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Lampen- und Dekorationsschirm sowie Verfahren zu dessen Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf einen Lampen- und Dekorationsschirm, der einen die
Außenabmessungen bestimmenden Träger und eine die Trägeraußenseite Uberziehende
lichtdurchlässige Dekorationsschicht aufweist.
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Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Lampen- und Dekorationsschirms.
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Bekannte Lampenschirme dieser Art weisen in der Regel ein gelötetes
Trägergestell auf, das mit einer glatten oder strukturierten, in der Regel bedruckten
Kunststoff-, Papier- oder Textilbespannung versehen ist.
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Die'Außenform dieser bekannten Lampenschirme wird durch das Trägergestell
bestimmt. Die dekorativen Effekte werden regelmaßig durch Druckmotive oder durch
besondere Gestaltung des Trägergestells erreicht. Die Herstellung dieser bekannten
Lampenschirme ist relativ aufwendig,
da sie zum Verlöten des Gestells
insbesondere bei großflächigen Lampenschirmen und zum nachträglichen Bespannen relativ
umfangreicher Handarbeitsvorgänge erforderlich machen. Zudem können dekorative Unterschiede
und individualisierende Lichteffekte nur durch Anderung der Bespannung, der Gestellform
oder des Druckmotivs auf der Bespannung erreicht werden. Für besondere Lichteffekte
bedient man sich nach dem Stande der Technik zudem grundsätzlich anderer Konstruktionen,
z.B. vorgeformter Glas-oder Kunststoffkörper oder verstellbarer Lamellen. Eine Leuchte
dieser Art ist bei entsprechender Größe außerordentlich teuer und aus diesem Grunde
einem besonders exclusiven Kundenkreis vorbehalten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Lampen und Dekorationsschirm
so herzustellen und auszugestalten, daß er ohne beachtlichen baulichen Mehraufwand
in den Anwendungsfällen angepaßten dekorativen Gestaltungsformen bei unterschiedlichen
Leuchteffekten ausführbar ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich der erfindungsgemäße Lampen-
und Dekorationsschirm dadurch aus, daß der Träger aus einem Maschengitter besteht,
das auf der Schirmaußenseite mit einem ausgehärteten Kunststoffschaum, z.B. einem
Einkomponenten-Polyurethanschaum, als Dekorationsschicht belegt ist. Das Maschengitter,
das vorzugsweise aus einem Maschendraht mit einer Maschenweite zwischen 0,4 und
3 cm besteht, ist aufgrund seiner voll mechanisierbaren Herstellung ein relativ
billiges Ausgangsprodukt und ist vor allem auch in allen für Lampenschirme überhaupt
in Betracht kommenden Größen auf dem Markt erhältlich. Es läßt sich bei geeigneter
Materialwahl, so z.B. bei Verwendung des bevorzugten Maschendrahtes, leicht in die
geeignete Form bringen und kann die fUr einen Träger erwUnschten formstabilen Eigenschaften
haben. Im Vergleich zu herkömmlichen Schirmbespannungen ist die auf der Schirmaußenseite
erfindungsgemäß vorgesehene Kunststoffschaumschichi
ein ebenfalls
außerordentlich billiges Material, dessen Gestaltungsmöglichkeiten durch Änderung
der Auftragsstärke bzw. aufgrund der Form des Trägergitters vielfältig variabel
ist. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Schirmbespannungen ist die Kunststoffschaumschicht
völlig unabhängig von der äußeren Form und Gestaltung des Trägers, und es entfallen
die nach Größe und Form des Trägergestells bisher erforderlichen und die Fabrikation
belastenden Zuschnittarbeiten. Es gibt ferner bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Dekorationsschicht keinen Abfall, da beim Aufschäumen des Kunststoffs eben nur soviel
Material verbraucht wird, wie tatsächlich fur den Schirm nach Größe und Form für
erforderlich gehalten wird.
