionszeit
12,7 Gewichtsprozent Nonacosen-(14).
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Beispiel 8 Beispiel 6 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß 42,1
g des im Beispiel 3 beschriebenen rheniumhaltigen Katalysators benutzt wurden. Nach
5 Stunden Reaktionszeit bei einem Durchsatz von 200 ml Olefingemisch pro Stunde
wurden 25,8 Gewichtsprozent Nonacosen-(14) bei einer Reaktionstemperatur von 60
°C erhalten. Der Gehalt an cis-Isomeren betrug in dem durch Destillation erhaltenen
reinen Nonacosen-(14) 25 . Die Doppelbindung befand sich nach dem Ergebnis einer
Ozonolyse zu 87 96 in der 14-Stellung.
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Beispiel 9 Herstellung von Heptacosen-(13) mit Hilfe eines homogenen
Katalysators.
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In einem Schlenkgefäß wurden die über Aluminiumoxid perkolierten Olefine
Tetradecen-(1) und Hexadecen-(2), und zwar 9,6 ml (37,5 mMol) Tetradecen-(1) und
10,8 ml (37,5 mMol) Hexadecen-(2), zu einer Lösung von 260 mg (0,51 mMol) (n-C4Hg)4
(CO)5Clg in 5 ml trockenem Chlorbenzol gegeben und der Katalysator durch Zusatz
von 2,0 mMol Äthylaluminiumdichlorid ( 1 m in Cyclohexan) gebildet.
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Bei einer Reaktionstemperatur von 20 OC ließen sich nach den in der
nachfolgenden Tahelle I aufgeführten Reaktionszeiten die ebenfalls darin wiedergegebenen
Heptacosen-Gehalte nachweisen.
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Tabelle 1
Reaktionszeit Hept aco s en-Gehalt |
[Min] [Gew.-%] |
15 1,1 |
30 1,3 |
60 1,9 |
255 4,5 |
Beispiel 10 Analog zu der in Beispiel 9 beschriebenen Verfahrensweise wurden gleiche
Mengen Olefingemisch mit der gleichen Menge Katalysator, jedoch bei 50 C, umgesetzt.
Dabei werden nach 5 Minuten 1,6 Gewichtsprozent, nach 15 Minuten 3,7 Gewichtsprozent
und nach 30 Minuten bereits 7,3 Gewichtsprozent Heptacosen erhalten.
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Beispiel 11 Analog zu der in Beispiel 9 beschriebenen Verfahrensweise
wurden gleiche Mengen Olefingemisch bei 20 °C mit einem Katalysator aus 395 mg (0,53
mMol)Mo(NO)2Cl2(P03)2 (mit # = Phenylrest), die in 5 ml Chlorbenzol vorzulegen sind,
und 2,0 mMol Äthylaluminiumdichlorid (1 m in Cyclohexan) umgesetzt. Dabei wurden
bereits nach 5 Minuten 10,2 Gewichtsprozent Heptacosen erhalten.
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Beispiel 12 Herstellung von Nonacosen-(14) mit homogenen Katalysatoren.
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In der in Beispiel 9 beschriebenen Apparatur und Arbeitsweise wurden
21,7 ml (75 mMol) eines Gemisches von Hexadecen-(1) und Hexadecen-(2), das 48,5
Gewichtsprozent Hexadecen-(2) enthielt, zu 375 mg (0,5 mMol) Mo(NO)2Cl2(P3)2 (mit
= Phenylrest) in 5 ml Chlorbenzol gegeben und anschließend 2,0 mMol Äthylaluminiumdichlorid
(1 m in Cyclohexan) zugesetzt. Dabei wurden bei einer Reaktionstemperatur von 20
C die in Tabelle 2 angegebenen Ergebnisse erhalten.
