DE1568547A1 - Verfahren zur Herstellung von Dichloracetylchlorid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DichloracetylchloridInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/58—Preparation of carboxylic acid halides
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Description
FARBWERKE HOECHST AG. Gersthofen, 27.6.19o6
vorm.Meister Lucius & Brtining PB Dr.Mb./Gt.
Ge.
Verfahren zur Hernteilung von Dichloracetylchlorid
Es ist bekannt, reines Trichloräthylen durch Oxydation mit Sauerstoff teilweise zum Dichloracetylchlorid umzusetzen.
Es ist ferner bekannt, daß die Umsetzung über die Stufe des
Trichloräthyienoxyds läuft. Man erhält demnach bei der Trichloräthylen-Oxydation
neben den gasförmigen Nebenprodukten Chlorwasserstoff, Kohlenmonoxyd und Phosgen ein Geraisch aus
Dichloracetylchlorid und Trichloräthylenoxyd, welches aber auch noch mehr oder weniger große Mengen an dem ebenfalls
möglichen Trichloräthylenoxyd-Umlagerungsprodukt Chloral enthalten kann.
In der Deutschen Patentschrift 531 579 ist nun ein Verfahren
beschrieben, wonach der im Oxydationsgemisch enthaltene Trichloräthylenoxyd-Anteil
durch Zugabe entsprechender Katalysatoren entweder in Dichloracetylchlorid oder in Chloral umgelagert
werden kann: Die Verwendung organischer Stickstoffbasen
führt vorzugsweise zum Dichloracetylchlorid, setzt man Metallchloride zu, so entsteht bevorzugt Chloral. Da stets Gemische
anfallen, sind, falls reine Einzelkomponenten benötigt werden, im Anschluß an die Umlagerungsreaktion weitere Operationen zu
deren Trennung erforderlich. Das Verfahren gestaltet eich weiterhin dadurch verhältnismässig aufwendig, daß, wenn in
Richtung auf Dichloracetylchlorid umgelagert werden soll, vor der Umlagerung eine fraktionierte Destillation eingeschaltet
werden muß.
009812/1728 ' ~~
BAD
-Z-
Oe. ysh
Ein weiterer Nachteil aller, bisher bekannter Verfuhren zur
Herstellung von Dichloracetylchloritl durch Oxydation von Trichloräthylen besteht darin, daß man nur von sehr reinem
Trichloräthylen ausgehen kann. In der bereits genannten Patentschrift 531 579 sowie auch in der Deutschen Patentschrift
759 963 wird diese Heinheitsforderung damit begründet,
daß die Anwesenheit von antioxygenen Verunreinigungen, insbesondere aber von Schwermetallsaizen, wobei
bevorzugt Eisen genannt wird, den Reaktionsverlauf ungünstig beeinflusse. So ist es beispielsweise, wie eigene Versuche
ergaben, nicht möglich, für die Herstellung von Dichloracetylchlorid nach den bekannten Verfahren technisches Trichloräthylen,
dessen Eisengehalt im allgemeinen zwischen 5 bis 20 p.p.m. liegt, einzusetzen, da sich bei der Oxydation
in verstärktem Maße gasförmige Zersetzungsprodukte, Chloral sowie ein hochsiedendes, hochchlorierte.s Öl bilden.
Es wurde nun gefunden, daß man für die Herstellung von DichloracetyJchlorid ohne weiteres technisches Trichloräthylen
einsetzen kann und auch das Oxydationsprodukt nicht zu destillieren braucht, wenn man nach dem erfindungsgemaßen
Verfahren, wonach nur geringe Mengen an gasförmigen und praktisch keine flüssigen oder festen Nebenprodukte entstehen,
arbeitet.
Dieses Verfahren betrifft die Herstellung von Dichloracetylchlorid
mit einem Heinheitsgrad von mehr als 98 )ό durch Umsetzung
von Trichloräthylen mit Sauerstoff in flüssiger Phase und unter Bestrahlung mit kurzwelligem Licht und ist
dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation unterbricht, ■;·**»■*
wenn die Summe von Dichloracetylchiorid und Trichloräthylen-irf* *
oxyd 30 bis 90 Gew.',«, vorzugaweise kO bis 70 Gew.'>, beträgt, ?!-w
hierauf dem Heaktionaprodukt 0,0005 bis 0,05 Gewichtsprozent1
(bezogen auf das eingesetzte Trichloräthylen) einer organischer! Stickstoffbase zufügt und sodann bis zu einem Dichloracetylchlorid-Gehalt
von 98 bis 100 i» weiteroxydiert.
009812/1728 BAD ORiGJNAL
Ge. 35*»
Da« nach de« beanspruchten Verfahren hergestelite Dichioracetylchlorid fällt praktisch rein an, so daß eich eine weitere
Destillation erübrigt. Der Chloralgehalt liegt unter 0,05 Oew.'jt
Geringe Mengen an nicht umgesetztem Trichloräthylen können,
falle sich die Notwendigkeit hierfür ergibt, nach Beendigung der Oxydation aus des heiüen Reaktionsprodukt leicht abgetoppt
werden.
AJs Ausgangsntateriul für da» beanspruchte Verfahren dient im
allgemeinen Trichloräthylen technischer Qualität, welche» die
üblichen Stabilisatoren, z.B. Phenole enthalten kann und
welches sweckmäasig vor seiner Verwendung iur Entfernung
eventuell vorhandener, fester Verunreinigungen filtriert wird. Selbstverständlich können auch reinere Produkte ein-'
gesetzt werden, wenngleich ihr Einsatz keinerlei Vorteile bringt.
