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"Pflugkörper" Die Erfindung bezieht sich auf einen räumlichen Pflugkörper
für die graben lose Verlegung von kabelartigen Rohren, insbesondere von flexiblen
Dränrohren, mit beiderseits aneordneten, eine prismatische Erdscholle umschließenden
Scharen.
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Die die Erdscholle umschließenden Schare derartiger Pflüge bilden
mit ihren vorderen Kanten die Schneiden, während an einer oder beiden hinteren Kanten
die zu verlegenden Rohre auf die Sohle geführt werden. Wesentliches Merkmal derartiger
Flüge ist es, daß ihre Schare beim Durchgang
durch den Boden eine
prismatische Erdscholle schneiden, anheben und alsdann wieder fallenlassen. Ein
derartiger Pflug ist z. B. in der deutschen Patentschrift 1 o89 692 beschrieben.
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Daneben sind auch pflugartige Geräte für die Verlegung von Kabeln
oder kabelartigen Rohren bekanntgeworden, beispielsweise aus der deutschen Patentschrift
491 887 oder der US-PS 3 338 o6o, bei denen es sich um einscharige Pflüge, sogenannte
Schwertpflüge, handelt, deren bodenmechanischer Vorgang im wesentlichen darin besteht,
den Boden zu verdrängen, während bei den zuerst genannten, räumlich ausgebildeten
Pflügen der Boden als prismatische Scholle geschnitten und von den beiderseits angeordneten
Scharen angehoben wird.
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Die Erfindung schließt an die aus der deutschen Patentschrift 1 o89
692 bekannten Flüge an. Die bodenmechanischen Gegebenheiten derartiger Pflüge bestehen
darin, daß sich bei ihrer Fortbewegung - ähnlich den Erscheinungen bei "passivem
Erddruck" - vor dem von den Scharen umschlossenen Erdkörper im Boden ein Staukörper
ausbildet, dessen vordere Begrenzung etwa der Bruchfläche bei passivem Erddruck
entspricht und dessen seitliche Begrenzung durch gewölbte, hieran anschließende
Bruchflächen gebildet werden, die an den Schneiden der Schare enden. Bei der Fortbeweguns
derartiger Po läge wird der Staukörper - auf den Bruchflächen gleitend - nach oben
geschoben.
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Er belastet hierbei den Pfluz mittelbar infolge der im Boden wirksamen
Kohäsionskräfte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Zugwiderstand räumlich
ausgebildeter Pflugkörper mit beiderseits angeordneten Scharen, der im wesentlichen
durch die - überdies keilnutenartig wirkende - Vertikalbelastung des Pfluges hervorgerufen
wird, zu verringern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Schneiden der Schare im spitzen
Winkel CC gegen die Schnittrichtung angeordnet. Hierdurch wird der den Pflugkörper
mittelbar belastende Stau-.
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körper verkleinert und hierdurch die Zugkraft verringert.
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Vorzusweise wird ein Winkel Oc gewählt, der seitliche Bruchfugen im
Boden nicht entstehen läßt.
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Die erfindungsgemäße Anordnung der Schneiden mit spitzem Winkel K
zu der Schnittrichtung erleichtert nach der Erfindung eine weitere Maßnahme zu wesentlicher
Verringerung des Zugwiderstandes. Hiernach werden die Schare -beispielsweise in
halber Höhe - durch einen Zwischenboden verbunden, dessen Vorderkante Uber die Bruchfläche
hinausragt, die bei der Fortbewegung des Pfluges von seinem unteren Teil im Boden
gebildet wird.
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Durch die Anordnung eines solchen Zwischenbodens wird erreicht, daß
der untere Teil des Pflugkörpers lediglich etwa in dem Umfange belastet wird, der
sich ergeben würde, wenn der Pflug lediglich mit seinem unteren Teil unter Geländeoberfläche
eingesetzt werden wUrde. Der Zwischenboden wird hierbei in einer solchen Neigung
gegen die Horizontale angeordnet,
daß er der durch den unteren Teil
des Pfluges bewirkten Auflockerung des Bodens nicht hinderlich ist.
