DE2524834A1 - Verfahren zur herstellung von schaumstoffen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von schaumstoffenInfo
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Description
Zentralbereich Patente, Marken und Lizenzen
3. Juni 1975
Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen
Die vorliegende Erfindung betrifft Mischungen von organischen Polyisocyanaten mit bestimmten, unter dem katalytischen
Einfluß von basischen Verbindungen Kohlendioxid abspaltenden Verbindungen sowie ein Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen,
bei welchem Polyisocyanate im Gemisch mit unter dem katalytischen Einfluß von basischen Verbindungen
Kohlendioxid abspaltenden Verbindungen einerseits und organischen Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgruppen
reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit im Gemisch vorliegenden und/oder chemisch eingebauten basischen Verbindungen andererseits,
gegebenenfalls unter gleichzeitiger Mitverwendung der in der Polyurethanschaumstoff-Chemie an sich bekannten Hilfsund
Zusatzmittel zur Reaktion gebracht werden.
Das nachstehend erläuterte erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Herstellung von beliebigen Polyurethanschaumstoffen,
findet jedoch bevorzugte Anwendung bei der Herstellung von halbharten, insbesondere harten Polyurethanschaumstoffen mit
verdichteter Außenhaut durch Aufschäumen des Reaktionsgemisches in geschlossenen Formen.
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Die Herstelliang von derartigen Formkörpern aus Polyurethanschaumstoffen
mit kompakter Oberfläche durch Formverschäumung ist grundsätzlich bekannt (z. B. DT-AS 1 196 864). Sie erfolgt
z. B. durch Einfüllen einer reaktionsfähigen und schaumfähigen Mischung auf Basis von Verbindungen mit mehreren, gegenüber
Isocyanatgruppen reaktionsfähigen Wasserstoffatomen und Polyisocyanaten
in eine Form. Als Treibmittel werden hierbei bei den Verfahren des Standes der Technik Wasser und/oder
Fluorkohlenwasserstoffe eingesetzt. Auch Katalysatoren, wie sie für die Polyurethanschaumstoff-Herstellung an sich bekannt
sind, werden im allgemeinen mitverwendet. Durch geeignete Wahl der Ausgangskomponenten, insbesondere durch Wahl des Molekulargewichts
und der Funktionalität der Aufbaukomponenten ist es dabei möglich, sowohl elastische als auch starre bzw.
alle zwischen diesen Gruppen liegenden Varianten herzustellen. Die dichte Außenhaut wird bei diesen Verfahren dadurch erreicht,
daß in die Form eine größere Menge an schaumfähigem Gemisch eingetragen wird als zum Ausfüllen des Formvolumens durch
freie Verschäumung erforderlich wäre. Die Forminnenwand bewirkt dabei im allgemeinen eine Abkühlung des Reaktionsgemisches an ihrer Innenfläche und eine Kondensation des vorzugsweise
verwendeten organischen Treibmittels, so daß die Treibreaktion an der Forminnenwand zum Stillstand kommt und eine
kompakte Außenhaut entsteht. Beim Arbeiten gemäß diesem Prinzip des Standes der Technik mußte man Jedoch oft beobachten,
daß die Viskosität des schaumbildenden Reaktionsgemisches noch vor Beendigung des Schäumvorganges zu rasch anstieg, so
daß ein lückenloses Ausfüllen der Form oft mißlang. Nachteilhaft bei den Verfahren des Standes der Technik war ferner,
daß die Dichteverteilung des entstehenden Formkörpers inhomogen blieb, und zwar dergestalt, daß bei vertikalem Ausschäumen
einer Form die Dichte im höheren Teil der Form weit geringer war als die Dichte im unteren Teil der Form. Auch dies ist
auf ein zu rasches Ansteigen der Viskosität noch vor Beendigung des Schäumvorganges zurückzuführen.
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Wie nun überraschend gefunden wurde, gelingt es, diese Nachteile der Verfahren des Standes der Technik weitgehend dadurch
zu beheben, daß den an sich bekannten schaumfähigen Mischungen des Standes der Technik bestimmte nachstehend näher beschriebene,
in Gegenwart von basischen Verbindungen Kohlendioxid abspaltende Verbindungen zugesetzt werden und gleichzeitig
durch Mitverwendung der entsprechenden basischen Verbindungen diese Kohlendioxid-Bildungsreaktion ermöglicht wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von Polyurethanschaumstoffen durch Aufschäumen eines Reaktionsgemisches aus Polyisocyanaten, Verbindungen mit
reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit Molgewichten von
62 - I0.000, Wasser und/oder organischen Treibmitteln und
gegebenenfalls weiteren Hilfs- und Zusatzstoffen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß
1.) als Polyisocyanatkomponente eine Mischung mindestens eines
an sich bekannten bei Raumtemperatur flüssigen organischen Polyisocyanats mit einer unter dem katalytischen Einfluß
von basischen Verbindungen Kohlendioxid abspaltenden
organischen Verbindung eingesetzt wird und
2.) die Reaktionskomponente mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen
in Mischung und/oder in chemisch eingebauter Form eine basische Verbindung enthält, die als Katalysator
für die katalytische Zersetzung der unter 1.) genannten organischen Verbindung wirkt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch die bei diesem Verfahren bevorzugt als Polyisocyanatkomponente einzusetzenden
Mischungen, enthaltend
I) mindestens ein bei Raumtemperatur flüssiges Polyisocyanat und
II) o,1 bis 5 Gewichts-^, bezogen auf Komponente I, einer
Verbindung der Formel
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ί? fl
C-O-C-O-R,
in welcher
m für 1 oder 2 steht,
η im Falle von m = 1,0 oder 1 bedeutet und im
Falle von m = 2,0 bedeutet und wobei
R. für einen m-wertigen, gegebenenfalls olefinisch
ungesättigten aliphatischen KohlenwasserstofP-rest
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis
Kohlenstoffatomen, einen aromatischen Kohlenwasserstoff rest mit 6 bis 1o Kohlenstoffatomen
oder einen araliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 7 bis 1o Kohlenstoffatomen steht und
Rp für einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest
steht, der in seiner Bedeutung der Definition von R^ entspricht.
