DE2533181A1 - Verfahren zur herstellung von dichloracetylchlorid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von dichloracetylchloridInfo
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Description
Stauffer Chemical Company f Westport
(Connecticut, USA)
Verfahren zur Herstellung von Dichloracetylchlorid
Für die Herstellung von Dichloracetylchlorid (DCAC) in der flüssigen
Phase wird im allgemeinen Trichloräthylen (TCE) mit Sauerstoff und/oder Luft in Gegenwart einer katalytischen Menge
freien Chlors und eines Chloraktivators, wie kurzwelliges Licht, im allgemeinen Ultraviolett-Licht, unter kräftigem Rühren und
Druck behandelt. Die Potooxidation vom Trichloräthylen ergibt annähernd ein 50 : 50 Gemisch von Dichloracetylchlorid und Trichloräthylenoxid
(TCEO).
Nachdem diese Reaktion im wesentlichen beendet ist, wird das Gemisch von Dichloracetylchlorid und Trichloräthylenoxid einer
exothermen katalytischen Umlagerung des Trichloräthylenoxids zu Dichloracetylchlorid unterworfen. Dies wird durch Zugabe eines
sekundären oder tertiären Aminkatalysators zum Reaktionsgemisch während der Abkühlung bewirkt. Als sekundäres und tertiäres
Amin wurden Dimethylamin, Diäthylamin, Dibutylamin, Trimethylamin,
Triäthylamin, Tributylamin, N-Methylanilin, N,N-Dimethylanilin,
Pyridin, Piperdin, Picoline, Chinoline und deren Mischungen beschrieben. Es ist bekannt, dass bei der Umlagerung
von Trichloräthylenoxid zu Dichloracetylchlorid im wesentlichen quantitative Ausbeuten erhalten werden. Bekannte
Verfahren sind vollständiger in der USA-Patentschrift 3 630 867
beschrieben.
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Bei der Ausführung wurde jedoch gefunden, dass die Herstellung
von Dichloracetylchlorid nach dem oben beschriebenen Verfahren ernsthafte Nachteile aufweist. Da die Umlagerung von
Trichloräthylenoxid zu Dichloracetylchlorid sowohl sehr schnell als auch exotherm verläuft,wirft erstens die Kontrolle der Umlagerungsreaktion,nach
Zugabe der sekundären oder tertiären Amine,während oder gegen Ende der Oxidation von Trichloräthylen
ernsthafte Probleme auf. Zweitens entstehen nach Zugabe der sekundären oder tertiären Amine, welche die Umlagerung von Trichloräthylenoxid
zu Dichloracetylchlorid bewirken, zum Reaktionsgemisch während der Reaktion gefärbte Nebenprodukte, welche
die Farbe des Reaktionsgemisches im Laufe der Reaktion von klar zu leicht gelb-braun bis dunkelbraun oder purpur ändern.
Die Farbe ist selbstverständlich abhängig von der Menge der zugegebenen sekundären oder tertiären Amine«
Sowie die Umlagerungsreaktion von Trichloräthylenoxid zu Dichloracetylchlorid fortschreitet, wird
durch die Erhöhung der Farbintensität die Durchlässigkeit für die Strahlen des ultravioletten Lichtes durch das Reaktionsgemisch
vermindert,wodurch im wesentlichen eine Hemmung der Reaktionsgeschwindigkeit
resultiert, was vom wirtschaftlichen Standpunkt aus nachteilig ist. Nach Beendigung der Reaktion müssen
farbigen Nebenprodukte vor der Verwendung des Dichloracetylchlorids durch Oxidation entfernt werden. Durch die kontinuierliche
Oxidation wird jedoch das Dichloracetylchlorid im Reaktionsgemisch zu unerwünschten Nebenprodukten, wie Phosgen, abgebaut.
Es wurde gefunden, dass die obengenannten Nachteile bei der Umlagerung von Trichloräthylenoxid zu Dichloracetylchlorid im
wesentlichen vermieden werden können, indem man einen vollkommen neuen Katalysator für die Umlagerungsreaktion verwendet.
