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Schalen- oder kuppelförmiger Hohlkörper, insbesondere Lampenschirm
Es ist bekannt, nahtlose, schalen- oder kuppelförmige Hohlkörper, insbesondere Lampenschirme,
in der Weise herzustellen, daß eine zusammenhängende Gewebebahn faltenlos über eine
der gewünschten Hohlkörperform entsprechende gewölbte Modellform gespannt und dann
durch Tränken mit einer geeigneten Flüssigkeit gehärtet wird. Indem man zwei oder
mehr Stoffbahnen in dieser Weise übereinander schichtet, wobei sich die Fäden der
einzelnen Gewebebahnen miteinander kreuzen, kann man auf diese Weise einen mehrschichtigen
Hohlkörper herstellen, der z. B. als Lampenschirm Verwendung finden kann. Jede einzelne
Schicht bzw. der fertige Körper wird zweckmäßig mit einem überzug aus Lack, Firnis
o. dgl. versehen. Als Modellform verwendet man Formkörper aus Holz, Gips oder ähnlichem
Werkstoff, wobei man in diesem Falle die Oberfläche des Formkörpers mit einer Wachsschicht
überziehen muß, um das Ablösen des fertigen Hohlkörpers von der Form zu erleichtern
bzw. zu ermöglichen. Man kann aber auch Modellformen aus Paraffin o. dgl. verwenden.
Bekannt ist auch die Benutzung von Modellformen, die aus einem feinmaschigen Drahtnetz
bestehen. Solche Formkörper sind aber bisher nur in dem Fall angewendet worden,
in welchem zur Herstellung des Hohlkörpers eine flüssige Masse benutzt werden sollte,
.die man auf der Oberfläche des Drahtnetzes absitzen und zu einer festen Masse erhärten
ließ.
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Die Erfindung geht von dem erstgenannten einfacheren und billigeren
Verfahren aus, bei welchem der Hohlkörper aus Gewebebahnen hergestellt wird, die
über eine der gewünschten Hohlkörperform entsprechende gewölbte Form faltenlos gespannt
und durch Tränkung mit einer geeigneten Flüssigkeit gehärtet werden.
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Das Neue besteht in der Verwendung einer Modellform, die mit strahlenförmig
vom Scheitel ausgehenden oder bzw. und den Scheitel umschließenden ringförmigen
Rippen versehen ist. Vorzugsweise wird eine Modellform verwendet, die aus Formdraht
hergestellt
ist, wobei die Drähte strahlenförmig vom Scheitel des
Gestelles ausgehen oder bzw. und Ringe bilden, die den Scheitel umgeben.
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Der Vorteil der Verwendung solcher Dräht-: Bestelle als Spannform
für die zur Her-Stellung des Hohlkörpers benutzten Stöff@..' bahnen liegt zunächst
in der außerordentlichen Verbilligung, da solche Drahtgestelle sehr viel schneller
und leichter herzustellen sind als massive Formen. Es tritt aber auch insofern eine
neue technische Wirkung auf, als durch die starke Spannwirkung des Härtemittels
sich der Stoff von Drahtbogen zu Drahtbogen nach innen wölbt und die Stellen, an
denen sich die Drähte des Gestelles befinden, sich als Rippen abzeichnen. Diese
Rippen haben außer der Zierwirkung noch den bedeutenden technischen Vorteil, daß
sie den Hohlkörper wirksam versteifen. Das Einwölben der aufgespannten Stoffbahn
und das Abzeichnen der Rippen läßt sich auch dann erreichen, wenn man eine massive
Modellform verwendet, die mit entsprechend verlaufenden Rippen versehen ist. Man
kann hierfür eine Modellform benutzen, die mit auswechselbaren Rippen versehen ist,
so daß man die verschiedenartigsten Schirmformen herstellen kann. Die Rippen müssen
dabei so hoch sein, daß die aufgespannte Stoffbahn sich zwischen den Rippen genügend
tief nach innen wölben kann.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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F ig. i zeigt eine Draufsicht auf eine Stoffbahn, wie sie bei dem
Verfahren gemäß der Erfindung benutzt wird.
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Fig. a zeigt im Aufriß eine Drahtgestellform und das Aufspannen der
Stoffbahn auf diese Form.
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Fig.3 zeigt im Schaubild eine Ansicht eines Lampenschirmes in Kuppelform
gemäß der Erfindung.
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Fig.3a zeigt eine Draufsicht auf denselben Lampenschirm im Querschnitt
auf halber Höhe.
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Fig. 3b gibt im Schaubild eine Lampe mit einem Schirm gemäß der Erfindung
wieder. Fig. q. zeigt eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform der Modellform
gemäß der Erfindung.
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Fig. 5 ist ein Schnitt durch die in Fig. 4 dargestellte Modellform.
