DE253016C - - Google Patents

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DE253016C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05BSEWING
    • D05B1/00General types of sewing apparatus or machines without mechanism for lateral movement of the needle or the work or both
    • D05B1/24General types of sewing apparatus or machines without mechanism for lateral movement of the needle or the work or both for making blind-stitch seams
    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05DINDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBCLASSES D05B AND D05C, RELATING TO SEWING, EMBROIDERING AND TUFTING
    • D05D2303/00Applied objects or articles
    • D05D2303/08Cordage
    • DTEXTILES; PAPER
    • D10INDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBLASSES OF SECTION D, RELATING TO TEXTILES
    • D10BINDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBLASSES OF SECTION D, RELATING TO TEXTILES
    • D10B2501/00Wearing apparel
    • D10B2501/06Details of garments
    • D10B2501/062Buttonholes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVI 253016 -KLASSE 52β. GRUPPE.9.
•V.St.A.
Blindstichnähmaschine. Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Januar 1911 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft Blindstichnähmaschinen und bezweckt, die allgemeine Bauart und Wirkungsweise derartiger Maschinen zu verbessern und zu vereinfachen, so daß die Maschine mit besonders hoher Geschwindigkeit betrieben werden kann.
Ein wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die wirksamen Teile der Ma-
. schine soweit als möglich in dem Gehäuse der
to Maschine untergebracht sind, so daß keine Gefahr vorhanden ist, daß das Werkstück mit den sich umdrehenden Teilen - zusammentreffen könnte. Außerdem soll die Anwendung von Federn soweit als möglich vertnieden werden, da sonst der Geschwindigkeitsgrad der Maschine herabgesetzt werden müßte.
Gemäß der Erfindung ist die das zu vernähende Werkstück in die Bewegungsbahn der Nadel bringende Biegevorrichtung oberhalb des Werkstückträgers angeordnet und an einem Träger angebracht, der durch den Werkstückträger hindurchragt und von einer unterhalb des Werkstückträgers angeordneten Antriebswelle betätigt wird. Der Träger der Biegevorrichtung besteht aus einem drehbaren Hebel, dessen Gabelende eine auf der Hauptwelle sitzende Doppelkurvenscheibe umfaßt, welche die Biegevorrichtung zwangläufig betätigt. Das Werkstück wird zwischen den einzelnen Einwirkungen der Biegevorrichtung von einer Vorschubplatte vorgeschoben, deren Auf- und Abwärtsbewegung durch den Antrieb der Biegevorrichtung bewirkt wird.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die in der Stoffvorschubrichtung hin und her bewegte Nadel zwischen den einzelnen Einwirkungen der Biegevorrichtung quer zum Stoffvorschub abwechselnd hin und her bewegt wird, und zwar werden die seitlichen Bewegungen der Nadel durch direkte und zwangläufige, ein Exzenter einschließende Verbindungen mit der Hauptwelle herbeigeführt,. derart, daß, wenn z. B. auf der Maschine ein Einlegefaden übernäht wird, die Nadel zunächst an einer Seite und dann an der anderen Seite des Einlegefadens die Stiche beginnt.
Die Nadel, das Schiffchen oder der Schleifenfänger und der Fadenaufnehmer werden in der Maschine durch zwangläufige Vermittlung eines Kurbelgetriebes von der Hauptwelle betätigt.
Die wirksamen Teile der Maschine sind einschließlich der Nadel, des Schiffchens oder des Schleifenfängers, des Fadenaufnehmers und der Vorschubvorrichtung und der Antriebswelle mit den Antriebsscheiben in einem hohlen Gehäuse eingeschlossen und nur die Biegevorrichtung und der Stoffdrücker sind oberhalb des Werkstückträgers angeordnet. Außer dem Antrieb der Biegevorrichtung, der Nadel und der Vorschubvorrichtung ist auch der sich in der Ebene der Bewegungsbahn der Nadel bewegende Fadenaufnehmer
und sein Antrieb unterhalb des Werkstückträgers angeordnet.
Der Erfindungsgegenstand ist in der vorliegenden Ausführungsform beispielsweise an einer Blindstichnähmaschine veranschaulicht, die zum Verriegeln des bei der Herstellung mehrerer paralleler Knopflöcher auf der einen Seite der Knopflöcher von Knopfloch zu Knopfloch laufenden Einlegefadens nebst
ίο Nähfadens bestimmt ist. Es ist jedoch klar, daß der Erfindungsgegenstand auch an Maschinen anderer Gattung Anwendung finden kann, ohne aus dem Bereich der Erfindung zu fallen.
Fig. ι ist ein Grundriß der Maschine unter Weglassung eines Teiles des Werkstückträgers. Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1.. Fig. 3 ist eine von links gesehene Seitenansicht, teihveise im Schnitt.
Fig. 4 ist ein Querschnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 2. Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie 5-5 der Fig. 1, in der Pfeilrichtung gesehen. Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie 6-6 der Fig. 1, in der Pfeilrichtung gesehen.
Fig. 7 ist eine Einzelansicht des den Hebel der Biegevorrichtung bewegenden Doppelexzenters. Fig. 8 ist ein Querschnitt nach der Linie 8-8 der Fig. 1. Fig. 9 ist ein Längsschnitt nach der Linie 9-9 der Fig. 1. Fig. 10 und 11 sind Einzelansichten der Biegevorrichtung und der Einstellvorrichtung derselben. Fig. 12 ist ein Grundriß des Werkstückträgers unter Weglassung der Deckplatte des Schiffchens. Fig. 13 ist ein Schnitt nach der Linie 13 - 13 der Fig. 12. Fig. 14 ist ein Längsschnitt der Biegevorrichtung und der das Werkstück erfassenden, nachgiebigen Backen. Fig. 15 ist eine Vorderansicht der Maschine; die Spindel für die Garnrolle der Stoffdrücker und der die Biegevorrichtung tragende Hebel sind im Schnitt dargestellt. Fig. 16 zeigt eine von der Maschine herzustellendeübernähung des bei parallelen Knopflöchern auf deren einer Seite von Knopfloch zu Knopfloch laufenden Einlegefadens nebst Nähfaden. Fig. 17 und 18 erläutern die Verbindung zwischen der Antriebswelle, der Nadelstange und dem Schleifenfänger. Fig. 19 erläutert das Doppelexzenter der Biegevorrichtung. Fig. 20 und 22 erläutern eine abgeänderte Ausführungsform der Vorrichtung, die die seitliche Bewegung der Nadel herbeiführt.
