DE2530584A1 - Desinfizierende mittel auf basis von quartaeren ammoniumverbindungen - Google Patents
Desinfizierende mittel auf basis von quartaeren ammoniumverbindungenInfo
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Description
Henkel &Cie GmbH
4000 Düsseldorf, den 4. J. I975 Patentabteilung
Henkelstraße 67 Dr. Ar/Sr
Patentanmeldung D 5089
"Desinfizierende Mittel auf Basis von quartären Ammoniumverbindungen"
Gegenstand der Erfindung sind desinfizierende Mittel für Spritz- und Sprühverfahren auf Basis von quartären Ammoniumverbindungen,
die besonders wirksame Schauminhibitoren enthalten. Desinfizierende Mittel auf Basis von quartären Ammoniumverbindungen
haben sich in den Betrieben der Ernährungswirtschaft, vorzugsweise in Getränkebetrieben, bei der Desinfektion sowie
gegebenenfalls Reinigung von festen Metalloberflächen gut bewährt.
Der Nachteil dieser Produkte besteht in der starken Schaumentwicklung,
wenn die festen Oberflächen mittels Nieder- oder Hochdruckpumpen über Sprühgeräte oder fest in die zu behandelnden
Behälter eingebaute Sprühköpfe beaufschlagt werden. Das Schäumen dieser quartäre Ammoniumverbindung enthaltenden Produkte führt
dazu, daß die Pumpen der Spritzeinrichtung Luft ziehen oder bei der vollautomatisch gesteuerten Desinfektion keine exakte
Phasentrennung durch die in den Reinigungs-, Desinfektionsund Spülkreislauf eingebauten Leitfähigkeitsmeßelektroden erfolgt.
Es wurde nun gefunden, daß man die desinfizierenden Mittel für Spritz- und Sprühverfahren auf Basis von quartären
Ammoniumverbindungen wesentlich verbessern kann, wenn diese einen Gehalt an Estern der Laurinsäure mit niederen aliphatischen
Alkoholen als Schauminhibitoren enthalten. Als niedermolekulare aliphatische Alkohole kommen Methanol, Äthanol, Propanol,
Isopropanol und Butanol in Betracht. Vorzugsweise haben sich Laurinsäure^-Isopropylester sowie Laurinsäure-Äthylester als geeignet
erwiesen. Man erhält mit diesen Zusätzen die geringsten Schaumvolumina, wenn die entsprechenden Produkte auf starre
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Blatt 2 Ζ"Γ Patentanmeldung D 5O89
Oberflächen gespritzt oder in geeigneten Schaumschlagapparaten getestet werden. Die zur Anwendung gelangenden Mengen an Estern
der La urinsäure mit niederen aliphatischen Alkoholen (C1 - C2^)
liegen zwischen 0,1 - 10 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt
der Gesamtkombination, und richten sich nach dem Schaumverhalten des desinfizierenden Mittels.
Als quartäre Ammoniumverbindungen kommen in Betracht Verbindungen der allgemeinen Formeln:
(D
X oder
(II)
worin R1 einen organischen Rest mit 8 bis 20 Kohlenstoffatomen,
R2 und R, Alkylreste mit jeweils 1 bis J5 Kohlenstoffatomen,
R^ einen Alkylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder eine
Aralkylgruppe, die gegebenenfalls substituiert ist, und X ein Anion bedeuten.
Der organische Rest R1 besteht vorzugsweise aus einem aliphatischen
Rest in Form eines Alkylrestes bzw. eines durch Heteroatome wie Sauerstoff oder Stickstoff unterbrochenen Alkylrests
oder aus einem aliphatisch - aromatischen Rest. Bei den zuletzt genannten Verbindungen ist im allgemeinen der aliphatlsche Rest
609883/1042
Blatt 3 zur Patentanmeldung D 5089 Patentabteilung
am quartären Stickstoffatom durch Heteroatome wie Sauerstoff
oder Stickstoff oder durch eine Phenoxygruppe unterbrochen.
Sofern der Rest R2, eine Aralkylgruppe darstellt, kann der
aromatische Ring substituiert sein, insbesondere durch ChIort Brom und niedere AIky!gruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
Von den in Betracht kommenden quartären Ammoniumverbindungen sind insbesondere die nachstehenden zu nennen:
Diäthyl-dodecyl-benzyl-ammoniumchlorid Dimethyl-octadecyl-dimethylbenzyl-ammoniumchlorid.
