DE2528464A1 - Verfahren zur herstellung von beschwermittel fuer bohrspuelungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von beschwermittel fuer bohrspuelungenInfo
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Description
Metallgssellsciiaft AG
?rankfur t a. 1.1.
P.euterweg 14
?rankfur t a. 1.1.
P.euterweg 14
Frankfurt a.M. , den 25.6.75 Drill' H;7i
pro-y.ITo. 7 3 2 8 SA
Verfahren zur Herstellung von Beschwermittel für Bohrspülungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Beschwernittel für Bohrspülungen aus überwiegend Eisenoxid
enthaltenden Stoffen.
Spülflüssigkeiten haben bei Tiefbohrungen die Aufgabe, das durch die Bohrwerkzeuge gelöste Gestein auszutragen.
Bei großen Teufen nimmt auch der Formationsdruck zu,, und es ist
daher erforderlich, zur Kompensation dieses Druckes die Spülflüssigkeit mit Stoffen hohen spezifischen Gewichtes zu
beschweren. Bekannte Beschwerungsmittel sind beispielsweise Schwerspat, Quarz, Eisenoxide, Bleioxide, Zinkstaub
( US-PS 2 099 825). Hach dem aus Dt-OS 2 362 712 bekannten
Verfahren werden nichtmagnetische eisenoxidhaltige Materialien
nit einem spezifischen Gewicht von wenigstens 4,2 aus Eisenerzen
—2-
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durcli oxidierendes Glühen "bei 927 "bis 11210G mit anschliessenden
Abschrecken des G-lüligutes gewonnen. Das Gut soll als
Baschwerungsmittel in Bohrschlämmen Verwendung finden können.
Zs ist ferner bekannt, Ab "brande sulfidischer Erze als Beschwermittel
in Bohrspülungen zu verwenden. Gemäss dem Verfahren der DT-P3 2 139 952 wird in der Wirbelschicht
abgerösteter Flotationspyrit in einer ganz bestimmten
unter 75 /um liegenden Kornfeinheit verv/endet. Bach dem aus
SU-PS 70794 bekannten Verfahren werden zur Herstellung von
Beschwerungsmitteln für Bohrspülungen Pyritabbrände einer llachglühung bei 700 bis 8000C unterzogen und nach der Abkühlung
der gebildete Magnetit abgetrennt. Der gemahlene Magnetit wird als Beschwermittel eingesetzt. Auch nach US-PS 2.276.075
werden magnetische Stoffe einer Feinheit unter 44 /um als Beschwermittel verwendet, beispielsweise künstlicher
Magnetit, der durch Rösten von nichtmagnetischen Eisenoxiden unter reduzierenden Bedingungen hergestellt ist.
Die Vorteile der Verwendung magnetischer Beschwerstoffe werden darin gesehen, daß sie mittels Magnetscheider aus der
mit Bohrklein verunreinigten Spülflüssigkeit leicht abgetrennt
werden können. Nach dem Verfahren der US-PS 2 298 984 wird ein Beschwermittel auf Basis
Pyritabbrand durch Glühen von Pyritabbrand in vorzugsweise oxidierender Atmosphäre in Gegenwart von z.B. Alkalimetallsalzen
als Beschleunigern bei Temperaturen von wenigstens 98O0C gewonnen. Diese Behandlung dient der Beseitigung von
Schwefel bis auf Restgehalte von etwa 0,2 fo. In dieser Vorveröffentlichung
wird der Frage der magnetischen Eigenschaften des Beschwermittels eine Bedeutung nicht zugemessen,
da die Glühbehandlung in neutraler, reduzierender oder oxidierender Atmosphäre vorgenommen werden kann. Man hat
daher bisher eisenoxidische, ferromagnetische Beschwerungsmittel, wie Magnetit, aus Gründen der besseren Abtrennbarkeit
aus verbrauchten Bohrspülungen für geeignete Beschwerstoffe
gehalten. ■ _~
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Soweit Pyritabbrände als. Bsschwerstoffe vorgeschlagen vrarden,
hat man deren im allgemeinen aufgrund der Herstellungsverfahren vorhandene Anteile an Magnetit in Kauf genommen.