Die in den Zeichnungen dargestellte Maschine ist mit einer Nadel ausgerüstet, die das Werkstück entgegengesetzt zur Vorschubrichtung durchsticht. Die Nadel ist, wenn die Maschine in der bereits angedeuteten Weise zum Übernähen des von Knopfloch zu Knopfloch laufenden Einlegefadens nach Fig. 16 benutzt wird, ungefähr parallel mit der Fadenlage auf jeder Längsseite des Knopfloches und mit dem von Knopfloch zu Knopfloch laufenden Teil des Einlegefadens, so daß die Naht in der in Fig. 16 dargestellten Weise gebildet werden kann.
Ehe die Nadel das Werkstück durchsticht, wird das letztere von einer Biegevorrichtung herabgebogen, so daß die Nadel durch den konvexen Teil des Werkstückes an einer Seite des Einlegefadens hindurchgehen kann und eine Fadenschleife hindurchzieht, die in diejenige Lage gebracht wird, in der sie die Schleife des Schiffchenfadens aufnimmt. Nachdem die Nadel aus dem Werkstück herausgezogen ist, wird das letztere von der Vorschubvorrichtung schrittweise vorgeschoben. Die Nadel bewegt sich dann auf die andere Seite des Einlegefadens, und die Biegevorrichtung biegt wieder das Werkstück, so daß die Nadel durch dasselbe hindurchdringen kann' und eine zweite Schleife in dem Nadelfaden bildet, in die das Schiffchen eintritt.
Mit Ausnahme der Biegevorrichtung und eines Teiles des Hebels derselben und des Stoffdrückers und seines Hebels sind alle wirksamen Teile der Maschine in einem Gehäuse untergebracht, dessen obere Fläche den Werkstückträger bildet.
Der den Werkstückträger 21 bildende Deckel des Gehäuses 20 ist durch Scharniere 22 mit dem Gehäuse 20 verbunden. An dem Werkstückträger sind Dübelstifte 23 angebracht, die in geeignete Öffnungen des Gehäuses 20 eintreten (Fig. 15). An dem Gehäuse 20 ist ferner ein Behälter 24 angebracht, der geeignete, zur Aufnahme von Werkzeugen, Nadeln und Spulen dienende Vertiefungen 25, 26, 27 besitzt (Fig. 1, 5, 6 und 15). Der Behälter 24 besitzt einen Scharnierdeckel 28.
Die Hauptwelle 29 dreht sich in an der unteren Seite des Werkstückträgers angebrachten Lagerungen 30,31 (Fig. 1 und 2). An dem rechten Ende der Welle 29 ist eine feste Riemenscheibe 32 angebracht. In einem an der inneren Seitenwandung des Gehäuses 20 ausgebildeten Bund ist eine feste Welle 33 angeordnet, die eine lose Riemenscheibe 34 trägt. Wenn der Werkstückträger seine wagerechte Lage einnimmt, so liegen die Achsen der Wellen 29, 32 in einer Flucht, so daß die beiden Riemenscheiben 32, 34 nebeneinander sind und Verschiebungen des Riemens ermöglichen.
Der Riemenrücker 36 (Fig. 1,2 und 9) ist an einem Arm 37 befestigt, der starr mit einem festen Bund einer wagerechten Schwingwelle 39 verbunden ist. Durch die vordere und rückwärtige Wandung des Gehäuses 20 sind zugespitzte Schrauben 40 hindurchgeführt, die die Lagerzapfen der
Schwingwelle 39 bilden (Fig. 4). Die eingestellten Schrauben 40 werden durch Sperrmuttern 41 in ihrer Lage gesichert. Der Arm 37 besitzt einen Fortsatz 42, an dem ein mit einer Öffnung versehener Kopf 43 ausgebildet ist. Durch die Öffnung des Kopfes 43 ist eine mit einem Kugelkopf 45 versehene Trethebelstange 44 hindurchgeführt (Fig. 9). Durch Herabdrücken der Stange 44 wird die Welle 39 geschwungen, so daß der Riemenrücker den Riemen 35 von der losen Riemenscheibe 34 auf die feste Riemenscheibe 32 schiebt. Die Schwingwelle 39 wird von einer noch zu erwähnenden Feder in ihre ursprüngliehe Lage zurückgeführt, wenn der Arbeiter seinen Fuß von dem nicht dargestellten Trethebel entfernt und die Stange 44 freigibt.
Damit der Riemenrücker in derjenigen Lage gesperrt wird, in der er den Riemen auf der losen Riemenscheibe hält, ist folgende Einrichtung getroffen. An dem unteren Ende einer Klinke 46 sind Lagerzapfen 47 angebracht (Fig. 4 und 9), die in Büchsen des . Bodens des Gehäuses 20 eintreten. Eine Feder 48 ist mit der Klinke 46 und mit der rückwärtigen Wandung des Gehäuses verbunden, so daß das freie Ende der Klinke gegen ein Kurvenstück 49 gehalten wird, wenn der Werkstückträger seine wagerechte Lage einnimmt. An der Klinke 46 ist ein seitlicher Fortsatz 50 angebracht, der beim Anheben des Werkstückträgers und wenn das Kurvenstück 49 das freie Ende der Klinke 46 freigibt, unter den Kopf 43 des Hebels 42 greift und den letzteren in angehobener Lage hält. Auf diese Weise wird der Hebel 42 in seiner Lage gesperrt und kann nicht mittels des Trethebels herabbewegt werden, solange der Werkstückträger angehoben ist. Wenn der letztere jedoch in seine wagerechte Lage zurückbewegt wird, trifft das Kurvenstück 49 mit dem freien Ende der Klinke 46 zusammen und bewegt die letztere in unwirksame Lage, in der sie den Hebel 42 freigibt.
Eine lose auf der Welle 29 sitzende Kurvenscheibe 52 ist mit einer Nut 53 versehen, in die das abgeschrägte Ende eines Anschlagstiftes 54 eintreten kann. Der Stift 54 ist in dem gespaltenen Ende eines Armes 55 festgeklemmt (Fig. 4). Die Nabe 56 des Armes 55 ist auf einer Welle 57 befestigt, deren rückwärtiges Ende sich in einem Lagerstück 58 dreht, während ihr vorderes Ende in einer hohlen Schraube 59 Lagerung findet. Zwisehen dem Ende der Schraube 59 und der Nabe 56 befindet sich eine Feder 60, deren Spannung durch die Schraube 59 verändert werden kann. Die Welle 57 kann sowohl Schwingbewegungen als auch Gleitbewegungen in ihrer Längsrichtung ausführen.
An der bereits erwähnten Schwingwelle 39 ist ein Gabelhebel 61 angeordnet, welcher den Anschlagstift 54 umfaßt. Wenn die Welle 39 um ihre Achse geschwungen wird, so führt der Arm 55 und der Anschlagstift 54 eine Schwingbewegung um die Achse der Welle 57 aus, und das Ende des Anschlagstiftes gelangt in den Bereich der Nut der Kurvenscheibe 52, oder es wird aus diesem Bereich herausbewegt. Damit die lose auf der AVelle 70, 29 sitzende Kurvenscheibe 52 an den Drehbewegungen der Welle teilnehmen kann, ist an der Kurvenscheibe ein Stift angebracht, der durch einen kurvenförmigen Schlitz der festen Riemenscheibe hindurchgeführt ist und sich gegen eine in einer Aussparung der Riemenscheibe untergebrachte Feder stützt.
An dem vorderen Ende des Anschlagstiftes 54 ist eine Stange 62 drehbar angebracht, die in der Längsrichtung des Werkstückträgers verläuft und mit einem nach aufwärts gerichteten Arm 63 eines Winkelhebels verbunden ist (Fig. 2). Der Drehzapfen des Winkelhebels befindet sich an der Rückseite eines Ständers 64, der in eine an der unteren Seite des Werkstückträgers angebrachte Büchse hineinragt und durch eine Schraube 66 verstellbar in seiner Lage gehalten wird. Die Stange 62 ist durch ein an dem Ständer 64 angebrachtes Konsol 67 hindurchgeführt (Fig. 2). Zwischen dem Konsol 67 und einem an der Stange 62 befestigten Bund 68 befindet sich eine Feder 69, die derart auf die Stange einwirkt, daß der Anschlagstift 54 gewöhnlich in einer Linie mit der Nut 53 der Kurvenscheibe 52 gehalten wird. In diesem Falle hält der Riemenrücker den Riemen auf der losen Riemenscheibe. Die Feder 69 ist die bereits erwähnte Feder, welche den Riemenrücker bewegt, um den Riemen auf die lose Riemenscheibe zu schieben, wenn der Arbeiter den Trethebel freigibt.
Der mit der Stange 62 verbundene Winkelhebel besitzt einen im wesentlichen wagerechten Arm 70, der den Stoffdrücker von dem Werkstück abhebt, wenn der Riemenrücker auf die lose Riemenscheibe geschoben wird, so daß der Stoffdrücker stets in angehobener Lage ist, wenn die Maschine zum Stillstand kommt.
Da die Riemenscheiben 32, 34 innerhalb des Gehäuses 20 angeordnet sind, so kann das Werkstück nicht mit den sich umdrehenden Teilen in Berührung treten. Um Zusammentreffen des Werkstückes mit dem Riemen zu verhüten, ist an der rückwärtigen Wandung des Gehäuses ein Fortsatz 71 ausgebildet, der den Riemen umgibt (Fig. 4).
Die zu vernähende Seite des Werkstückes liegt unmittelbar auf dem Werkstückträger auf. Der zu vernähende Teil des Werkstückes wird von einer Biegevorrichtung derart her-
abgebogen, daß er in die Bewegungsbahn der Nadel gebracht wird. Die Biegevorrichtung 72 ist oberhalb des Werkstückträgers an einem Arm oder Hebel 73 angeordnet, der im wesentlichen quer zur Längsrichtung der Maschine seitlich von der Nähstelle verläuft. Das vordere Ende des Armes 73 ist in bezug ■ auf Fig. ι nach links nach der Nähstelle hin gekrümmt. Der Arm 73 besitzt eine längliehe Nabe, die auf einer Welle 74 befestigt ist. Die Enden der Welle 74 ,finden in den Seitenwandungen eines an dem Werkstückträger ausgebildeten Gehäuses 75 Lagerung. Der die Biegevorrichtung" tragende Hebel ist durch eine Öffnung der Wandung des Gehäuses 75 hindurchgeführt. Das rückwärtige untere Ende des Hebels 73 ragt durch den Werk-• stückträger hindurch (Fig. 6). Das vordere gespaltene Ende des Hebels 73 (Fig. 10 und 11) nimmt die Biegevorrichtung auf. In einen Schlitz der Biegevorrichtung tritt eine durch eine Klemmschraube γ] in ihrer Lage gehaltene Platte j6 ein, so daß Drehbewegungen der Biegevorrichtung verhindert werden.
Das abgesetzte Ende 78 einer Schraube ist in die Biegevorrichtung hineingeschraubt, während der Teil 79 dieser Schraube sich in den Hebel 73 hineinschraubt. Die Teile 78, 79 der erwähnten Schraube sind mit Rechts- und Linksgewinde versehen, so daß durch Drehung des geriffelten Kopfes 80 Einstellungen der Biegevorrichtung in der Längsrichtung derselben unter Vermeidung jeglichen Totganges bewirkt werden können. Das untere Ende der Biegevorrichtung ist abgeschrägt und bei 810 abgerundet, so daß es das Werkstück derart biegt, daß es zwischen noch zu beschreibende Backen gebracht wird.
An dem unteren, in das Gehäuse 20 hineinreichenden Teil des Hebels 73 sind Gabelarme 81, 82 ausgebildet. Der Hebel 73 ist bei 83 geschlitzt, und zwar ist durch den geschlitzten Teil eine Klemmschraube hindurchgeführt, so daß die Arme 81, 82 mit Bezug aufeinander eingestellt werden können. Die Arme 81 und 82 sind mit Bezug aufeinander versetzt, so daß jeder Arm mit einem besonderen Teil des Umfanges eines auf der Hauptwelle 29 sitzenden Doppelexzenters 85 in Berührung tritt.
Das Doppelexzenter 85 (Fig. 19) besteht aus zwei Teilen α und b. Der Teil α steht mit dem Gabelarm 81 in Berührung, während der Gabelarm 82 an dem Teil b anliegt (Fig. 7). Die Teile a, b können einzeln hergestellt wer-■ 55 den, zweckmäßig bestehen sie jedoch aus einem Stück. Der Teil α besitzt eine Fläche a'', die etwas weniger als den halben Umfang des Teiles α bildet und konzentrisch zur Welle 29 ist. Die Fläche a' bewirkt, daß die herabbewegte Biegevorrichtung in ihrer niedrigsten Lage für einen genügend langen Zeitraum zum Stillstand kommt, damit die Nadel das Werkstück durchdringen kann und in Zusammenwirkung mit dem Schiffchen einen Stich bildet. Die Nadel kann sich von dem Werkstück hinwegbewegen, oder sie kann ihre Hinwegbewegung von dem Werkstück beginnen, ehe die Biegevorrichtung wieder angehoben wird. An dem Teil b des Exzenters 85 ist eine Fläche V angebracht, die ebenfalls .etwas weniger als den halben Umfang des Teiles b bildet und konzentrisch zur Welle 29 ist. Die exzentrische Fläche b2 des Teiles b bewirkt das Anheben der Biegevorrichtung, wenn die Fläche b2 mit dem Gabelarm 82 zusammentrifft. Die Teile a, b des Exzenters 85 sind so ausgebildet, daß sie stets mit dem betreffenden Arm des Hebels 73 in Berührung stehen, so daß jegliches Spiel zwischen dem Hebel und dem Exzenter vermieden wird. Die Gabelarme können durch Handhabung der Klemmschraube 84 zusammengezogen werden, im Falle dieselben abgenutzt sind. Das Exzenter wirkt derart auf den Hebel 73 ein, daß die Biegevorrichtung herabgedrückt wird und einen Teil des Werkstückes in die Bewegungsbahn der Nadel bringt und das Werkstück vorübergehend in herabgedrückter Lage hält, bis der Stich gebildet ist. Hierauf wird die Biegevorrichtung" von dem Werkstück hinwegbewegt, um den Vorschub des letzteren zu ermöglichen. Die Biegevorrichtung verbleibt in angehobener Stellung, bis der Vorschub des Werkstückes vollendet ist und wird dann wieder herabbewegt.
Das Gehäuse 75 des Werkstückträgers ist hinter der Biegevorrichtung und an einer Seite derselben angeordnet, so daß es dem Vorschub des Werkstückes nicht im Wege steht. Dadurch, daß die Maschine mit einem drehbaren Träger für die Biegevorrichtung ausgerüstet ist, ist es nicht notwendig,' den in den bekannten Blindstichnähmaschinen als unentbehrlich betrachteten Krummzapfen anzuwenden. Ein weiterer Vorteil des drehbaren Trägers der Biegevorrichtung besteht darin, daß der Träger unmittelbar und zwangläufig von der Hauptwelle aus angetrieben wird, so daß eine große Anzahl von Zwischenteilen vermieden .wird. Natürlich wird hierdurch der Totgang bedeutend herabgesetzt.
Der Werkstückträger besitzt eine Aussparung, in der eine Platte 86 untergebracht ist. An der Platte 86 ist eine Mulde 87 angebracht, die in der Längsrichtung der Maschine und quer zur A^orschubrichtung verläuft. Der Boden der Mulde 87 ist bei 88 geschlitzt, so daß das auf dem Werkstückträger und auf der Platte 86 aufliegende Werkstück von der Biegevorrichtung 72 herabgebogen und in die Bewegungsbahn der Nadel gebracht wird.
Es hat sich besonders bei Bearbeitung von steifem Material als wünschenswert erwiesen, Backen anzuwenden, die das von der Biegevorrichtung gebogene Werkstück festhalten, damit die Nadel mit Sicherheit in dasselbe eindringen kann. In der vorliegenden Ausführungsform sind zwei Backen 91,91 dargestellt, die an einem Zapfen 90 des Konsols 89 drehbar sind. Die Backen 91, 91 sind seitlich mit Bezug auf die Mitte des Schlitzes 88 und unter derselben angeordnet (Fig. 13 und 14). Die Backen erstrecken sich auswärts und aufwärts, so daß das von der Biegevorrichtung in den Schlitz der Platte 86 hineingedrückte Werkstück mit Leichtigkeit in die Backen eintreten kann. Eine C - förmige, mit den Backen 91,91 verbundene Blattfeder 92 sucht die beiden Backen gegeneinander zu halten. Eine zugespitzte Stellschraube 93, die in den Raum zwischen den Backen eintritt, begrenzt die Bewegung der Backen gegeneinander (Fig. 13). Die Schraube 93 ist durch das Konsol 89 hindurchgeführt. An den freien Enden der Backen 91, 91 sind Öffnungen 94 angebracht, durch die die Nadel hindurchgeht, wenn sie durch das Werkstück hindurchdringt und wenn sie von dem letzteren hinwegbewegt wird. Es ist zu ersehen, daß die Backen 91, 91 um eine Achse drehbar sind, die parallel. zur Oberfläche des Werkstückes ist. Die federbelasteten Backen schmiegen das Werkstück dicht an das abgeschrägte Ende der Biegevorrichtung an, so daß das Werkstück der Nadel mit der größten Genauigkeit dargeboten wird. Die federbelastete Anordnung der das Werkstück erfassenden Backen bringt auch den Vorteil mit sich, daß sich die Backen Werkstücken verschiedener Dicke anpassen können.