Bei der Herstellung von Polyurethanschaumstoffen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird insbesondere erreicht, daß
die Fließzeit, d. h. die Differenz zwischen Abbindezeit und Startzeit des Schäumvorgangs wesentlich verlängert wird, was
zur Folge hat, daß die Zeitdauer des niedrigviskosen Zustandes des Reaktionsgemisches während des Aufschäumens verlängert
wird. Unter "Startzeit" ist hierbei die Zeitspanne zu verstehen, die vom Vermischen der Reaktionskomponenten bis zum Beginn
der schaumbildenden Reaktion verstreicht. Unter "Abbindezeit" ist hierbei die Zeitspanne zu verstehen, nach welcher
ab Vermischen der Komponenten ein in das aufschäumende Reaktionsgemisch getauchter Stab beim Herausziehen Fäden
bildet, was ein Indiz für einen starken Viskositätsanstieg im Reaktionsgemisch durch einsetzende Vernetzungsreaktion
darstellt. Durch die beim erfindungsgemäßen Verfahren beobachtete Erhöhung der Fließzelt werden die vorstehend "
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genannten Vorteile erzielt: Das langer im niedrigviskosen
Zustand während des Schäumvorganges verbleibende Reaktionsgemisch ist eher in der Lage, auch kompliziert gebaute Formen
lückenlos auszufüllen. Außerdem wird hierdurch erreicht, daß die vertikale Dichteverteilung im Schaumstoff homogener ist.
Im Hinblick auf den letztgenannten Vorteil empfiehlt sich das erfindungsgemäße Verfahren grundsätzlich zur Herstellung
aller beliebiger Polyurethanschaumstoffe und nicht nur zur Herstellung der im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugten
Formschaumstoffe mit verdichteter Außenhaut, da auch bei frei verschäumten Schaumstoffen gemäß Verfahren des Standes
der Technik oft eine inhomogene Dichteverteilung beobachtet wurde.
Es ist zwar beispielsweise aus den US-PSS 3 222 J5o2 und
3 573 232 bekannt, Verbindungen der hier einzusetzenden Art als chemische Treibmittel bei der Herstellung von Schaumstoffen
einzusetzen. Diesen Vorveröffentlichungen ist jedoch kein Hinweis zu entnehmen, daß die beim vorliegenden erfindungsgemäßen
Verfahren zu erzielenden Vorteile erzielt werden würden, insbesondere da beim erfindungsgemäßen Verfahren
und besonders bei der Herstellung von Formschaumstoffen mit verdichteter Außenhaut mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens die Mitverwendung der Kohlensäure-Ester-Anhydride bzw. -Mischanhydride in Kombination mit den ihre Zersetzung
bewirkenden basischen Verbindungen nicht als Treibmittel erfolgt, sondern vielmehr lediglich als weiteres Zusatzmittel
zur Verbesserung des Fließverhaltens des schaumfähigen Gemisches. Die erfindungswesentlichen Zusatzstoffe wären
auch insbesondere bei der Herstellung von Formschaumstoffen mit kompakter Außenhaut als alleinige Treibmittel weitgehend
ungeeignet, da das Kohlendioxid nicht f wie die organischen
Treibmittel,an der kühlen Innenwand der Form kondensiert und so die Bildung der angestrebten kompakten Außenhaut
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erleichtert. Ein prinzipieller Unterschied besteht schließlich
zwischen der bei der erfindungswesentlichen Kohlendioxid-Bildungsreaktion ablaufenden Kohlendioxid-Bildung und der
aus der Polyurethanschaumstoff-Chemie bekannten Kohlendioxid-Bildung
durch Reaktion zwischen Isocyanatgruppen und als Treibmittel verwendetem Wasser. Bei letzterer Reaktion entstehen
nämlich aus den Isocyanatgruppen Aminogruppen, welche sofort mit überschüssigen Isocyanatgruppen unter gleichzeitiger
Viskositätserhöhung des Reaktionsgemisches weiter reagieren. Gerade eine solche Viskositätserhöhung im Anfangsstadium der
Reaktion soll jedoch verhindert werden. Die erfindungswesentliche Kohlendioxid-Bildungsreaktion findet im übrigen
beim Zusammenbringen der Komponenten viel spontaner statt als die bekannte NCO/HpO-Reaktion. Gerade hierdurch wird
erreicht, daß die Startzeit erniedrigt und damit die Fließzeit erhöht werden kann.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt einzusetzenden,
unter dem katalytischen Einfluß von basischen VErbindungen Kohlendioxid freisetzenden Verbindungen entsprechen der
Formel
β Ϊ
(O)n -C-O-C-O-R,
in welcher
m für 1 oder 2, vorzugsweise für 1 steht,
η im Falle von m = 1 für 0 oder 1 und im Falle von
m = 2 für 0 steht,
R^ einen m-wertigen, gegebenenfalls olefinisch ungesättigten
aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit
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4 bis 1o, vorzugsweise 6 Kohlenstoffatomen, einen
aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 1o, vorzugsweise 6 Kohlenstoffatomen oder einen araliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 7 bis 1o.Kohlenstoffatomen
steht und
. Rp für einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest steht,
der im übrigen der Definition von R1 entspricht.
Vorzugsweise steht R1 für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder einen Phenylrest und R2 für einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
Beispiele derartiger Verbindungen sind: Pyrokohlensäure-dimethylester,
Pyrokohlensäure-diäthylester, Pyrokohlensäuredibutylester, Pyrokohlensäure-di-octadecylester, Essigsäurekohlensäure-äthylester-anhyärid,
Propionsäure-kohlensäureäthylester-anhydrid, Sebacinsäure-bis-(kohlensäuremethylester)
anhydrid, Adipinsäure-bis-(kohlensäuremethylester)-anhydrid, Crotonsäure-kohlensäure-methylester-anhydrid u. dgl.
