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Vorrichtung zum Be- und Entladen von zum Transport von Containern
o.dgl. bestimmten Straßen- oder Schienenfahrzeugen Die Erfindung bezieht sich auf
eine Vorrichtung zum Be- und Entladen von zum Transport von Containern o. dgl. bestimmten
Straßen- oder Schienenfahrzeugen mit einem Fahrgestell, auf dessen Ladefläche der
Container absetzbar und gegebenenfalls mittels einer Verriegelungsvorrichtung arretierbar
ist.
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Zum Transport großer Container, die bei einer Höhe und Breite von
je 8 Fuß (2435 mm) eine Länge bis zu 40 Fuß (12190 mm) haben können, sind zahlreiche
Spezialfahrzeuge bekannt, z.B. Eisenbahnwagen oder Sattelschlepper. Wesentlich ist
es, daß sie eine der Grundfläche des Containers entsprechende Ladefläche haben.
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Das Beladen und Entladen dieser Fahrzeuge erfordert insbesondere bei
den Großcontainern oder entsprechenden Aufsätzen einen erheblichen Aufwand. In der
Regel werden Portalkräne oder ähnlich große Ladevorrichtungen benötigt, die wegen
ihrer Kosten nur in geringer Stückzahl vorhanden sind und nur an zentralen Stellen
aufgestellt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sehr einfache Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Art anzugeben, die das Be-, Ent- und Umladen von Containern
o. dgl. an beliebigen Orten gestattet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen am Fahrgestell
angebrachten Förderer, der mehrere über die Ladefläche verteilte Fördereinheiten
aufweist, die mittels einer Hebevorrichtung aus einer Stellung unterhalb der Ladefläche
in eine Stellung oberhalb der Ladefläche anhebbar sind, und der in der letztgenannten
Stellung eine Verschiebung des Containers parallel zu wenigstens einer Seitenkante
der Ladefläche ermöglicht.
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Durch Anheben der Fördereinheiten wird der Container von der Ladefläche
abgehoben. Er kann dann mit verhältnismäßig geringen Antriebskräften auf eine dicht
neben dem Fahrgestell angeordnete Förderbahn verschoben werden. Die letztgenannte
Förderbahn kann durch den Förderer auf dem Fahrgestell eines anderen Fahrzeugs oder
durch eine Förderbahn auf einer ortsfesten Be- und Entladestation gebildet sein.
Da die Fördereinheiten durch die Hebevorrichtung in der Höhe verstellbar sind, lassen
sich auch Höhenunterschiede, wie sie bei einem Fahrzeug infolge Belastungsunterschieden
auftreten, leicht ausgleichen. Beim Beladen wird der Container über den Förderer
an Ort und Stelle gebracht. Dann werden die Fördereinheiten abgesenkt, wodurch sich
der Container sicher aufder Ladefläche absetzt.
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Besonders günstig ist es, wenn der Förderer Antriebsmittel aufweist,
die auf die Unterseite des Containers Antriebskräfte auszuüben vermögen. Dies erlaubt
einerseits eine weitgehend gleichmäßige Verschiebung des Containers und macht das
Be-, Ent- oder Umladen von fremden Antriebskräften, die beispielsweise an der Seiten-
oder Stirnwand des Containers angreifen, unabhängig.
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Um einen möglichst vielseitigen Einsatz zu ermöglichen, empfiehlt
es sich, die Fördereinheiten zum Wechsel der Verschieberichtung um eine vertikale
Achse drehbar zu machen. Einen ähnlichen Effekt erreicht man auch dadurch, daß voneinander
unabhängige Fördereinheiten für die Längs- bzw. Querförderung vorgesehen sind. Auf
diese Weise kann beispielsweise der Container von einem Straßenfahrzeug wahlweise
zur Seite oder nach hinten entladen werden.
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Auch ist es möglich, einen Container durch abwechselnde Längs-und
Querverschiebung
mit großer Genauigkeit auf der Ladefläche zu plazieren.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Fördereinheiten Walzen
mit quer zur Verschieberichtung stehenden Achsen auf.
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Mit Hilfe dieser Walzen läßt sich das verhältnismäßig große Gewicht
der Container gut abstützen.
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Hierbei können die Fördereinheiten einen Träger aufweisen, in dem
mehrere Walzen in einer Horizontalebene parallel nebeneinander gelagert und von
einem gemeinsamen Förderband umschlungen sind, das motorisch antreibbar ist. Insbesondere
kann eine antreibbare Walze zahnartig profiliert sein und das Förderband ein entsprechendes
Gegenprofil haben. Auf diese Weise wird über die Förderbänder einiger Fördereinheiten
eine ausreichende Antriebskraft auf die Unterseite des Containers übertragen, um
diesen längs des Förderers zu verschieben.
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auch Die Antriebsmittel können/über Zahnräder wirken, die in eine
Gegenverzahnung der Container-Unterseite eingreifen.
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In manchen Fällen empfiehlt es sich, die Teile des Förderers an längs
und/oder quer verlaufenden Blechstreifen an der t.+terseite der Container angreifen
zu lassen. Dies st * al dann zweckmäßig, wenn mit verhältnismäßig großen Flschenpressungen
gearbeitet werden muß, z.B. wenn man mit wenig Fördereinheiten bzw. wenig Walzen
auskommen möchte.
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Zweckmäßigerweise sind ortsfeste Be- und Entladestationen vorgesehen,
die eine Förderbahn in einer Höhe aufweisen, welche etwas über der Höhe der unbelasteten
Ladefläche liegt. Derartige Stationen sind billig an beliebigen Plätzen zu errichten,
so daß das Be- und Entladen am tatsächlichen Bestimmungsort bzw.
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das Umladen an praktisch Jedem Güterbahnhof erfolgen kann. Die Anordnung
kann auch deshalb sehr einfach gehalten sein, weil die Förderbahn in der Höhe nicht
verstellbar zu sein braucht.
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Höhenunterschiede können durch die verstellbaren Fördereinheita
auf
den Fahrgestellen ausgeglichen werden. Deshalb genügt es, wenn die ortsfeste Förderbahn
einzelne, mit Abstand voneinander und in konstanter Höhe angeordnete Fördereinheiten
aufweist.
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Des weiteren können die Fördereinheiten der ortsfesten Förderbahn
auf in Förderrichtung verlaufenden Rippen angeordnet sein.
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Diese beispielsweise aus Beton zu gießenden Rippen benötigen nicht
viel Baumaterial. Selbstverständlich lassen sich auch auf einer solchen ortsfesten
Station rechtwinklig zueinander arbeitende Förderbahnen vorsehen, beispielsweise
um einen Förderer seitlich von einem Eisenbahnwaggon abzuladen und in Längsrichtung
auf einen Sattelanhänger aufzuladen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht
auf einen erfindungsgemäß ausgestalteten Anhänger eines Sattelschleppers, Fig. 2
einen Schnitt längs der Linie A-A der Fig. 1, Fig. 3 eine Ausgestaltung einer Fördereinheit,
Fig. 4 einen erfindungsgemäß ausgestalteten Eisenbahnwagen neben einer ortsfesten
Station in Draufsicht und Fig. 5 eine andere Art der Antriebsvorrichtung.
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Bei der Ausführungsform der Fig. 1 besitzt der Anhänger eines Sattelschleppers
ein Fahrgestell 1, das hinten auf Rädern 2 und vorn, da der Sattelschlepper abgezogen
ist, auf Stützen 3 ruht.
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Das Fahrgestell 1 besitzt eine Ladefläche 4, auf der ein lediglich
gestrichelt dargestellter Container 5 absetzbar ist. In der Ruhelage kann er durch
schematisch angedeutete Verriegelungsvorrichtungen 6 arretiert werden.
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In der Ladefläche 4 sind acht rechteckige Öffnungen 7 vorgesehen welche
je einer Fördereinheit 6 zugeordnet sind, welche in Richtung des Pfeiles 9 antreibbar
sind.
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Ein schematischer Schnitt durch eine Fördereinheit ist in Fig. 2 veranschaulicht.
Am Fahrgestell 1 ist mittels Streben 10 ein hydraulischer oder pneumatischer Zylinder
11 angeordnet, dessen Kolben 12 in Richtung des Pfeiles 13 verschiebbar ist und
einen Träger 14 abstützt. Dieser bildet mit Seitenwänden 15 die Lager für fünf Walzen
16. Um diese Walzen ist ein Förderband 21 geschlungen. Die mittlere Walze 16a ist
von einem Motor 17 antreibbar, der über Stützen 18 ebenfalls am Träger 14 befestigt
ist. Normalerweise befinden sich diese Fördereinheiten in einer abgesenkten Stellung
unterhalb der Ladefläche 4. Durch Betätigen der aus Kolben 12 und Zylinder 11 bestehenden
Hebevorrichtung wird die Oberseite des Förderbandes 21 über die Ladefläche 4 hinausgeschoben.
