DE2522688A1 - 3-nitropyrazol-derivate und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
3-nitropyrazol-derivate und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
BOEHRINGER MANNHEIM GMBH 2014
3-Nitropyrazol-Derivate und Verfahren zu deren Herstellung
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind 3-Nitropyrazol-Derivate
der allgemeinen Formel I
C-H-CH2-N^
cn.
E4
in der
R1 einen Alkyl- oder Hydroxyalkyl-Rest vorstellt
und
R und R Älkylgruppen bedeuten, die auch
zusammen eine 4- oder 5-gliedrige Alkylenbrücke
bilden können, die gegebenenfalls durch Sauerstoff oder die Gruppe >N-R
unterbrochen sein kann, wobei R einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest vorstellt,
deren pharmakologisch verträgliche Salze, Verfahren zur Herstellung
dieser Verbindungen sowie pharmazeutische Zubereitungen mit einem Gehalt an Substanzen der allgemeinen Formel I
Es wurde gefunden, daß die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I eine ausgezeichnete antimikrobielle Wirkung haben,
sowohl in vitro (vor allem gegen Bakterien und Trichomonaden)
als auch in vivo (besonders systemisch).
ORIGINAL INSPEGTEO
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Die Alkylgruppen in den Substituenten-Definitionen können
geradkettig oder verzweigt sein und 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatome enthalten.
Die Herstellung der Verbindungen der allgemeiner Formel I ist dadurch gekennzeichnet, daß man Substanzen der allgemeinen
Formel II
-^C-TTH2
in welcher R die oben angegebene Bedeutung hat,
mit Aminen der allgemeinen Formel III
in welcher R2 und R3 die oben angegebene Bedeutung
haben,
in Gegenwart von Formaldehyd umsetzt und die erhaltenen Verbindungen
der allgemeinen Formel I gegebenenfalls in pharmakologisch
verträgliche Salze überführt.
Die Umsetzung von Verbindungen der allgemeinen Formel II mit Substanzen der allgemeinen Formel III erfolgt in üblicher
Weise in wässrigem Medium, vorteilhaft in Gegenwart eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels (z.B.
Methanol) bei erhöhter Temperatur.
Man stellt die pharmakologisch verträglichen Salze beispielsweise durch Neutralisation der basischen Aminogruppe der Ver-
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bindungen I mit nicht-toxischen anorganischen oder organischen
Säuren her. Hierzu eignen sich z.B. Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Bromwasserstoffsäure, Essigsäure, Milchsäure,
Zitronensäure, Oxalsäure, Äpfelsäure, Salicylsäure, Malonsäure, Maleinsäure, Bernsteinsäure oder Alky!sulfonsäuren.
Die Substanzen I können in flüssiger oder fester Form oral und parenteral appliziert werden. Als Injektionsmedium kommt
vorzugsweise Wasser zur Arwendung, welches die bei Injektionslösungen üblichen Stabilisierungsmittel, Lösungsvermittler
und/oder Puffer enthält. Derartige Zusätze sind z.B. Tartrat- oder Borat-Puffer, Äthanol, Dimethylsulfoxyd, Komplexbildner
(wie Äthylendiamintetraessigsäure), hochmolekulare Polymere (wie flüssiges Polyäthylenoxid) zur Viskositätsregulierung
oder Polyoxyäthylenderivate von Sorbitanhydriden. Da die neuen Verbindungen als Mannich-Basen mit. Säuren neutrale
wässrige Lösungen ergeben, ist es auch möglich, ohne Zuhilfenahme von Lösungsvermittlern wässrige Injektionslösungen herzustellen.
Feste Trägerstoffe sind z.B. Stärke, Lactose, Mannit, Methylcellulose,
Talkum, hochdisperse Kieselsäure, höhermolekulare Fettsäuren (wie Stearinsäure), Gelatine, Agar-Agar, calciumphosphat,
Magnesiumstearat, tierische und pflanzliche Fette oder feste hochmolekulare Polymere (wie polyäthylenglykole).
Für die orale Applikation geeignete Zubereitungen können gewünschtenfalls Geschmacks- und Süßstoffe enthalten.
Bevorzugt im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind außer den in den Beispielen genannten Verbindungen die folgenden:
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l-Äthyl-S-nitro-'i-pyrazol-N- (pyrrolidino-methyl) -carboxamid
l-Methyl-S-nitro^-pyrazol-N- (4-ß-hydroxyäthyl-l-piperazinylmethyl)-carboxamid
1- (2-Hydroxyäthyl) -3-nitro~4-pyrazol-N- (4-raethyl-l--piperazinylraethyl)
-carboxamid
In den folgenden Beispielen werden die neuen Substanzen und
die erfindungsgemäßen Verfahren zu deren Herstellung näher erläutert.
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1- (2-Hydroxyäthyl) -3-nitro-4-pyrazo]_-N- (pyrrolidino-methyl) carboxamid
2 g 1~(2-Hydroxyäthyl)-3-nitro-4-pyrazolcarboxamid rührt man
mit 7,5 ml Methanol, 1,7 ml Pyrrolidin und 1,8 ml 37%iger,
wäßriger Formaldehyd-Lösung 4 Stunden unter Rückfluß und dampft die Lösung im Vakuum ein. Den Rückstand löst man in
Chloroform, filtriert nach dem Trocknen mit Natriumsulfat ab und dampft das Fi!trat im Vakuum ein. Den öligen Rückstand
läßt man einige Tage kristallisieren, verreibt dann mit wenig Isopropanol und läßt zwei Tage in der Kälte stehen. Das erhaltene
Kristallisat saugt man ab, wäscht mit wenig Isopropanol und Äther und trocknet bei 60° C im Vakuum, wobei 1,8 g
1-(2-Hydroxyäthyl)-3~nitro-4~pyrazol~N-(pyrrolidino-methyl)-carboxamid
als hellgelbes Produkt vorn Fp. 104 - 1O6°C erhalten v/erden.
l-Methyl-3-nitro-4-pyrazol-N-(piperidino-methyl)-carboxamid
1,7 g l-Methyl-3-nitro-4-pyrazolcarboxamid rührt man mit 0,85 g (1 ml) Piperidin, 6 ml Methanol und 0,75 ml 37%iger, wäßriger
Formaldehyd-Lösung 2 1/2 Stunden unter Rückfluß. Dann gibt man 0, 3 ml Piperidin zu und rührt weitere 1 1/2 Stunden unter
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Rückfluß. Man versetzt erneut mit 0,7 ml Piperidin und 0,75 ml
37%iger Formaldehyd-Lösung, rührt weitere 4 Stunden unter Rückfluß und dampft im Vakuum zur Trockene. Den Rückstand
reibt man mit Wasser an und trocknet im Vakuum erst bei Raumtemperatur,
dann bei 80°C. Man erhält 1,99 g l-Methyl-3-nitro-4-pyrazol-N-(piperidino-methyl)-carboxamid
als weißes Produkt vom Fp. 142 - 144°C.
1-Methyl-3-nitrq-4-py_razol-N- (pyrrolidino-methyl) -carboxamid
1 g l-Methyl-3-nitro-4-pyrazolcarboxamid rührt man mit 35 ml Methanol, 1 ml Pyrrolidin und 0, 9 ml 37%iger, wäßriger Formaldehyd-Lösung
4 Stunden unter Rückfluß und dampft die Lösung im Vakuum ein. Den Rückstand reibt man mit Wasser an, saugt ab,
wäscht, mit Wasser und trocknet bei 80 C im Vakuum. Man erhält 1,12 g l-Methyl-3-nitro-4~pyrazol-N-(pyrrolidino-mathyl)-carboxamid
als weißes Produkt vom Fp. 127 - 130 C.
Eine Probe der Substanz, in Wasser suspendiert, geht nach
Zugabe von Essigsäure bis zum pH-Wert ^5 - 6 in Lösung und
kristallisiert nach Zugabe von überschüssiger 2 n-Natronlauge
wieder aus.
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l-Methyl-S-nitro-^-pyrazol-N-(diäthylamino-methyl)-carboxamid
1 g l-Methyl-S-nitro^-pyrazolcarboxamid rührt man mit 3,5 ml
Methanol, 1,21 ml Diethylamin und 0,9 ml 37%iger, wäßriger
Formaldehyd-Lösung 4 Stunden unter Rückfluß. Man gibt nochmals 0,4 ml Diäthylamin und 0,3 ml Formaldehyd-Lösung zu,
rührt weitere 2 Stunden unter Rückfluß und dampft im Vakuum zur Trockene ein. Den Rückstand löst man in Chloroform, trocknet
mit Natriumsulfat und dampft die Lösung ein. Den Eindampfrückstand (1,3 g) reibt man mit Isopropyläther an und trocknet
die erhaltenen Kristalle im Vakuum bei Raumtemperatur. Man erhält so 0,96 g l-Methyl-3-nitro-4-pyrazol-N-(diäthylaminomethyl)
-carboxamid vom Fp. 69 - 71°C (ab 65°C Veränderung).
In analoger Weise erhält man aus l-Methyl-S-nitro^-pyrazolcarboxamid,
Morpholin und 37%iger Formalde'hyd-Lösung 1-Methyl-3-nitro-4-pyrazo1-N-(moroholino-methyl)-carboxamid
vom Fp. 128 - 129°C (ab 123°C Veränderung).
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Claims (4)
1. 3-Nitropyrazol-Derivate der allgemeinen Formel I
ι«
in der . '
R^ einen Alkyl- oder Hydroxyalkyl-Rest vorstellt
und
R2 und R3 Alkylgruppen bedeuten, die auch
zusammen eine 4- oder 5-gliedrige Alkylenbrücke
bilden können, die gegebenenfalls
durch Sauerstoff oder die Gruppe >-N-R unterbrochen sein kann, wobei R einen
Alkyl- oder Hydroxyalkylrest vorstellt,
sowie deren pharmakologisch' verträgliche Salze.
2. Verfahren zur Herstellung von 3-Nitropyrazol-Derivaten
der allgemeinen Formel I
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in der
R einen Alkyl- oder Hydroxyalkyl-Rest vorstellt
und
R und R Alkylgruppen bedeuten, die auch zusammen eine 4- oder 5-gliedrige Alkylenbrücke
bilden können, die gegebenenfalls durch Sauerstoff oder die Gruppe ^N-R
unterbrochen sein kann, wobei R einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest vorstellt,
sowie deren pharmakοlogisch verträglichen Salzen, dadurch
gekennzeichnet, daß man Substanzen der allgemeinen Formel II
in welcher R1 die oben angegebene Bedeutung hat,
mit Aminen der allgemeinen Formel III
0^R3 (HD ,
in welcher R^ und R3 die oben angegebene Bedeutung
haben,
in Gegenwart von Formaldehyd umsetzt und die erhaltenen Verbindungen
der allgemeinen Formel I gegebenenfalls in pharmakologisch verträgliche Salze überführt.
609850/1007 • A
3. Verwendung von Substanzen der allgemeinen Formel I zur Herstellung von Arzneimitteln mit antimikrobieller Wirkung.
4. Arzneimittel, bestehend aus Verbindungen gemäß Anspruch 1 und üblichen Trägerstoffen.
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