Der Drehzapfen der Backen 91,91 ist, wie bereits erwähnt, ein wenig hinter dem Schlitz der Platte 86 angeordnet. Die Backen sind mit Bezug auf die Senkrechte etwas nach rückwärts und abwärts geneigt. Die Biegevorrichtung ist an einem schwingenden Arm angeordnet, dessen Drehzapfen noch weiter hinter der Platte 86 liegt. Durch diese Anordnung wird vermieden, daß das von der Biegevorrichtung herabgedrückte Werkstück entgegengesetzt zur Vorschubrichtung aus seiner Lage herausgedrängt wird.
Der Stoffdrücker 95 kann beliebiger Bauart sein und besitzt einen mit dem Werkstück in Berührung tretenden Fuß 96, der an einer Seite der Biegevorrichtung und unmittelbar oberhalb der noch zu beschreibenden Vorschubplatte angeordnet ist. Der Stoffdrücker ist an einem Hebel 97 angebracht, dessen rückwärtiges Ende auf der Welle 74 drehbar ist (Fig. ι und 3). Fig. 1 läßt erkennen, daß der Hebel 97 des Stoffdrückers ebenso wie der Hebel der Biegevorrichtung nach links zur Nähstelle hin verläuft, so daß das vorgeschobene Werkstück ungehindert an dem Gehäuse 75 des Werkstückträgers vorbeibewegt werden kann.
Während des Arbeitsganges der Maschine wird der Stoffdrücker nachgiebig in gesenkter Lage gehalten. Zu diesem Zwecke ist eine Stange 98 drehbar mit dem Hebel 97 verbunden. Die Stange 98 ist durch den Werkstückträger hindurchgeführt und an ihrem unteren Ende mit einer Stellmutter 99 versehen.
Zwischen der Mutter 99 und der unteren Seite des Werkstückträgers befindet sich eine Feder 100, welche den Stoffdrücker nach- giebig gegen das Werkstück hält. Das untere Ende der Stange 99 befindet sich unmittelbar über dem Arm 70 des mit der Stange 62 verbundenen Winkelhebels (Fig. 2). Wenn der Einrückhebel der Maschine freigegeben wird, so ermöglicht es die Feder 69 dem Anschlagstift 54, in die Nut 53 der Kurvenscheibe einzufallen, und der Riemenrücker schiebt den Riemen von der festen Riemenscheibe auf die lose Riemenscheibe. Hierbei wird der genannte W7inkelhebel um seine Achse geschwungen, so daß der Arm 70 mit der Stange 98 zusammentrifft und den Stoffdrücker anhebt. Wenn der Trethebel zwecks Anlassens der Maschine wieder herabgedrückt wird, so wird der wagerechte Arm des erwähnten Winkelhebels auch herabgedrückt, und der hierbei freigegebene Stoffdrücker wird dann von der Feder 100 nachgiebig gegen das Werkstück gehalten.
Die Stichbildungsorgane und der Antrieb derselben sind in dem Gehäuse 20 unter dem Werkstückträger angeordnet. In der vorliegenden Ausführungsform besitzt die Maschine eine Öhrnadel, die sich in einer Ebene gleichlaufend zur Fläche des Werkstückträgers und gleichlaufend zur Vorschubrichtung des Werkstückes bewegt oder in anderen Worten, die Nadel ist quer zur Längsrichtung der Maschine und zur Hauptwelle angeordnet, so daß sie sich, wenn die Maschine zur Herstellung der durch Fig. 16 erläuterten Arbeit benutzt wird, in einer Richtung bewegt, die parallel mit den von Knopfloch zu Knopfloch verlaufenden Teilen des Nähfadens und des Einlegefadens ist.
Der Antrieb der Nadel kann verschiedenartig ausgebildet werden. Fig. 8, 13 und 14 lassen erkennen, daß die Nadel 101 an dem Nadelträger 102 befestigt ist, dessen unteres Ende an der unter dem Werkstückträger befindlichen wagerechten Nadelstange 103 angebracht ist. Die Nadel erstreckt sich von ihrem Träger aus gegen die Front der Maschine in einer dem Vorschub entgegengesetzten Richtung. Die Nadelstange 103 ist
in einem Träger 104 in ihrer Längsrichtung hin und her bewegbar, dessen rückwärtiges Ende um eine senkrechte Achse drehbar ist.
Fig. 8 läßt erkennen, daß das rückwärtige Ende des drehbaren Trägers 104 mit einer Nabe 105 ausgerüstet ist, durch die ein mit einem Kopf versehener Stift 106 hindurchgeführt ist. Der Stift 106 tritt in einen an der unteren Seite des Werkstückträgers angebrachten Bund ein. Die Nabe 105 liegt nicht in einer Linie mit der Nadelstange 103, so daß sie der Hin- und Herbewegung der letzteren nicht im Wege steht. An dem vorderen Ende des Trägers 104 ist ein Querschlitz 205 angebracht, der ein dünnes Führungsglied 204' aufnimmt. Das letztere ist an einem seitlichen Stift 201 eines Konsols 202 angebracht. Eine Schraube 203 hält den Stift 201 in seiner Lage.
Die Nadelstange und der drehbare Träger derselben sind genügend langL damit die Nadel bei der seitlichen Verschiebung quer zum Vorschub im wesentlichen parallel mit der Stoffvorschubrichtung verbleibt. Die seitliche Schwingbewegung der Nadel wird durch die von der Hauptwelle abgeleiteten Bewegungen des Trägers 104 um seine Achse hervorgebracht.
Auf der Hauptwelle 29 sitzt ein Schraubenrad 107 (Fig. 1 und 2), welches ein größeres Zahnrad 108 antreibt, dessen Durchmesser doppelt so groß ist wie derjenige des Schraubenrades 107. Das Zahnrad 108 ist auf einer senkrechten Welle 109 befestigt, welche bei 110 in dem Werkstückträger gelagert ist.
An dem unteren Ende der Welle 109 ist ein Kurbelzapfen in untergebracht, an dem eine Kurbelstange 112 angelenkt ist. Das linke Ende der Kurbelstange 112 ist gabelförmig ausgebildet und drehbar mit einem Fortsatz 113 des freien Endes des schwingbaren Trägers 104 verbunden. Durch diese Einrichtung wird der Träger 104 der Nadelstange während zweier vollständiger Umdrehungen der Hauptwelle zunächst in einer Richtung und dann in entgegengesetzter Richtung bewegt. Die Folge hiervon ist, daß die Nadel mit Bezug auf Fig. 16 einen Stich an einer Seite des Einlegefadens und den nächsten Stich an der anderen Seite desselben bildet.
Fig. 20 bis 22 zeigen eine abgeänderte Bauart der die seitliche Bewegung der Nadel hervorbringenden Vorrichtung. Die Nadel ist nicht an einem Träger angebracht, der um eine senkrechte Achse schwingt, sondern die Nadelstange wird in einer unveränderten Bahn bewegt, hingegen schwingt der Nadelträger seitlich um die Achse der Nadelstange. Die Nadelstange 103 gleitet in Führungen 180, 181. Die letztere Führung besteht aus einem V-förmigen Konsol, das an der unteren Seite des Werkstückträgers angebracht ist. An einer Seite des Nadelträgers 182 ist ein Konsol angebracht, in dessen Öffnung ein Führtmgsstift 183 eintritt. Der Führungsstift ist an einer Verbindungsstange 184 angebracht, die aus zwei durch eine Schraubenkupplung 185 miteinander verbundenen Teilen besteht. Diese Verbindung der Teile der Stange 184 ermöglicht es, die Stange zu verlängern oder zu verkürzen. Ein Teil der Stange 184 ist durch zwei an dem Werkstückträger angebrachte Führungen 186 hindurchgeführt, so daß Bewegungen der Stange 184 parallel zur Bewegungsbahn der Nadelstange vermieden werden. Das Ende der Stange 184 ist mit einem Kurbelzapfen oder Exzenter 187 verbunden, das an dem Ende der Welle 188 angebracht ist. Die Welle 188 lagert an der unteren Seite des Werkstückträgers und trägt ein Schraubenrad 189, welches mit einem auf der Hauptwelle 29 sitzenden Zahnrad 190 in Eingriff steht.
Wenn die Verbindungsstange 185 in ihrer Längsrichtung hin und her bewegt wird, so wird der Nadelträger, der in der Längsrichtung des Führungsstiftes 183 zu gleiten vermag, um die Achse der Nadelstange 103 geschwungen. Diese Schwingbewegung" des Nadelträgers wird ausgenutzt, um die Nadel mit Bezug auf die Nadelstange in der Längsrichtung etwas vorwärts und rückwärts zu bewegen, so daß die durch seitliche Bewegung der Nadel eintretenden Änderungen der relativen Lage der Nadel und des Schiffchens ausgeglichen oder wenigstens in gewissem Maße ausgeglichen werden.
Wenn sich demnach die Nadel mit Bezug auf Fig. 16 an einer Seite des Einlegefadens befindet, so überragt sie die Nase des Schiffchens etwas mehr als an der anderen Seite des Einlegefadens. Zweckmäßig ist an dem Ende der Nadelstange ein steiles Gewinde 191 angebracht, welches in die Gewindeöffnung des Nadelträgers hineinpaßt. Der Nadelträger ist gespalten (Fig. 22) und kann mittels einer Stellschraube 193 zusammengezogen werden, so daß die gespaltenen Teile fest gegen den Gewindeteil der Nadelstange gezogen werden. Der Durchmesser des Zahnrades 189 ist doppelt so groß wie derjenige des Zahnrades 190.
Die die Hin- und Herbewegung der Nadelstange bewirkende Vorrichtung ist in der vorliegenden Ausführungsform folgendermaßen ausgebildet: An dem linken Ende der Hauptwelle 29 ist nächst dem Exzenter 85 eine Scheibe oder eine Kurbel 114 angebracht, die mit einem Kurbelzapfen 115 versehen ist. Ein Kurbelarm 116 ist mit dem Kurbelzapfen 115 verbunden. An dem anderen Ende des Kurbelarmes 116 ist ein zweiter Kurbelzapfen 117 angebracht, an dessen Ende ein
dritter Kurbelarm ii8 angeordnet ist, der wiederum einen weiteren Kurbelzapfen 119 trägt. Eine Stange 120 verbindet den Kurbelzapfen 117 mit einem seitlichen Stift 121 eines Blockes 122. Der Block 122 ist mittels einer Stellschraube oder anderweitig an der Nadelstange befestigt. Der drehbare Träger der Nadelstange ist geschlitzt (Fig. 3), und der Block 122 tritt in diesen Schlitz ein und wird in der Längsrichtung desselben hin und her bewegt, wenn die Nadelstange während der Umdrehung des Kurbelzapfens 116 hin und her. bewegt wird. In der in Fig. 20 bis 22 dargestellten Ausführungsform bewegt sich der Block 122 zwischen den Konsolen 180, 181.
