DE2526984C3 - Digoxin- und Digitoxinderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Bestimmung von Digoxin und Digitoxin - Google Patents
Digoxin- und Digitoxinderivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Bestimmung von Digoxin und DigitoxinInfo
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Description
-NH · CHY · (CH2)mQ
Yein Wasserstoffatom oder die Gruppe -COOR2,
Yein Wasserstoffatom oder die Gruppe -COOR2,
•\/· oder *CH
OH NH CH
m=0, 1, Z 3,4 oder 5, R2 ein Wasserstoffatom, eine
Methyl- oder Äthylgruppe bedeutet und Q mit 123J
an einer oder mehreren der angegebenen Stellen markiert oder nicht-markiert ist und eine der
folgenden Formeln besitzt:
N oaer HO
2. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) Digoxin oder Digitoxin zu dem Dialdehyd oxidiert,
b) den Dialdehyd mit O-Carboxymethoxylamin
der Formel NH2 · 0(CH2)COOH unter Bildung
des Di-O-carboxymethyloxiderivats umsetzt, gegebenenfalls
c) das entstandene Oximderivat unter Bildung einer Peptidbindung in Gegenwart eines N1N'-
substituierten Carbodiimids mit einem Amin der
Formel NH2 · CHY · (CH2JmQ, in der Y, m und
Q die oben angegebene Bedeutung haben, unter Bildung eines Aminkonjugates, umsetzt, und
gegebenenfalls
d) dieses Aminkonjugat radioaktiv jodiert.
d) dieses Aminkonjugat radioaktiv jodiert.
3. Verwendung eines radioaktiv-markierten Digoxins oder Digiioxins nach Anspruch 1 für
radioaktive Konkurrenzreaktiof:en zur Bestimmung von Digoxin oder Digitoxin.
Die Herzglycoside (Digoxin und Digitoxin) werden verbreitet zur Therapie bestimmter Störungen des
Herzrhythmus angewandt. Die Dosis muß sorgfältig überwacht werden, da Mengen über denjenigen, die eine
optimale therapeutische Wirkung ergeben, stark toxisch sein können. Es hat sich gezeigt, daß die genaue
Messung der Herzglycoside in Serum oder Plasma am günstigsten durch radiochemische Bestimmungen
durchgeführt wird. Smith et al. (New England Jorunal of Medicine Bd. 281, Seiten 1212-1216 (1969) haben ein
Verfahren zur Bestimmung von Digoxingehalten in Serum mit Hilfe von 3H-Digoxin angegeben. Durch die
Anwendung jodierter Herzglycoside werden jedoch die Probleme vermieden, die bei der Flüssigkeits-Szintillationszählung
von JH-Verbindungen auftreten. Außerdem erfordert die verhältnismäßig geringe spezifische
Aktivität von 3H=Herzglycosiden große Probenvolumi·
na und längere Zählzeiten, um die erforderliche Empfindlichkeit und Reproduzierbarkeit der Untersuchung
zu erreichen.
b', In den DE-OS 21 42 421, 21 42 422 und 23 31 922 sind
Derivate von verschiedenen Herzglycosiden beschrieben, die radioaktiv markiert sein können und daher zur
Bestimmung der entsprechenden Glycoside angewandt
werden können. Diese Derivate, die nach bekannten Verfahren hergestellt werden können, besitzen jeweils
nur einen phenolischen Rest, der mit radioaktivem Jod markiert werden kann.
Es ist Aulgabe der vorliegenden Erfindung, Derivate von Herzglycosiden sowie Verfahren zu deren Herstellung
zu entwickeln, bei denen es möglich ist, eine größere Menge radioaktives Jod135 in das Molekül
einzuführen, um eine höhere Zählrate je Molekül bei der radioimmunologischen Bestimmung zu erzielen. Dadurch
würde sich die Reproduzierbarkeit der Zählung in einer gegebenen Zählzeit erhöhen. Darüber hinaus
könnte mit derartigen Verbindungen eine längere brauchbare Lebenszeit der radioaktiv markierten
Substanzen erreicht werden. ·
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Verbindungen der Formel
(V)
in der Z=NO(CH2) -CO-R' bedeutet, X ein Wasserstoffatom
oder eine Hydroxylgruppe, R1 eine Hydroxygruppe oder eine Gruppe -NH · CHY · (CH2)mQ, Y
ein Wasserstoffatom oder die Gruppe -COOR2, m=0, 1, 2, 3, 4 oder 5, JV ein Wasserstoffatom, eine Methyl-
oder
*CH
oder Äthylgruppe bedeutet und Q mit 135J an einer oder
mehreren der angegebenen Stellen markiert oder nicht-markiert ist und eine der folgenden Formeln
besitzt:
oder HO
NH
und das Symbol * die mögliche Stellung angibt, in der die Verbindung durch ein oder mehrere radioaktive
Jodatome markiert sein kann.