Es hat sich nun gezeigt, daß von Bohrspülungen, die mit ferromagnetischen Eisenoxiden oder erhebliche ferromagnetische
Anteile enthaltenden Eisenoxiden be schwert sind, nachteilige Wirkungen und Störungen bei der induktiven
Vermessung der Lagerstätte in dem Bohrloch ausgehen und es wird auch Beschwermittel am Bohrgestänge abgeschieden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Beschwermittel
auf Basis Eisenoxid zu schaffen, das in Bohrspülungen kein störendes magnetisches Verhalten zeigt und in einfacher
und wirtschaftlicher V/eise herstellbar jsfc. Die Erfindung
löst diese Aufgabe mit einem Verfahren zur Herstellung von Beschwermittel für Bohrspülungen durch Kalzinieren von üoerwiegend
Eisenoxid enthaltenden Stoffen in oxidierender Atmosphäre bei Temperaturen über 980 G. Das Verfahren der
Erfindung besteht darin, daß der überwiegend Eisenoxid enthaltende Stoff in Sauerstoffüberschuß aufweisender
Atmosphäre bei einer Temperatur von 1210 bis HOO0G
behandelt wird, wobei der Sauerstoffanteil der Atmosphäre größer als der bei der jeweiligen Glühtemperatur im Gleichgewicht
herrschende Sauerstoffpartialdruck der eisenoxidischen Verbindung gehalten wird und anschliessend in oxidierender
Atmosphäre langsam auf 780 G abgekühlt wird.
Als Ausgangsstoffe werden in dem erfindungsgemässen Verfahren Materialien eingesetzt, die in überwiegendem Anteil Eisenoxid
enthalten und ein spezifisches Gewicht von mindestens 4 aufweisen. Zu diesen Stoffen gehören beispielsweise Eisenerze
wie Hämatit oder Eisenspat, ferner
-4-
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Abbrande sulfidischer Eisenerze, beispielsweise Abbrand
von Feinkies oder Flotationskies. Des weiteren eignen sich auch Abbrände, die vorgängig einer Behandlung zur Abtrennung
bestimmter üertstoffe unterzogen wurden, beispielsweise
einer chlorierenden Röstung zwecks Abtrennung von Nichteisenmetallen.
Der Sauerstoffüberschuß während des Glühprozesses ist erforderlich,
um die Bildung ferromagnetischer Anteile zu verhindern bzw. sie auf einem nicht mehr störenden Anteil zu
halten. Dieser Anteil an z.B. Magnetit, der durch Messung der magnetischen Suszeptibilität leicht ermittelt werden kann,
darf nicht größer als 1 fo sein. Der Glühprozeß wird im
allgemeinen zwischen 1210 und 14000C durchgeführt.
Die oxidierende Glühbehandlung in einem einen Sauerstoffüberschuß aufweisenden Gasstrom kann in beliebigen
Aggregaten durchgeführt werden. Je nach Ausführungsform der
Vorrichtung , beispielsweise Drehrohrofen oder Y/irbelschichtofen, beträgt die Dauer der Glühbehandlung 10 bis
180 min. Besonders zweckmässig und wirtschaftlich hat sich die Behandlung in einer zirkulierenden Wirbelscnicht erwiesen.
Bei der oxidierenden Glühbehandlung bei 1210 bis HOO0O
von z.B. Pyritabbrand wird nicht nur ein Material mit paramagnetischen Eigenschaften erzeugt, sondern es werden
auch die in dem Abbrand zunächst immer enthaltenen wasserlöslichen Salze, insbesondere Sulfate, thermisch zersetzt.
Das Produkt ist daher völlig schwefelfrei. Die kationischen Komponenten der Salze, wie z.B. Mangan, Zink oder Calcium,
werden als Ferrite unlöslich gebunden. Ein Auswaschprozess ist daher nicht mehr notwendig. Das nach dem erfindungsgemässen
Verfahren hergestellte Produkt hat ein spezifisches Gewicht von mindestens 4 bis 5,2. Des weiteren wird durch die
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Glühbehoiidlung ein Sintern der porösen Oberfläche des
feinteiligen Llaterials bewirkt, insbesondere bei eisenoxidischen
Stoffen, die Röstprssessen sulfidischer
3rze entstammen.
Der bei Temperaturen bis 1400 G in SauerstoffÜberschuß
enthaltender Atmosphäre geglühte und überwiegend Eisenoxid enthaltende Stoff v,rird anschließend langsam abgekühlt.
Die Abkühlung erfolgt wiederum in oxidierender Atmosphäre, im gegebenenfalls eine bei hohen Temperaturen erfolgte
geringfügige Liagnetitbildung rückgängig zu inachen.
3±ne derartige partielle Fe,0,-Bildung kann durch
thermische Säuerstoffabspaltung erfolgt sein. Die Abkühlung
auf eine Temperatur von 7SO0G wird im allgemeinen während
eines Zeitraums Ύοη mehreren Stunden vorgenommen.
Unterhalb einer Temperatur Yon. 7300G ist das Eisenoxid
paramagnetisch und es kann daher von 7300G ab das Gut
rasch weiter auf Umgebungstemperatur gekühlt werden.
Das geglülrüe und abgekühlte eisenoxidische Gut wird einer
Ilahluiig unterzogen und für die Verwendung des Gutes als
Beschwerini"ütel in Bohrspülungen auf eine ICornfeinheit unter
75/um klassiert, wobei der Kornanteil unter 10/um nicht mehr
als 50 p betragen soll. Derartige Kornzusammensetzungen für als Beschwermittel zu verwendenden Pyritabbrand sind an sich
bekannt. Zweckmässig weisen Beschwermittel der genannten Art eine Kornzusamensetzung auf von
50 | bis | 55 <;» | 30 | bis |
75/um
30' » |
10 | tt | 15 io | 20 | It | 20 » |
10 | ti | 15 i> | 10 | ti | /um |
20 | ti | 30 55 | bis | 10 |
Das erfindungsgeriässe Verfahren weist Vorteile auf. Die
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uner.Tönschten ferroraagnetischen Eigenschaften von
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eisenoxidischen Stoffen, insbesondere Pyritabbrand, worden beseitigt. Durch den Glühprozeß v/ird ferner die
(lilli)llil »IM jjoiJKli^ · · ■ Ulli 11
ryritab'orancl von ca1.. 1,5 "bis 2,5 m /g auf ca. 0,6 m^/g
(, gemessen nach 3ET ) verringert. Diese Erniedrigung und physikalische Veränderung der Oberfläche wirkt sich
hinsichtlich der rheologischen Eigenschaften des Fertigproduktes in Bohrspülungen hervorragend aus. Die scheinbare
Viskosität ist bedeutend niedriger als beim Einsatz handelsüblicher Schwerspate und bekannter Pyritabbrände,
ebenso sind die Gelstärke und Wasserverlust, zwei weitere
wichtige spültechnische Größen, niedriger als bei mit Schwerspat oder üblichem Pyritabbrand beschwerten
Bohrspülungen. Die Eigenschaften ändern sich auch nach leiüperaturbelastung der Spülung, die Bestandteile der
spültechnischen Prüfung ist, im Gegensatz zu mit Schwerspat beschwerten Spülungen nur unwesentlich.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird in den folgenden
Beispielen näher erläutert.
