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"Vakuum-Extraktionsgerät mit Einrichtung zur Zugkraftmessung
Die
Erfindung betrifft ein Vakuum-Extraktionsgerät mit Einrichtung zur Zugkraftmessung,
wie es auf Entbindungsstationen zur Extraktion des partus in statu nascendi verwendet
wird.
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Die laufende Überwachung der während des Einsatzes eines Vakuum-Extraktors
auf den kindlichen Schädel ausgeübten Zugkräfte sowie der Dauer dieser Krafteinwirkung
ist zur Zeit unerläßlich, da diese Form der Unterstützung des Entbindungsvorgangs
in ihren Auswirkungen auf das Neugeborene noch nicht in allen Einzelheiten bekannt
ist. Darüber hinaus ist es erwünscht, den Kraft-Zeit-Verlauf der Vakuum-Extraktion
registrieren zu können, um einmal statistische Erfahrungswerte zu sammeln und zum
anderen gegebenenfalls einen Nachweis über den ordnungsgemäßen Ablauf eines Eingriffs
erbringen zu können.
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Es ist bereits ein Vakuum-Extraktionsgerät mit Einrichtung zur Anzeige
und Registrierung des Kraft-Zeit-Verlaufs bekanntgeworden, bei dem die an der Saugglocke
befestigte Zugkette in einem gewissen Abstand von der Saugglocke aus dem Vakuumschlauch
herausgeführt und mit einem Quarzzugkraftaufnehmer verbunden ist, dessen Meßwertgeber
sich in dem rohrförmigen Stutzen eines Handgriffs befindet. Über eine senkrecht
von dem Stutzen des Handgriffs ausgehende Buchse werden dann die Meßleitungen, die
in einen längeren Schlauch eingebettet sind, zu dem Registrier-und Anzeigegerät
geführt.
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Diese Einrichtung ist in mehrfacher Hinsicht nachteilig: So darf die
Saugglocke bei diesem bekanntgewordenen Vakuum-Extraktionsgerät nur mittels des
erwähnten Handgriffs, der einen größeren Abstand von dieser Saugglocke hat und noch
dazu über ein allseitig frei bewegliches Gelenk mit der Zugkette in Verbindung steht,
betätigt werden, weil andernfalls, wenn beispielsweise der Operateur den die Zugkette
im vorderen, der Saugglocke unmittelbar benachbarten Teil umhüllenden Schlauch erfassen
und
dort eine Zugkraft ausüben würde, die elektrische Kraftanzeige unterbrochen werden
würde. Dadurch aber sind die Möglichkeiten der manuellen Beeinflussung des Entbindungsvorgangs
durch den Operateur stark eingeschränkt, und dies kann sich in kritischen Fällen
für das Neugeborene nachteilig auswirken.
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Hinzukommt, daß das bekanntgewordene Gerät einen äußerst komplizierten
Aufbau hat und dadurch die Übersichtlichkeit im Bereich des Operationsfeldes beeinträchtigt
wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vakuum-Extraktionsgerät
zu schaffen, das es dem Operateur gestattet, mittelt eines saugglockennahen Handgriffs
den die Entbindung unterstützenden Zug auszuüben, wobei es dem Operateur weiterhin
unbenommen bleiben soll, den die Zugkette enthaltenden Schlauch beliebig nahe der
Saugglocke unmittelbar zu erfassen, um gewisse Lagekorrekturen des ausgetriebenen
Fötus herbeiführen zu können.
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Ferner sollen über die Saugglocke nicht nur, wie bisher, Zugkräfte
auf den Fötus ausgeübt werden können, sondern auch reine Drehkräfte, um auch insofern
dessen Lage optimieren zu können.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Vakuum-Extraktionsgerät der eingangs
geschilderten Art. Erfindungsgemäß wird ein wesentlicher Teil der gestellten Aufgabe
dadurch gelöst, daß der elektrische Meßwertgeber in unmittelbarer Nähe der Befestigung
der Zugkette an der Saugglocke angeordnet ist. Verwendet man, nach einem weiteren
Erfindungsgedanken, als Meßwertgeber einen herkömmlichen Dehnungsmeßstreifen, so
läßt sich erreichen, daß dieser Dehnungsmeßstreifen nicht über die Länge des Schlauchanschlußstutzens
der Saugglocke hinausragt, und man kann jetzt die innerhalb des Vakuumschlauchs
liegende Kette bereits dicht hinter der Saugglocke ergreifen, um die Extraktion
feinfühlig und positionsgenau durchzuführen.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung besteht, aufbauend
auf der besonderen Anordnung des Meßwertgebers, darin, daß dss Kupplungsglied zwischen
den Zuleitungen des Dehnungsmeßstreiofens und dem zum Anzeigegerät führenden Kabel
als Handgriff ausgebildet ist, der gleichzeitig eine Schlauchkupplung bildet.
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durch wird, in Zusammenwirkung mit der erfindungsgemäßen besonderen
Maßnahme, den elektrischen Meßwertgeber möglichst weit in aen Anschlußstutzen der
Saugglocke hineinzuverlegen, erreicht, daß der Operateur das Gerät nicht nur beliebig
dicht hinter der Saugglocke korrigierend handhaben kann, sondern vor allem, daß
er den eigentlichen, die Geburt unterstützenden Zug genau zentrisch zur Saugglocke
ausüben kann, wobei der Vakuumschlauch Ewangsläufig zwischen seinen Fingern hindurchläuft
und nicht, bei bei dem bisher bekannten Gerät, seitlich abgeleitet wird.
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Was Operationsfeld ist bei Anwendung des erfindungsgemäßen Gests völlig
frei von dem sonst stets störenden, weil unkontrollert hin- und herpendelnden Schlauch.
Auch das Geräteanschlußbel, das bei dem bisher bekannten Gerät seitlich vor der
Hand Operateurs abzweigte, kann jetzt nicht im geringsten mehr deren, weil es, parallel
zu dem auf der der Saugglocke abge-#:r:?#ten Seite des Handgriffs angeschlossenen
Teil des Vakuumschlau c#aufend, hinter der Hand des Operateurs an diesen Handgriff
anschlossen ist und somit ebenfalls außerhalb des Operationsfeles liegt. Das Geräteanschlußkabel
wird dabei zweckmäßig durch licht lösbare flexible Ringschlaufen mit dem Vakuumschlauch
veranoden.
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Das erfindungsgemäße Vakuum-Extraktionsgerät läßt sich mithin wesentlich
sicherer und effektiver handhaben als das bisher be-Konnte Gerät.
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Äusgestaltung der Erfindung werden die in einem Kabel zusamerfahren
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etwa von der Innenwandung des saugglockenseitigen
Anschlußstutzens ausgehende Seitenbohrung zu der elektrischen Steckdose für den
Anschluß des zum Anzeigegerät führenden Kabels geleitet, während die Zugkette, durch
die Zentralbohrung der Schlauchkupplung (Handgriff) verlaufend, über diese hinausreicht
und an dem saugglockenabseitigen Anschlußstutzen befestigt ist. Durch diese konstruktiven
Maßnahmen wird eine äußerst kompakte Form des Handgriffs, der ja gleichzeitig Schlauchkupplung
ist, erreicht.
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Im Rahmen der Erfindung wird das Gerät weiterhin durch eine besonders
einfach herzustellende, gleichwohl jedoch in ihrer Wirkung absolut sichere Vorrichtung
zur Befestigung der Zugkette an der Saugglocke verbessert. Diese iorrichtung besteht
aus einer Drahtwendel, deren Außendurchmesser etwa dem Innendurchmesser der Saugglocke
entspricht und deren eines Windungsende diametral durch die Saugglocke geführt ist,
wobei der an einem Ende mit der Zugkette verbundene Meßwertgeber mit einer an seinem
anderen Ende befindlichen Aufnahmeöffnung über das diametrale Windungsende geschoben
ist und die Drahtwendel durch eine an sich bekannte Gummiplatte mit Durchtrittsöffnungen
innerhalb der Saugglocke abgedeckt ist. Damit gestaltet sich das Einsetzen der Zugkette
außerordentlich einfach, da jetzt lediglich das saugglockenseitige Ende des Meßwertgebers
in das diametral abgebogene Ende der Drahtwendel eingehakt zu werden braucht.
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Damit ist der Befestigungsvorgang beendet. Es muß jetzt lediglich
noch die übliche Gummiplatte eingelegt werden, die unbedingt erforderlich ist, um
den Kopf des Neugeborenen vor der Berührung mit harten Teilen der Saugglocke zu
schützen.
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Eine weitere sehr wesentliche Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Geräts besteht darin, die Saugöffnung der Saugglocke nicht, wie bisher, rund zu
formen, sondern dieselbe oval zu gestalten.
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Gleichzeitig wird die zum Eingriff gelangende Randfläche der Saugglockenöffnung
konkav geformt, um deren allseitige Anlage an die Schädelpartien des Neugeborenen
zu sichern. Die konkav-ova le Saugglocke erlaubt erstmals eine positionssichere
Drehung des Neugeborenen, während des Geburtsvorgangs. Mittels des bisher bekannten
Geräts war dies nicht möglich, weil naturgemäß während einer von dem Operateur durchgeführten
Drehung der runden Saugglocke diese Saugglocke relativ zu der ja ebenfalls runden
Ausbeulung des Kindskopfes eine Drehung ausführen konnte, wobei jedoch das Neugeborene
in seiner Position verblieb. Dies ist jetzt nicht mehr möglich, weil das konkave
Oval, beispielsweise einer Ellipse, nicht relativ zu dem sie ausfüllenden Teil gedreht
werden kann.
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Die Erfindung sei im folgenden unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 den Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Extraktionsgerät,
Figur 2 die Draufsicht einer erfindungsgemäßen, in eine Saugglocke einzulegenden
Drahtwendel, Figur 3 die Seitenansicht der Drahtwendel gemäß Figur 2, Figur 4 die
Draufsicht einer besonders geformten Saugglocke und Figur 5 die Seitenansicht der
Saugglocke gem. Figur 4.