Wenn X eine Hydroxylgruppe ist, sind die Verbindungen Derivate von Digoxin und wenn X ein Wasserstoffatom
ist handelt es sich um Derivate von Digitoxin.
Wenn R eine Hydroxygruppe ist, sind die Verbindungen neue Zwischenprodukte zur Herstellung der
gewünschten radiojodierten Derivate. Sie können hergestellt werden, indem man
a) Digoxin oder Digitoxin zu dem Dialdehyd oxidiert,
zum Beispiel mit Hilfe von Natriumperjodat und
b) den Dialdehyd mit O-Carboxymethoxylamin der
Formel NH2 · 0(CH2) - COOH unter Bildung des
Di-O-carboxymethyloximderivats umsetzt.
Das entstehende Oximderivat kann umgesetzt werden unter Bildung einer Peptidbindung mit irgendeinem
von vielen Aminen einschließlich Aminosäuren. Wenn das Amin einen Phenol- oder Imidazolring besitzt, kann
->o das Produkt leicht radiojodiert werden, zum Beispiel mit
Hilfe von Natriumjodid und Chloramin-T, um das gewünschte markierte Derivat von Digoxin oder
Digitoxin zu erhalten. Vorausgesetzt, daß es einen Phenol- oder Imidazolring besitzt, ist die Art des Amins
-,5 erfindungsgemäß nicht kritisch. Zum Beispiel kann eines
der folgenden Amine angewandt werden:
Histamin
Histidin
llistidin-äthyl-ester
-H 1
-COOH I
-COOCjM5 I
CH
NH CII
Fortsei/ting
Tyrosin — COOH
Tyrosin-methyl-ester —COOCH3
-(4-Hydroxyphenyl )-äihylumin — H
Die Reaktion kann durch das folgende Schema verdeutlicht werden, wobei D Digoxigenin(oder Digitoxigeninjdidigitoxosid
bedeutet.
CH
CH3
mit radioaktivem Jod markiertes
Kcnjugat
Kcnjugat
Reaktion 4
Die einzelnen Reaktionen des bevorzugten erfin- 60 Oxidation üblicherweise in Wasser durchgeführt, sie
dungsgemäßen Verfahrens laufen folgendermaßen ab: läuft jedoch auch leicht in wäßrigen Äthanol- oder
R . wäßrigen Dioxanlösungen ab. wenn wasserunlösliche
Verbindungen oxidiert werden sollen. Die Reaktion
Die Oxidation von Digoxin (oder Digitoxin) zu dem wird üblicherweise bei Raumtemperatur durchgeführt
Dialdehyd wird mit Natriumperjodat durchgeführt. Das ^ und kann unter Lichteinwirkung durchgeführt werden.
Reagens spaltet 1,2-Glykole und ein Molekül Perjodat Im Falle von Difoxin (oder Digitoxin) ist die Reaktion
wird für jedes Paar benachbarter Alkoholgruppen innerhalb von 30 min unter diesen Bedingungen
verbraucht. In der Kohlenhydratchemie wird die vollständig abgelaufen. Es wird angenommen, daß das
Produkt der Oxidation der Dialdehyd ist. obwohl es in Lösung der Dialdehyd im Gleichgewicht mit dem
Analogie mit den Arbeiten von Guthrie und Honeyman Hemialdal vorliegt:
(J. Chem. Soc. 2319 [1959]) auch möglich ist. daß in
Cl
Il j.