In den folgenden Beispielen wurde als Ausgangsmaterial Abbrand von in der Wirbelschicht abgeröstetem Plotationspyrit
mit 0,7 $ Gesamtschwefel und 9 i° Gangart, verwendet.
Beisniel 1
In einem direkt beheizten Drehrohrofen wurden 120 kg/h Abbrand bei 1250°C^fcalziniert. Die Verweilzeit im Ofen
betrug 30 min, in der Glühzone 15 min. Der Ofenaustrag
wurde in Luft innerhalb von etwa 20 min auf unter 800 G gekühlt, im Backenbrecher vorzerkleinert und in einer
Kugelmühle mit Sichterkreislauf ( Durchsatz 230 kg/h) auf
Korngrößen unter 75 /um gemahlen.
oxidierender Atmosphäre (T\f 1,08 bis 1,1)
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-7-
Beistiial 2
In der /ullage mit zirkulierender 'Jirbelschicht wurden
50 kg/h Abbrand bei Temperaturen von 12200O in
oxidierender Atmosphäre calziniert. Im Abgas wurden 5 bis 6 VoI.^ Sauerstoff gemessen.
Der Ofenaustrag v/urde in Luft langsam auf 7800O gekühlt und
dann rasch -.veiter auf Umgebungstemperatur abgekühlt. Das gekühlte Produkt wurde auf folgende Kornzusammensetzung
klassiert
30 20 |
bis It |
75 30 |
/um / Il |
50 10 |
bi It |
S | 55 15 |
10 | Il bis |
20 10 |
Il
ti |
10 20 |
It
It |
15 30 |
7o
In der nachfolgenden Aufstellung sind die anwendungstechnischen Eigenschaften der Produkte der Beispiele
1 und 2 und zum Vergleich ein übliches Beschwermittel aus Schwerspat angeführt. Sämtliche Produkte hatten eine
Kornzusammensetzung entsprechend der in Beispiel 2 angegebenen.
Produkt aus Beispiel 1
Produkt
aus
Vergleichs- produkt Schwerspat
iVasserlösl. Salze Wasserlösl. Ga
0,05 85 ppm
0,05 c/°
ppm
ppm
cm"
cm Grainmsuszeptibilität 5000 · 10"6 ~g~ 75O-1O~6"g~
Viskosität in ^'onspülgn. (wässrge.Bentonitsuspensionen}
V/as s erwlus t
cP
4-5 ml/30 min
4-5 ml/30 min
0,1 c/o 110 ppm
55 cP 7ml/3O min
liach Temperaturbelastung 130° C/ 24 h
cP
9 nl/30 min 609853/0909
Viskosität
V/as serverlust
V/as serverlust
60 cP
12 nl/30 min
12 nl/30 min
Claims (6)
1) Verfahren zur Herstellung von Beschwermittel für Bohrspülungen durch Kalzinieren von überwiegend Eisenoxid
enthaltenden Stoffen in oxidierender Atmosphäre bei Temperaturen über 9800C, dadurch gekennzeichnet, daß
der überwiegend Eisenoxid enthaltende Stoff in Sauerstoffüberschuß aufweisender Atmosphäre bei einer
Temperatur von 1210 bis HOO0G behandelt wird,
wobei deren Sauerstoffanteil größer als der bei der jeweiligen Glühtemperatür im Gleichgewicht herrschende
Sauerstoffpartialdruck der eisenoxidischen Verbindung gehalten wird und anschließend in oxidierender Atmosphäre
langsam auf 78O0O abgekühlt wird.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß
die Glühbehandlung während 10 bis 180 min vorgenommen
wird.
3) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Glühbehandlung in einer zirkulierenden Wirbelschicht vorgenommen wird.
4) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glühbehandlung in einem Drehrohrofen vorgenommen wird.
5) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als überwiegend Eisenoxid enthaltender
Stoff abgerösteter Pyrit eingesetzt wird.
6) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das abgekühlte Glühprodukt aufgemahlen
wird.
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