DE2527628C3 - N-Vinyloxyäthyl-a-methyl-ß- phenäthylamine und Appetitzügler auf deren Basis - Google Patents
N-Vinyloxyäthyl-a-methyl-ß- phenäthylamine und Appetitzügler auf deren BasisInfo
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Description
in der R ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder eine Trifluormethylgruppe darstellt, sowie deren
Säureadditionssalze.
2.N-(2-VinyIoxyäthyI)-a-methyI-j3-phenäthylamin.
2.N-(2-VinyIoxyäthyI)-a-methyI-j3-phenäthylamin.
3. N-(2-Vinyloxyäthyl)-a-methyl-0-(4-chIorphenyl)-äthylamin
und dessen Hydrochlorid.
4. N-(2-Vinyloxyäthyl)-a-methyI-^-(3-trifluormethylphenyi)-äthylamin
und dessen Hydrochlorid.
5. Appetitzügler, bestehend aus einer therapeutisch wirksamen Menge mindestens einer Verbindung
nach Anspruch 1 sowie üblichen Trägern und/oder Verdünnungsmitteln.
Appetitzügler haben gewöhnlich Nebenerscheinungen; sie wirken beispielsweise als Stimulantien. Andererseits
weist ein in jüngerer Zeit entwickelter Appetitzügler mit der Formel A
NHCH2-CH,
4 J)-CH2-CH-CH, (A)
4 J)-CH2-CH-CH, (A)
CF,
und der Bezeichnung »Fenfluramin« statt einer stimulierenden eine sedative Wirkung auf (Nursing, 74,
Januar, S. 15 und 16). Aus Forschungsberichten geht hervor, daß vor den Mahlzeiten verabfolgtes Fenfluramin
den sich nach der Absorption einstellenden Glukosespiegel bei Diabetes von Erwachsenen, der
durch Diät unter Kontrolle gehalten werden kann, und bei Diabetes, der Insulin erfordert, herabsetzt und — im
Gegensatz zu anderen hypoglykämischen Mitteln — anscheinend die Glukoseverträglichkeit bei Diabetes
ohne nachteilige Nebenwirkungen verbessert (vgl. »Hypoglykanische Wirkung von Fenfluramin bei
Diabetes Melütus«, J. R. Turtle et al. Diabetes, 22 (November 1973), S. 858 bis 867).
Die Erfindung betrifft neue N-Vinyloxyälhyl-a-methyl-j3-phenäthylamine
und deren Säureadditionssalze, welche sich als Appetitzügler eignen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen die allgemeine Formel B
CH2 CH-NH CH2CH2 O CH-CH2
in der R ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder eine Trifluormethylgruppe bedeutet; unter die Erfindung
fallen auch die Säureadditionssalze der Verbindungen der allgemeinen Formel B.
H2C=O + H2N-CH2CH2-O-CH=CH2
CH3
H2C=N-CH2CH2OCH=CH2 + H2O
CH3
NaBH4
Methanol
Methanol
<r^yCH2-CH-NH-CH2CH,-O-CH=CH,
CH3
Die bei der Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen eingesetzten Ausgangsverbindungen
können nach herkömmlichen Methoden hergestellt werden.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
N-(2-Vinvloxyäthyl)-«-methyl-0-phenyläthylamin
N-(2-Vinvloxyäthyl)-«-methyl-0-phenyläthylamin
Eine Lösung von 40,2 g (03 Mol) Phenylaceton und 26,2 g (03 Mol) 2-Aminoäthylvinyläther in 200 ml
wasserfreiem Benzol wird unter Rückfluß unter einem Dean-Stark-Wasserabscheider bis zur Abspaltung der
4.S theoretischen Wassermenge (etwa 4 Std.) gekocht. Anschließend dampft man das Benzol im Vakuum ab,
nimmt das gebildete rohe Imin in 450 ml wasserfreiem Methanol auf und versetzt die Lösung innerhalb von 30
Minuten nach und nach mit insgesamt 22,6 g (0,6 Mol) Natriumborhydrid. Wenn die Zugabe beendet ist, kocht
man den Ansatz 3 Stunden unter Rückfluß. Dann dampft man das Methanol im Vakuum ab, fügt nacheinander
300 ml Wasser, 150 ml 20prozentige Kalilauge und 60 g Kaliumhydroxid hinzu und extrahiert das entstehende
öl mit Äther. Der Ätherextrakt wird über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert. Das beim
Eindampfen des Filtrats zurückbleibende öl wird destilliert. Man erhält 32,5 g (Ausbeute 64%) Produkt in
Form eines farblosen Öls vom Kp. 100 bis 102°C/
fto 1,5 Torr; N 'S = 1,5070.
Man stellt N-(2-Vinyloxyäthyl)oc-methyl-,<i-(4-chlorphc-
<>< nyl)-äthylamin aus 4-Clilorphenylacelon und 2-Aminoäthylvinyläthcr
analog Beispiel I her. Das Produkt (Ausbeute 58%) stellt ein farbloses Öl vom Kp. 103 bis
104"C/0,4Torrdar;N·.' = 1,5199.
N-(2-Vinyloxyäthyl)-a-methyl-/?-(4-ch|orphenyl)-äihylamin-hydrochlorid
In eine eisbadgekühlte Lösung von 12 g (0,05 Mol) des
Amins von Beispiel 2 in 50 ml wasserfreiem Äther werden allmählich 28 ml 1,2N äthanolische Salzsäure
eingetragen. Nach 1 stündiger Eisbadkühlung wird das Produkt abfiltriert und mit wasserfreiem Äther gewaschen.
Man erhält 9,3 g (67,5%)des Hydrochlorids vom Fp. 142 bis 143° C. Das Salz ist wasserlöslich.
Ben: C 56,53, H 6,93. N 5,07;
gef.: C 5638, H 7,23, N 5,09.
gef.: C 5638, H 7,23, N 5,09.
Man stellt N-(2-Vinyloxyäthyl)-«-methyl-/?-(3-trifluormethylphenyl)-äthylamin
aus 3-Trifluormethylphenylaceton
und 2-Amincäthylvinyläther analog Beispiel 1
her. Das Produkt (Ausbeute 32%) stellt ein farbloses öl vomKp.81 bis83°C/0,5Torrdar;N? = 1,4650.
N-(2-Vinyloxyäthyl)-a-methyl-/»-(3-trifluormethylphenyl)-phenäthylamin-hydrochlorid
Eine eisbadgekühlte Lösung von 12,4 g (0,0454 Mol) des Amins von Beispiel 4 in 50 ml wasserfreiem Äther
wird mit 25 ml 1,2 N äthanolischer Sa^säure versetzt.
Man hält den Ansatz über Nacht bSi - 200C, filtriert das
Produkt anschließend ab und wäscht es r it wasserfreiem Äther. Man erhält 11,2 g (80%) des Hydrochlorids
vom Fp. 117 bis 118,5°C. Das Salz ist wasserlöslich.
Ber.: C 54,29, H 6,18, N 4,52;
gef.: C 54,17, H 6,27, N 4,54.
gef.: C 54,17, H 6,27, N 4,54.
Obwohl man die erfindungsgemäßen Verbindungen auch allein, d. h. als einzigen Bestandteil einer gefüllten
Kapsel, verabfolgen kann, formuliert man sie vorzugsweise zu verschiedenen für orale Zwecke geeigneten
Verabreichungsformen, wie Tabletten oder Sirupe. Diese Arzneiformen werden nach herkömmlichen
Methoden hergestellt und beinhalten im allgemeinen einen pharmakologisch verträglichen Träger bzw. ein
entsprechendes Verdünnungsmittel, wie Milchzucker, Stärke oder Rohrzucker, sowie gegebenenfalls Gleitmittel,
wie Magnesiumstearat, Geschmacks- bzw. Geruchskorrigentien und Farbstoffe sowie Süßstoffe.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, insbesondere die Hydrochloride jener Verbindungen der allgemeinen
Formel B, bei denen R ein Chloratom oder eine Trifluormcthylgruppe darstellt, weisen eine sehr geringe
stimulierende Wirkung sowie eine wesentlich niedrigere Toxizität und andererseits beträchtlich höhere Wirksamkeit
als Fenfluramin auf.