Dime thy l-didecyl-ammoniurnchlorid
Dimethyl-didoaecyl-ammoniumchlorid
Trimethyl-tetradecylammoniumehlorid
Benzyl-dimethyl-alkyl-CC-^-C^g]-ammoniumchlorid
Dichlorbenzyl-dimethyl-dodecyl-amraoni-umchlorid
Cetylpyridiniumchlorid
Getylpyridiniunibromia
Cety1-tri me thy I -amriOniumchlor id
Laurylpyridiniumcblorid
Laurylpyridiniumbisulfat
Benzyl -dodecyi-dl-( ß-oxyäthyl) -ammoniumchlor id
D ο decylOenzyl-trimethyl-amraoniumchlorid
n-Alkyl-dimethyl-benzyl-ammoniumchlorid (Alkylrest;
40 £ Ct2,: 50 % C14, 10 Ji C16)
Laury1-di methy1-äthy1-ammoniumäthy1sulfat
n-Alkyl-dimethyl-(l-naphthylmethyl)-ammoniumchlorid
(Alkylrest:: 98 % C12, 2 % C^
CetyMimethylbenzylammoniumchlorid Lauryldimeth.ylbenz.ylamTnoniumchlorid
60 988 3/TO 42 -4-
Blatt 4 zur Patentanmeldung D 5O89
oder Verbindungen der folgenden Formeln:
Henkel &ae GmbH
R-rCH2-CH2-N(CH^) ^
Cl
CH, CH
wobei R = CH^-C-CH9-C-
* ! · CH, CH,
- OCH2-CH2O-
(p-Diisobutylphenoxy-äthoxy-äthyl--dimethyl-benzyl·
ammoniumchloridmönohydrat; 'T ....
BrO-
(Dime'thyl-dodecyl-(ß-phenoxyäthyl) -ammoniumbromat)
R-
CH-
Cl'
R = Alkylrest C9-C15
(Alkyl-tolylmethyl-trimethyl-ammoniumchlorid)
(Alkyl-tolylmethyl-trimethyl-ammoniumchlorid)
f-
CH,-(CHO) U0-CH0-NH-CO-CH0-N --
'2MO
CH-
(Dodecyl-carbamyl-methyl-benzyl-dimethyl-ammoniurnchlorid)
C12H25
CH9- CH9 - OH
N -CH2-CH2-CH2
- OH
Cl'
€09-883/ 1
-5-
Blatt 5 zur Patentanmeldung D
Henkel &Cie GmbH
Patentabteilung
Schließlich kommen als quartäre desinfizierende Ammoniumverbindungen
auch solche in Betracht, bei denen die Alkylgruppen durch Stickstoffatome unterbrochen sind, die weitere
quartäre Ammoniumgruppen bilden. Aus dieser Gruppe sind besonders die quartären Verbindungen der nachstehenden Formeln
zu nennen:
(OH)2 (OH)2
CH, I ->
CH,
HO-CH-CHp-N(CHp )p-N-CH9 -CH-OH
1 I I
CH5 CH5
CH5 CH5
CH,
CH,
(OH),
(OH),
(OH),
-6-
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Henkel &Cie GmbH
Blatt 6 zur Patentanmeldung D 50&9 Patentabteilung
Gewünschtenfalls können ein oder auch mehrere der genannten
quartären Ammoniumverbindungen Anwendung finden. Dabei werden
bei Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel in wäßrigen Lösungen Konzentrationen von 0,01 g/l bis 1 g/l, vorzugsweise 0,05 bis
0,2 g/l verwendet.
In manchen Fällen ist es zweckmäßig, die Abhängigkeit der Wirksamkeit
der quartären Ammoniumverbindung von der Wasserhärte durch Beigabe geeigneter Komplexbildner aufzufangen. Als derartige
Zusatzstoffe kommen somit Phosphate, insbesondere Polymerphosphate
sowie Phosphonsäuren wie beispielsweise Aminotrimethylenphosphonsäure, Hydroxyäthan-1,1-diphosphonsäure und
.2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure sowie A'thylendiamintetraphosphonsäure
in Betracht. Ebenfalls können Anwendung finden Aminopolycarbonsäuren wie Nitrilotriessigsäure und A'thylendiamintetraessigsäure.
Anstelle der genannten Säuren können auch die entsprechenden wasserlöslichen Alkalisalze wie insbesondere
Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze Anwendung finden.