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Um einem Vergilben oder einem Angriff der Kunststoffschicht infolge
Licht- und Sauerstoffeinflusses vorzubeugen, ist in Weiterbildung der Erfindung
vorgesehen, daß die Dekorations schicht zumindest an der Außenseite mit einem lichtdurchlässigen
Stabilisierungsmittel, z.B. einer lichtdurchlässigen Lasur, überzogen ist.
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Besondere Licht- und Dekorationseffekte lassen sich in Weiterbildung
der Erfindung dadurch erreichen, daß die aus ausgehärtetem Kunststoffschaum bestehende
Dekorationsschicht als zumindest teilweise im Maschenbereich durchbrochene, ungleichmäßige
und reliefartige Schicht ausgebildet ist.
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Die reliefartige Struktur wird bereits durch die erfindungs gemäß
vorgesehene Gestaltung des Trägers als Maschengitter erreicht; sie kann auch dadurch
verstärkt werden, daß auf der Schirmaußenseite an bestimmten Stellen Materialanhäufungen
aufgeschäumt werden, die ein besonderes, plastisches Relief an der Schirmaußenwand
erscheinen lassen.
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Wenn der Träger des erfindungsgemäßen Lampenschirms als Maschendraht-Hohlkörper
mit geschlossen umlaufender Wand ausgebildet ist, kann er gleichzeitig als Träger
für die Halterung bzw. Fassung der im Innenraum angeordneten Glühlampen oder Leuchtstoffröhren
dienen, wobei der Schirm mit
eingebauter Lichtquelle eine Leuchtsäule
bildet, die eines herkömmlichen Fußes nicht bedarf. In dieser Ausführungsform kann
die Lichtsäule auf in einer Ebene liegenden Standkanten als Stand- oder Tischleuchte
oder auch unter Verwendung eines geeigneten Gehänges als Hängeleuchte verwendet
werden.
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Anstelle eines aus Maschendraht bestehenden Trägergitters kann auch
beispielsweise eine Kunststoffmatte bzw. ein Kunststoffprofilkörper als Träger vorgesehen
sein.
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Die dekorativen Effekte lassen sich noch dadurch verstärken, daß die
aufgeschäumte Kunststoffschicht entweder geeignet eingefärbt oder eine farbige Lasur
als Stabilisierungsmittel verwendet wird.
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Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren zeichnet sich dadurch aus,
daß auf der Außenseite eines schirmartig vorgeformten Maschengitters oder einer
Seite eines von einer Rolle abgezogenen Maschengitterabschnitts eine Kunststoffschicht
ungleichmäßig und/oder durchbrochen aufgeschäumt wird und daß die Kunststoffschicht
nach ihrem Aushärten bzw. Trocknen wenigstens auf der Außenseite des in die Schirmgitterform
gebrachten Maschengitters mit einer dünnen, durchscheinenden Stabilisierungsschicht,
z.B.
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einer durchsichtigen Lasur überzogen wird.
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In Weiterbildung dieses Verfahrens wird vorgeschlagen, daß ein Maschendrahtabschnitt
zunächst durch Spannen über eine Negativform in die Schirm form gebracht und an
den Verbindungsstellen verlötet oder geheftet wird, und daß die Kunststoffschicht
danach aufgeschäumt und in situ ausgehärtet bzw. getrocknet wird.
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Alternativ kann ein Maschendrahtabschnitt nach dem Abziehen von einer
Vorratsrolle zunächst durch Aufschäumen
einseitig mit der Kunststoffschicht
überzogen und danach derart in die vorgesehene Schirmform gebracht werden, daß die
Kunststoffschicht außen liegt.
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Zur Herstellung einer Stand- oder Hängeleuchte mit im wesentlichem
rundem Querschnitt ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch weitergebildet, daß
ein rechteckiger Maschendrahtabschnitt mit einer Maschenweite von 0,4 bis 3 cm von
einer Vorratsrolle abgezogen, in der geeigneten Länge abgeschnitten, zu einem geschlossenen
Zylinder umgerollt und an zwei entgegengesetzten Kanten verlötet oder zusammengeheftet
wird und daß danach ein Einkomponenten-Polyurethanschaum aufgespritzt wird. Dabei
können zur Verstärkung des Außenprofils des Schirms unterschiedliche Schaummengen
pro Flächeneinheit aufgebracht werden.