Il j.
v/l
-(K
CII,
C
C
Der Dialdehyd wird mit Äthylacetat extrahiert und das Lösungsmittel durch Vakuumdestillation entfernt,
wobei ein weißer Rückstand verbleibt.
Reaktion 2
Der Didluchyu WiTu fioriuCiTifCri ίτϊϊΐ *.^ CsriyGxyrrictn
oxylamin unter Bildung des DiO-carboxymethyloxims {möglicherweise zusammen mit etwas Monooxim).
Oxime werden üblicherweise hergestellt durch Erwärmen der Carbonylverbindung in wäßriger oder
wäßrig-alkoholischer Lösung mit einer wäßrigen Lösung, die hergestellt worden ist aus Hydroxylamin
oder einem Derivat davon und einem Moläquivalent Natriumhydroxid. Natriumcarbonat oder Natriumacetat.
Unter diesen Bedingungen scheidet sich oft das Oxim ab. Wahlweise wird die Oximinierung in
Gegenwart von mehr als zwei Mol wäßrigem Alkali durchgeführt. Es konnte jedoch gezeigt werden, daß der
Dialdehvd in schwachem Alkali bei Raumtemperatur sehr instabil ist. Zum Beispiel wird der Dialdehyd in
wäßrigen Äthanollösungen, die mit Kaliumcarbonat auf einem pH-Wert von 9 gebracht worden sind, quantitativ
zu einer Verbindung umgewandelt, die einen niedrigeren Rr-Wert besitzt (Dünnschichtchromatographie auf
Silicagel in CHCh : Methanol 9:1). die keine reaktionsfähige
Carbonylgruppe mehr enthält (das heißt, die kein Oxim mehr bildet). Daher ist es zur Bildung des Oxims
'.on Digoxin oder Digitoxindialdehyd im allgemeinen bevorzugt bei einem pH-Wert unter 9 zu arbeiten.
Im allgemeinen hängt die Ausbeute an dem Oximderivat eines Steroids ab von dem Ausgangsmolverhältni?
von O-Carboxymethyloxim zu Steroid. Es konnten Reaktionsausbeuten von nahezu 100% mit
emem Molverhältnis von ungefähr 5 erzielt werden.
Reaktion 3
Diese Stufe umfaßt die Bildung einer Peptidbindung zwischen Carbonsäuregruppen des O-Carboxymethyloxims
und den Aminogruppen des oben erwähnten Amins oder Aminsäurerestes. Eine leichte Herstellung
eines Peptidderivats kann erreicht werden durch Einwirkung von einem Äquivalent eines N,N"-substituierten
Carbodiimids auf eine Lösung, enthaltend ein Äquivalent einer Aminoverbindung oder ein Äquivalent
einer Carbonsäure. Wenn das Säuresalz der Aminosäure angewandt wird, wird außerdem ein Äquivalent einer
tertiären Base zugesetzt Die Reaktion läuft unter Bildung eines Äquivalents eines N'.N'-disubstituierten
Harnstoffderivates ab, das aus der Lösung ausfallen kann oder nicht ausfällt je nach der Art des
angewandten N.N'-disubstituierten Carbodiimids und der Art des für die Reaktion angewandten Lösungsmittels.
Die Bildung der Peptidbindung wird üblicherweise bei Temperaturen im Bereich von 4 bis 28CC
XO —C
/
HO
HO
durchgeführt und zwar in einem inerten organischen ι", Lösungsmittel, obwohl wäßrige Gemische ebenfalls
angewandt werden können.
Bei der üblichen Herstellung wird Dicyclohexylcarbodiimid als Kondensationsmittel angewandt, obwohl
verschiedene der neuerer! Carbodiimide Hj** t^rtiärp
j» oder quaternäre Aminsubstituenten enthalten, ebenfalls
angewandt werden können, wie l-Cyclohexyl-3-(morpholinyläthylj-carbodiimid,
sein Metho-p-toluolsulfonat-Derivat und l-Äthyl-3(3-dimethylaminopropyl)-carbodiimid.
Reaktion 4
Das Radiojodierungsverfahren beruht auf einem Verfahr!·.; ähnlich dem von Greenwood. Hunter und
Glover. Biochemical Journal 89 114 [1963]) beschriebein
nen.