Der Fadenaufnehmer 123 (Fig. 6 und 17) besteht aus einem gebogenen Arm, an dessen Ende ein Auge 124 angebracht ist, durch das der Faden hindurchgeht. Ein Arm 126 ist durch einen Zapfen 125 mit dem mittleren Teil des Hebels 123 verbunden. Der Arm 126 schwingt um einen in dem Konsol 128 gelagerten Zapfen 127. Das Konsol 128 ist an der unteren Se'ite des Werkstückträgers angebracht. Das vordere Ende des Hebels 123 ist drehbar mit dem Kurbelzapfen 119 verbunden. Die beschriebene Anordnung des Fadenaufnehmers hat den Vorteil, daß der während des Festziehens des Stiches auf den Nadelfaden ausgeübte Zug in einer Linie mit der Nadel liegt, wodurch seitliche Beanspruchung der Nadel vollständig vermieden wird. Außerdem findet der von dem Fadenaufnehmer ausgeübte Zug in der Vorschubrichtung· statt, so daß der Fadenaufnehmer das Werkstück nicht aus der Arbeitslage herauszuziehen sucht. Die Nadel kann auf diese Weise, wenn es sich um die Herstellung der
durch Fig. 16 erläuterten Arbeit handelt, zu beiden Seiten des Einlegefadens in das Werkstück eindringen, so daß die Fadenenden und der Einlegefaden mit Stichen überdeckt werden.
Durch die gelenkige Verbindung des Fadenaufnehmers mit der Antriebswelle wird der Fadenaufnehmer oder sein Hebel während der Vorwärtsbewegung der Nadelstange langsam vorwärts bewegt. Hingegen wird der Fadenaufnehmer während der Rückwärtsbewegung der Nadelstange rasch zurückgezogen, um losen Faden aufzunehmen.
Der Nadelfaden wird von der Vorratsspule 129 (Fig. 15) abgezogen und geht durch eine Fadenführung 130 hindurch. Von der Fadenführung 130 läuft der Faden über eine federbelastete Rolle 131 und dann durch eine federbelastete Bremse 132 (Fig. 1 und 2). Sodann geht er durch eine Fadenöffnung 133 und durch eine an der unteren Seite des Werkstückträgers angebrachte Fadenführung 134 hindurch und tritt von dort in das Auge 124 des Fadenaufnehmers und schließlich in das öhr der Nadel ein.
Mit dem Nadelfaden wirkt, zwecks Bildens der Stiche, ein schwingendes Schiffchen 135 zusammen. Das Schiffchen kann beliebiger Bauart sein und ist in wagerechter Lage unter dem Werkstückträger angebracht und führt eine Schwingbewegung von etwas mehr als i8o° aus. Der Träger des Schiffchens besteht aus einer senkrechten Welle 136, die bei
137 in einem an dem Werkstückträger angebrachten Konsol gelagert ist (Fig. 8). An dem unteren Ende der Welle 136 ist ein Arm
138 angebracht, der mit einem Kurbelzapfen
139 versehen ist. Der Kurbelzapfen 139 wird von dem Gabelende eines Armes 140 umfaßt (gestrichelte Linien Fig. 1). Der Arm 140 ist an dem unteren Ende einer Welle 141 angebracht, die in dem Konsol der Welle· 136 gelagert ist, und zwar sind die beiden Wellen parallel. An dem oberen Ende der Welle 141 ist ein Arm 142 angebracht, der durch eine Stange 143 mit dem Kurbelzapfen 115 der Scheibe 114 verbunden ist. Der Kurbelzapfen 115 ist rund ausgebildet und paßt in eine geeignete Öffnung der Stange 143 hinein. Die Stange 143 besteht aus zwei Teilen, die derart miteinander verbunden sind, daß sie in go der Längsrichtung eingestellt werden können. Durch Vermittlung des Kurbelzapfens 115 und der Stange 143 wird der Welle 141 eine Schwingbewegung von ungefähr 900 erteilt. Durch die Stift- und Schlitzverbindung des Armes 138 mit der Welle 136 und des Armes
140 mit der Welle 141 wird der das Schiffchen' tragenden Welle 136 während jeder Umdrehung der Hauptwelle eine Schwingbewegung von etwas mehr als i8o° erteilt.
Damit das Werkstück während der Bildung der einzelnen Stiche schrittweise vorgeschoben wird, ist die Maschine mit einer eine Viereckbewegung machenden Vorschubplatte
144 ausgerüstet, die an einer Stange 145 angebracht ist (Fig. 8 und 12). Die Stange
145 besitzt an ihrem rückwärtigen Ende einen seitlichen Fortsatz (Fig. 9). An Armen 147 einer Schwingwelle 148 sind zugespitzte Schrauben 146 angebracht, die die Drehzapfen des seitlichen Fortsatzes der Stange 145 bilden. Die Zapfen der Schwingwelle 148 werden durch Schrauben 149 gebildet, die in Augen des Werkstückträgers eingesetzt sind. An der Schwingwelle 148 ist ein mit einem Gabelende versehener Hebel 150 festgeklemmt (Fig. 5). Auf der Hauptwelle 29 sitzt ein dreieckiges oder unregelmäßig ausgebildetes Exzenter 151, welches von dem Gabelende des Hebels 150 umfaßt wird.