Weitere geeignete Verbindungen der oben genannten Formel sind beispielsweise in den US-PSS 3 573 232 oder 3 222 3o2
beschrieben. Besonders bevorzugt beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende Verbindung ist Pyrokohlensäure-diäthylester.
Prinzipiell wäre es auch möglich, solche Anhydride der oben genannten Formel einzusetzen, in welchen R1 und R«
beliebige bezüglich der ablaufenden chemischen Reaktionen
indifferente Substituenten, wie z. B. Nitro-, Halogen-, Cyano- oder Alkoxy-Substituenten aufweisen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die erfindungswesentlichen Anhydride vorzugsweise der Polyisocyanatkomponente zugemischt. Diese erfindungsgemäßen
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Mischungen enthalten o,1 bis 5, vorzugsweise o,3 bis 2 Gewichts-%
der genannten Anhydride bezogen auf die reine Polyisocyanatkomponente.
Der die Zersetzung der Anhydride unter Kohlendioxid-Bildung bewirkende Katalysator wird vorzugsweise dem Reaktionspartner
des PoIyisocyanate für die Polyurethanbildung, d. h. der
Polyhydroxylkomponente zugemischt. Der Katalysator kann
Jedoch auch in Form von in der Polyhydroxylverbindung eingebauten basischen Zentren vorliegen. Gemische von chemisch
fixierten und im Gemisch vorliegenden Katalysatoren können selbstverständlich auch eingesetzt werden. Beispiele für
geeignete Katalysatoren sind alle beliebigen basisch reagierenden anorganischen oder organischen Verbindungen, wie z. B.
Alkali-hydroxide oder -alkoholate, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumäthylat, Kaliummethylat, basisch
reagierende Salze, wie z. B. Natriumcarbonat, Kaliumorthophosphat u. dgl. Besonders bevorzugt werden als basische
Katalysatoren jedoch tertiäre Amine eingesetzt. Beispiele für derartige tertiäre Amine sind insbesondere die in
der Polyurethanschaumstoff-Chemie an sich bekannten basischen Amin-Katalysatoren, wie z. B. Triethylamin, Dimethylbenzylamin,
permethyliertes Diäthylentriamin oder Triäthylendiamin.
Als Beispiele für Verbindungen mit chemisch fixierten basischen Zentren sind insbesondere die an sich bekannten
Aminopolyäther zu nennen, wie sie in an sich bekannter Weise durch Alkoxylierung von mindestens zwei aminische NH-Bindungen
aufweisenden primären und/oder sekundären Mono- oder Polyaminen zugänglich sind. Beispiele derartiger Aminopolyäther sind
die Äthoxylierungs- oder Propoxylierungsprodukte von Ammoniak, Hydrazin, Äthylendiamin, Propylendiamin, Methylamin oder
beispielsweise Ν,Ν'-Dimethyl-äthylendiamin. Selbstverständlich
sind auch die letztlich analog aufgebauten Alkoxylierungsprodukte von Hydroxylgruppen und Aminogruppen aufweisenden
Startermolekülen, wie z. B. von Diethanolamin oder N-Methyl-
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dipropanolamin geeignet. Die Menge des beim erfindungsgemäßen
Verfahren mitzuverwendenden Katalysators ist nicht kritisch und liegt im allgemeinen zwischen o,oo1 und 1o Gewichts-%
tertiärem Stickstoff bzw. anorganischer Base,bezogen auf die Gesaratmenge des Reaktionsgemisches.
Als Polyisocyanate können beim erfindungsgemäßen Verfahren bzw. zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mischungen beliebige
aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische, aromatische und heterocyclische, bei Raumtemperatur jedoch vorzugsweise
flüssige Polyisocyanate eingesetzt werden, wie sie z. B. von W. Siefken in Justus Liebig's Annalen der Chemie, 562,
Seiten 75 - 136, beschrieben werden, beispielsweise Äthylendiisocyanat,
1,4-Tetramethylendiisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
1,12-Dodecandiisocyanat, Cyclobutan-1,3-diisocyanat,
Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisocyanat sowie beliebige
Gemische dieser Isomeren, 1-lsocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan
(deutsche Auslegeschrift 1 2o2 785, US-Patentschrift 3 4o1 19o), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Hexahydro-1,3- und/oder -1,4-phenylen-diisocyanat, Perhydro-2,4'-
und/oder -4,4'-diphenylmethan-diisocyanat, 1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie
beliebige Gemische dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,4'- und/
oder-4,4'-diisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat, Triphenylmethan-4,41,4"-triisocyanat,
Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate,
wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung erhalten und z. B. in den britischen
Patentschriften 874 43o und 848 671 beschrieben werden, m- und p-Isocyanatophenylsulfonyl-isocyanate gemäß der US-Patentschrift
3 454 6o6, perchlorierte Ary!polyisocyanate, wie sie z. B. in der deutschen Auslegeschrift 1 157 6o1 (US-Patentschrift
3 277 138) beschrieben werden, Carbodiimidgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der deutschen Patentschrift
1 o92 oo7 (US-Patentschrift 3 152 162) beschrieben
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werden, Diisocyanate, wie sie in der US-Patentschrift 3 492 33o beschrieben werden, Allophanatgruppen aufweisende
Polyisocyanate, wie sie z. B. in der britischen Patentschrift 994 89o, der belgischen Patentschrift 761 626 und der veröffentlichten
niederländischen Patentanmeldung 7 1o2 524 beschrieben werden, Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate,
wie sie z. B. in der US-Patentschrift 3 oo1 973,
in den deutschen Patentschriften 1 o22 789, 1 222 o67 und 1 o27 394 sowie in den deutschen OffenlegungsSchriften
1 929 o34 und 2 oo4 o48 beschrieben werden, Urethangruppen
aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der belgischen Patentschrift 752 261 oder in der US-Patentschrift 3 394
beschrieben werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende Polyisocyanate gemäß der deutschen Patentschrift 1 23o 778,
Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der deutschen Patentschrift 1 1o1 394 (US-Patentschriften
3 124 6o5 und 3 2o1 372) sowie in der britischen Patentschrift 889 o5o beschrieben werden, durch Telomerisationreaktionen
hergestellte Polyisocyanate, wie sie z. B. in der US-Patentschrift 3 654 1o6 beschrieben werden, Estergruppen
aufweisende Polyisocyanate, wie sie ζ. B. in den britischen Patentschriften 965 474 und 1 o72 956, in der US-Patentschrift
3 567 763 und in der deutschen Patentschrift 1 231 688 genannt werden, Umsetzungsprodukte der oben genannten Isocyanate mit
Acetalen gemäß der deutschen Patentschrift 1 o72 385, polymere Fettsäurereste enthaltende Polyisocyanate gemäß der US-Patentschrift
3 455 883.
Bevorzugt sind Carbodiimid- und/oder Urethonimingruppen enthaltende Diphenylmethan-diisocyanate,
wie sie gemäß der deutschen Patentschrift 1 o92 oo7 (US-Patentschrift 3 152 162) zugänglich sind, oder Urethangruppen aufweisende
Polyisocyanate, wie sie durch Umsetzung von 1 Mol 4,4-Diisocyanatodipheny!methan mit o,o5 - o,3 Mol an nieder-
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molekularen Diolen oder Triolen, vorzugsweise Polypropylenglykolen
eines unter 7oo liegenden Molekulargewichts zugänglich sind. Mischungen der letztgenannten bevorzugten Polyisocyanate
werden ebenfalls bevorzugt eingesetzt.
Erfindungsgemäß einzusetzende Ausgangskomponenten sind
ferner gegebenenfalls Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen
von einem Molekulargewicht in der Regel von 62 - I0.000. Hierunter versteht man neben Aminogruppen, Thiolgruppen oder
Carboxylgruppen aufweisenden Verbindungen vorzugsweise
Polyhydroxy!verbindungen, insbesondere 2 bis 8 Hydroxylgruppen
aufweisende Verbindungen, speziell solche vom Molekulargewicht 2oo bis I0.000, vorzugsweise I.000 bis 6.000,
z. B. mindestens 2, in der Regel 2 bis 8, vorzugsweise aber 2 bis 4 Hydroxylgruppen aufweisende Polyester, Polyäther,
Polythioäther, Polyacetale, Polycarbonate, Polyesteramide, wie sie für die Herstellung von homogenen und von zellförmigen
Polyurethanen an sich bekannt sind. *Die genannten höhermolekularen
Polyhydroxyverbindungen werden beim erfindungsgemäßen Verfahren oft vorteilhaft im Gemisch mit bis zu 95, vorzugsweise
bis zu 5o Gewichtsprozent, bezogen auf Gesamtmenge an Polyhydroxyverbindungen an niedermolekularen Polyolen des
Molekulargewichtsbereichs 62 - 2oo eingesetzt. Derartige niedermolekulare Polyole sind z. B. Äthylenglykol, 1,2-Propandiol,
1,3-Propandiol, 1,2-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol,
1,lo-Decandiol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol,
Tetraäthylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol,
Glycerin, Trimethylolpropan und dergleichen.
Die infrage kommenden Hydroxylgruppen aufweisenden Polyester sind z. B. Umsetzungsprodukte von mehrwertigen, vorzugsweise
zweiwertigen und gegebenenfalls zusätzlich dreiwertigen
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Alkoholen mit mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen Carbonsäuren.
Anstelle der freien Polycarbonsäuren können auch die entsprechenden Polycarbonsäureanhydride oder entsprechende
Polycarbonsäureester von niedrigen Alkoholen oder deren Gemische zur Herstellung der Polyester verwendet werden. Die
Polycarbonsäuren können aliphatischer, cycloaliphatische^
aromatischer und/oder heterocyclischer Natur sein und gegebenenfalls,
z. B. durch Halogenatome, substituiert und/oder ungesättigt sein. Als Beispiele hierfür seien genannt:
Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Trimellitsäure, Phthalsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Endo-
methylentetrahydrophthalsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid,
Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, dimere und trimere Fettsäuren wie Ölsäure, gegebenenfalls in Mischung
mit monomeren Fettsäuren, Terephthalsäuredimethylester, Terephthalsäure-bis-glykolester. Als mehrwertige Alkohole
kommen z. B. Äthylenglykol, Propylenglykol-(1,2) und -(1,3), Butylenglykol-(1,4) und -(2,3), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8),
Neopentylglykol, Cyclohexandimethanol (1,4-Bishydroxymethylcyclohexan),
2-Methyl-1,3-propandiol, Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6), Butantriol-(1,2,4),
Trimethyloläthan, Pentaerythrit, Chinit, Mannit und Sorbit, Methylglykosid, ferner Diäthylenglykol, Triäthylenglykol,
Tetraäthylenglykol, Polyäthylenglykole, Dipropylenglykol, Polypropylenglykole, Dibutylenglykol und Polybutylenglykole
infrage. Die Polyester können anteilig endständige Carboxylgruppen
aufweisen. Auch Polyester aus Lactonen, z. B.
£ -Caprolacton oder Hydroxycarbonsäuren, z. B. u? -Hydroxycapronsäure,
sind einsetzbar.
Auch die erfindungsgemäß infrage kommenden, mindestens 2, in der Regel 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 3 Hydroxylgruppen aufweisenden
Polyäther sind solche der an sich bekannten Art
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und werden ζ. B. durch Polymerisation von Epoxiden, wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Tetrahydrofuran,
Styroloxid oder Epichlorhydrin mit sich selbst, z. B. in Gegenwart von BF^, oder durch Anlagerung dieser Epoxide,
gegebenenfalls im Gemisch oder nacheinander, an Startkomponenten mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, wie Alkohole
oder Amine, z. B. Wasser, Äthylenglyko1, Propylenglykol-(1,3)
oder -(1,2), Trimethylolpropan, 4,4'-Dihydroxydiphenylpropan,
Anilin, Ammoniak, Äthanolamin, Äthylendiamin hergestellt. Auch Sucrosepolyäther, wie sie z. B. in den deutschen
Auslegeschriften 1 176 358 und 1 o64 938 beschrieben werden, kommen erfindungsgemäß infrage. Vielfach sind solche PoIy-
äther bevorzugt, die überwiegend (bis zu 9o Gewichtsprozent, bezogen auf alle vorhandenen OH-Gruppen im Polyäther) primäre
OH-Gruppen aufweisen. Auch durch Vinylpolymerisate modifizierte
Polyäther, wie sie z. B. durch Polymerisation von Styrol, Acrylnitril in Gegenwart von Polyäthern entstehen
(US-Patentschriften 3 383 351, 3 3o4 273, 3 523 o93, 3 11o 695, deutsche Patentschrift 1 152 536), sind ebenfalls
geeignet, ebenso OH-Gruppen aufweisende Polybutadiene.
Unter den Polythioäthern seien insbesondere die Kondensationsprodukte von Thiodiglykol mit sich selbst und/oder mit
anderen Glykolen, Dicarbonsäuren, Formaldehyd, Aminocarbonsäuren oder Aminoalkoholen angeführt. Je nach den Co-Komponenten
handelt es sich bei den Produkten um Polythiomischäther, Polythioätherester, Polythioätheresteramide.
Als Polyacetale kommen z. B. die aus Glykolen, wie Diäthylenglykol,
Triäthylenglykol, 4,4'-Dioxäthoxy-diphenyldimethylmethan,
Hexandiol und Formaldehyd herstellbaren Verbindungen infrage. Auch durch Polymerisation cyclischer Acetale lassen
sich erfindungsgemäß geeignete Polyacetale herstellen.
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Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche
der an sich bekannten Art in Betracht, die z. B. durch Umsetzung von Diolen, wie Propandiol-(1,3)» Butandiol-(1,4)
und/oder Hexandiol-(1,6), Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol mit Diarylcarbonaten, z. B. Diphenylcarbonat
oder Phosgen, hergestellt werden können.
Zu den Polyesteramiden und Polyamiden zählen z. B. die aus mehrwertigen gesättigten und ungesättigten Carbonsäuren bzw.
deren Anhydriden und mehrwertigen gesättigten und ungesättig ten Aminoalkoholen, Diaminen, Polyaminen und ihre Mischungen
gewonnenen, vorwiegend linearen Kondensate.
Auch bereits Urethan- oder Harnstoffgruppen enthaltende Polyhydroxyverbindungen
sowie gegebenenfalls modifizierte natürliche Polyole, wie Rizinusöl, Kohlenhydrate, Stärke, sind
verwendbar. Auch Anlagerungsprodukte von Alkylenoxiden an Phenol-Formaldehyd-Harze oder auch an Harnstoff-Formaldehydharze
sind erfindungsgemäß einsetzbar.
Vertreter dieser erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen
sind z. B. in High Polymers, Vol. XVI, "Polyurethanes, Chemistry and Technology", verfaßt von Saunders-Frisch,
Interscience Publishers, New York, London, Band I, 1962, Seiten 32 - 42 und Seiten 44 - 54, und Band II, 1964,
Seiten 5-6 und 198 - 199, sowie im Kunststoff-Handbuch, Band VII, Vieweg-Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München, 1966,
z. B. auf den Seiten 45 - 71 beschrieben.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren kommen die Reaktionspartner (inclusive dem gegebenenfalls als Treibmittel verwendeten
Wasser) in Mengenverhältnissen zum Einsatz, welche einer NCO-Kennzahl von 7o bis 800, vorzugsweise 90 bis 130 entsprechen.
(Die NCO-Kennzahl 1oo bedeutet das Vorliegen von äquivalenten Mengen an Isocyanatgruppen und mit diesen Isocyanatgruppen
in Reaktion tretenden aktiven Wasserstoffatomen im Reaktionsgemisch. )
Erfindungsgemäß werden gegebenenfalls Wasser, bevorzugt jedoch
leicht flüchtige organische Substanzen als Treibmittel mitverwendet. Als organische Treibmittel kommen z. B. Aceton, Äthylacetat,
Methanol, Äthanol, Halogen-substituierte Alkane, wie Methylenchlorid, Chloroform, Äthyliden-chlorid, Vinylidenchlorid,
Monofluortrichlormethan, Chlordifluormethan, Dichlordifluormethan,
ferner Butan, Hexan, Heptan oder Diäthyläther infrage.
Neben den genannten Katalysatoren für die erfindungswesentliche Kohlendioxid-Bildungsreaktion kommen beim erfindungsgemäßen
Verfahren oft zusätzliche die Isocyanat-Additionsreaktion
beschleunigende Verbindungen zum Einsatz, d. h. neben den bereits beispielhaft genannten basischen Verbindungen
organische Metallverbindungen, insbesondere organische Zinnverbindungen, wie z. B. Zinn-(II)-acetat, Zinn-(II)-octoat,
Zinn-(II)-äthylhexoat und Zinn-(II)-laurat und die Dialkylzinnsalze von Carbonsäuren, wie z. B. Dibutylzinndiacetat,
Dibutylzinn-dilaurat, Dibutylzinn-maleat oder Dioctylzinndiacetat.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann unter Mitverwendung der
an sich bekannten, die Trimerisierung von Isocyanaten katalysierenden
Verbindungen auch dahingehend abgewandelt werden, daß Isocyanuratgruppen aufweisende Polyurethanschaumstoffe
entstehen. Insbesondere bei dieser Ausführungsform des er-
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findungsgemäßen Verfahrens wird mit NCO-Kennzahlen gearbeitet,
welche wesentlich über 100 liegen, da hier freie Isocyanatgruppen nicht nur zur Reaktion mit den aktiven Wasserstoffatomen
sondern auch zur Trimerisierung zur Verfügung stehen müssen.