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Gemäß Fig. 1 besteht das Vakuum-Extraktionsgerät aus der an sich bekannten
Saugglocke 1, über deren Anschlußstutzen 2 ein Vakuumschlauchstück 3 geschoben ist,
dessen anderes Ende über den Anschlußstutzen 4 einer als Handgriff 5 ausgebildeten
Schlauchkupplung greift. Auf dem zweiten Anschlußstutzen 6 sitzt das Ende des zu
der hier nicht dargestellten Saugpumpe führenden
Vakuumschlauchs
7.
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Zur Befestigung der Zugkette an der Saugglocke 1 ist in die Saugglocke
eine Drahtwendel 9 eingelegt, deren besondere Form aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht,
Diese Drahtwendel 9 besteht danach aus einer vollen Kreiswindung, deren oberes Ende
nach mehr als 3600 um 900 nach innen abgebogen ist und geradlinig diametral über
die Drahtwendel 9 greift, wodurch ein Steg gebildet wird. Das Ende dieses Steges
liegt auf der Windung und überragt diese etwas. Über den Steg der Drahtwendel 9,
der im letzten Teil nach oben gebogen ist, ist gem. Fig. 1 der Dxehnungsmeßstreifen
10, der an seinem anderen Ende mit der Zugkette 8 verbunden ist, geschoben worden.
Dies ist in der Praxis recht einfach, da der Steg der Drahtwendel 9 von seiner Auflage
auf dieser Drahtwendel 9 unter elastischer Verformung gehoben werden kann, um die
obere Öffnung des Dehnungsmeßstreifens 10, in dessen untere Öffnung das letzte Glied
der Zugkette 8 greift, einfach darüberzuschieben. Zufolge der Federkraft der Drahtwendel
9 legt sich danach der Steg wieder in der in Fig. 2 dargestellten Lage an die Windung
derselben. Eine über die Zugkette 8 auf den Steg der Drahtwendel ausgeübte Zugkraft
wird also auf den Boden der Saugglocke in den der Anschlußstutzenöffnung unmittelEar
benachbarten Bereichen übertragen. Dadurch wird das auf den Steg einwirkende Biegemoment
kleingehalten und eine sichere Übertragung der maximallzulässigen Zugkraft gewährleistet.
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Das andere Ende der Zugkette 8 ist mit dem Anschlußstutzen 6 des Handgriffs
5 durch die Halterung 11 verbunden. Das äußerst feste Anziehen der Zugkette 8 vor
dem Einschieben ihres unteren Endes in die Halterung 11 bewirkt, daß auf das Vakuum-Schlauchstück
3 eine größere Druckkraft ausgeübt wird, infolge derer die Wandung des Vakuum-Schlauchstücks
3 etwas komprimiert wird. Nach dem Einhaken der Zugkette 8 in die Halterung 11 steht
das Vakuum-Scfrlauchstück 3 deshalb unter einer Druckvorspanrong die
gewährleistet,
daß die Enden des Vakuum-Schlauchstücks 3 auch bei Ausübung der maximal zulässigen
Zugkraft niemals von den Anschlußstutzen 2 oder 4 abgleiten können, wodurch das
Vakuum aufgehoben und die Saugglocke 1 sich von dem Kopf des in der Geburt befindlichen
Kindes lösen würde.
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Die Widerstandsänderungen des zwischen Saugglocke 1 und Zugkette 8
angeordneten Dehnungsmeßstreifens 10, die bekanntlich den Zugkraftänderungen proportional
sind, werden von einem hier nicht dargestellten Anzeigegerät erfaßt, zu dem die
in dem Kabel 13 zusammengefaßten Zuleitungen führen. Um den Anschluß des Anzeige-Gerätekabels
auf einfache Weise bewerkstelligen zu können, ist das Kabel 13 innerhalb des Handgriffs
5 durch die dort angeordnete Seitenbohrung 14 zu der elektrischen Steckdose 15 geführt,
innerhalb derer die Zuleitungen mit den jeweiligen Anschlußstiften verbunden worden
sind. Innerhalb der Seitenbohrung 14 muß das Kabel 13 sorgfältig mit der Wandung
abgedichtet sein.
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Die innerhalb der Saugglocke 1 angeordnete Drahtwendel 9 ist durch
eine an sich bekannte Gummiplatte 16 abgedeckt, um zu gewährleisten, daß die Schädeldecke
des Neugeborenen nicht mit den harten Teilen der Saugglockenbefestigung in Berührung
kommen kann.
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Gemäß den Fig. 4 und 5 die die Draufsicht und Seitenansicht einer
Saugglocke 17 zeigen, ist die Öffnung der Saugglocke konkav-oval ausgebildet. Diese
Form der Saugglockenoffnung bietet den Vorteil, daß der Kopf des Neugeborenen einer
Drehung der Saugglocke 17 in jedem Falle folgen muß. Bei der herkömmlichen flachrunden
Saugglocke bestand, wie bereits erläutert, dagegenstets die Gefahr, daß eine auf
die Saugglocke ausgeübte Drehung nur unvollständig oder überhaupt nicht auf den
Kopf des Neugeborenen übertragen wurde.
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Ansprüche: