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"Von Hand zu bewegender Wagen oder Karren zum Befahren von Treppen
Die Erfindung betrifft einen von Hand zu bewegenden Wagen oder Karren zum Befahren
von Treppen mit schweren tasten.
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Bei derartigen Wagen ist es erforderlich, daß diese ein Transportieren
von Lasten auch auf Treppen gestatten, ohne daß ein Übermaß an Muskelkraft eingesetzt
werden muß.
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Es ist bekannt, zur Erfüllung dieser Forderung drei oder mehr Rad
achsen sternförmig um einen gemeinsamen Drehpunkt anzuordnen, so daß die einzelnen
Radachsen auf der Treppenkontur abgewalzt werden können. Hierbei ist eine verhältnismäßig
große Muskelkraft aufzubringen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Wagen oder
Karren zwei Radachsen mit jeweils einem Radpaar aufweist, derart, daß an jeder Radseite,
beidseitig der Ladefläche befestigt, Radachsen je an einer Kolbenstange mit Kolben
in einem Zylinder aufgehängt sind, verbunden über Seitenrahmen und die beiden Kolben
stangen an ihren den Rad achsen gegenüberliegenden Enden über Gelenke in Langlöcher
eines Verbindungsgliedes eingreifen, welches mittig zu seiner Länge mit einem Gelenk
an Seitenrahmen aufgehängt ist, derart, daß es mit den durch die Zylinder zwangsgeführten
Kolbenstangen ein Parallelogrammgetriebe bildet, dessen beim Abwärtsfahren von Treppen
durch Schwerkraft ausgelöste Bewegung längs den Kolbenstangenführungen, in seiner
Geschwindigkeit mittels eines an sich bekannten doppeltwirkenden Hydraulikzylinders
und einem diesem zugeordneten Drosselventil geregelt wird, derart, daß der doppeltwirkende
Hydraulikzylinder am Seitenrahmen und an der Rad achse aufgehängt ist und zum Aufwärtsfahren
auf Treppen der doppeltwirkende Hydraulikzylinder mittels einer an sich bekannten
elektro-hydraulischen Versorgungseinheit über einen elektrischen Sreuerschalter
von Hand betätigt wird.
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Un auch größere Ladeflächen erfindungsgemäß einsetzen zu können, kann
der Wagen oder die Karre so ausgebildet sein, daß das Fahrgestell vier Rad achsen
aufweist, derart, daß zwei Radachsenpaare mittels Kolbenstangen mit Kolben und ihren
Zylindern an zueinander in der Höhe versetzt angeordneten und über Hauptrahmen verbundenen
Seitenrahmen aufgehängt sind un die Steuerbewegung der zwei Parallelogrammgetriebe,
jeweils beidseitig der Ladefläche mittels einer Steuerlasche übertragen wird, die
mittels eines Gelenkes am Hauptrahmen aufgehängt ist und gelenkig mit den Kolbenstangen
verbunden ist.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß beim Abwärtsfahren auf Treppen mit einer Last, in geschickter Weise die Schwerkraft
zur Steuerung der Radachsen genutzt wird und lediglich mittels eines bekannten doppeltwirkenden
Hydraulikzylinders und einem von Hand einstellbaren Drosselventils, das Absenken
der beim Abwärtsfahren vorauseilenden Radachse in ihrer Sinkgeschwindigkeit gedämpft
wird. Beim Aufwärtsfahren kann die vorauseilende Rad achse mittels des gleichen
doppeltwirkenden Hydraulikzylinders und einer bekannten elektro-hydraulischen Versorgungseinheit
angehoben und wieder abgesenkt werden, so daß der Führer des Wagens oder der Handkarre
nur die Last im Gleichgewicht halten muß.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt und
werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen
Wagen oder eine Handkarre in Seitenansicht mit zwei Radachsen, wobei beide Radachsen
auf derselben Treppenstufe stehen; Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Wagen oder eine
Handkarre in Seitenansicht, wie in Fig. 1, jedoch jede Radachse auf einer anderen
Treppenstufe stehend; Fig. 3 einen erfindungsgemäßen Wagen oder eine Handkarre in
Seitenansicht, mit Doppeltanordnung der in Fig. 1 gezeigten Ausbildung des Parallelogrammgetriebes.