Der Anteil an Komplexbildnern der genannten Art kann bei den desinfizierenden Mitteln in erheblichem Umfang schwanken. Bei
alkalischen Produkten kommen Zusätze zwischen 1 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf den Peststoffgehalt der Gesamtkomposition, in Betracht. Bei schwach alkalischen bzw. neutralen oder auch
sauren Produkten werden im allgemeinen Mengen unter 10 %, vorzugsweise unter 5 %>
verwendet.
Die desinfizierenden Mittel können sauer, alkalisch oder neutral sein. Demgemäß können sie Zusätze an Säuren wie insbesondere
Phosphorsäure enthalten. Bei alkalisch eingestellten, desinfizierenden
Mitteln kommen Zusätze wie NaOH, KaOH, Soda, Pottasche und gegebenenfalls auch Alkalisilikate in Betracht. Die desinfizierenden
Mittel können als Fest- oder Flüssigprodukte hergestellt werden. In letzterem Falle kann es vorteilhaft sein,
weiterhin einen Zusatz an LösungsVermittlern wie niedere
Alkohole oder Alkylpolyglykoläther zuzusetzen.
609883/1042
-7-
Henkel &Cie GmbH
Blatt 7 zur Patentanmeldung D fiO$9 Patentabteilung
Die Versuche wurden wie folgt durchgeführt:
,Testapparatur: Schäumschlagapparatur nach Götte (DIN 539o2)
Produktkonzentration und -Temperatur: 0,5 % in destilliertem Wasser bei 20° C
Produktzusammensetzung:
7,5 %
1,0 % Laurinsäureisopropylester (a)
30,0 % Phosphorsäure (100 %) 2,0 % Alkylpolyglykoläther (Lösungsvermittler)
1,5 % Aminotrimethylenphosphonsäure 58,0 % Wasser
Schaumvolumen der 0,5#igen Lösung des Produktes:
ohne Ester-Zusatz:>900 ml v
mit Ester-Zusatz: (a) 35 ml
zum Vergleich bei Zusatz von Dekansäure- bzw. Myristinsäureisopropylester
anstelle von (a) 120 bzw, 200 ml
Arbeitsweise wie Beispiel 1, Jedoch Zusammensetzung des
Desinfektionsmittels
1,5 % Alkyl(CLg-C-iii Jdimethyldichlorbenzylammoniumchlorid
1,5 % Alkyl(C,2-c 12|.)diraethylbenzylammoniumchlorid
3,0 % pyrogene Kieselsäure 30,0 % Natriumtripolyphosphat
50,0 % Soda (calc.) 12,0 % Natriumsulfat
2,0 % Laurinsäureäthylester
Schaumwerte der O,5$igen Lösung des Produktes:
ohne Ester-Zusatz: ^ 900 nl mit Ester-Zusatz: 25 ml
609883/10
Henkel &Cie GmbH
Blatt 8 zur Patentanmeldung D .Γ)0&9 Patentabteilung
Arbeitsweise wie Beispiel 2, jedoch unter Verwendung eines flüssigen Desinfektionsmittels der Zusammensetzung:
2,5 % Alkyldimethylbenzylammoniumchlorid 10,0 % Kaliumtripolyphosphat
5,0 % nichtionogenes Netzmittel
1,0 % Laurinsäuremethylester
10,0 % Äthylalkohol 71,5 % destilliertes Wasser
Schaumwerte der 0,l$igen Lösung des Produktes: ohne Ester-Zusatz:
>900 ml mit Ester-Zusatz: 50 ml
Arbeitsweise wie Beispiel 5, jedoch unter Verwendung eines
neutralen, flüssigen Desinfektionsmittels der Zusammensetzung:
10,0 % Cetyltrimethylammoniumchlorid 20,0 % Laurylpyridiniumchlorid
50,0 % Alkylalkohol
.6,0 % Laurinsäureisopropylester ,0 % destilliertes Wasser
Schaumwerte der 0,2$igen Lösung des Produktes: ohne Ester-Zusatz:
> 900 ml mit Ester-Zusatz: 30 ml
609883/1042
Claims (1)
- Henkel &Cie GmbHBlatt Q zur Patentanmeldung D ^O8'J PatentabteilungPatentanspruchDesinfizierende Mittel für Spritz- und Sprühverfahren auf Basis von quartären Ammoniumverbindungen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Estern der Laurinsäure mit niederen aliphatischen Alkoholen als Schauminhibitoren.609883/1042
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