Die Oxidation des Na12M wird mit Chloromin T
erreicht. Die Menge von Chlorotnin T muß ausreichen,
um die geringe Menge Reduktionsmittel zu neutralisieren, die in dem Na125J vorhanden ist sowie das J- zu
π oxidieren. Die Jodierung wird im allgemeinen in einem geringen Volumen (ungefähr 0.2 ml Endvolumen) 0.1 bis
0.5 m Borat- oder Phosphat-Pufferlösung mit einem pH-Wert von 7,5 bis 8,5 bei 0 bis 28" C durchgeführt.
Man läßt die Reaktion 1 bis 10 min ablaufen und gibt jo anschließend einen Überschuß an Natriummetabisulfit
zu, um die Reaktion abzubrechen.
Das J'25-Antigen wird nach der Jodierung gereinigt,
um freies Jod und andere Reaktionspartner zu entfernen. Die Reinigung kann durch lonenaustauscher-4Ί
Gel-Filtration mit Hilfe eines Molekularsiebes wie Sephadex G 25 und/oder Dünnschichtchromatographie
über Silicagel durchgeführt werden.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Durchführung einer radioimmunologischen Konkur-3(i
renzbestimmung von Digoxin oder Digitoxin. wobei man
a) das Digoxin oder Digitoxin mit einer Standardmenge radioaktivmarkiertem Digoxin oder Digitoxin
um die Reaktion mit einem spezifischen Reagens dafür in Konkurrenz treten läßt, das in einer
Standardmenge vorhanden ist die nicht ausreicht, um die gesamte markierte und nicht-markierte
Verbindung zu binden;
en b) die gebundene Verbindung von der nicht-gebundenen abtrennt und
c) den Anteil der Radioaktivität in der gebundenen und/oder der nicht-gebundenen Verbindung bestimmt
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet daß man als radioaktivmarkiertes Digoxin oder
Digitoxin ein Aminkonjugat eines Digoxin- oder Digitoxindialdehyd-bis-O-carboxyalkyloxims wie
oben angegeben verwendet
Die Hrfindung wird durch die folgenden Heispiele
näher erläutert:
Beispiel 1
Herstellung von Digoxin-TMF. markiert mit ι:ί|
Herstellung von Digoxin-TMF. markiert mit ι:ί|
Da sich Digoxin und Digitoxin nur durch eine OH-Gruppe an dem C12-Atom des Steroidteils des
Nf Jeküls unterscheiden, erscheint es nicht erforderlich,
zusätzlich ein Beispiel für die Herstellung von markiertem Digitoxin anzugeben. Tyrosinmeihylester-(TMF.)-Konjugate
von Digoxindialcehyd-nis-O-carboxymethyloxim
und Digitoxindin Idchyd-bis-O-carboxy methyloxini
wurden lecloch hergestellt. Die von einer Probe des zuletzt genannten Derivates erhaltenen
NMR-Daten. die die allgemeine Struktur dieser Verbindungen bestätigen, sind unten angegeben.
218 mg Digoxin wurden in I 2 ml siedendem 78'Voigem
■Vhanol gelöst. Die Lösung wurde auf Raumtemperatur itugcMiiin Uhu ii-t rng ιTi a! r ;;;m pe r jog;; ; :r, ; :;;! Wasser
zugegeben. Die Lösung wurde JO min bei Raumtemperatur stehengelassen und anschließend 0,3 ml Athylenglykol
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf ein kleines Volumen (ungefähr 5 ml) eingedampft und mit
Wasser auf 15 ml ergänzt. Die Lösung wurde dreimal mit 15 ml Äthylacetat extrahiert und die vereinigten
organischen Schichten erneut mit Wasser gewaschen. Der Auszug wurde nahezu zur Trockne im Rotationsverdampfer
bei 30cC eingedampft und schließlich nach
Zugabe von Diethylether vollständig zur Trockne gebracht, wobei ein weißer Feststoff entstand. Das
! ,odukt wurde durch Dünnschichtchromatographie über Silicagel entwickelt mit Chloroform : Methanol
9 : 1 (System A) analysiert. Die Verbindung wurde (durch Verbrennen) mit Schwefelsäure sichtbar gemacht.