Verringerung des Futterverbrauchs bei Ratten.
Verbindung
Akute Toxizität bei Ratten
Tabelle I zeigt, daß die Hydrochloride der Verbindungen
der allgemeinen Formel B, bei denen R ein Chloratom oder eine Trifluormethylgruppe darstellt,
eine etwa viermal geringere Toxizität als Fenfluramin .ujfwciscn.
Dosis, g/kg,
post os (p. o.)
post os (p. o.)
Mortalität pro 6 Versuchstiere
Fenflurumin 0,1 0
0,2 2
0,25 4
0,3 5
Berechneter LDsn-Wert: 0,225 g/kg (0,19 bis 0,26)
Hydrochlorid, 0,25 0
R = Cl 0,5 1
1,0 3
1,25 4
1,5 5
2,0 6
Berechneter LDsn-Wert: 0,95 g/kg (0,658 bis 1,333)
Hydrochlorid, 0,5 0
R = CFj 0,75 1
0,85 2
1,0 4
2,0 5
Berechneter LD5ü-Wert: 1,01 g/kg (0,765 bis 1,333)
Tabelle II zeigt die prozentuale Änderung des durchschnittlichen täglichen Futterverbrauchs bei Verabreichung
verschiedener Dosen von Fenfluramin bzw. der Hydrochloride der Verbindungen der allgemeinen
Formel B, bei denen R ein Chloratom oder eine Trifluormethylgruppe darstellt, sowie die zur Herabsetzung
der Futteraufnahme um 50% erforderliche Dosis (ED50, in mg/kg). Aus den Werten geht hervor, daß die
Verbindung mit R = Cl die etwa 2,5fache Wirksamkeit von Fenfluramin, die Verbindung mit R = CFj die etwa
l,2fache Wirksamkeit von Fenfluramin aufweist Die Wirkstoffe werden den Ratten bei diesem Versuch am
fünften Tag einer regelmäßigen Futteraufnahme 1 Stunde vor der Fütterung in Dosen von 5, 10 bzw.
20 mg/kg verabreicht. Dabei werden 5 Ratten für jede Dosis sowie 15 Ratten zu Vergleichszwecken herangezogen.
Verbindung | Dosis, mg/kg, post os (p. o.) |
-Wert: 20,7 | Änderung des durch schnittlichen täglichen Futterverbrauchs,% (bezo gen auf den Vergleichswert) |
22.9 - 28,3 - 76,0 |
Fcniluramin | 5 10 20 |
-18,7 -39,3 -50,5 |
mg/kg | |
Berechneter | FiI)5. | mg/kg | ||
Hydro chlorid, R - Cl |
5 It) 20 |
-24,5 -■ 53,5 - 87,3 |
||
Berechneter | FDs, | -Wert: 7,7 mg/kg | ||
Hydro chlorid, R CF', |
S IO 20 |
|||
licreehneter | -Wert: 17,4 | |||
Auswertung | 5 | 25 27 | 628 Vorbehandlung |
6 | Olivenöl') Anzahl der Ratten |
W,rksu„r | Dusis (mg/kg) |
||||
Verbindung | Berechneter | Relative I Wirksamkeil 5 |
Keiner Keiner Fcnlluruniin R = Cl, llydrochlorid R = CF.,, Hydrochlorid |
20 20 20 |
3 + 3 + 3 + 3 + 3 |
Fenfluramin 20 R = Cl, Hydrochlorid 7,7 R = CF3, Hydrochlorid 17,4 *) I£D5I)-Wert: Zur Herabsetzung der |
I 2,5 ,o 1,2 I-utteraufnahmc um |
Es wird die Wirkung einer Vorbehandlung mit Fenfluramin bzw. den Hydrochloriden der Verbindungen
der allgemeinen Formel B mit R = Cl bzw. CF] auf die durch Verabreichung (mit der Magensonde) von
Olivenöl bedingte Erhöhung des Lipid- und C-lukosespiegels
im Serum von Ratten getestet und gefunden, daß diese den scharfen Anstieg von Triglyceriden
verhindern.
A. B i ζ ζ i et. al. (Amphetamines and Related Compounds, Raven, Press, New York, 1970) berichten,
daß die Behandlung von Ratten mit Fenfluramin eine rasche Erhöhung der Konzentration der freien
Fettsäuren im Plasma zur Folge hai. Trotz der Erhöhung des Fettsäurespiegels führt der Wirkstoff bei
Tieren, denen Futter verabreicht wird (nicht jedoch bei solchen, denen das Futter entzogen wird), außerdem zu
einer Herabsetzung des Plasma-Triglyeeridspiegels (S. Garattini et.al., Advan. Exp. Med. Biol, Bd. 26
[1972], S. 103). Die letztere Wirkung von Fenfluramin soll mindestens zum Teil auf eine Hemmung der
Triglyceridresorption im Darmtrakt zurückzuführen sein (A. Bizzi et.al., Journ. Pharmacol., Bd. 23 [1973],
S. 131). Es wurde gezeigt, daß der einige Stunden nach einer Verabreichung (mit der Magensonde) von
Olivenöl erfolgende scharfe Anstieg des Plasma-Triglyceridspiegels
durch eine Vorbehandlung der Ratten mit Fenfluramin unterdrückt wird.
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die Wirkungen von Fenfluramin bi'.w. der Hydrochloride
der Verbindungen der allgemeinen Formel B mit R = Cl bzw. CF3 auf den Serum-Glukose- und
-Lipidspiegel von männlichen Ratten nach Verabreichung von Olivenöl miteinander zu vergleichen.
Methoden
24 männliche Sprague-Dawley-Ratten (200 bis 250 g) werden wie folgt in acht Gruppen eingeteilt:
*) 20 ml/kg (Verabreichung mit der Magensonde).
Den Ratten wird das Futter nicht entzogen. Wo angegeben, werden die Ratten zwei Stunden vor der
Verabreichung des Olivenöls mit dem jeweiligen Wirkstoff (intraperitoneal) vorbehandelt. Drei Stunden
nach der Olivenölverabfolgung anästhesiert man die Versuchstiere mi; Äther und enl.iimmt Blutproben
durch Punktur des freigelegten Herzens. Die gesamte Behandlung dauert jeweils fünf Stunden.
Ergebnisse
Tabelle III zeigt die nach der fünfstündigen Versuchsdauer gemessenen Serumwerte, aus denen sich
folgende Schlußfolgerungen ergeben:
1) Alle Versuchstiere, denen Olivenöl allein oder gemeinsam mit den Wirkstoffen verabreicht wurde, weisen gegenüber den unbehandelten Ratten den 2,5- bis 3,3fachen Serumgehalt an freien Fettsäuren auf. Diese Steigerung ist vermutlich sowohl auf das .'5 öl als auch auf die Wirkstoffe zurückzuführen;
1) Alle Versuchstiere, denen Olivenöl allein oder gemeinsam mit den Wirkstoffen verabreicht wurde, weisen gegenüber den unbehandelten Ratten den 2,5- bis 3,3fachen Serumgehalt an freien Fettsäuren auf. Diese Steigerung ist vermutlich sowohl auf das .'5 öl als auch auf die Wirkstoffe zurückzuführen;
2) die hemmende Wirkung der Hydrochloride der Verbindungen der allgemeinen Formel B, bei denen
R ein Chloratom oder eine Trifluormethylgruppe darstellt, auf die durch Olivenölverabreichung (mit
der Magensonde) verursachte Erhöhung des Serum-Triglyceridspiegels entspricht etwa jener
von Fenfluramin (50 bis 55% bei der Gruppe von Versuchstieren, denen das Öl verabreicht wurde);
3) die durch das Olivenöl bewirkte Erhöhung des Serum-Glycerinspiegels wird durch die Vorbehandlung
mit den Wirkstoffen nur geringfügig inhibiert (um 16 bis 35%);
4) die Serum-Glukosekonzentration bleibt bei den unbehandelten bzw. behandelten Versuchstieren
nahezu unverändert;
5) bei den gegebenen Bedingungen bewirkt das Olivenöl eine 45prozentige Erhöhung des Scrum-Cholesterinspiegels.
Diese Erhöhung bleibt bei einer Vorbehandlung mit Fenfluramin bestehen, verringert sich jedoch bei einer Verabreichung der
Hydrochloride der Verbindungen der allgemeinen Formel B, bei denen R ein Chloratom oder eine
Trifluormethylgruppe darstellt, um 14 bis 19%.
Tabelle III | Olivenöl | l-'reic Fettsäuren Serum. ν.-Λφί./Ι |
1111 iler |
Konzentration Triglyccnde |
im | Serum, mg"/., ilyicrin |
Cholesterin | (ilukose |
Vorbehandlung | .102 -t 13 716 + 55 |
46 + 3 135 + 36 |
I 2 |
,3 10,20 ,S +0,20 |
l)7±6 141+4 |
I46±IO 156 + 7 |
||
Keine Keine |
||||||||
Fort^et/ung
\ ι irhch.inilliirm
ΟΙλ.1T
I Kic I ιΊΙνίιιΚ'ΐι I'M Kim/cull,ιΐιιιιι im Serum.
Scrum. ■,- \ψ. /I ,ι-,
m1,Ul,, l(|, (,|ucnn
(rlllkcis.·
lenllur.miin *
R (I. llulrochlorid t
K (f·.. IKdrochlornl ^
K (f·.. IKdrochlornl ^
1^ ft I | ill | * I | I.ft | r.O.IO | 140 K? | IftO | i ') | |
7Sl) | t ftft | ft 2 | t-7 | LS | > I).M) | I I ft > S | 15') | ' I |
H 711 | ^ ft I | ft 2 | ι. ι τ, | 2.1 | h 0.4(1 | 122 r Kl | |5() | t 7 |
Sidman Meideverhalten lest ;in Rauen
Fenfluramin und das Hydrochloric! der Verbindung
der Formel B. bei der K ein Chloratom darstellt,
werden dem Sidman Meidetest unterworfen. Die bei Verabreichung von Fenfluramin erzielten Werte
zeigen, daß mit allen Dosen ausgeprägte Wirkungen erzielt werden. Diese entsprechen der Wirkung amphetammartiger
Verbindungen, d. h.. es zeigen sich dieselbe Erhöhung der Anzahl von Reizbeantwortungen bzw.
Reaktionen pro Zeiteinheit und die damit verbundene Abnahme der Schockzahl pro Zeiteinheit. Das Hydrochlorid
der Verbindung der Formel B mit R = Cl beeinflußt das Verhalten insgesamt nicht '.purbar, indem
es nur eine scharfe Abnahme der Anzahl der Schocks pro Zeiteinheit hervorruft und die Anzahl der Reaktionen
pro Zeiteinheit (Rei/bean'.wortungsgeschwindigkeit)
unverändert läßt.
Fenfluramin dient bei der vergleichenden Untersuchung
von Appetitzüglern als Standardverbindung. Die wirkstoffbedingten Verhaltensweisen werden nach dem
Sidman-Meidetest (Sidman. M.. |. Comp. Physiol.