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Gemäß Fig. 1 und 2 weist ein erfindunFgemäßer Wagen oder eine Handkarre
zwei Rada-chsen 1, la, mit je einem Radpaar 2 und 3 auf; beidseitig der Ladefläche
4 sind die Radachsen 1, 1a an je einer Kolbenstange 5 in Zylindern 6 geführt, wobei
die den Rad achsen 1, la gegenüberliegenden Enden der Kolbenstange 5, mittels Gelenken
7 in Langlöcher 8a des Verbindungsgliedes 8 eingreifen. Das Verbindungsglied 8 ist
mittig mit einem Gelenk 9 an Seitenrahmen 6 aufgehängt, welcher auch die Kolben
stange 5 führt. Die Ladefläche 4 ist starr zwischen den Seitenrahmen 6 a angeordnet.
Die doppelt angeordneten Holme 10 bilden ehe Verlängerung der Ladefläche 4 und sind
gleichzeitig Halterahmen für eine an sich bekannte elektro-hydraulische Versoqpngseinheit
11, deren wesentliche Bestandteile aus einer Batterie oder einem Netzanschlußteil
und Elektronotor mit Hydraulikpumpe und elektrischen und hydraulischen Steuerteilen
bestehen. Weiter weist die Versorgungseinheit 11 auch ein nicht dargestelltes Drosselventil
auf, welches von Hand geregelt werden kann. Am Holmende ist ein von Hand betätigter
elektrischer Steuerschalter 12 angeordne-t.
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Auf einer Außenseite des Seitenrahmens 6 a ist ein doppeltwirkender
Hydraulikzylinder 13 an einem Ende befestigt, sein anderes Ende ist mit der Radachse
1 a verbunden.
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Soll nun der erfindungsgemäße Wagen oder die Handkarre mit einer Last
14 eine Treppe 15 abwärts fahren, so wird vom Führer des Wagens oder der Handkarre
die Rad achse 1 über die Kante der Treppenstufe 15 b hinausgefahren und gleichzeitig
die Last 14 im Gleichgewicht gehalten. Bedingt durch die Schwerkraft senkt sich
die Rad achse 1 bis auf die nächste Treppenstufe 15 a ab, wobei auch die Ladefläche
4 mit ihren Kolben stangen 6 eine Relativbewegung zu den Kolbenstangen 5 der Rad
achse 1 a ausführt. Hierbei erfüllt der doppeltwirkende Hydraulikzylinder 13 seine
Aufgabe dadurch, daß dieser durch die Relativbewegung der Rad achse 1 a zum Seitenrahmen
6 a eingefahren wird, zwischen denen dieser doppeltwirkende Hydraulikzylinder 13
aufgehängt ist. Hierbei strömt Hydraulikflüssigkeit über Hydraulikleitungen 16 a
vom Kolbenvorraum in den Raum hinter den Kolben. Das nicht dargestellte Drosselventil
drosselt hierbei die Strömungsgeschwindigkeit, so daß das Absenken der Rad achse
1 in gewünschter Weise langsam erfolgt, eingestellt auf das jeweilige Gewicht der
Last 14.
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Beim Aufwärtsfahren mittels des erfindungsgemäßen Wagens oder der
Handkarre wird durch denselben doppelt-wirkenden Hydraulikzylinder 13, gesteuert
über elektro-hydraulische Versorgungseinheit
11 die Radachse 1
a soweit angehoben, daß sie auf die nächste Treppenstufe 15 b aufsetzt. Der Führer
des Wagens oder der Handkarre hält lediglich den Wagen oder die Handkarre im Gleichgewicht,
solange nicht beide Radpaare 5, 3 aufsetzen. Hiernach wird der doppeltwirkende Hydraulikzylinder
13 wieder ausgefahren, derart, daß wieder beide Rad achsen 1, 1 a auf gleicher Höhe
stehen. Dann kann der Führer des Wagens oder der Handkarre auch durch Weiterrollen
des Gefährts die angehobene Rad achse 1 auf die Treppenstufe 15 b stellen, auf der
auch die Radachse 1 a zuvor aufgesetzt wurde. Dieser Vorgang wird bei jeder Treppenstufe
wiederholt.
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Dieses Parallelogrammgetriebe zur Steuerung der Hub- und Senkbewegung
der Rad achsen 1 und la, ist in Figur 3 zweifach, je an einer Seite der Ladefläche
4 a ausgeführt.
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Damit die kallelogrammgetriebepaare, beidseitig der Ladefläche 4 a,
gleichgeschaltet durch den doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 13 gesteuert werden
können, sind diese untereinander mittels der Steuerlasche 16 gelenkig verbunden,
die sinngemäß wie Verbindungsglieder 8 und die Kolbenstangen 5 und 5 a miteinander
verbindet. Diese Steuerlasche 16 ist mittig mit einem Gelenk 17 am Hauptrahmen 18
befestigt, der auch die Seitenrahmen 6 a und 6 b starr verbindet.
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Patentansprüche: