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Zahnmedizinisches Instrument zum Einsetzen eines Konus in einen Wurzelkanal
Die Erfindung bezieht sich auf ein zahnmedizinisches Instrument zum Einsetzen eines
Konus in einen Wurzelkanal, Es ist bekannt, daß bei einer Zahnfüllung nach einer
Pulpektomie, bei der der Zahn mit einer Paste, wie z.B.
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Lentulus-Stop-Paste, yefüllt wird, der Arbeitsschritt enthalten sein
kann, in irgendeinen exponierten Wurzelkanal einen Füllungsschaft einzusetzen, der
im folgenden "Konus" genannt wird. Konen aus Guttapercha, Plastikmaterial und Metall,
insbesondere Silber, sind bekannt.
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Die Erfahrung hat Jedoch gezeigt, daß bei einem korrekten Einsetzen
von Konen, auch wenn sie von geeigneter Größe sind, sehr schwierige Vorgänge erforderlich
werden, zumindest mit den augenblicklich verfUgbaren Mitteln, denn es ist in der
Tat praktisch unmöglich durchzu£hrent insbesondere in gewissen Fällen beispielsweise
im Fall von Kanalen, die schmal oder nicht geradlinig verlaufen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein zahnmedizinisches Instrument zu
schaffen, mit dem sich ein Konus sicher und auf einfache Weise in Zahnwurzelkanäle
einbringen läßt.
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Erfindungsgemäß wird diese Auf gabe durch ein Instrument gelöst,
das einen Führungsteil mit einem Durchlaß zur Aufnahme des Konus und einen in seinem
Durchmesser dem Durchlaß angepaßten Kolben besitzt. Mit einem derartigen Instrument
läßt sich einfach ein teilweise in einen Wurzelkanal eingesetzter Konus erfassen
Das Instrument wird so weit über den Konus geschoben, bis dessen Mündung an der
Öffnung des Wurzelkanals anliegt, Durch den von der anderen Seite des Durchlasses
eingeschobenen Kolben kann sodann der Konus voll in den Wurzelkanal eingeschoben
werden, ohne daß ein Ausbrechen des Konus zu befürchten ist Um die Mündung des Führungsteils
gut an die Öffnung des Wurzelkanals heranbringen zu können, besteht zweckmaßigerweise
das Führungsteil aus einem kegelstumpfförmigen Körper.
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Der Kolben läßt sich leichter in das FuhrungsteiI einführen, wenn
dieses einen erweiterten Eingang besitzt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist das freie Ende
des Kolbens einen erweiterten Kopf auf, um den Kolben mit der Hand verschieben zu
könnens Weiterhin ist es vorteilhaft, den Kopf und das danebenliegende Ende des
Führungsteils jeweils mit Paaren von Wülsten zu versehen, zwischen denen Nuten zum
Ansatz von Greiferinstrumenten gebildet sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines in den beigefügten schematischen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels.
Hierin ist: Fig. 1 eine Aufrissansicht mit teilweisem Querschnitt eines Instrumentes
zum Einsetzen von Konen, Fig. 2 und 3 Querschnittsansichten des Instruments nach
Fig. 1 bei zwei verschiedenen Arbeitsstufen, Fig. 4 eine Darstellung einer Sonde
zum Abtasten des Wurzelkanais eines Zahns, Fig. 5 eine Querschnittsansicht,, eines
Instruments zur Vorbereitung eines Konus, Fig. 6 eine Aufrisszeic'hnun'g mit teilweise
demontierten Teilen eines Instrüüients zur Zusammensetzung einer Sende, Fig. 7 eine
Darstellung einer weitern sonde zum Abtasten eines Wurzelkanals, und Fig. 8 eine
Darstellung eines weiteren Instrumentes, das in einen Wurzelkanal eingefthrt wird.
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In Fig. 1 umfasst das Instrument zum Einsetzen von Konen einen Kegelstumpf-förmigen
Körper 10 mit einem axialen zylindrischen Durchlass 11 mit einem erweiterten Eingang
12. Zwei ringförmige verbreiterte Teile 13 und 14 auf dem oberen Teil des kegelstumpfförmigen
Körpers 10 umschliessen eine Rinne 15, dieses ermöglicht, dass der
kegelstumpfförmige
Körper 10 zwischen den beiden Armen eines geeig neten Greifinstruments erfasst wird.
Ein Kolben 16 ist geeignet, mit einer gewissen Reibung im zylindrischen Durchlass
11 bewegt zu werden, wobei dessen Länge mindestens der Länge des kegelstumpftörmi
gen Körpers 10 entspricht, und wobei er sich von einem Kopf 17 aus erstreckt, der
eine Rinne 18 aufweist, die durch zwei ringförmige verbreiterte Teile 19 und 20
definiert wird, die den ringförmigen verbrei terten Teilen 13 und 14 auf dem Kegelstumpf-förmigen
Körper 10 ähnlich sind.
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Der Durchmesser des Kopfes 17 ist ausreichend, beispielsweise mindestens
3 mm, um eine beträchtliche Druckausübung mit dem Finger zu ermöglichen.
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Das Instrument soll das Füllen eines Wurzelkanals oder mehrerer Wurzelkanäle
eines behandelten Zahns erleichtern, und zwar die Behandlung mittels steifen oder
halbsteifen Konen jeder bekannten Form.
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Fig, 2 zeigt einen Zahn 21> dessen Pulpa-Kammer 22 gereinigt wurde,
und der beispielsweise zwei Wurzelkanäle 23 und 24 aufweist, die zu füllen sind,
Ein Konus 25 mit geeigneter Länge und Stärke für die Länge und Stärke des Wurzelkanals
23 wird vorher vorbereitet. Der Konus 25 wird in den Wurzelkanal 23 so eingebracht,
dass sich sein freies Ende über den Zahn hinaus erstreckt; der Körper 10 des Instruments
wird dann auf den Konus 25 geschraubt und mit dem Boden der Pulpa--kammer 22 in
Verbindung gebracht, oder aber, falls notwendig, leicht in den Wurzelkanal 23 gedrückt.
Der Kolben 16 wird dann in den Körper 10 geschoben, bis er mit dem Konus 25 in Kontakt
kommt, und von diesem Moment an wird durch eine Druckkraft am Kopf 17 des Kolbens
16 der Konus 25 zum Boden des Wurzelkanals 23 entsprechend Fig. 4 geschoben. Während
dieses Vorgangs kann der Konus 25 weder verformt
noch gebogen werden,
und zwar deshalb, weil jeder Teil, der noch nicht in den Wurzelkanal eingeführt
und von diesem geführt wird von dem Durchlass 11 geführt wird, Urn zu verhindern,
dass irgendein Teil des Konus 25 sich Über den Gipfel 26 der Wurzel des Zahns 21
erstreckt, wirddie Länge des Konus 25 vorher im wesentlichen gleich der des Wurzelkanals
23 ausgebildet.
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Diesbezüglich wird eine sehr feine Sonde 27 nach Fig. 4 verwendet,
wobei die Sonde 27 sich durch das Zentrum einer Gummischeibe 28 mit ungefähr 1 mm
erstrecld. Die Sonde 27 wird in denWurzelkanal 23, der abgetastet werden soll, in
einer solchen Weise eingebrachtl dass die Scheibe 28 an der Mündung des Wurzelkanals
33 entsprechend der Darstellung zu liegen kommt, wobei die Sonde 27 dann durch die
Scheibe 28 so weit geschoben wird, bis der Gipfel 26 der Wurzel erreicht ist, wonach
eine charakteristische Widerstandswirkung im allgemeinen der weiteren Bewegung der
Sonde 27 entgegenwirkt.
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Die Sonde 27 wird dann zurückgezogen, und der Abstand zwischen ihrem
Ende und der Scheibe 28 gibt die Länge des Wurzelkanals 23. Um die ses Messen für
den Zweck des Zuschneidens eines Konus auf die gewünschte Länge zu verwenden, wird
das Instrument nach Fig. 5 verwendet, Dieses Instrument umfasst einen Körper 30
mit einem axialen Durchlass 31 mit einem etwas grösseren Durchmesser als dem maxima
len Durchmesser des zu schaffenden Konus. Der Durchlass 31 wird über die 13ohrung
32 gebracht, in der eine Kolbenstange 33 gleiten kann, Die Bohrung 32 öffnet sich
in eine Gewindebohrung 34, in die eine Schraube 35 mit einem gerändelten Kopf 36
eingeschraubt werden kann.
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Die Sonde 27 mit der Scheibe 28 wird in den Durchlass 31 eingebracht,
und durch Anziehen der Schraube 35 wird die Kolbenstange-3'3 vorgeschoben oder zurückgenommen,
bis die Scheibe 28 in einer Linie mit
der Mündung des Durchlasses
31 liegt. Die Sonde 27 7 wird dann zurückgenommen und durch den Konus ersetzt, der
dann nur noch auf die Höhe des Mündungsteils des Durchlasses 31 zugeschnitten werden
muss.
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Der Apparat nach Fig. 6 bildet das Instrument zur Vorbereitung einer
Sonde 27, eine solche Vorbereitung ist ohne dieses Instrument -wegen der geringen
Grösse der Scheibe 28 schwierig, Das Instrument nach Fig, 6 umfasst einen Körper
40, der einen rechteckigen Rahmen mit einem zu öffnenden Teil 41 aufweist, der auf
einer Welle 42 an einem Ende des unteren Armes 43 befestigt; ist. Der Arm 43 weist
eine zylindrische Bohrung 44 auf, in der ein Kolben 45 mit einer geringen Reibung
gleitet. An der oberen Fläche des Kolbens 45 ist ein axialer Durchlass 46 ausgebildet,
dessen Mündung abgeschnitten wurde, um eine Platte 47 zu bilden, die die Scheibe
28 aufnimmt. In den danebenliegenden Flächen des oberen Arms 48 und in dem beweglichen
Teil 41 in Übereinstimmung mit dem Durchlass 4-6 befinden sich zwei halbkreisförmige
Durchlässe, die, wenn sie übereinander gebracht werden, eine Verlängerung des Durchlasses
46 bilden, wobei der Durchmesser beispielsweise o, 15 mm beträgt, Nachdem der Kolben
45 in die Bohrung 44 eingebracht wurde, wird eine Scheibe 28 auf die Platte 47 mittels
einer Zange aufgelegt. Nachdem der bewegliche Teil 41 auf den geschlossenen Teil
gebracht wurde, wird der Kolben 45 in seine oberste Lage gebracht und dort gehalten.
Die Sonde 27 wird dann in den Durchlass eingeführt und zur anderen Seite der Scheibe
28 hin geschoben, wobei die Scheibe 28 durchbohrt wird, Das Gerät wird dann durch
Kippen des beweglichen Teils 41 in die mit Strichpunkten dargestellte Lage geöffnet,
und die Sonde 27 mit ihrer Gummischeibe 28 wird dann herausgenommen,
Natürlich
ist die Erfindung nicht auf die Konstruktion beschränkt, die bei den Bauteilen des
vorgeschlagenen Instruments angewandt wurde; im Gegenteil umfasst sie die zahlreichen,
technisch äquivalenten AlteXrnativen, die leicht erdacht werden können. Das Instrument
der Fig.
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1 beispielsweise kann mit einem Zylinder ausreichender Länge(beispielsweise
5 - 10 cm) ausgebildet werden, so dass es leicht zwischen zwei Fingern gehalten
werden kann> und es kann einen Kolben aufweisen, der durch den Daumen im Gegensatz
zur Federkraft einer Druckfeder betätigt wird und zwar mittels eines flexiblen Kabels,
wobei man. eine Anordnung wählt, die dem Dental-Amalgam-Träger ähnlich ist. Man
könnte auch mehr oder weniger automatische Mittel konstruieren, die eine Konus-Schubstange
in einer Führung verschieben. Es könnte vor-,tilha,ft sein, einen Satz von Konus-Pressmitteln
verschiedener Innendurchmesser, beispielsweise 7, 10 und 13/10 mm für Silberkonen
vorzusehen; für feine Guttapercha-Konen und feine und mittlere Plastikkonen sowie
für mittlere und grosse Gutapercha und Plastikkonen. Dies wirdin jedem Fall zu einer
guten Führungswirkung führen, ohne dass irgendeine Gefahr einer Ziehharmonika-artigen
Biegung in der Führung oder einer extrem hohen Reibung an den Wänden besteht.
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Das Instrument nach Fig. 5 kann auch nach Durchführung der Messung
nach der Beschreibung unter Bezugnahme auf Fig. 4 dazu verwendet werden, die effektive
Länge oder den Bereich der verschiedenen Instrumente zu bestimmen, die dazu bestimmt
sind, die Pulpektomie-Vorgänge zu erleichtern. Es würde so möglich sein, Markiereinrichtungen
oder irgendwelche Instrumente, wie z. B. Nervenextraktoren, Stifte, Bohrer usw.
zu schaffen, die zum Bohren, Kathetrisieren und ähnlichen Vorgängen vorgesehen sind.
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Entsprechend Fig. 7 wird eine erste Sondenstange27a mit einer Scheibe
28a in einen Wurzelkanal 23a eingegeben, der zu behandeln ist, wobei die sich bis
zum Gipfel 26a oder bis fast zum Gipfel 26a erstreclst, wobei die Kennzeichnungsscheibe
28a auf die Höhe des Endes 49 des Zahns gebracht wird. Der Zapfen 27a wird dann
zurückgezogen und in das In: strument nach Fig. 5 eingebracht, wie oben beschrieben.
Wenn die Länge durch Verschiebung der Kolbenstange 33 eingestellt wurde kann das
Instrument nach Fig. 5 verwendet werden, um auch jedes der zu verwendenden Instrumente
bei der Pulpektomie-Operation eine Markierung in der entsprechenden Entfernung zu
setzen. Jedes der Instrumente kann dann bewegt werden, und zwar bis zu dem genauen
Moments bei dem die Markierungsscheibe, die es trägt, das Ende 49 des Zahns erreicht,
Auf diese Weise wird der Gipfel 26a des Wurzelkanals 23a mit jedem Instrument zuverlässig
erreicht, ohne dass irgendein Rlsiko besteht, den Gipfel 26a zu überschreiten.
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Fig. 8 zeigt ein Instrument 27b, bei dem die Messung mittels der Sonde
27a gekennzeichnet wurde, wobei das Instrument 27b das Ende seines Hubes mit seiner
Markierungsscheibe 28b erreicht hat, die mit dem Ende 49 des Zahns in Verbindung
gekommen ist.
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Statt eines Gummimarkierers könnte es vorteilhaft sein, MetaIlmarRierer
zu verwenden, beispielsweise solche mit einer Klemmschraube von an sich bekannter
Art, die in der präzisen Distanz mittels des Instrumentes in Fig. 5 angebracht w
ird. Diese Metallkennzeichnungsvo,rrichtungen haben den Vorteil gegenüber denen
aus Gummi, dass sie: ein besseres "Führen" des Momentes gestatten, in dem sie mit
dem Zahn in Berührung kommen, und zwar auf Grund ihrer Festigkeit und ihres kräftigeren
Greifens am Instrument.
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Verschiedene Anderungen können natürlich vorgenommen werden, ohne
die Erfindung zu verlassen, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert wird.