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Bei der in Fig. i bis 3 veranschaulichten Ausführungsform des Verfahrens
gemäß der Erfindung wird eine aus Formdraht bestehende Modellform benutzt. Es handelt
sich um die Herstellung eines kuppelförmigen Lampenschirmes. Die Modellform besteht
aus einem Drahtring 6 und einer Scheitelkappe 7. Beide Teile sind mit Hilfe von
mehreren Drähten 8 miteinander verbunden. Jeder Draht 8 besitzt die Form einer Erzeugenden
der gewünschten Kuppelform. Jeder der genannten Drähte besitzt zweckmäßig kreisförmigen
Querschnitt. Man kann aber auch Drähte verwenden, die einen anderen Quer-=schnitt
haben. 9 und io sind Ringe, die auf der Unterseite der Drähte 8 angeordnet und mit
-diesen fest verbunden, z. B. verschweißt, sind. Die Drähte 9 und io dienen lediglich
zur Versteifung der Modellform, wirken also in diesem Falle bei. der Formgebung
des herzustellenden Lampenschirmes nicht mit. Die Drahtringe 9 und io können auch
aus Platten bestehen.
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Auf dieses Drahtgestell wird nun eine Stoffbahn i i von oben her aufgespannt.
Die Stoffbahn ii besitzt vorzugsweise Kreisform, man kann aber auch jede andere
Foren benutzen. In Fig. a ist mit gestrichelten Linien dargestellt, welche Gestalt
die Gewebebahn i i erhält, nachdem sie auf die Modellform aufgespannt ist. Man kann
zwei oder mehr Stoffbahnen in der geschilderten Weise aufspannen, wobei man zweckmäßig
die Stoffbahnen so auflegt, daß die Hauptfädenriehtungen sich kreuzen. Die Stoffbahnen
werden dann mit einer geeigneten Flüssigkeit getränkt, die sowohl eine Versteifung
als auch eine Verbindung der einzelnen aufeinanderliegenden Stoffbahnen untereinander
herstellt. Durch die starke Spannwirkung des Härtemittels wölbt sich nun der Stoff
zwischen den Drahtbogen 8 nach innen und die Stellen, an denen sich die Drahtbögen
8 befinden, zeichnen sich auf der Außenseite des fertigen Schirmes als Rippen, auf
der Innenseite als entsprechende Vertiefungen ab.
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Nachdem die Härtung der aufgespannten Stoffbahn beendet ist, kann
man die fertige Rohform des Lampenschirmes von dem Drahtgestell abheben und erhält
dann einen Körper, wie er in Fig. 3 dargestellt ist. Man sieht, daß dieser lediglich
aus einer Stoffbahn oder mehreren Stoffbahnen bestehende Lampenschirm auf der Außenseite
mit Rippen i2 und auf der Innenseite mit entsprechenden Vertiefungen 13 versehen
ist, die die Stoffbahn versteifen und verzieren. Die zwischen den Rippen i-> liegenden
Teile des Lampenschirmes sind nach innen gewölbt, wie der in Fig.3a dargestellte
Querschnitt erkennen läßt.
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Man kann nun auch die Drahtringe g und io auf der Oberseite der Drahtbögen
8 anordnen; dann drücken sich auch diese Drahtbögen in die aufgespannte Stoffbahn
i i ein und erzeugen dort ringförmige Rippen, die um die Mittelachse des Hohlkörpers
herumlaufen. Schließlich ist es auch möglich, ein Draht-
Bestell
zu verwenden, dessen formgebende Teile nur aus Drahtringen entsprechend den Ringeng
und io bestehen. In diesem Falle dienen die Drahtbögen 8 lediglich zur Verbindung
der einzelnen formgebenden Drahtringe, nicht aber der Formgebung.
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Zweckmäßig wählt man die Stoffbahn i i so groß, daß sie nach dem Aufspannen
auf das Drahtgestell ein mehr oder weniger langes Stück über den Drahtring 6 nach
unten hinausragt. Man kann dann diesen hervorstehenden Teil um den Drahtring 6 herumlegen,
so daß sich auch der Drahtring 6 als ringsum laufende Rippe in der Stoffbahn abzeichnet.
Nach dem Abheben des Lampenschirmes von der Modellform kann man den vorstehenden
Rand nach innen umschlagen und dort z. B. mit Hilfe eines Klebemittels befestigen.
Dabei kann man einen Reifen aus Draht o. dgl. einlegen, um auf. diese Weise den
Rand der Kuppel bzw. Schale zu versteifen.
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Bei der in Fig: 4 und 5 dargestellten Modellform handelt es sich um
eine solche, die mit auswechselbaren Rippen versehen ist. Sie besteht aus dem Grundkörper
14 und den auswechselbar mit diesem Körper verbundenen Rippen 15. Die Rippen
15 bestehen aus entsprechend geformten Platten, deren Wandstärke sich danach richtet,,
welche Breite die gewünschten Rippen haben sollen, die sich auf dein Lampenschirm
bei seiner Herstellung abzeichnen. Naturgemäß können statt der Rippenplatten 15
auch Rippen in Form von Bügeln aus Runddraht, Flachdraht oder sonstigem Formdraht
benutzt werden. Die Rippen 15 brauchen nicht geradlinig zu verlaufen, sie können
;auch beliebige, @eilifache oder mehrfache Krümmungen aufweisen. Ebenso braucht
man die Rippen nicht radial anzuordnen. Man kann auch bei der in Fig. 4 und 5 dargestellten
Modellform Rippen verwenden, welche die Form von Ringen o. dgl. haben. Es empfiehlt
sich nur, die Rippen so hoch zu machen, daß sich die Stoffbahn i i unter der Spannwirkung,
die durch das Härtemittel erzeugt wird, frei nach innen einwölben kann.