Unter organischen Stickstoffbanen werden vorzugsweise sekundäre
und tertiäre Amine mit 2 bis 12 C-Atomen in Molekül, z.B. Uimethylamin, Diethylamin, Dihutylamln, Trimethylamin, Trift thylaain, Tri-bütyl.imin, N-Methylanilin, Ν,Ν-Dimethylanilin,
Pyridin, Piperidin, Picoline, Chlnolin oder auch Gemische dieser Amine verstanden, welche in Mengen von 0,0005 bis
0,05 Gew.'/·· insbesondere 0,001 bis 0,005 Gew."te, bezogen
auf die Menge dee eingesetzten Trichloräthylens, verwendet
werden.
Üas Verfahren wird im einzelnen so durchgeführt, dali man die
Oxydation unter den Ubli'chen Bedingungen mit Sauerstoff oder einem sauerstoff hai ti(;en Gas, beispielsweise Luft, bei einer
Temperatur zwischen 15 C und dem Siedepunkt des Trichloräthylens unter Bestrahlung mit kurzwelligem Licht vornimmt,
wobei auch Katalysatoren, wie z.B. Chlor oder Brom, zugegen sein können, und diese abbricht, wenn die Analyse einer
009812/1728
Ge.
Probe zeigt, daß etwa kO bi· 70 Qew.% des Oxydates au·
einer Mischung von Trichloräthylenoxyd und Diohloraoetylchlorid bestehen. Unter gutem Rühren und «weokaäeaigerweiee starker Kühlung wird sodann die Stickstoffbaae *ugefügt, was eine exotherae Reaktion sur Folge hat. Nach
dem Abklingen der Reaktion wird schließlich in bekannter Weise iu Ende oxydiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann drucklos oder unter Druck bzw. partiell unter Druck, sowie diskontinuierlich
als auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Das nach dem beanspruchten Verfahren hergestellte Dichloracetylchlorid ist als Zwischenprodukt vielseitig verwendbar
und kann auf Grund seiner Reinheit grundsätzlich direkt weiterverarbeitet werden.
Die Erfindung wird durch folgendes Beispiel erläutertt
B e.i spielt
Ein emaillierter Behälter alt eine« Fa β sung β versiegen von k m ,
ausgestattet silt Rührer, Stromstörer* Oaseinleitungsrohr, ,
2 Ultraviolett-Lampen sowie zwei Bleikondensatoren, wurde «it
fcOOO kg technisches! TrichloräthyΙ·η gefüllt. Das Trichloräthylen besau einen Eisengehalt von ca. 15 p.p.st. Mach Spektralanalyse waren ferner Spuren von Chrosi, Kupfer, Mangan, Molybdän
und Blei vorhanden. Durch das Trichloräthylen wurden bei 70°C
unter einem Druck von 1 bis 2 atü und unter Bestrahlung sowie unter kräftigest Rühren Sauerstoff in einer Menge von 10 m?
pro Stunde geblasen. Nach einer Reaktionsselt von 50 Stunden
wurde die Oxydation abgebrochen, der Kesselinhalt auf ca, 2Ö°C
abgekühlt und unter kräftigem Rühren und weiterem Kühlen mit 125 t Pyridin versetzt. Die Temperatur dee Oxyffationsproduktes
009812/172·
Ge. 05k
stieg dabei im Laufe von 30 Minuten auf 50 C an und fiel
dann wieder, was anzeigte, daß die Umlagerung dee Trichloräthylenoxyde
beendet war.
Die gaschromatographieche Analyse des Trichloräthylen-Oxydates
vor und nach der Umlagerung ergab folgende Werte.:
nachher
1,18 i» unbekannt
0,21 $>
unbekannt
0,10 i» Chloroform
13,18 # Trichloräthylen
0,00 $ Chloral
0,00 i» Epoxyd
vorher
1,02$ unbekannt >
0,26 # unbekannt
0,11 $> Chloroform
13,18% Trichloräthylen
0,00 $> Chloral
10,18 $ Epoxyd
75,25 # Dichloracetylchlorid 85,33 # Dichloracetylchlorid
Nach erfolgter Umlagerung wurde, nachdem der Kesselinhalt wieder auf 70°C erwärmt worden war, noch 20 Stunden lang
Sauerstoff in einer Menge von 6 m /Stunde eingeblaeen, um
die Oxydation zu beenden. Die Auebeute an Dichloracetylchlorid
betrug 3900 kg, das sind 88,6 $ d.Th. Das Produkt besaß auf Grund der gasehromatographisehen Analyse folgenden
Reinheitsgrad:
0,53 % | ι unbekannt |
0,13 f | ι unbekannt |
0,12 % | ι Chloroform |
0,88 % | Trichloräthylen |
0,00 % | Chloral |
0,27 /» | unbekannt |
98,07 £ | Dichloracetylchlorid |
BAD ORIGINAL
009812/1728
Claims (2)
1. Verfahren xur Herstellung von Dichloracetylchlorld «it
eine« Reinheitsgrad von «ehr al· 98 % durch Umsetzung
von'Trichloräthylen eilt Sauerstoff in flüssiger Phase
und unter Bestrahlung «it kurzwelliges Licht, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation unterbricht· wenn
die Sinne von Dichloracetylchlorid und Trichloräthylenoxyd 30 bis 90 Gew.^1 vorzugsweise kO bis 70 Gew.?»,
beträgt, hierauf den Reaktionsprodukt 0,0005 bis 0,05 Gewichtsprozent (bezogen auf das eingesetzte Trichloräthylen) einer organischen Stickstoffbase zufügt und
sodann bis zu eine« Dichloracetylchlorid-Gehalt von 98
bis 100 io weiteroxydiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
technisches Trichloräthylen eingesetzt wird.
3· Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die als Katalysator eingesetzte Stickstoffbase ein
sekundäres oder tertiäres Anin alt 2 bis 12 Kohlenstoffatomen in Molekül ist.
009812/1728
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