Dieser Katalysator ist entweder ein primäres oder sekundäres niederes Alkylamid, wobei unter "nieder" Alkylreste mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen verstanden werden. Vorzugsweise verwendet
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man Dialkylformamid als Katalysator, insbesondere Dimethylformamid.
Der Katalysator wird im allgemeinen in einer Menge von etwa 0,001 bis etwa 1,0 ToI.-#, bezogen auf das Trichloräthylen
im Reaktionsgemisch und insbesondere von etwa 0,01 bis etwa 0,10 ToI.-r.% eingesetzt.
Im verbesserten, erfindungsgemässen Terfahren für die Herstellung
von Dichloracetylchlorid durch fotochemische Oxidation von Trichlorethylen zu Dichloracetylchlorid und Trichloräthylenoxid
mit kontinuierlicher Umlagerung des Trichloräthylenoxids zu Dichloracetylchlorid wird Trichloräthylen mit Sauerstoff
oder Luft in Gegenwart von Licht einer katalytischen Menge von freiem Chlor oder Brom und dem obengenannten Amidkatalysator
in flüssiger Phase umgesetzt. Die katalytische Menge von freiem Chlor oder Brom kann etwa 0,1 bis etwa 3,84 Mol.-5?, vorzugsweise
von etwa 0,8 bis etwa 3,84 Mol.-#, bezogen auf den zugegebenen Sauerstoff, betragen, ohne dass eine weitere Chlorierung
des Trichloräthylens bewirkt wird.
Der Amidkatalysator für die Umlagerung des Trichloräthylenoxids zu Dichloracetylchlorid kann in mehreren aliquoten Teilen
am Anfang und verteilt während der oxidativen Reaktion von Trichloräthylen zu Dichloracetylchlorid und Trichloräthylenoxid
in der flüssigen Phase oder kontinuierlich zum Reaktionsgemisch während der chargenweisen Ausführung oder kontinuierlich
mit dem Trichloräthylen während der kontinuierlichen Ausführung zugegeben werden. Durch die Zugabe des Amidkatalysators am
Anfang der Umsetzung und durch die kontinuierliche oder periodische Zugabe zusätzlicher Mengen des Katalysators, wenn dieser
verbraucht wird,.wird die Entstehung von Aethylenoxid im System verhindert und die Reaktionstemperatur sowie die Geschwindigkeit
sind einfach und leicht kontrollierbar. Gleichzeitig entstehen auch keine gefärbten Nebenprodukte im Reak-
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tionsgemisch, da diese kontinuierlich' zu farblosen Nebenprodukten
oxidiert werden.
Die Umsetzung kann bei Temperaturen von etwa 24° bis etwa 100°C,
vorzugsweise von etwa 6o° bis etwa 900C "und insbesondere von
etwa 65° bis etwa 8o°C ausgeführt werden.
Sauerstoff wird vorzugsweise als Op zugegeben, jedoch kann die
Zugabe selbstverständlich auch in Form von Luft erfolgen. Als Chloraktivator wird ultraviolettes Licht bevorzugt.
Bevorzugt wird jene Wellenlänge des ultravioletten Lichtes, welche für die Disassociation von Chlor zu freien Radikalen genügt.
Ueblicherweise sind das die Wellenlängen im Ultravioletten innerhalb des Chlorabsorptionsbandes, die genügen, um das Chlormolekül
zu aktivieren.
Das Produkt des erfindungsgemässen Verfahrens bleibt im wesentlichen während der ganzen Reaktion optisch klar, wodurch bedeutend
höhere Reaktionsgeschwindigkeiten resultieren. Es werden Ausbeuten von annähernd 85 bis 90 #, bezogen auf das verwendete
Trichloräthylen, erhalten.
Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
Die Umsetzungen werden in einem mit Harz ausgekleideten Reaktionsgefäss
von einem Durchmesser von etwa 12 cm, welcher etwa 33 cm hoch mit 2 Y2-Liter Trichloräthylen gefüllt ist.
Das Gefäss war mit einer gesinterten Gaszuführung, einem Rührer, Thermometer und einem Rückflusskühler versehen. Als Lichtquellen
dienten F15T8 Bl Fluoreszenslampen. Die Emmision dieser 15 Watt Lampen hat etwa bei 3OOO Ä die höchste
Intensität. Die Oxidationen wurden durch Durchperlen von Op,
welches 1 Mol.-£ Cl? enthielt, durch die Reaktionsmischung
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bewirkt. Die Oxidationen wurden bei Raumtemperatur begonnen
und nach etwa einer Stunde entstand so viel Wärme, dass Kühlung erforderlich wurde.
In das oben beschriebene ßfefäss wurden 3 624 g Trichloräthylen
gegeben. Der grösste Teil der Oxidation erfolgte bei 70° bis 80°C. Die Oxidation wurde solange fortgesetzt, bis Dichloracetylchlorid
90 % des Gemisches ausmachte. Der Rest war nicht umgesetztes Trichloräthylen. Es wurden 3 570 g Material gewonnen,
welches 3 213 g Dichloracetylchlorid und 357 g Trichloräthylen enthielt. D.h., 3 267 g Trichloräthylen wurden oxidiert
und hätten 3 603 g Dichloracetylchlorid ergeben sollen. Die Ausbeute betrug, berechnet auf das verbrauchte Trichloräthylen,
89,2 % bei einem Umsetzungsgrad von 90 %. Dimethylformamid wurde
während der Oxidation zugegeben, am Anfang der Umsetzung und in gleichen.Mengen während des ganzen Reaktionsablaufes, wodurch
die Bildung von Trichlorathylenoxid verhindert wurde. Gesamthaft wurden 8 ml Dimethylformamid verwendet.
Es wurde nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren gearbeitet,
mit dem Unterschied, dass 3 63I g Trichloräthylen in das Reaktionsgefäss gegeben wurden und dass der grösste Teil der
Oxidation zwischen 60 und 650C stattfand. Es wurden 3 63I g
Material gewonnen, welches 23 % Trichloräthylen und 77 % Dichloracetylchlorid
enthielt. Somit betrug die Ausbeute bei dieser Umsetzung 90,7 %· Am Anfang wurden 5 ml Dimethylformamid
und dann, als die Oxidation zu 44 % erfolgt war, annähernd Y3 ml während einer Stunde zugegeben.
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Claims (8)
- Patentansprücheί !./Verfahren zur Herstellung -von Dichloracetylchlorid, indem ^^^ man Trichloräthylen in flüssiger Phase in Gegenwart katalytischer Mengen von Chlor oder Brom und einem Chloraktivator mit einem sauerstoffhaltigen Gas zu einem Gemisch von Dichloracetylchlorid und Trichloräthylenoxid umsetzt, dieses Gemisch mit einer katalytischen Menge eines Aminkatalysators zur Umlagerung des Trichloräthylenoxids zu Dichloracetylchlorid behandelt, dadurch gekennzeichnet, dass man das Reaktionsgemisch kontinuierlich mit einem primären oder sek. A.lkylam idkatalysator, dessen Alkylrest 1 bis 6 Kohlenstoffatorne enthält, in Berührung bringt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Katalysator Dialkylformamid verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch I3 dadurch gekennzeichnet, dass man als Katalysator Dimethylformamid verwendet.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Amidkatalysator in einer Menge von etwa 0,001 bis etwa 1,0 Vol.-/?, bezogen auf die Menge des zum Reaktionsgemisch gegebenen Trichloräthylens, zugibt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man den Amidkatalysator in einer Menge von etwa 0,01 bis etwa 0,10 Vol.-/?, bezogen auf das dem Reaktionsgemisch zugegebene Trichloräthylen, einsetzt.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass man bei einer Temperatur von etwa 24°C bis etwa 100 C arbeitet.9808/1021
- 7. Verfahren nach Anspruch. 5? dadurch gekennzeichnet 3 dass man bei einer Reaktionstemperatur von etwa 60 C bis etwa 90^C arbeitet.
- 8. Terfahren nach Anspruch 5S dadurch gekennzeichnet, dass man bei einer Temperatur von etwa 65 C bis etwa 80 C arbeitet.609808/1021
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