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Anschlagwsrkseug zum Anschlagen von Beschlägen an kastenförmige Behälter
Die Erfindung betrifft ein Anschlagwerkzeug zum Anschlagen von Beschlägen, wie ein-
oder mehrteilige Verschlüsse, Scharniere, auch Winkeischarniere, Kantenschützer
oder Griff, an kastenförmige Behälter, bei dem in einem Führungsteil ein Stempelteil
mit mindestens einem an seinem freien Ende jeweils einen der Beschläge aufnehmenden
Anschlagstempel senkrecht zu einer Führungsplatte mit Führungen für den Beschlag
und den Anschlagstempel bewegbar ist.
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Anschlagwerkzeuge der vorgenannten Art für das Anschlagen von Verschlüssen
an kastenförmige Behälter sind bekannt - vgl.
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DU-GM 6 923 791 und 7 346 201 -. Sie dienen dazu, das in der Regel
aus einem Leitstreifen und daran befestigten Ober- und/ oder Unterteilen der Verschlüsse
bestehende, zu einer Rolle aufgewickelte Verschlußband zuzuführen, das Ober- und/oder
Unterteil je eines Verschlusses zu vereinzeln und an den kastenförmigen Behälter
anzuschlagen. Die bekannten Anschlagwerkzeuge werden vollständig dem anzuschlagenden
Verschluß angepaßt; fur jeden Verschluß ist ein Anschlagwerkzeug erforderlich. Das
macht abhängig von der Zahl der unterschiedlichen Verschlüsse die Lagerhaltung einer
Vielzahl von Anschlagwerkzeugen notwendig und verursacht hohe Kosten.
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Die Erfindung bezweckt, ein Anschlagwerkzeug unter Beibehaltung seiner
vollen Funktionsfähigkeit vielseitiger verwendbar zu machen. Ihr liegt die Aufgabe
zugrunde, ein Anschlagwerkzeug zu schaffen, dessen Grundelemente bei einer Vielzahl
von Beschlägen unverändert verwendet werden können, die dann zur Anpassung an den
jeweiligen Beschlag ergänzt werden. Bei einem Anschlagwerkseug der eingangs genannten
Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Stempelteil und der Bührungsteil
als Stammform mit einem Stempelblock, einem Bührungsblock und auswechselbaren Segmenten
ausgebildet sind. Bei der Erfindung bildet ein Stammwerkzeug aus Stempelblock und
Bührungsblock das bei allen Beschlägen, die mit dem Anschlagwerkzeug überhaupt angeschlagen
werden können, unveränderte Grundelement.
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Das Stammwerkzeug ist den Abmessungen eines bestimmten Grundbeschlags
angepaßt. Ergänzt wird das Stammwerkzeug dann durch die dem jeweiligen Beschlag
angepaßten Segmente, nämlich Stempelsegmente einerseits und Bührungasegmente andererseits.
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Der Stempelblock und die Stempelsegmente bilden den Stempelteil; der
Führungsblock und die J?ührungssegmente den i?ünrungsteil; der Stempelteil und der
Führungsteil die Stammform. Eine bestimmte Stammform, die aus dem Stammwerkzeug
und den dem anzuschlagenden Beschlag angepaßten Segmenten gebildet ist, ist als
Anschlagwerkzeug eingesetzt. Eine Lagerhaltung ist also nur noch hinsichtlich der
unterschiedlichen Segmente notwendig, nicht mehr hinsichtlich der unterschiedlichen
Werkzeuge selbst. Das senkt die Kosten wesentlich. Dabei erfüllt das Anschlagwerkzeug
nach der Erfindung alle Bunktionen, die auch ein dem åeweiligen Beschlag angepaßtes
Einzel-Anschlagwerkzeug erfüllt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 perspektivisch
ein Anschlagwerkzeug mit Stempelteil und zugehörigem Führungsteil; Fig. 2 einen
Querschnitt durch ein Anschlagwerkzeug mit gegenüber dem Werkzeug nach Fig. 1 geänderten
Stempelsegmenten; Fig. 3 einen zu Fig. 2 gehörenden Längsschnitt; Fig. 4 perspektivisch
ein Anschlagwerkzeug mit gegenüber dem Anschlagwerkzeug nach Fig. 1 geänderten Führungssegmenten;
Fig. 5 schematisch einen Anschlagvorgang für mittels eines Leitstreifens zugeführte
Verschlüsse.
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Ein Lnschlagwerkzeug zum Anschlagen von Beschlägen an kastenförmige
Behälter weist einen Stempelteil 1 und einen FUhrungsteil 2 auf. Der Stempelteil
1 ist von einem Stempelblock 11 und Stempelsegmenten 14 gebildet; der Führungsteil
2 von einem Führungsblock 21 und Bührungasegmenten 24. Der Stempelblock 11 und der
Buhrungsblock 21 bilden ein Stammwerkzeug, das durch bestimmte, dem anzuschlagenden
Beschlag angepaßte Stempelsegmente 14 und Führungssegmente 24 zu dem Anschlagwerkzeug
ergänzt wird. Der Stempelblock 11 und der Führungsblock 21, also das Stammwerkzeug,
bilden mit den Segmenten 14, 24 eine Stammform.
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Im Ausführungsbeispiel ist an den Stempelblock 11 eine Leiste 12 angeformt,
an der nicht dargestellte Verbindungsteile zu dem Antrieb des Anschlagwerkzeugs
befestigt sind. In seitlichen Aussparungen 13 des Stempelblocks 11 ist je eines
der Stempelsegmente 14 mit Hilfe von Schrauben 15 befestigt. Jedes Stempelsegment
14 weist eine die Aussparung 13 ausfüllende Platte 16 auf, die mit einem stempelförmigen
Ansatz 17 versehen ist, auf dessen freiem Ende 18 jeweils ein Beschlag während des
Anschlagens an einen Behälter aufliegt. Der stempelartige Ansatz 17 kann mit der
Platte 16 aus einem Stück bestehen - vgl.
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Fig. 1 und 4 -; er kann aber auch zumindest teilweise als Einzelstück
ausgebildet und über eine Schraube 19 mit der
Platte 16 verschraubt
sein - vgl. Fig. 2 und 3 -.
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Der Buhrungsblock 21 weist mindestens einen Durchbruch 22 zwischen
seinen beiden Grundflächen und eine zusätzliche Aussparung 23 zwischen seinen beiden
Seitenflächen auf. Durchbruch 22 und Aussparung 23 sind in Anpassung an das Stempelsegment
14 so gewählt, daß beim Anschlagen eines Beschlags maximaler Abmessungen das Führungssegment
24 nur die Aussparung 23 ausfüllt. Bür Beschläge geringerer Abmessungenfüt das Führungssegment
24 teilweise den Durchbruch 22 und die Aussparung 23 aus. Das Führungssegment 24
ist mit Hilfe von Schrauben 25 an dem Führungsblock 21 befestigt - vgl. Fig. 1 -
; oder am Führungsblock mit Hilfe von Abstandhaltern abgestützt - vgl.
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Fig. 4 -. Im zuletzt genannten Fall ist das Führungssegment 24 zugleich
als Rahmen ausgebildet, der mindestens einen der Beschläge aufnimmt. Der Rahmen
kann in noch zu beschreibender Weise von einem Teil eines Leitstreifens 3 gebildet
sein, mit dessen Hilfe die Beschläge dem Anschlagwerkzeug zugeführt werden; er kann
auch ein selbständiges Führungssegment darstellen.
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Das Führungssegment 24 weist den stempelartigen Ansätzen 17 angepaßte
Durchbrüche 27 auf. Die Durchbrüche 27 sind durch einen Steg 26 voneinander getrennt.
Ein Teil des Steges 26 kann ausgespart sein, wenn es notwendig ist, Ober- und Unterteil
eines Verschlusses zu führen, von dem nur die Anschlagplatten des Ober- und des
Unterteils angeschlagen werden müssen, eine Verschlußkappe des Oberteils jedoch
nur geführt zu werden braucht. Auch die Führungssegmente 24 können mehrteilig ausgeführt
sein. Bei dem in Big. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel werden mit Hilfe eines
Leitstreifens 3 Oberteile 31 und Unterteile 32 eines Verschlusses dem Anschlagwerkzeug
zugeführt, dessen Bestandteile der Stempelteil 1 und der Führungsteil 2 sind. Der
Leitstreifen 3 besteht aus zwei Reihen aneinandergefügter Längsstücke 33, die sprossenartig
durch Querstücke 34 verbunden sind. Senkrecht zu der von den Längsstücken 33 und
den Querstücken 34 gebildeten Ebene sind
Abstandhalter 35 vorgesehen;
auf den einander zugewandten Seiten der Längsstücke 33 Halter 36 in Form von Klammern,
von denen je zwei gegenüberliegende ein Oberteil 31 oder ein Unterteil 32 halten.
Der Leitstreifen 3 ist durch Auswechseln seiner Einzelteile den Abmessungen der
mit ihm transportierten Beschläge anzupassen. Die Einzelteile können zu einem Bührungssegment
24 zusammengefügt sein. Für das Anschlagen des Oberteils 31 und des Unterteils 32
weisen diese an ihren Längsseiten abgewinkelte Einschlagspitzen 37 auf. Die Einschlagspitzen
37 werden klammerartig von den Haltern 36 umgriffen.
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Das Oberteil 31 ist außerdem mit einer schwenkbaren Klappe 38 versehen.
Nach dem Anschlagen von Oberteil 31 und Unterteil 32 an einen der kastenförmigen
Behälter greift die Klappe 38 über Unterteil 32 und verschließt so den Behälter.
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Über eine nicht dargestellte Vorschubeinrichtung wird der Leitstreifen
3 schrittweise dem Anschlagwerkzeug zugeführt.
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Dessen Führungsteil 2 weist für den Durchtritt des Leitstreifens 3
einen Durchbruch 28 senkrecht zu dem Durchbruch 22 für die Führung des Stempelteils
1 auf. In dem Anschlagwerkzeug ist der Stempelteil 1 senkrecht zur Ebene des Leitstreifens
3 bewegbar. Auf der dem Leitstreifen 3 zugewandten Seite ist der Stempelteil mLt-den-Segmenten
14 versehen. Die Segmente 14 durchsetzen auf der dem Leitstreifen 3 zugewandten
Seite eine Abstreifplatte 29, die Bestandteil des Bührungsblocks 21 ist.
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Auf dieser Abstreifplatte 29 liegen jeweils eines der Oberteile 31
und der Unterteile 32 nach einem schrittweisen Vorschub des Leitstreifens 3 auf.
Auf der der Abstreifplatte 29 gegenüberliegenden Seite des Leitstreifens 3 weist
das Werkzeug das Führungz&ib24auf. An einem an dem Körper einer weiter nicht
dargestellten Anschlagmaschine befestigten Bügel 43 ist in der Verlängerung der
Durchbrüche 27 ein Amboß 44 befestigt. Ein mit je einem der Oberteile 31 und einem
der Unterteile 32 zu versehender, nicht dargestellter Behälter wird mit der Anschlagstelle
leicht geöffnet zwischen Bührungs-Xeil 2 und Amboß 44 gelegt. Der Öffnungswinkel
des Behälters
und damit die genaue Anschlagstelle wird durch verstellbare
Anschläge 45 bestimmt.
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Beim Auslösen des Anschlagwerkzeugs drücken die stempelartigen Ansätze
17 in Richtung auf den Amboß 44. Da der Leitstreifen 3 durch die Abstandhalter 35
an dem Führungssegment 24 abgestützt wird , drücken die stempelartigen Ansätze 17
bei dieser Bewegung das Oberteil 31 und das Unterteil 32 aus dem Leitstreifen 3
heraus. Nach dem Herausdrücken aus dem Leitstreifen 3 werden das Oberteil 31 und
das Unterteil 32 in den auf dem Führungsteil 2 liegenden Behälter geschlagen. Dabei
werden sie in den Durchbrüchen 27 geführt. Das Anschlagteil 1 fährt dann mit den
stempelartigen Ansätzen 17 zurück, bis deren freie Enden in der Abstreifplatte 29
eingezogen sind. Beim nächsten schrittweisen Vorschub gelangen dann das nächste
Oberteil 31 und das nächste Unterteil 32 in die Anschlagposition.
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Mit dem Anschlagwerkzeug nach der Erfindung sind beliebige Beschläge
an kastenförmige Behälter anschlagbar, insbesondere auch einteilige Verschlüsse
und Scharniere. Dem jeweiligen Beschlag werden die Segmente 14, 24 angepaßt; die
Blöcke 11 und 21 bleiben unverändert. Das Prinzip der Verwendung einer Stammform
kann auch bei einer seitlichen oder einer Stempelbewegung von oben nach unten beibehalten
werden.