Es wurde ein einziger Punkt mit einem Ri-Wert
von 0.54 beobachtet.
273 mg Carboxymethoxylamin-hemihydrochlorid und 250 mg Natriumacetat wurden in 1.2 ml destilliertem
Wasser gelöst. 196 mg mit Perjodat gespaltenes Digoxin in 7,6 ml Äthanol wurden zu dieser Lösung
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde I π unter Rückfluß erhitzt und dann auf ungefähr 0,5 ml
eingeengt. Das Volumen wurde mit Waser auf 5 ml gebracht und die Lösung viermal mit 5 ml Äthjlacetat
extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten wurden wieder mit Wasser gewaschen. Der Auszug
wurde bei 300C nahezu zur Trockne eingedampft und schließlich nach Zugabe von Diethylether vollständig
zur Trockne gebracht. Die Analyse des Reaktionsproduktes durch Dünnschichtchromatographie über Silicagel
und Entwicke. ι mit dem System A zeigte eine vollständige Umsetzung des Dialdehyds unter Bildung
eines Produktes das am Ausgangspunkt blieb. Das Oxim besaß einen Rf-Wert von 0,16 nach der Dünnschichtchromatographie
auf Silicagel. entwickelt mit Chloroform : Aceton : Essigsäure 7:2:1.
180 mg des Di-carboxymethyloxims wurden in einem Gemisch von 3,6 ml Dioxan und 036 ml Wasser gelöst
das 91 mg TME-Hydrochlorid, 81 mg Dicyclohexylcarbodiimid
und 75 mg Tri-n-butylamin enthielt. Die Lösung wurde 24 h auf 40C gehalten. Bei der
Dünnschichtchromatographie auf Silicagel in System A zeigte sich ein Hauptprodukt mit einem Rf-Wert von
058 (Digoxin besaß einen RF-Wert von 039 in diesem System) das sowohl durch (Verbrennen mit) Schwefelsäure
als auch durch Farbreaktionen mit Eisen(III)-chlorid sichtbar gemacht wurde.
Nach prä'parativer Diinnschichtehromatographie auf
1.0 mm Silicagelplatten. die mit System A entwickelt wurden, wurde der Anteil entsprechend dem TM F.-Derivat
mit Äthylacetai extrahiert. Das Lösungsmittel wurde bei 30"C abgedampft. Der amorphe Rückstand
erwies sich bei der Dünnschichtchromatographir (Silicagelplatten, Lösungsmittel Methanol !Chloroform,
h : 94 [Volumen]) als homogen.
Das NMR-Spektrum des Digitoxinkonjugates zeigte
zum Beispiel, daß das Verhältnis von Tyrosinmethylester :Cardenolid in diesen Konjugaten 2 betrug. Das
NMR-Spektrum wurde bei einer Frequenz b^i !00 MII/
in CDCIi aufgenommen. Die chemischen Verschiebungen und Flächeninhalte (integration) stehen in Übereinstimmung
mit der angenommenen Struktur (IV in Schema I). Das Verhältnis der Flächeninhalte für die
aromatischen Protonen zu denjenigen der olefinischen Protonen (genin) zeigen, daß zwei Tyrosinmethslester
reste nro Molekül vorhanden sind
l'roionen | Chemische Verschie | 1 | Dublett |
bung beobachtet (<>l * | Duhlett | ||
Aromatisch | 6.89 | Singulctt | |
Aromatisch | (1.70 | Singulett | |
L ac ton | 5.86 | Singulett | |
Methylester | 3,74 | Singulett | |
Methylester | 3.72 | ||
Anguliires CH ; | 0,87 und 0.l>l | ||
*i ppm bezogen auf Tetramethylsilan ;ils innerer Standard.
Die Radiojodierung des TME-Konjugates von üigoxin wurde durchgeführt mit trägerfreiem Na'-'s| in
wäßrig-äthanolischer Lösung, enthaltend Chloromin-T.