Durch die beschriebene Anordnung wird die Vorschubplatte zurück und vorwärts be-
weg't und kommt am Ende ihrer Bewegung für einen genügenden Zeitraum zum Stillstand. Zwecks Herbeiführens der Auf- und Abbewegung der Vorschubplatte besitzt das vordere Ende der Stange 145 eine Stift- und Schlitzverbindung mit einem Hebel 153. Der Hebel 153 ist an einer an der unteren Seite des Werkstückträgers gelagerten Schwingwelle 154 festgeklemmt (Fig. 3 und 8). An der Schwingwelle 154 ist ein zweiter Arm 155 befestigt (Fig. 5), welcher durch ein Lenkstück 156 mit einem seitlichen Stift 157 des Hebels 73 der Biegevorrichtung verbunden ist (Fig. 1,5 undo). Es ist zu ersehen, daß die Auf- und Abwärtsbewegung der Vorschubplatte unter dem Einfluß des Antriebes der Biegevorrichtung steht, während die Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Vorschubplatte unmittelbar von der Hauptwelle abgeleitet wird. Die Auf- und Abwärtsbewegung der Vorschubplatte findet demnach gleichzeitig mit der Auf- und Abbewegung der Biegevorrichtung statt.
Damit die Nadelstange, die Nadel und der Fadenaufnehmer zwecks Einführens des Fadens leicht zugänglich sind, ist an dem Werkstückträger ein langer und verhältnismäßig" breiter Schlitz 158 angebracht, welcher gewöhnlich durch eine Deckplatte 159 verschlossen wird. Die Deckplatte ist an einem senkrechten Stift 162 angebracht, der in einem Ansatz 160 der rückwärtigen Wandung des Werkstückträgers Drehbewegungen und Gleitbewegungen ausführen kann. Der Stift 162 ist von einer Feder 161 umgeben. Wenn der Arbeiter den Stift 162 heraufdrückt, so wird die Platte 159 angehoben, und die Feder 161 schwingt dieselbe seitlich. Es ist zu ersehen, daß die Feder 161 die Platte
.40 159 einerseits geschlossen hält und andererseits nach erfolgtem Anheben des Stiftes 162 die Platte 159 aus ihrer normalen Lage herausschwingt. Vor der Platte 159 ist eine halbkreisförmige Deckplatte 163 angebracht, welche gewöhnlich eine Öffnung des Werkstückträgers verschlossen hält und das Schiffchen zudeckt. Die Platte 163 ist mit einem Auge 164 versehen, durch das ein Zapfen 165 hindurchgeht. Der im Werkstückträger gelagerte Zapfen 165 besitzt einen Arm 166 (Fig. 6). Eine Feder 167 verbindet den Arm 166 mit einem Stift 168. Die Feder 167 hält die Deckplatte 163 gewöhnlich in ihrer Schließlage. An dem Auge 164 ist ein Fortsatz 169 ausgebildet, der mit einem Fortsatz 170 des Deckels 28 des Spulengehäuses zusammentrifft, wenn der Deckel 28 geöffnet wird. Der Stift 170 trifft dann mit dem Fortsatz 169 zusammen und hebt die Deckplatte 163 an. Der Fortsatz 169 ist genutet, so daß die Deckplatte 163 in angehobener Lage gesperrt wird. An der Platte 86 ist eine geeignete Vorrichtung 200 angebracht, die den Einlegefaden und die zu vernähenden Fadenenden in der erforderlichen Lage hält.

Claims (8)

Patent-Ansprüche:
1. Blindstichnähmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß mit Ausnahme des Stoffdrückers (96) und der Biegevorrichtung (72) für den Stoff alle wirksamen
■ bewegten Teile der Maschine in einem Gehäuse (20) eingeschlossen sind, . dessen aufklappbarer Deckel (21) das Stoffauflager bildet, und daß der Antrieb und die Anordnung der Einzelteile der Maschine derart ist, daß die innerhalb des Gehäuses gelagerte, von einer miteingebauten Antriebsscheibe bewegte Hauptwelle (29) einen durch den Gehäusedeckel hindurch nach oben und hier im Bogen von oben her zur Nähstelle geführten Träger (73) für die das Werkstück in die Bahn der Nadel (101) bringende Biegevorrichtung (72) auf und ab bewegt, die unter dem Gehäusedeckel liegende Nadel (101) in der Stoffvorschubrichtung hin und her bewegt, dabei aber zwischen je zwei Niedergängen der Biegevorrichtung quer zum Stoffvorschub seitlich verstellt und auch den sich in der mittleren Längsebene der Nadel bewegenden, unter dem Gehäusedeckel liegenden P'adenaufnehmer (123) sowie den Schleifenfänger (135) und den Stoffschieber (144) zwangläufig antreibt.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegevorrichtung (72) mit besonderen Haltevorrichtungen (91) zusammenwirkt, die das Werkstück während des Durchganges der Nadel (101) gebogen erhalten.
3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die senkrechte Bewegung des Stoffschiebers von dem Antrieb der Biegevorrichtung (72) aus erfolgt.
4. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der das Werkstück auf das Auflager drückende Stoffdrücker (95,96) mit der Biegevorrichtung um eine gemeinsame, in einem Vorsprung des Gehäusedeckels (21) gelagerte Achse (74) schwingt.
5. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Hervorbringung der seitlichen Verschiebungen der Nadel diese an einem Träger (182) angeordnet ist, welcher um die die Einstechbewegung· hervorbringende, hin und her gehende Nadelstange (103) geschwungen wird.
6. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Nadelträger
(182) und die Nadelstange (103) eine Schraubenverbindung (191) besitzen, um die Grenzen der Hin- und Herbewegung der Nadelstange gegenüber der Bewegungsbahn des Schleifenfängers (135) zu regeln.
7. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Nadel, des Schleifenfängers und des Fadenaufnehmers durch eine mehrfache Kurbelkröpfung (114, 116, 118) der Hauptwelle (19) hervorgebracht wird.
8. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäusedeckel (21) mit der Vorrichtung zum Umstellen des Riemens (36) auf Fest- und Losscheibe derart zusammenwirkt, daß der Riemen selbsttätig bei geöffnetem Gehäusedeckel auf der losen Riemenscheibe gesichert wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
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