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Tabelle 2
Reaktionszeit Nonacosen-Gehalt |
[Min] [Gew.-%] |
5 10,2 |
15 10,9 |
60 13,0 |
255 14,6 |
Beispiel 13 Beispiel 12 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß als Katalysatorkomponente
(n-C4Hg)4 s EMo(CO)5Cffl anstelle des Molybdännitrosylphosphinkomplexes verwandt
wurde und daß die Reaktionstemperatur 50 °C betrug. Es wurden nach 15 Minuten 7,3
Gewichtsprozent, nach 60 Minuten 12,5 Gewichtsprozent und nach 255 Minuten 13,4
Gewichtsprozent Nonacosen erhalten.
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Beispiel 14 Herstellung von Nonacosen-(13) mit homogenen Katalysatoren.
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In der in Beispiel 9 beschriebenen Apparatur und Arbeitsweise wurden
9,6 ml (37,5 mMol) Tetradecen-(1) und 12,1 ml (37,5 mMol)
Octadecen-(2)
mit einem Metathesekatalysator umgesetzt, in dem man die Olefine zu 370 mg (0,49
mMol) Mo(NO)2Cl2(P03)2 (mit = Phenyl) in 5 ml Chlorbenzol gab und 2,0 mMol Äthylaluminiumdichlorid
(1 m in Cyclohexan) zusetzte. Es wurden nach 5 Minuten 8,2 Gewichtsprozent, nach
30 Minuten 8,6 Gewichtsprozent und nach 60 Minuten 9,4 Gewichtsprozent Nonacosen
bei einer Reaktionstemperatur von 20 0 erhalten.
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Beispiel 15 Beispiel 14 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß
der Katalysator aus 250 mg (0,49 mMol) (n-C4Hg)4 N+ Mo(CO)5Cl und 2,0 mMol C2M5AlCl2
gebildet wurde. Es wurden bei einer 0 Reaktionstemperatur von 20 0 nach 5 Minuten
0,8 Gewichtsprozent, nach 15 Minuten 1,0 Gewichtsprozent Nonacosen erhalten.
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Beispiel 16 Beispiel 15 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß
bei einer Reaktionstemperatur von 50 °C gearbeitet wurde. Es wurden nach 5 Minuten
1,1 Gewichtsprozent und nach 15 Minuten 2,1 Gewichtsprozent Nonacosen nachgewiesen.
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Beispiel 17 Beispiel 15 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß
als Katalysatorkomponente der analoge Wolframkomplex (n-C4Hg) LW(C0)5C0 ° benutzt
wurde. Es wurden nach 5 Minuten 0,9 Gewichtsprozent Nonacosen erhalten.
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Beispiel 18 Herstellung eines Alkengemisches mit einem homogenen Metathesekatalysator.
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In der in Beispiel 9 beschriebenen Weise wurden 9,0 ml (35,2 mMol)
Tetradecen-(1), 12,5 ml (43,5 mMol) Hexadecen-(1) und -(2)-Gemisch, das 48,5 Gewichtsprozent
Hexadecen-(2) enthielt, und 6,5 ml (20,2 mMol) Octadecen-(2) umgesetzt, indem man
die Olefine zu 295 mg (0,39 mMol) Mo(NO)2Cl2(P03) (mit = Phenylrest) in 10 ml Chlorbenzol
zugab und anschließend 2,0 mMol 02M5A1C1 (1 m in Cyclohexan) zusetzte. Nach 25 2
15 Minuten Reaktionszeit bei 20 OC hatten sich 1,2 Gewichtsprozent Heptacosen und
1,0 Gewichtsprozent Nonacosen, nach 30 Minuten 4,8 Gewichtsprozent Heptacosen und
4,7 Gewichtsprozent Nonacosen gebildet.
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Beispiel 19 Beispiel 18 wurde mit dem Unterschied wiederholt, daß
ein Katalysator aus 0,5 mMol WCl6, 0,5 mMol Äthanol, 0,23 mMol Triphenylphosphin
und 2,0 mm 1 mMol Äthylaluminiumdichlorid verwandt wurde, wobei die aluminiumorganische
Verbindung auch in diesem Fall dem Reaktionsgemisch als letzte Komponente zugesetzt
wurde. Bei einer Reaktionstemperatur von 20 G wurden nach 15 Minuten 8,0 Gewichtsprozent
Heptacosen und 5,8 Gewichtsprozent Nonacosen erhalten.