PsychoL, 46 [ 1953], S. 253 bis 26!) geprüft.
Männliche Long-Evans-Schwarzhaubenratten (Simonsen
Labors) mit einem Gewicht von etwa 500 g werden einzeln in Lehigh-Vallcv-Elcctronics-Nagetier-Prüfkammern
untersucht. Die Testperioden (Tag/ Nacht) dauern 7.5 bzw. !4 Stunden. Die Grundlage des
Versuchs bilden zwei getrennte Zeitintervalle, innerhalb weicher die Ratten jeweils keine äußeren Reize
empfangen. Die zwischen den einzelnen Schocks ablaufende Zeitspanne (»Schock/Schock-Intervall«)
weist eine vorbestimmte konstante Länge (10 Sekunden)
auf und wird mit Hilfe eines Rückstell-Zeitgebers programmiert. Wenn die Ratte durch Betätigen eines
Hebels reagiert, ist das Schock/Schock-Intervall beendet,
und das Reaktions-Schock-Intervall beginnt. Auch
diese Zeitspanne weist eine vorbestimmte konstante Lange (30 Sekunden) auf und wird durch einen
Rückstell-Zeitgeber programmiert. Die beiden Zeitgeber
sind nie gleichzeitig in Betrieb. Das Reaktions/ Schock-Intervall beginnt jeweils von neuem, wenn die
Ratte den Hebel betätigt. Wenn das Inluiviill ablauft,
ohne daß die Ratte reagiert, versetzt man dieser über den Gilterboden einen Elektroschock (0.5 Sekunden.
lOtnA), mit dem das Reaktions/Schock-Intervall endet,
und das Schock/Schock-Intervall beginnt.
Die Wirkungen der getesteten Substanzen werden an Hand der prozentualen Abweichung des Verhaltens der
Ratten von ihrem Grundverhalten (Reaktionen/Min, bzw. Schocks/Min.) geprüft. Die Untersuchung erfolgt
innerhalb von jeweils 15 Min. langen Teilzeiträumen, und man bestimmt die prozentuale Gesamt-Abweichung(Reaktions-
und Schockvcrhalten).
Die in Tabelle IV aufgeführten Ergebnisse werden bei
oraler VerabrHchune der jeweiligen Verbindung in einer Dosis von 8 mg/kg erzielt. Es werden vier Ratten
getestet: die Versuchsdauer beträgt 7.5 Stunden.
Libelle l\
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Kc.ikt Μίκη/
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R Cl. llulrochloml ' " ;>
Bei einer Dosis von 8 mg/kg zeigt Kenfluramin eine
amphetaminartige Wirkung auf das Verhalten, während das Hydrochlorid der Verbindung der Formel B
(R = Cl) letzteres nicht spürbar beeinflußt, außer daß die Schockanzahl pro Zeiteinheit verringert wird.
Symptomatologische Tests an Mäusen
Im Gegensatz zu Fenfluramin und Methamphetamin. welche sich bereits bei geringen Dosen (IO bis 50 mg/kg)
als Stimulanzen erweisen, besitzt das Hydrochlorid der
Verbindung der Formel B (R = Cl) selbst bei hohen Dosen (300 bis 1000 mg/kg) nur eine schwach
stimulierende Wirkung.
Claims (1)
1. N-VinyIoxyäthyl-«-methyl-/?-phenäthylamine
der allgemeinen Formel
^T~\-CH,-CH-NH-CH,CH,-O-CH=CH,
CH3
CH1
(B)
Der Begriff »Halogenatome« umfaßt Fluor-, Chlor-, Brom- und Jodatome.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wirken als Appetitzügler, wenn man sie Warmblütern oral in
täglichen Dosen von 5 bis 20 mg/kg Körpergewicht verabreicht.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen erfolgt nach an sich bekannten Methoden gemäß
nachstehendem Reaktionsschema:
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