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Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß Kunststoff
auf einen Formkörper aufgeschäumt und in situ ausgehärtet bzw. getrocknet wird und
daß der Formkörper danach von der Kunststoffschicht entfernt wird.
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Der ausgehärtete Kunststoff ist bei geeigneter Dicke ausreichend
formstabil, um sogar den bevorzugt vorgesehenen Träger überflüssig zu machen. Der
nach diesem Verfahren hergestellte Schirm ist außergewöhnlich billig, kann jedoch
bei Ausbildung als Hohlkörper nur durch Änderung der pro Flächeneinheit aufgeschäumten
Kunststoffmengen bezüglich seines Außenprofils variiert werden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Schemaansicht auf ein
Ausführungsbeispiel des neuen Lampen- und Dekorationsschirms in verschiedenen Herstellungsstufen;
Fig.
2 eine vergrößerte Schnittansicht in Richtung der Pfeile II-II in Fig. 1 auf einen
Abschnitt des fertigen Schirms; und Fig. 3 eine Draufsicht auf einen zu einer Standleuchte
ergänzten und mit einer Lichtquelle ausgestatteten Lampen- und Dekorationsschirm
der in Fig. 1 gezeigten Bauart.
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In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Lampen-und Dekorationsschirms
in von oben nach unten aufeinanderfolgenden Herstellungsstufen dargestellt. Der
als Ganzer mit 1 bezeichnete Schirm weist ein Träger gitter 10 in Form eines Maschendrahtes
mit einer Maschenweite von ca. 1 cm auf. Der Maschendraht, der bei der Herstellung
von einer Vorratsrolle in der gebrauchten Länge abgeschnitten werden kann, läßt
sich bei der Bearbeitung und Formgebung beliebig und ggf. sogar bleibend verformen.
Der Draht hat ausreichende Formstabilität, um selbst einer an sich nicht formstabilen
Dekorationsschicht ausreichend Halt zu geben.
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Der für den in Fig. 1 dargestellten Lampen- und Dekorationsschirm
benötigte Maschendraht wird in Form eines rechteckigen Maschendrahtabschnitts von
einer Vorratsrolle abgezogen und abgeschnitten. Der Maschendrahtabschnitt wird ggf.
auf einer Negativform, im vorliegenden Fall auf einem Formzylinder, zu einem geraden
Hohlzylinderkörper umgebogen und die in Fig. 1 (oben offene) Verbindungsnaht 11
durch Verlöten, Abbinden oder Heften hergestellt.
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Auf den in die vorgesehene Form des Lampen- und Dekorationsschirms
1 gebrachten Maschendrahtträger (Abschnitt A) wird eine Dekorationsschiqht aus einem
Einkomponenten-Polyurethan-Wie schaum aufgeschäumt. im Abschnitt B des in Fig. 1
dargestellten Lampen- und Dekorationsschirms zu erkennen ist, überzieht der Polyurethanschaum
das Maschendrahtgitter vollständig, wobei die Maschen zumindest teilweise durch
den Schaumüberzug geschlossen werden. Der Maschendrahtträger bestimmt auf diese
Weise nicht nur die generelle Form des Lampenschirms, sondern zeichnet überdies
eine von außen
deutlich erkennbare Grundstruktur der von dem Kunststoffschaum
gebildeten Dekorationsschicht 12. Zur Verstärkung dieses Grundprofils und zur Hervorhebung
eines unregelmäßigen Reliefs an der Schirmaußenseite können an beliebigen Stellen
Kunststoffanhäufungen 13 vorgesehen werden, die die Maschenöffnungen 14 vollständig
schließen und durch entsprechend starke Erhöhung der pro Flächeneinheit auf das
Träger gitter 10 aufgeschäumten Kunststoffmenge hergestellt werden können. Das unregelmäßige
Profil der Dekorationsschicht 12 läßt sich jedoch auch durch mehrlagige Auf schäumung
der Dekorationsschicht erreichen.
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Im Abschnitt C des in Fig. 1 dargestellten Lampen- und Dekorationsschirms
1 ist in einem späteren Verfahrensschritt, der regelmäßig nach dem Aushärten des
aufgeschäumten Kunststoffs durchgeführt wird, eine durchscheinende Stabilisierungsschicht
15 in Form einer lichtdurchlässigen Lasur aufgebracht. Die Stabilisierungsschicht,
die aus einem mit dem verwendeten Kunststoffschaum verträglichen und vorzugsweise
luftundurchlässigen Material besteht, schützt die Dekorationsschicht 12 vor chemischen,
physikalischen und mechanischen Beschädigungen.
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Aus dem Teilschnitt gemäß Fig. 2 ist der zuvor beschriebene Aufbau
des in Fig. 1 dargestellten Lampen- und Dekorationsschirms deutlicher erkennbar.
Die Maschen des Trägergitters 10 sind von außen mit der Schicht 12 aus verschäumtem
Kunststoff vollständig überzogen. Dabei bleiben die Maschenöffnungen 14 je nach
pro Flächeneinheit auf geschäumter Kunststoffmenge teilweise offen, teilweise sind
sie jedoch von der Kunststoffschicht 12 vollständig geschlossen. Die Kunststoffschicht
12 ist außen mit der Stabilisierungsschicht 15 vollständig überzogen. Unter Umständen
kann es zweckmäßig sein, auch die Innenseite des im beschriebenen Ausführungsbeispiel
als zylindrischer Hohlkörper ausgebildeten Lampen und Dekorationsschirms 1 mit der
Stabilisierungsschicht 15 zu überziehen. Aufgrund der unregelmäßigen Anordnungen
der freibleibenden Maschenöffnungen 14 sowie deren ebenfalls unregelmäßigen Öffnungsquerschnitte.
werden
vielfältige und interessante Lichteffekte erreicht, wenn der in Fig. 1 dargestellte
Lampen- und Dekorationsschirm von einer Lichtquelle innen beleuchtet wird. Aufgrund
seiner interessant wirkenden, reliefartigen Außengestaltung wirkt der Schirm 1 zusätzlich
auch ohne Beleuchtung als Dekorationsmittel, das farblich zur Umgebung abgestimmt
oder kontrastiert werden kann. Aufgrund des einfachen Aufbaus des Trägergitters
10 ist die prinzipielle Außenform des Schirms vielfach variierbar; die Dekorationsschicht
12 ist von der Form und Struktur des Trägergitters 10 völlig unabhängig an beliebigen
Stellen mit beliebigen Stärken auftragbar.
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In Fig. 3 ist eine Draufsicht auf den als fußlose Standleuchte ausgebildeten
Schirm 1 dargestellt. Das aus Maschendraht gebildete Träger gitter 10 ist aufgrund
seiner Formstabilität zum Anschluß einer Lampenhalterung 20 geeignet.
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An der Lampenhalterung 20 ist eine Fassung 21 für eine im dargestellten
Ausführungsbeispiel vorgesehene kopfverspiegelte Lampe 22 angebracht. Bei Kopfverspiegelung'der
Lampe ist etwa die eine Hälfte des Schirms 1 von direkter Lichtstrahlung abgeschirmt
und wird nur von reflektiertem Licht bestrahlt (Schattenhälfte). Auf die gegenüberliegende
Hälfte des Lampenschirms 1 fällt dagegen das Licht der Lichtquelle 22 direkt, so
daß diese Seite wesentlich intensiver beleuchtet und durchstrahlt wird.
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Der beschriebene Lampen- und Dekorationsschirm kann, wie oben erwähnt,
beliebige Querschnittsform und Abmessungen haben, da die durch aufgeschäumten Kunststoff,
vorzugsweise Einkomponenten-Polyurethanschaum gebildete Dekorationsschicht auf allen
Trägerformen angebracht werden kann. So lassen sich beispielsweise dekorative Leuchtwände,
mehrgliedrige Leuchtengehänge, Leuchtsäulen beliebiger Querschnittsform usw. mit
prinzipiell den gleichen Mitteln realisieren.