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Die Anordnung eines solchen Zwischenbodens bietet weiterhin den Vorteil,
daß der obere Teil des den Pflug belastenden Erdkörpers im wesentlichen von dem
Zwischenboden aufgefangen wird und infolgedessen nur mit einem verhältnismäßig geringen
Anteil einen keilnutenartig wirkenden Druck auf die Schare ausübt; sie bewirkt außerdem
eine höhere Lage der Resultierenden aus Zugwiderstand und ermöglicht hierdurch eine
kompaktere Anlenkung des Pfluges an das Zugorgan.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Fig. 1, 2 und 3 einen Pflugkörper in Längsschnitt, Rückansicht und Aufsicht,
Fig. 4 einen weiteren Pflugkörper in Aufsicht, Fig. 5, 6 und 7 einen Pflugkörper
in Längsschnitt, Rückansicht und Aufsicht, dessen Schare durch einen Zwischenboden
verbunden sind, Fig. 8 einen einscharigen Pflugkörper mit einem, seinen unteren
Teil abschirmendem Schild in Aufsicht.
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Der in den Zeichnungen dargestellte Pflugkörper weist ebene Scharwande
1 mit schneidenartig ausgebildeten Vorderkanten 2 auf, die beim Durchgang des Pfluges
durch den Boden eine prismatische Erdscholle 3 schneiden; diese gleitet zwischen
den Scharwänden 1 auf der von ihnen ebildeten, nach hinten ansteigenden Rinne 4
auf und wird hierbei auf den im Boden entstehenden enleifläcnen 5 an die slc!i (ig.
3} seitliche
Bruchfugen 6 anschließen, nach oben geschoben. Die
Vorderkanten 2 mit den Schneiden sind erfindungsgemäß in spitzem Winkel tC gegen
die Schnittrichtung 7 angeordnet, so daß sie sich den im Boden entstehenden Gleitflächen
5 nähern; sie verringern hiermit den vor dem Pflugkörper liegenden und ihn infolge
Kohäsion mittelbar belastenden Teil des Staukörpers.
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Die Vorderkanten 2 sind den hinteren Kanten 8 parallel; zwischen ihnen
und den im Boden entstehenden Schnittflächen 9 entstehen infolge der Anordnung der
Scharwände 1 Freiräume lo, die für die Einführung von Dränmaterial verwendet werden.
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Auf der die hinteren Kanten 8 verbindenden, nach hinten abfallenden
Fläche gleitet die angehobene Erdscholle wieder nach unten ab. Sie entlastet sich
hierbei seitlich in die Freiräume 1o über den Schnittflächen 9 und setzt sich mit
dem abbröckelnden Material auf den Schnittflächen auf; durch das vor allem im unteren
Bereich abbröckelnde Material wird außerdem ein sicherer Schutz des verlegten Dränmaterials
bewirkt.
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Für die Einführung des Dränmaterials können an den hinteren Kanten
8 rohrartige Kammern 11 angeordnet sein. Werden die Scharwände 1 mit äusseren Wandflächen
12 versehen, die beispielsweise so angeordnet sind, daß sie bei der Fortbewegung
des Pfluges auf den Schnittflächen 9 gleiten, so erfolgt die Einführung des Dränmaterials
auf die Sohle 13 in dem zwischen den Wänden 1 und 12 entstehenden Raum. Bei Pflugkörpern,
die
mit ihren Außenwänden auf den Schnittflächen gleiten, bietet die erfindungsgemäße
Anordnung der Schneiden einen weiteren Vorteil, und zwar dadurch, daß der an den
Schneiden 2 auftretende, nach oben gerichtete Eindringungswiderstand die vertikale,
nach unten gerichtete Komponente der zu überwindenden Kräfte entlastet und damit
die ebenfalls keilnutartig wirkenden Reibungskräfte verringert, die beim Fortschreiten
des Pfluges zwischen seinen Außenflächen und den Schnittflächen im Boden entstehen.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung ist in Fig. 4 dargestellt; sie
besteht darin, die Vorderkanten der Scharwände mit den Schneiden in einer solchen
Neigung anzuordnen, daß sie den Boden durchschneiden, bevor anschließend an die
Gleitfläche 5 die in Fig. 3 für steilere Vorderkanten 2 dargestellten, seitlichen
Bruchfugen 6 sich ausbilden können. Der Vorteil einer solchen Ausbildung besteht,
wie sich aus dem Vergleich von Fig. 3 und Fig. 4 ergibt, in einer weiteren Verringerung
des vor dem Pflugkörper liegenden Teils des bei der Vorwärtsbewegung entstehenden
Staukörpers, die sich vor allem für solche Pflugkörper vorteilhaft auswirkt, die
mit ihren Außenflächen auf den Schnittflächen im Boden gleiten.
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Anstelle der ebenen Scharwände, mit denen beispielsweise die in den
Zeichnungen dargestellten Pflugkörper ausgestattet sind, können die Scharwände auch
gekrümmt, z.B. muldenartig ausgebildet und in ihren Kanten entsprechend begrenzt
sein.
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Die Fig. 5, 6 und 7 stellen in Längsschnitt, Rückansicht und Aufsicht
einen Pflugkörper der vorbeschriebenen Art dar, dessen Scharwände 1 - beispielsweise
in halber Höhe -durch einen Zwischenboden 14 miteinander verbunden sind.
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Dieser greift mit seiner Vorderkante 15 über die von dem unteren Teil
des Pfluges im Boden gebildeten Bruchflächen 5, 6 hinaus und ist in einer Neigung
ß gegen die Horizontale angeordnet, die um einen solchen Betrag größer als die Neigung
der Rinne 4 ist, daß der Zwischenboden mit seiner unteren Fläche die Auflockerung
des Bodens nicht behindert, die durch den unteren Teil des Pfluges bewirkt wird.
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Der Zwischenboden setzt an den Scharwänden 1 mit rechtem Winkel an;
er kann dachartig oder beispielsweise, wie in den Zeichnungen dargestellt, als gewölbte
Platte ausgebildet sein. Er greift mit seiner Hinterkante 16 auch über die rückwärtigen
Kanten 8 der Scharwände hinaus und wird zweckmäßigerweise so ausgebildet, daß er
in der Mittellinie 17 stärker als an seinen Rändern 18 ansteigt, so daß er hierdurch
sowohl der Aufwölbung des gelockerten Erdreiches entspricht, als auch ein stärkeres
Abgleiten des Erdmaterials auf die Schnittflächen 19 im Boden bewirkt.
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Die Anordnung eines derartigen Zwischenbodens ist konstruktiv besonders
einfach bei Pflugkörpern mit beiderseits angeordneten Scharwänden, insbesondere
solchen, deren Schneiden erfindungsgemäß mit spitzem Winkel gegen die Schnittrichtung
angeordnet sind.
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Dieser Erfindungsgedanke bietet in Bezug auf die Verringerung der
Zugkräfte iedoch die gleichen Vorteile sowohl bei räumlichen Pflugkörpern der bisher
bekannten Art als auch bei einscharigen Pflügen, sofern die den Druck des darüberliegenden
Erdkörpers abschirmende Platte so ausgebildet und angeordnet ist, daß sie den von
dem unteren Teil des Pfluges im Boden gebildeten Bruchkönper überdeckt und dessen
Lockerung nicht behindert.
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Ein einschariger Pflug dieser Art ist beispielsweise in Fig. 8 dargestellt.
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Das Schild 20 ist bei 21 mit dem schwertartigen Pflugkörper 22 verbunden;
der Steg 23 dient der statischen Sicherung. In welcher Neigung die Vorderkante 24
des Pflugschwertes 22 gegen die Schnittrichtung angeordnet wird, ist an sich gleichgültig;
ebenso ist es zleichzültig, wie die Vorderkante 24 des Pflugschwertes 22 ausgebildet
ist.
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Das Schild 20 umreift mit seinem Rande 25 vorn und seitlich über die
Bruchfugen 5 hinaus, die sich im Boden infolge Einwirkung des unteren Teils des
Pflugschwertes 22 bilden, und weist in Langs-und Querrichtung eine Aufwölbung auf,
die die in dem Bruchkörper entstehende Auflecker-lng des Bodens nicht behindert;
es hat demnach eine vorn Rande 25 zum Pflugschwert 22 ansteigende Form.
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Seine hintere Kante 25 ist der Erfindung entsnrechend so angeordnet
und ausgebildet, daß die Wangen des Pflugschwertes 22 durch
den
Druck des darüber liegenden Bodens nicht belastet werden.
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Patentansprüche: