DE2246696A1 - Polyurethanschaum und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Polyurethanschaum und verfahren zu seiner herstellungInfo
- Publication number
- DE2246696A1 DE2246696A1 DE19722246696 DE2246696A DE2246696A1 DE 2246696 A1 DE2246696 A1 DE 2246696A1 DE 19722246696 DE19722246696 DE 19722246696 DE 2246696 A DE2246696 A DE 2246696A DE 2246696 A1 DE2246696 A1 DE 2246696A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acid
- polyol
- foam
- substance
- polyurethane foam
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/70—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the isocyanates or isothiocyanates used
- C08G18/72—Polyisocyanates or polyisothiocyanates
- C08G18/77—Polyisocyanates or polyisothiocyanates having heteroatoms in addition to the isocyanate or isothiocyanate nitrogen and oxygen or sulfur
- C08G18/78—Nitrogen
- C08G18/79—Nitrogen characterised by the polyisocyanates used, these having groups formed by oligomerisation of isocyanates or isothiocyanates
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/08—Processes
- C08G18/16—Catalysts
- C08G18/22—Catalysts containing metal compounds
- C08G18/225—Catalysts containing metal compounds of alkali or alkaline earth metals
Description
DR. MÜLLER-BOR£ DlPL-PHYS. T)H. MANIYZ DIPL.-CHEM. DR. DEUFEL
DIPL.-ING. FINSTERWALD DIPLIN1G. GRÄMKOW
PATENTANWÄLTE
2 2, Sep. 1972
München, den Lo/th - D 1366
DUNLOP LIMIOJED
Dunlop House, Ryder Street, St. James's, London S.W.1.
England
Polyurethanschaum und Verfahren zu seiner Herstellung
Priorität: Großbritannien vom 22, September 1971 Wr. 44142/71
Die Erfindung betrifft Polyurethanschäume und insbesondere nichtentflammbare Polyurethanschaum^ sowie ein Verfahren zu
ihrer Herstellung.
Es wurde gefunden, daß erfindungsgemäß Polyurethanschäume mit guter Nichtentflammbarkeit nach einem Verfahren erhalten werden
können, bei welchem ein polymeres Polyol mit einem organischen
Polyisocyanat in einem schaumbildenden Eeaktionsgemisch, welches:
(a) als Katalysator ein anionisches, grenzflächenaktives Mittel,
und
(b) einen Alterungsschutzzusatz zur Einschränkung irgendeines nachteiligen Einflusses von dem anionischen, grenzflächenaktivenMittel
beim Altern des Polyurethanschaums enthält,
umgesetzt wird.
8 München 22, Robert-Koch-Straße 1 7 Stuttgart-Bad Cannstatt, MarktstraBe 3
309816/1034
Bas anionischr grenzflächenaktive Mittel kann beispielsweise
eine oder mehrere der folgenden Substanzen umfassen:
a) ein Alkalimetallaalζ oder ein anderes Salz einer langkettigen
Fettsäure, z. B. Natrium- und Kaliumsalze von gesättigten
oder ungesättigten Carbonsäuren mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen} vorteilhafte Substanzen sind die Natrium- und Kaliumsalze
von Fettsäuren beispielsweise der Monocarbonsäuren, Ölsäure, Stearinsäure, Myristinsäure und Palmitinsäure;
b) ein Alkalimetallaalζ oder anderes Salz einer disproportionierten
Harzsäure.
Unter "disproportionierter Harzsäure"sind Produkte zu verstehen,
welche bei der Disproportionierung von Abietinsäure erhalten wurden, welche ein Gemisch von Tetrahydroabietinsäure, Dehydroabietinsäure
und Dihydroabietinsäure umfassen.
Die Disproportionierung kann beispielsweise durch Verwendung
von Kohlendioxid und einem Palladiumkatalysator bewirkt werden.
Die erfindungsgemäßen Schäume besitzen eine gute Nichtentflammbarkeit
und ein besonderer Vorteil liegt darin, daß sie viel weniger Bauch abgeben als konventionelle, nichtentflammbare
Schäume, die große Mengen von Halogenverbindungen oder ähnliche flammenhemmende Stoffe enthalten, wenn sie einer Flamme ausgesetzt
werden. Dies ist ein ganz besonderer wertvoller, praktischer Vorteil, da das Aussenden von schädlichem Rauch
und schädlichen Dämpfen bei der Einwirkung von Flammen einer
der Hauptnachteile solcher konventioneller, nichtentflammbarer Schäume ist.
Die Menge des in das den Schaum bildende Reaktionsgemisch eingegebenen,
anionischen, grenzflächenaktiven Stoffes hängt von
309816/1034
dem besonderen, angewandten, anionischem grenzflächenaktiven
Stoff und der Art der anderen Komponenten des den Schaum bildenden Eeaktionsgemisch.es ab. Falls das anionische, grenzflächenaktive
Mittel eine Fettsäureseife wie Kaliumoleat ist,
ist eine Menge von 1 bis 4 %, z. B. 1,5 bis 3 %, geeignet,
wenn jedoch eine disproportionierte Harzsäureseife verwendet wird, ist die erforderliche Menge im allgemeinen etwas größer,
z. B. bis zu 6 Gew.-% der Polyolkomponente. Das grenzflächenaktive Mittel kann ^e nach den Verhältnissen in verschiedener
Weise eingegeben werden.
Es wurde gefunden, daß die bei dem erfindungsgemaßen Verfahren
verwendeten Katalysatoren so wirksam sind, daß Polyole angewandt werden können, welche normalerweise als relativ langsam
reagierend betrachtet werden. So kann das Polyol ein Polyäther sein z. B. ein Poly(oxypropylen)-polyol mit nur wenigen, endständigen,
primären Hydroxylgruppen, falls solche überhaupt vorhanden sind. Geeignete Polyole dieser Art sind Poly(oxypropylen)-triole,
welche oft auch als "Polypropylenglykole" bezeichnet werden, z. B. solche Polyole mit Molekulargewichten
von 3000 bis 6000 und Poly(oxypropylen)-poly(oxyäthylen)-triole, z. B. solche Polyole mit einem Molekulargewicht von 3000 bis
6000, in welchen praktisch alle endständigen Hydroxylgruppen sekundäre Hydroxylgruppen sind.
Gegebenenfalls können Polyole mit größerer Aktivität verwendet
werden, z. B. solche Polyole, die einen wesentlichen Anteil von primären Hydroxylendgruppen aufweisen, welche üblicherweise
als "mit Ithylenoxid am Ende abgeschlossene Polyole" bezeichnet
werden. Geeignete, mit Äthylenoxid am Ende abgeschlossene Polyole
sind solche, in welchen die primären Hydroxylgruppen 20 bis 70 %, z. B. 50 bis 60 oder 60 bis 70 %, der Gesamtanzahl
!09 8 1*6/ 1 034
von Hydroxylgruppen in diesem Polyol ausmachen. Ein geeignetes, polymeres Polyol wird durch Umsetzung einer Verbindung, die
eine Vielzahl von aktiven Vaseerstoffatomen aufweist, mit
einem Alkylenoxid, z. B. Propylenoxid oder einem Gemisch von Propylenoxid und Äthylenoxid, und anschließende Umsetzung
des so erhaltenen Produktes mit Äthylenoxid, so daß die endständigen,
primären Hydroxygruppen eingeführt werden, erhalten. Beispiele von Polyätherpolyolen dieses Typs sind Polyäthertriole
mit sehr hoher Aktivität, welche ein mittleres Molekulargewicht von 45OO bis 5100 und eine "Hydroxylzahl" von 33 bis 37 aufweisen.
Die nichtentflammbaren Schäume gemäß der Erfindung können beispielsweise
Schäume mit einer Dichte bis zu 64 kg/m* sein und insbesondere besitzen sie Dichten im Bereich von 16 bis 40 kg/nr.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandten Alterungsschutzzusätze
sind im allgemeinen säureerzeugende Substanzen, welche unter den Bedingungen in dem schaumbildenden fieaktionsgemisch
eine ausreichend starke Säure erzeugen können, um irgendeinen überschüssigen oder unerwünschten, basischen
Katalysator wirksam zu neutralisieren. Die Erzeugung der Säure kann beispielsweise durch Einwirkung von Hitze und/oder Wasser
hervorgerufen werden.
Ein besonders geeignetes Alterungsschutzmittel wird unter dem Einfluß der in der exothermen Schaumbildungereaktion erzeugten
Hitze unter Bildung einer Säure zersetzt, irgendein auf diese Weise nicht zersetzter Rückstand soll jedoch stabil sein. Das
Alterungsschutzmittel sollte so ausgewählt werden, daß weder es noch irgendein nach der Freisetzung der Säure zurückbleibender
Rückstand die Schaumbildungsreaktion stört oder einen schädlichen Einfluß auf das entstandene Schaumprodukt besitzt.
309816/103 4
Das Alterungsschutzmittel kann beispielsweise eine Substanz
sein, welche labiles Halogen enthält. Geeignete Alterungsschutzmittel sind halogenierte, aliphatische Phosphatester
wie Chlor- oder Bromderivate von Trialkylorthophosphaten, z. B. Verbindungen der allgemeinen Formel Ε,ΡΟ, worin E ein
halogenierter und vorzugsweise polyhalogenierter Alkylrest mit 2, 3 oder. 4 Kohlenstoffatomen ist. Beispiele von geeigneten
Alterungsschutzmittel sind Tri-beta-chloräthylphosphat,
Tris-dichlorpropylphosphat und Tris-dibrompropylphosphat,
welches auch als TBPP bezeichnet wird und besonders wirksam ist. Obwohl einige dieser Verbindungen selbst flammhemmende
Stoffe sind und obwohl sie zu der Hichtentflammbarkeit der
Schäume beitragen, ist ihr Einfluß in dieser Sichtung lediglich untergeordnet, und die Nichtentflammbarkeit der Schäume ist
hauptsächlich der Verwendung des Katalysators gemäß der Erfindung zuzuschreiben. Die Menge des einzusetzenden Alterungsschutzzusatzes
hängt natürlich von dem besonderen, eingesetzten .Zusatz und ebenfalls von dem Schaumtyp, in welchem es eingesetzt
werden soll, ab. Es wurde jedoch gefunden, daß im allgemeinen eine Menge von 0,4- bis 5 Teilen und insbesondere 1,5 bis 3 (Teilen
auf 100 Teile der Polyo!komponente wirksam ist. Es sei darauf
hingewiesen, daß solche Mengen viel niedriger als die Mengen sind, in welchen beispielsweise TBPP üblicherweise als flammenhemmender
Zusatz verwendet wird, üblicherweise etwa 15 bis
20 Teile pro 100 Teile des Polyols. Es wurde gefunden, daß besonders wirksame Mengen bei Verwendung einer organischen
Bromverbindung als Zusatz solche Mengen sind, die einer Menge bis zu 0,25 Gew.-%v z. B. 0,05 bis 0,1 Gew.-% Brom pro 100 Teile
der Polyolkomponente entsprechen. Wenn der Zusatz eine Chlorverbindung
ist, sind die speziellen, wirksamen Mengen solche, welche einer Menge bis zu 0,5 öew·-^, z, B» 0,1 bis 0,2 Gew.-%,
Chlor pro 100 Teile der Polyolkomponente entsprechen.
309816/1034
Die Alterungsßchutzzusätze sind im allgemeinen kovalente,
organische Verbindungen, welche ein labiles Halogenatom oder
labile Halogenatome enthalten. Solche Verbindungen können
ihr labiles Halogen beispielsweise als Ergebnis einer Wechselwirkung zwischen dem Halogen und Alkalimetallionen, verlieren.
Weder die Zusätze selbst noch die nach dem Verlust des labilen Halogene zurückbleibende Restsubstanz sollten einen unerwünschten
Einfluß auf die Reaktionen in dem Reaktionsgemiech für die Schaumbildung aufweisen. Es wird angenommen, daß die oben
beschriebenen, bevorzugten Zusätze wahrscheinlich ihr Halogenatom
nicht verlieren, bis die ersten Stufen der Schaumbildungsreaktion
abgeschlossen sind, daß sie Jedoch dann ihr Halogen vielleicht als Folge der in der Reaktion erzeugten, freigesetzten
Wärme verlieren, welches dann mit Alkalimetallionen in dem Reaktionsgemisch kombinieren kann und hierdurch ihren störenden
Einfluß auf den Reaktionsmeciiaiiismus oder irgendeinen nachteiligen
Einfluß auf das Schaumprodukt ausschließen kann.
Kleine Mengen von anderen Katalysatoren können gegebenenfalls bei dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandt werden. Geeignete
Katalysatoren sind z. B. Dimethyläthanolamin, N-Methyl- und
N-ithylmorpholin, Triäthylamin, Tri&thylendiamin (welches auch
als 1,4-Diazobicyclo-2,2,2-octan bekannt ist) und andere
tertiäre Aminkatalysatoren.
Unter bestimmten Umständen, z. B. wenn härtere Schäume gewünscht werden, können Vernetzungsmittel verwendet werden. Beispiele
von geeigneten Vernetzungsmitteln sind, Hydroxyamine, z. B. l'riäthanolamin und Tetrakis-H-beta-hydroxypropyl-äthyleiidiamin,
Folyole mit niedrigem Molekulargewicht wie fetrole, Hydroxyäther,
z. B. Tris-hydroatypropylglycerin und ortho-MchlorBietbylenbis—anilin..
■ '
309816/1034
2248696
Im allgemeinen können die Polyisocyanat- und Polyol-Komponenten
in solchen Mengen verwendet werden, daß der Isocyanatindex
einen normalen Wert besitzt, z. B. im Bereich von 100 bis 110 liegt. Gegebenenfalls können jedoch auch Isocyanatindexwerte
außerhalb dieses Bereiches angewandt werden, es wurde jedoch nicht gefunden, daß das Überschreiten eines Wertes von 150
erforderlich ist·
Das Polyisocyanat kann beispielsweise Tolylendiisocyanat (TDI) sein. Bei Verwendung der Abkürzung TDI in der Beschreibung
kann dieser Stoff ein Isomeres oder mehrere Isomere umfassen. Beispielsweise kann es Toxylen-S^-diisocyanat oder ein Gemisch
hiervon mit anderen Isomeren von Tolylendiisocyanat sein, z.B.
ein Gemisch der 2,4- und 2,6-Isomeren im Gewichtsverhältnis von 80/20 (80 : 20 TDI) oder 65/35 (65 : 35 ™I).
Das TDI kann beispielsweise reines TDI, rohes TDI oder TDI in polymerer Form oder ein Gemisch hiervon sein. Rohes TDI kann
erhalten werden, indem das geeignete Diaminotoluol mit Phosgen ohne irgendeine wesentliche Reinigung umgesetzt wird. Es wird
angenommen, daß es Substanzen von Polyharnstoff- und Polybiuretstruktur
enthält. Wenn ein Gemisch von 2,4- und 2,6-Diaminotoluol
verwendet wird, enthält das rohe TDI die entsprechenden 2,4- und 2,6-Diisocyanate.
Polymeres TDI besitzt normalerweise Uretdion- oder Isocyanuratstruktur.
Es kann aus reinem TDI in einer getrennten Vorreaktion unter Verwendung von an sich bekannten Polymerisationsarbeitsweisen
erhalten werden. .
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, kleine Anteile von Polydimethylsxloxan in den Ansatz einzugeben, um die Porenstruktur
816/1034
zu modifizieren. Eine typische Menge liegt beispielsweise im Bereich von 0,05 bis 0,1 Gew.-%, "bezogen auf das Gewicht
des Polyols und zwar eine Sorte mit einer Viskosität von 5 centistokes. Alternativ oder zusätzlich können kleine Anteile
von Polysiloxan-Oxyalkylen-Blockcopolymerisate verwendet
werden. Falls solche Blockcopolymerisate verwendet werden, sollten sie vorzugsweise in einer nicht größeren Menge
als 0,2 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des Polyols verwendet werden, und insbesondere 0,05 bis 0,1 Gew.-%. Die Verwendung
größerer Mengen von Polysiloxan-Oxyalkylen-Blockcopolymerisaten
sollte vermieden werden, da dies die Eigenschaft der Nichtentflammbarkeit des erhaltenen Polyurethanschaums verschlechtern
kann.
Neben den üblichen Schaumtafeln (-blöcken) und den in der Hitze gehärteten Formkörpern, können Polyurethanschaume gemäß der
Erfindung auch in geformter Gestalt nach einer Kalthärtungsformungsarbeitsweise
erhalten werden, d. h. nach einer Arbeitsweise, bei welcher das schaumbildende Reaktionsgemisch geformt
und ohne Anwendung von Hitze aushärten gelassen wird. Darüber hinaus sind die erfindungsgemäßen Schäume zur Anwendung bei
der Flammbeschichtung auf Textilien und andere Träger geeignet.
Ohne die vorliegende Erfindung durch Bezugnahme auf irgendeine besondere Theorie einzuschränken, wird angenommen, daß der
anionische, grenzflächenaktive Stoff als Katalysator die Wirkung besitzt, daß ein Polyurethanschaum mit einer speziellen Struktur
erzeugt wird, so daß der Schaum bei der Einwirkung von Flammen zum Schmelzen neigt und sich dadurch von der Flamme zurückzieht.
Diese Ansicht wird dadurch gestützt, daß bei der Anordnung eines brennenden Streicliholzes auf einem Schaumblock der Bereich des
Schaumes, der der Hitze der Flamme unterworfen ist, sich von der
BAD 3Q9816/103A
_9_ 22*6696
Flamme ohne im wesentlichen zu brennen zurückzieht.
Die Erfindung- wird im folgenden anhand von Beispielen näher
erläutert, in welchen flexible Polyurethanschäume nach der Einstufenmethode erhalten wurden.
In den Beispielen ist das Polyol A ein Poly(oxypropylen)-poly(öxyäthylen,)-triol
mit einem Molekulargewicht von etwa 5000 und einer Hydroxylzahl von 35 bis 37 und einem Poly(oxyäthylen)-Gehalt
von etwa 12 bis 13 Gew.-$>. Der Anteil von primären Hydroxylgruppen dieses Polyols liegt im Bereich von
60 bis 70 % der Gesamtzahl des Hydroxylgruppen. Das Polyol B
ist ein Poly(oxypropylen)-poly(oxyäthylen)-triol mit einem Molekulargewicht von etwa 3500 und einer Hydroxylzahl von
etwa 48. Praktisch alle Hydroxylgruppen dieses Polyols sind sekundäre Hydroxylgruppen. Das Polyol C ist ein Poly(oxypro.pylen)·
triol, wobei praktisch alle Hydroxylgruppen sekundäre Hydroxylgruppen
sind. Es besitzt ein Molekulargewicht von etwa 3OOO und eine Hydroxylzahl von etwa 56.
Das Silikon ist ein handelsübliches Silikonöl mit einer Viskosität
von 5 centistokes, chemisch ist es ein DimethyIsiloxanhomopolymerisat.
Tris-dibrompropylphosphat » TBPP wird als
Alterungsschutzmittel verwendet. Das verwendete TDI ist ein 80 : 20 TDI.
Es wurde ein flexibler Polyurethanschaum unter Verwendung des
folgenden Ansatzes erhalten:
Polyol A 100
Katalysator Kaliumsalz von disproportionierter Harzsäure · 4
309816/1034
- ίο -
TDI 54,4
TBPP 2,0
Silikon 0,05
Wasser 4,55
In diesem Beispiel und in den anderen Beispielen sind die
Mengen der Bestandteile in Gewichtsteilen angegeben.
Es wurde folgende Arbeitsweise zur Herstellung des Schaums angewandt: Zuerst wurde der Katalysator in dem Polyol aufgelöst,
zu dieser Lösung wurden TBPP, Silikon und Wasser hinzugegeben, dann wurde das ganze gerührt. Anschließend wurde
TDI hinzugefügt und das Rühren wurde weitergeführt. Wenn das entstandene, schaumbildende Reaktionsgemisch kremig zu werden
begann, wurde es sofort in eine offene i!orm gegossen.
Das anschließende Hochsteigen des Schaumes war in 25 see abgeschlossen,
und sobald der Schaum nicht mehr klebrig war, wurde er aus der Form entfernt. Der auf diese Weise erhaltene
Polyurethanschaum besaß eine feine, regelmäßige Struktur mit Zellen mittlerer Größe, und obwohl er einige geschlossene
Zellen besaß, konnte er leicht in einen offenzelligen Schaum durch Durchführen zwischen Walzen überführt werden.
Unter Befolgung der Arbeitsweise des Beispiels 1 und unter Anwendung des folgenden Ansatzes wurde ein PolyurethLanschaum
erhalten:
Polyol B 100
TDI 54,4
309816/1034
Katalysator liatriumsalz von disproportionierter
Harzsäure 3»75
TBPP 2,0
Silikon 0,05
Wasser 4,55
Der Anstieg des Schaums war in 45 see abgeschlossen, und das
erhaltene Schaumprodufct besaß eine feine, regelmäßige Struktur.
Obwohl es einen wesentlichen Gehalt an geschlossenen Zellen aufwies, wurde es leicht zu einem offenzelligen Schaum durch
Durchtritt zwischen Walzen überführt.
Unter Befolgung der Arbeitsweise des Beispiels 1 und Anwendung des folgenden Ansatzes wurde ein Polyurethanschaum erhalten:
Polyol C 100
Katalysator Natriumsalz von disproportionierter Harzsäure 4,0
TDI 54,4
TBPP 2,0
Silikon 0,05
Wasser 4,55
Das Hochsteigen des Schaums war in 45 see abgeschlossen, und
der erhaltene Schaum besaß eine feine, regelmäßige Struktur mit weitgehend offenen Zellen. *
Unter Befolgung der Arbeitsweise des Beispiels 1 und Verwendung
des folgenden Ansatzes wurde ein Polyurethanschaum erhalten:
309816/1034
Polyol B 100
Kaliumoleat 1i75
TDI 54,4
TBPP 2,0
Silikon 0,05
Wasser 4,55
Das Hochsteigen des Schaumes war in 45 see abgeschlossen, und
das erhaltene Schaumprodukt besaß eine feine, regelmäßige Struktur und bestand weitgehend aus offenen Zellen.
Die Schaumprodukte der Beispiele 1 bis 4 waren alle in starkem
Maße selbst erlöschend, wobei das mittlere Ausmaß des Abbrennens (MEB) eines jeden Produktes die folgenden Werte besaß:
Beispiel Mr. 1 2
MEB | (mm) |
27 | ,5 |
25 | ,0 |
55 | |
87 | ,5 |
309816/1034
Claims (10)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung eines nichtentflammbaren Polyurethanschaums, wobei ein polymeres Polyol mit einem
organischen Polyisocyanat in einem schaumbildenden Reaktionsgemisch umgesetzt wird, dadurch gekennz eich η et, daß das Gemisch (a) als Katalysator ein anionisches, grenzflächenaktives Mittel und (b) eine Säure,freisetzende
Substanz als Alterungsschutzmittel enthält. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als anionisches, grenzflächenaktives Mittel ein Salz einer langkettigen Fettsäure verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichne t, daß als anionisches, grenzflächenaktives Mittel ein Natrium- oder Kaliumsalz einer Carbonsäure mit 10 bis20 Kohlenstoffatomen, insbesondere Natrium- oder Kaliumoleat verwendet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g ek en η ze ichnet, daß als anionisches, grenzflächenaktives Mittel ein Salz einer disproportionierten Harzsäure verwendet wird.
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Säure freisetzende
Substanz eine labiles Halogen enthaltende Substanz verwendet wird.309816/1034 - 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure freisetzende Substanz ein halogenierter, aliphatischer Phosphatester, insbesondere ein Chlor- oder Bromderivat eines Trialkylorthophosphats, verwendet wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure freisetzende Substanz Tris-2,3-<Übrompropylorthophosphat verwendet wird.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 71 dadurch gekennzeichnet, daß die Säure freisetzende Substanz in einer Menge von 0,5 bis 4 Gew.-% der Polyolkomponente verwendet wird.
- 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennz eichnet, daß ein Polyol verwendet wird, dessen Hydroxylgruppen im wesentlichen sekundäre Hydroxylgruppen sind.
- 10. Nichtentflammbarer Polyurethanschaum, hergestellt nach dem Verfahren eines der vorhergehenden Ansprüche.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB4414271A GB1372562A (en) | 1971-09-22 | 1971-09-22 | Polyurethane foams |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2246696A1 true DE2246696A1 (de) | 1973-04-19 |
Family
ID=10431983
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722246696 Pending DE2246696A1 (de) | 1971-09-22 | 1972-09-22 | Polyurethanschaum und verfahren zu seiner herstellung |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3793240A (de) |
JP (1) | JPS5239439B2 (de) |
AU (1) | AU4686172A (de) |
DE (1) | DE2246696A1 (de) |
FR (1) | FR2153268B3 (de) |
GB (1) | GB1372562A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0220697A3 (en) * | 1985-10-25 | 1988-01-20 | Union Carbide Corporation | Process for producing polyurethane foams using foam modifiers |
Families Citing this family (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1425929A (en) * | 1972-12-06 | 1976-02-25 | Dunlop Ltd | Polyurethane foams |
US3940517A (en) * | 1973-01-11 | 1976-02-24 | The Celotex Corporation | Polyisocyanurate foam, catalyst composition and process for producing such |
US4107069A (en) * | 1975-07-02 | 1978-08-15 | M&T Chemicals Inc. | Storage-stable precursors for rigid polyurethane foams |
US4220727A (en) * | 1976-09-24 | 1980-09-02 | Union Carbide Corporation | Method of molding polyurethanes having mold release properties |
US4110268A (en) * | 1976-09-27 | 1978-08-29 | Witco Chemical Corporation | Polyether polyols and polyurethane foams made therefrom |
US4143219A (en) * | 1977-05-20 | 1979-03-06 | Stauffer Chemical Company | Flame retarded polyurethane foams having reduced discoloration |
JPS5487779A (en) * | 1977-12-24 | 1979-07-12 | Fuji Chem Ind Co Ltd | Method of making dry type of friction parts |
US4383079A (en) * | 1981-04-09 | 1983-05-10 | Minnesota Mining And Manufacturing Company | Extension of polyurethane hydrogel cure time |
US4521548A (en) * | 1983-04-12 | 1985-06-04 | The Dow Chemical Company | Preparation of polyether polyols |
-
1971
- 1971-09-22 GB GB4414271A patent/GB1372562A/en not_active Expired
-
1972
- 1972-09-07 US US00286888A patent/US3793240A/en not_active Expired - Lifetime
- 1972-09-15 FR FR7232735A patent/FR2153268B3/fr not_active Expired
- 1972-09-20 AU AU46861/72A patent/AU4686172A/en not_active Expired
- 1972-09-21 JP JP47095053A patent/JPS5239439B2/ja not_active Expired
- 1972-09-22 DE DE19722246696 patent/DE2246696A1/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0220697A3 (en) * | 1985-10-25 | 1988-01-20 | Union Carbide Corporation | Process for producing polyurethane foams using foam modifiers |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2153268A1 (de) | 1973-05-04 |
JPS4840897A (de) | 1973-06-15 |
US3793240A (en) | 1974-02-19 |
GB1372562A (en) | 1974-10-30 |
FR2153268B3 (de) | 1975-10-17 |
JPS5239439B2 (de) | 1977-10-05 |
AU4686172A (en) | 1974-03-28 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3103757C2 (de) | ||
DE2129922A1 (de) | Polyurethanschaeume | |
DE2809084A1 (de) | Nichtentflammbarer polyurethanschaum und verfahren zu seiner herstellung | |
DE2034171A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von ge schäumten Polyurethanen | |
DE2512345A1 (de) | Flammhemmender biegsamer polyurethanschaumstoff | |
DE2524834C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen mit geschlossener Außenhaut | |
DE2711735C2 (de) | ||
DE2647416C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines flammfesten, keinen Rauch entwickelnden und nicht schrumpfenden Polyurethanschaumstoffs | |
DE1923679A1 (de) | Isocyanuratschaumstoffe | |
DE2246696A1 (de) | Polyurethanschaum und verfahren zu seiner herstellung | |
DE1173641B (de) | Verfahren zur Herstellung von Urethangruppen enthaltenden, selbstverloeschenden Schaumstoffen | |
DE2621582C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von flammfesten, keinen Rauch entwickelnden Polyurethanschaumstoffen | |
DE2539982A1 (de) | Polyurethane und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE2534809C2 (de) | Biegsamer Polyurethanschaum und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE1028773B (de) | Verfahren zur Herstellung von Urethangruppen enthaltenden Schaumstoffen | |
DE1694214A1 (de) | Kunststoffe aus Isocyanatbasis und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE1236185B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen | |
DE1243865B (de) | Polyisocyanatmischungen zur Herstellung von Kunststoffen | |
DE2360941A1 (de) | Polyurethanschaeume | |
DE1219672B (de) | Verfahren zur Herstellung von starren flammwidrigen Polyurethanschaumstoffen | |
DE2759054C2 (de) | Verfahren zur Herstellung polyolhaltiger Flüssigkeiten aus Polyurethanabfällen und ihre Verwendung | |
DE2461363A1 (de) | Verfahren zur herstellung von nichtentflammbarem und rauchgehemmtem polyurethanschaum | |
DE1595189C3 (de) | Stabilisiertes Grundgemisch fur eine spatere Umsetzung mit einem Polyisocyanat Ausscheidung aus 1240283 | |
DE1952803A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von flammwidrigen,selbsterloeschenden weich-elastischen Polyurethan-Schaumstoffen | |
DE1694618C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von mit Schwefel vulkanisierbaren Polyurethanen |