Der pH-Wert der Lösung betrug ungefähr 7.5. Die Reaktionszeit variierte von 1 bis 10 min. Nach Zugabe
von überschüssigem Natriumetabisulfit wurde das Reaktionsgemisch auf 0.25 Silicagelplatten in System A
Chromatographien. Die radioaktiven Anteile wurden mit Äthylacetat oder Äthanol extrahiert. Das radiojodierte
TME-Konjugat wurde bei -200C in 50%ij,em
Äthanol aufbewahrt vor der Anwendung als markiertes ' Antigen bei der radioimmunologischen Bestimmung
von Digoxin.
Beispiel 2
Radioimmunologische Bestimmung von Digoxin
Radioimmunologische Bestimmung von Digoxin
Die Bestimmung wurde in Polystyrol- oder Glasrohren unter Anwendung der folgenden Reagentien
durchgeführt:
i) 0,05 m Kaliumphosphat-Puffer pH 7.4, enthaltend
0.15 m Natriumchlorid, 0,5% Rinderserumalbumin und 0,01 % Thiomersal. Alle im folgenden angegebenen
Reagenzien mit Ausnahme von iv) und v) wurden mit diesem Puffer verdünnt:
ii) Antiserum (Kaninchen) für Digoxin mit einer
Verdünnung daß ungefähr 60% des zugegebenen radioaktiven Digoxins gebunden werden;
iii) Digoxintyrosinmethylester-Konjugat markiert mit 125J in einer Konzentration von ungefähr 2 ng/ml
(zufriedenstellende Bestimmungskurven wurden mit dieser Lösung noch nach 28tägiger Lagerung
bei 37° C erhalten);
iv) normales menschliches Serum (digoxinfrei, Null-Standard);
Il
ν) Standard-digoxin in normalem menschlichen Serum in Konzentrationen von 0.5. 1.0, 2.0. 4.0 und
8.0 ng/ml;
vi) Aktivkohle, suspendiert in Phosphat-Puffer, wie oben angegeben;
vii) menschliches Serum, enthaltend unbekannte Konzentrationen
an Digoxin.
Die Bestimmung wurde folgendermaßen durchge
führt:
Es wurden doppelte Röhrchen vorbereitet für Gesamtproben, Blindproben (die kein Antiserum
enthielten), die Standards und Proben des unbekannten
Serum. 0.1 ml des Null-Standards wurde in alle Gläschen gegeben. 1.1 ml des Phosphatpuffers wurde zu den
Gesamtbestimmungen und 0.1 ml zu der Blindprobe
gegeben. 0.1 ml des radioaktivmarkierten Digoxins wurden in alle Gläschen gegeben und anschließend
0.1 ml der Standards und unbekannten Proben in die entsprechenden Gläschen. 0,1 ml Antiserum wurde in
alle Gläschen gegeben mit Ausnahme der Gesamtbestimmungen und Blindproben. Alle Gläschen wurden
mit Hilft eines Wirbel-Mischers gemischt und JO min bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wurde 1 ml der
Aktivkohle-Suspension (magnetisch gerührt) zu allen Gläschen gegeben mit Ausnahme der Gesamtbestim-
mungen. Der Inhalt der Gläschen wurde mit Hilfe eines
Wirbel-Mischers vermischt und die Gläschen "> min
stehengelassen. A'r'e Gläschen wurden anschließend mil
2000 g 5 min zentrifugiert und die überstehenden Flüssigkeiten in Polystyrolröhrchen abgegossen. Die
Radioaktivität des gebundenen Anteils in der überstehenden Flüssigkeit wurde in einem bekannten -/-Zählrohr
gemessen.
Für die Standards erhielt man die folgenden Ergebnisse:
Digovin Konzen | '. K.iriHKiMmtiit |
tration (ημ/ml ι | gehunilcn |
0 | H) |
0.5 | 48 |
1.0 | 40 |
2.0 | M).5 |
8.0
Aus diesen Figuren kann eine Eiehkurve abgeleitet werden, von der die Digoxin-Konzen;r;;tion d :r
unbekannten Probe leicht abgelesen werden kann.
Claims (1)
- Pulentansprüche: Digoxin- bzw. Digitoxinderivate der allgemeinen FormelOHin der Z = NO(CH2) -CO-R' bedeutet, X ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe, R1 eine Hydroxygruppe oder eine Gruppe
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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