Als Trimerisierungskatalysatoren werden beliebige Verbindungen eingesetzt, die bereits bei Raumtemperatur eine Polymerisationsreaktion der NCO-Gruppe initiieren. Derartige Verbindungen sind
beispielsweise in der französischen Patentschrift 1 441 565, den belgischen Patentschriften 723 153 und 723 152 oder in der
deutschen Offenlegungsschrift 2 301 408 beschrieben. Es handelt sich insbesondere um basische Salze, wie z.B. Natriumacetat,
Kaliumacetat oder ein- oder mehrkernige Mannich-Basen aus gegebenenfalls durch Alkyl-, Aryl- oder Aralkylreste substituierten
kondensierbaren Phenolen, Oxoverbindungen und sekundären Aminen, speziell solche, bei denen als Oxoverbindung Formaldehyd und
als sekundäres Amin Dirnethylamin verwendet worden sind. Im
allgemeinen entstehen in den Schaumstoffen laut IR-spektroskopischen
Analysen, je nach Bedingungen, insbesondere in Abhängigkeit von der erreichten Reaktionstemperatur mehr oder
minder hohe Anteile an Carbodiimid-Strukturen, deren Anteil in den Schaumstoffen durch Mitverwendung der zur Herstellung
von Carbodiimiden bekannten Katalysatoren, besonders 3-5-wertigen organischen Phosphorverbindungen, wie Phospholinen,
Phospholinophiden, tert. Phosphinen u.dgl. erhöht werden kann. Weitere Einzelheiten können z.B. "Polyurethanes, Chemistry
and Technology", Bd. I und II, Saunders-Frisch, Interscience
Publishers, 1962 und 1964, entnommen werden.
Die Menge an Polymerisationskatalysator wird wesentlich durch die Art und gegebenenfalls die Basizität des Katalysators bestimmt,
im allgemeinen werden, falls die gleichzeitige Isocyanuratbildung beim erfindungsgemäßen Verfahren erwünscht ist,
0,1 bis 10, vorzugsweise 0,2 bis 5 Gew.-% der Trimerisierungskatalysatoren,
bezogen auf Polyisocyanatkomponente eingesetzt.
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B098B1 /1091
Weitere Vertreter von erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatoren
sowie Einzelheiten über die Wirkungsweise der Katalysatoren sind im Kunststoff-Handbuch, Band VII, herausgegeben
von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z. B. auf den Seiten 96 bis 1o2 beschrieben.
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Die die Polyurethanbildung beschleunigenden Katalysatoren werden in der Regel in einer Menge zwischen etwa 0,001
und 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge an Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten
reaktionsfähigen Wasserstoffatomen von einem Molekulargewicht von 62 bis I0.000, eingesetzt.
Erfindungsgemäß können auch oberflächenaktive Zusatzstoffe
(Emulgatoren und Schaumstabilisatoren) mitverwendet werden. Als Emulgatoren kommen z. B. die Natriumsalze von Ricinusölsulfonaten
oder auch von Fettsäuren oder Salze von Fettsäuren mit Aminen, wie ölsaures Diäthylamin oder stearinsaures
Diäthanolamin infrage. Auch Alkali- oder Ammoniumsalze von
Sulfonsäuren, wie etwa von Dodecylbenzolsulfonsäure oder Dinaphthylmethandisulfonsäure oder auch von Fettsäuren, wie
Ricinolsäure oder von polymeren Fettsäuren können als oberflächenaktive Zusatzstoffe mitverwendet werden.
Als Schaumstabilisatoren kommen vor allem wasserlösliche Polyäthersiloxane infrage. Diese Verbindungen sind im allgemeinen
so aufgebaut, daß ein Copolymerisat aus Äthylenoxid und Propylenoxid mit einem Polydiitethylsiloxanrest
verbunden ist. Derartige Schaumstabilisatoren sind z. B. in der US-Patentschrift 2764565 beschrieben.
Erfindungsgemäß können ferner auch Reaktionsverzögerer, z. B. sauer reagierende Stoffe, wie Salzsäure oder organische
Säurehalogenide, ferner Zellregler der an sich bekannten Art, wie Paraffine oder Fettalkohole oder Dimethylpolysiloxane
sowie Pigmente oder Farbstoffe und Flammschutzmittel der an sich bekannten Art, z. B. Tris-chloräthylphosphat oder
Ammoniumphosphat und -polyphosphat, ferner Stabilisatoren gegen Alterungs- und Witterungseinflüsse, Weichmacher und
fungistatisch und bakteriostatisch wirkende Substanzen, Füllstoffe, wie Bariumsulfat, Kieselgur, Ruß oder Schlämmkreide
mitverwendet werden.
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Weitere Beispiele von gegebenenfalls erfindungsgemäß mitzuverwendenden
oberflächenaktiven Zusatzstoffen und Schaumstabilisatoren sowie Zellreglern, Reaktionsverzögerern, Stabilisatoren,
flammhemmenden Substanzen, Weichmachern, Farbstoffen und Füllstoffen sowie fungistatisch und bakteriostatisch
wirksamen Substanzen sowie Einzelheiten über Verwendungs- und Wirkungsweise dieser Zusatzmittel sind im Kunststoff-Handbuch,
Band VI, herausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag, München 1966, z. B. auf den
Seiten 1o3 bis 113 beschrieben.
Die Verschäumung wird erfindungsgemäß bevorzugt in Formen durchgeführt.
Dabei wird das Reaktionsgemisch in eine Form eingetragen. Als Formaterial kommt Metall, z. B. Aluminium oder
Kunststoff, z. B. Epoxidharz, infrage. In der Form schäumt das
schäumfähige Reaktionsgemisch auf und bildet den Formkörper. Die Formverschäumung kann dabei so durchgeführt werden, daß
das Formteil an seiner Oberfläche Zellstruktur aufweist, es kann aber auch so durchgeführt werden, daß das Formteil eine
kompakte Haut und einen zelligen Kern aufweist. Erfindungsgemäß kann man in diesem Zusammenhang so vorgehen, daß man
in die Form so viel schäumfähiges Reaktionsgemisch einträgt, daß der gebildete Schaumstoff die Form gerade ausfüllt. Man
kann aber auch so arbeiten, daß man mehr schäumfähiges Reaktionsgemisch in die Form einträgt, als zur Ausfüllung
des Forminneren mit Schaumstoff notwendig ist. Im letztgenannten Fall wird somit unter "overcharching" gearbeitet;
eine derartige Verfahrensweise ist z. B. aus der US-Patentschrift 3 178 49o oder aus der US-Patentschrift 3 182 1o4
bekannt.
Erfindungsgemäß können auch kalthärtende Schaumstoffe hergestellt
werden (vgl. britische Patentschrift 1 162 517, deutsche Offenlegungsschrift 2 153 086).
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Formschaumstoffen
mit kompakter Außenhaut können auch diei an sich
bekannten inneren Formtrennmittel des Standes der Technik, wie sie beispielsweise in den DT-OSS 1 953 637 bzw. 2 121
beschrieben sind, mitverwendet werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die Reaktionskomponenten vorzugsweise nach dem an sich bekannten Einstufen-Verfahren zur Umsetzung gebracht, wobei
man sich oft maschineller Einrichtungen bedient, z. B. solcher, die in der US-PS 2 764 565 beschrieben werden. Einzelheiten
über Verarbeitungseinrichtungen, die auch erfindungsgemäß infrage kommen, werden im Kunststoff-Handbuch, Band VI,
herausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag,
Mijnchen 1966, z. B. auf den Seiten 121 bis 2o5 beschrieben.
Die Verfahrensprodukte können in harter Einstellung zur Herstellung
von Möbelteilen , Karosserieteilen von Fahrzeugen, technischen Geräten und Bauelementen Verwendung finden, sowie
in halbharter bis weicher Einstellung zur Herstellung von Sicherheitspolsterungen im Automobilbau, elastischen Schuhsohlen,
Stoßfängern usw.
Im folgenden sei das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft
beschrieben.
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•öl«.
1oo Gewichtsteile eines Polyolgemisches der Hydroxylzahl 515
und eines Wassergehaltes kleiner als o,3 Gewichts-% und einer Viskosität bei 25°C von 12oo in Pa. s, bestehend aus
1.) 8o Gewichtsteilen·eines Polyäthers der OH-Zahl 55o, der
durch Anlagerung von Äthylenoxid an Trimethylolpropan erhalten wurde, und
2.) 19 Gewichtsteilen eines Polyesters der OH-Zahl 37o, der durch Umsetzung von 1 Mol Adipinsäure, 2,6 Mol Phthalsäureanhydrid, 1,3 Mol Ölsäure und 6,9 Mol Trimethylolpropan erhalten wurde, und
2.) 19 Gewichtsteilen eines Polyesters der OH-Zahl 37o, der durch Umsetzung von 1 Mol Adipinsäure, 2,6 Mol Phthalsäureanhydrid, 1,3 Mol Ölsäure und 6,9 Mol Trimethylolpropan erhalten wurde, und
3.) 1 Gewichtsteil eines Polyäthers der OH-Zahl 47o, der durch Anlagerung von Äthylenoxid an Äthyl-amin erhalten
wurde;
o,8 Gewichtsteile eines handelsüblichen Polysiloxan-Polyalkylenoxid-Blockcopolymerisats
als Schaumstabilisator; o,15 Gewichtsteile Pentamethyl-diäthylentriamin als Katalysator; 6,ο Gewichtsteile
Amidamin-Ölsäuresalz, hergestellt aus 1 Mol 3-Dimethylamino-propylarain-1
und 2 Mol Ölsäure, als inneres Trennmittel; o,1 Gewichtsteile 85-%ige wässrige ortho-Phosphorsäure
als Reaktionsverzögerer und 5 Gewichtsteile Monofluortrichlormethan als Treibmittel werden zur Komponente A vermischt.
Komponente B besteht aus einer Mischung von 161 Gewichtsteilen eines Polyisocyanates, das durch Phosgenierung von Anilin-Formaldehyd-Kondensaten
und anschließende Umsetzung mit einem Gemisch aus Tri- und Tetrapropylenglykol der OH-Zahl 48o
erhalten wurde und eine Viskosität von 13o m Pa.s bei 25°C und einen NCO-Gehalt von 28 Gewichts-% aufweist, mit 2,7
Gewichtsteilen Pyrokohlensäure-diäthylester. 112,o5 Gewichtsteile Komponente A und 163,7 Gewichtsteile Komponente B werden
mit einem Zweikomponenten-Dosiermischgerät intensiv vermischt. Dieses schäumfähige Reaktionsgemisch wird sofort in ein auf
6o C temperiertes, plattenförmiges, vertikal stehendes Werkzeug
über einen an der tiefsten Stelle liegenden Anguß eingetragen. Das plattenförmige Formteil (Höhe = 92o mm, Breite = 42o mm,
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Dicke = 25 mm) aus hartem Polyurethan-Integralschaumstoff mit einer durchschnittlichen Rohdichte von 39o kg/m kann
nach 1o Minuten Formstandzeit entformt werden. Die Rohdichte, in Schäumrichtung an verschiedenen, einzelnen Stellen des
Formteiles gemessen, zeigt nur einen sehr geringen Werteabfall
im Gegensatz zu Formteilen, die ohne den Zusatz von Prokohlensäure-diäthylester
in der Komponente B hergestellt werden. Im einzelnen ergeben sich folgende Werte, von unten nach oben
in Schäumrichtung im Abstand von jeweils 1oo mm gemessen (in Klammern Werte ohne Zusatz von Pyrokohlensäure-diäthylester)
in kg/m :
399 (448), 395 (431), 393 (42o), 392 (411), 392 (41o),
391 (4oo), 388 (381), 382 (359), 381 (34o).
Wie Beispiel 1, aber durchschnittliche Rohdichte des Formteiles
beträgt 59o kg/m . Es ergibt sich in Schäumrichtung folgender Dichtegradient (in Klammern Werte ohne Zusatz
von Pyrokohlensäure-diäthylester), in kg/nr :
621 (672), 614 (645), 611 (627), 6o5 (608), 598 (587), 589 (571), 58o (549), 571 (517), 567 (5o8).
1oo Gewichtsteile eines Polyolgemisches der Hydroxylzahl
533 und eines Wassergehaltes kleiner als o,3 Gewichts-96 und
einer Viskosität bei 250C von 25oo m Pa.s, bestehend aus
1.) 6o Gewichtsteilen eines Polyäthers der OH-Zahl 86o, der durch Anlagerung von Propylenoxid an Trimethylolpropan
erhalten wurde, und
2.) 4o Gewichtsteilen eines Polyäthers der OH-Zahl 42, der
durch Anlagerung eines Gemisches von Propylenoxid und Äthylenoxid an ein Gemisch aus Trimethylolpropan und
Propylenglykol (Mol-Verhältnis =3:1) erhalten wurde;
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1 ,ο Gewichtsteile eines handelsüblichen Polysiloxan-Polyalkylenoxid-Blockcopolymerisats
als Schaumstabilisator; 3,o Gewichtsteile N-Dimethyl-benzylamin und o,5 Gewichtsteile
Tetramethyl-guanidin als Katalysatoren; 3,ο Gewichtsteile
Amidamin-Ölsäuresalz, hergestellt aus 1 Mol 3-Dimethylaminopropylamin-1
und 2 Mol Ölsäure, als inneres Trennmittel; o,2 Gewichtsteile 85-%ige wässrige ortho-Phosphorsäure als
Reaktionsverzogerer und 8 Gewichtsteile Monofluortrichlormethan als Treibmittel werden zur Komponente A vermischt.
Komponente B besteht aus 143 Gewichtsteilen eines Polyisocyanate, das durch Phosgenierung von Anilin-Formaldehyd-Kondensaten
erhalten wurde und eine Viskosität von 13o m Pa.s bei 25°C und einen NCO-Gehalt von 31 Gewichts-% aufweist.
115,7 Gewichtsteile Komponente A und 143,ο Gewichtsteile Komponente B werden mit einem Zweikomponenten-Dosiermischgerät
intensiv vermischt. Dieses schäumfähige Reaktionsgemisch wird sofort in eine offene Papierform (Maße:
Länge = 25o mm, Breite = 12o mm, Höhe = 12o mm) eingetragen. Bei der nun einsetzenden Schaumbildung ergeben sich
folgende Reaktionszeiten:
Startzeit: 16 Sekunden nach Eintragung des Reaktionsgemisches in die Papierform.
Abbindezeit: 29 Sekunden nach Eintragung des Reaktionsgemisches in die Papierform.
Fließzeit: 13 Sekunden.
Durch Zumischung von Pyrokohlensäure-diäthylester zur Komponente
B erhält man bei sonst identischem Schaumverfahren folgende Reaktionszeiten:
a) Bei Zusatz von o,32 Gewichtsteilen Pyrocarbonat zu 143,ο Gewichtsteilen Komponente B:
Startzeit: 14 Sekunden
Abbindezeit: 29 Sekunden
Fließzeit: 15 Sekunden
Abbindezeit: 29 Sekunden
Fließzeit: 15 Sekunden
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b) Bei Zusatz von ο,96 Gewichtsteilen Pyrocarbonat zu
143,o Gewichtsteilen Komponente B:
Startzeit: 8 Sekunden Abbindezeit: 29 Sekunden Fließzeit: 21 Sekunden
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Claims (3)
1. Mischung enthaltend
I) mindestens ein bei Raumtemperatur flüssiges Polyisocyanat und
II) o,1 bis 5 Gewichts-%, bezogen auf Komponente I,einer
Verbindung der Formel
ß ΪΙ
-C-O-C-O-R, η £
in welcher
m für 1 oder 2 steht,
η im Falle von m = 1,0 oder 1 bedeutet und im Falle von m = 2 ,0 bedeutet, und wobei
R1 für einen m-wertigen, gegebenenfalls olefinisch
ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoff rest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen,
einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis 1o Kohlenstoffatomen, einen aromatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 1o Kohlenstoffatomen oder einen araliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 7 bis 1o Kohlenstoffatomen
steht und
R2 für einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest
steht, der in seiner Bedeutung der Definition von R^ entspricht.
2. Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen durch Aufschäumen eines Reaktionsgemisches aus Polyisocyanaten,
Verbindungen mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen mit Molgewichten von 62 - 10.000, Wasser und/oder
organischen Treibmitteln und gegebenenfalls weiteren
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Hilfs- und Zusatzstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
1.) als Polyisocyanatkomponente eine Mischung mindestens
eines an sich bekannten bei Raumtemperatur flüssigen organischen Polyisocyanats mit einer unter dem
katalytischen Einfluß von basischen Verbindungen Kohlendioxid abspaltenden organischen Verbindung
eingesetzt wird und
2.) die Reaktionskomponente mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen
in Mischung und/oder in chemisch eingebauter Form eine basische Verbindung enthält, die
als Katalysator für die katalytische Zersetzung der unter 1.) genannten organischen Verbindung wirkt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Polyisocyanatkomponente Mischungen gemäß Anspruch
eingesetzt werden.
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