Dabei wird ein auf der Ladefläche 4 abgesetzter Container angehoben. Dieser drückt
das Förderband gegen die Walzen 16 und insbesondere gegen die angetriebene Walze
16a. Wenn nun der Motor 17 eingeschaltet wird, treiben die Förderbänder 21 der einzelnen
Fördereinheiten 8 den Container in Längsrichtung der Ladefläche.
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In Fig. 2 ist ferner durch einen Pfeil 19 veranschaulcht, daß der
Kolben 12 mit dem Träger 14 um 900 verschwenkt werden kann, wenn er unter die Ladefläche
abgesenkt ist. In diesem Fall sollten die Öffnungen 8 entsprechend gestaltet sein,
wie es gestrichelt durch die Erweiterungen 20 in Fig. 1 dargestellt ist. Durch Absenken
der Fördereinheiten, Drehen um 900 und erneutes Anheben ergibt sich die Möglichkeit,
einen Container statt in Längsrichtung in Querrichtung zu verschieben.
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In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform eines Förderbandes 21 veranschaulicht,
das mit Innenprofilen 22 in entsprechende Aussparungen 23 eines Antriebsrades 24
angreift. Auf diese Weise können verhältnismäßig starke Antriebskräfte auf das Förderband
21 übertragen werden.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 werden für entsprechende Teile
dieselben Bezugszeichen wie in den Fig. 1 und 2 verwendet.
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Auf einem Gleis 25 steht ein Güterwagen, in dessen Ladefläche 4 Öffnungen
7 vorgesehen sind, in welchen in Querrichtung wirkende Fördereinheiten 8 vorgesehen
sind. Bis nahe an die Seitenkante der Ladefläche 4 reichen Betonrippen 26, auf deren
Oberseite Fördereinheiten 27 vorgesehen sind, die in der Höhe nicht verstellbar
zu sein brauchen und eine ortsfeste Förderbahn bilden.
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Diese Fördereinheiten 27 können ähnlich aufgebaut sein wie die Fördereinheiten
8, aber auch aus einer einfachen Walzenbahn bestehen.
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Zum Beladen wird der Eisenbahnwagen so neben die ortsfeste Station
gefahren, daß die Fördereinheiten 8 und 27 genau miteinander ausgerichtet sind.
Dann werden die Fördereinheiten 8 auf die Höhe der Fördereinheiten 27 gebracht.
Sodann wird der Container durch die Antriebsmittel auf das Fahrgestell 1 geschoben
und dort durch Absenken der Fördereinheiten 8 auf der Ladefläche 4 abgesetzt. Das
Entladen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Die Station kann auch zum Umladen des
Containers auf ein Straßenfahrzeug benutzt werden, indem an der dem Gleis 25 gegenüberliegenden
Seite der Rippen 26 eine Fahrbahn vorgesehen ist.
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Bei der Ausführungabrm nach Fig. 5 ist eine andere Art gezeigt, um
einen Container auf dem Förderer anzutreiben. Der Boden 28 des Containers 5 ist
mit einem Blechstreifen 29 versehen, der Lochungen 30 aufweist, welche sich auch
noch in den Boden 28 hinein fortsetzen können. In diese Lochungen greift ein Antriebszahnrad
31, das ebenfalls versenkbar in der Ladefläche angeordnet ist. Wenn ein derartiges
Antriebszahnrad nicht ausreicht, um den Container gleichmäßig in Bewegung zu setzen,
können mehrere dieser Zahnräder, möglichst gleichmäßig auf der Ladefläche verteilt,
vorgesehen werden. Der Blechstreifen 29 erstreckt sich über die gesamte Länge bzw.
Breite der Unterseite des Containers 5.
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Es kommen auch andere Antriebsmittel in Betracht. Beispielsweise können
am Fahrgestell aus einer Ruhe- in eine Arbeitsstellung klappbare Druckvorrichtungen
vorgesehen sein, welche an einer Seitenwand des Containers angreifen. Ähnliche Vorrichtungen
können auch an einer ortsfesten Station angeordnet sein. Die Leistungszufuhr zu
derartigen Antriebsmitteln kann nicht nur hydraulisch oder pneumatisch, sondern
beispielsweise auch elektromechanisch erfolgen.
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Die Hebevorrichtung 11, 12 kann auch anders ausgebildet sein, beispielsweise
elektromechanisch arbeiten.
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Der Begriff Container soll alle Arten von abnehmbaren Aufbauten für
Fahrgestelle umfassen, also nicht nur die üblichen quaderförmigen Behälter, sondern
auch Tankbehälter, Großpaletten u. dgl. Statt eines großen Containers von 40 Fuß
Länge können auch zwei Container von 20 Fuß Länge auf die Ladefläche 4 aufgesetzt
werden.