DE2516549B2 - Verfahren zur Herstellung eines konischen Bimetallüberzugs für Hohlladungsauskleidungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines konischen Bimetallüberzugs für HohlladungsauskleidungenInfo
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- F42B1/00—Explosive charges characterised by form or shape but not dependent on shape of container
- F42B1/02—Shaped or hollow charges
- F42B1/036—Manufacturing processes therefor
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines konischen Bimetallüberzugs für
Hohlladungsauskleidungen.
Hohlladungen werden in sehr weitem Umfang als Mittel zur Zerstörung von gepanzerten Fahrzeugen und
auch zur Inbetriebnahme ölführender Tiefbohrungen verwendet. Das Prinzip der Hohlladungen basiert auf
der Richtwirkung, die durch eine Explosivladung mit einem an einer freien Fläche gegenüber der Zündfläche
offenen Hohlraum erzeugt wird.
Eine bekannte Hohlladung besteht aus einer zylindrischen Sprengstoffmasse, deren eines Ende im allgemeinen
einen konischen Hohlraum aufweist, der seinerseits mit einem im allgemeinen konischen Metallüberzug
bedeckt ist, und einer am anderen, dem Hohlraum gegenüberliegenden Ende montierten Zündeinrichtung.
Wenn die Ladung gezündet wird, detoniert der Sprengstoff, und der konische Metallüberzug fällt beim
Durchlauf der Stoßwelle, die sich vom hinteren zum vorderen Ende der Ladung fortpflanzt, ein und wird
schräg zur Achse der Ladung mit großer Geschwindigkeit von der Spitze bis zur Basis des Kegels
herausgeschleudert, wodurch die Erzeugung eines perforierenden Strahls geringer Masse, jedoch äußerst
hoher Geschwindigkeit mit einer Bewegung längs dieser Achse sowie eines metallischen Kerns verhältnismäßig
großer Masse sichergestellt wird, der jedoch dem Strahl mit einer viel geringeren Geschwindigkeit folgt.
Die metallische Beschichtung spielt also eine Art Trägerrolle zum Transport der Energie der Sprengladung
über den Strahl in das Ziel. Es ist daher günstig, den Überzug aus einem sehr duktilen Metall hoher
Dichte, insbesondere Kupfer oder seinen Legierungen, herzustellen.
Der Hauptnachteil eines aus einem einzigen Metall
bestehenden Überzugs ist jedoch, daß der durch den
s von der Ladung ausgehenden Strahl gebohrte Kanal vom metallischen Kern verstopft wird, dessen Weg mit
dem des Strahls zusammenfällt.
Es wurde bereits vorgeschlagen, den Kern mit mechanischen oder pyrotechnischen Klappen bzw.
ίο Fallen zu beseitigen. Es handelt sich hierbei jedoch um
Mittel, die den Kern auf seinem Weg anzuhalten oder von der Bahn des perforierenden Strahls abzulenken
ermöglichen, und nicht eigentlich um Mittel zur Beseitigung des Kerns.
Da der perforierende Strahl von den aus der inneren Schicht, d. h. von der oberflächlichen, von der Seite des
Hohlraums der Ladung vorn liegenden Schicht des Überzugs stammenden Elementen, der Kern dagegen
von den Elementen gebildet wird, die von der äußeren Schicht, d. h, der von der Seite des Sprengstoffs nach
hinten gerichteten Schicht des Überzugs stammen, besteht eine günstiger scheinende Lösung darin, den
Überzug aus zwei übereinanderliegenden Schichten von Metallen verschiedener Art herzustellen:
einer inneren Schicht aus Kupfer oder einer Kupferlegierung oder einem anderen Werkstoff,
der die Erzeugung eines dichten und gut ausgerichteten Strahls ermöglicht, und
einer äußeren Schicht aus einem Metall mit niedrigem Siedepunkt wie Zink, Blei, Silber oder
Aluminium, so daß der gebildete Kern schnell durch Verflüchtigung beseitigt werden kann, oder aus
einem wenig duktilen, im Lauf des Abschusses zersplitterbaren Metall, wie durch Kaltverformung
gehärteten Stählen.
Bimetallüberzüge werden bisher
entweder durch gleichzeitiges Tiefziehen zweier Metallbleche oder Folien verschiedener Art, z. B.
eines Kupferblechs und eines Zinkblechs,
durch Metallisierung einer der beider Schichten auf die andere, vorab tiefgezogene Blechschicht oder
durch Metallisierung einer der beider Schichten auf die andere, vorab tiefgezogene Blechschicht oder
durch Verlöten der beiden vorgeformten Metallbleche verschiedener Art hergestellt.
Aus der DE-AS 10 55 418 ist die Herstellung konischer Bimetallüberzüge für Hohlladungen für
so Perforationszwecke, insbesondere zur Bohrlochperforation, bekannt, deren Auskleidung aus einer Bimetallschicht
besteht; der innere Konus besteht dabei aus einem Metall wie Kupfer, der äußere Konus aus einem
leicht verdampfbaren Metall wie beispielsweise Zink; die zusammengesetzte Bimetallauskleidung wird dadurch
hergestellt, daß zunächst ein Konus aus Kupfer gezogen wird, auf den mit einer Pistole flüssiges Zink
aufgespritzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines konischen Bimetallüberzugs für Hohlladungen zu entwickeln, nach dem in einfacherer und sicherer Weise die geeigneten Metallpaare ohne Rücksicht auf ihre metallurgische Verträglichkeit zu einem Überzug vereint werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines konischen Bimetallüberzugs für Hohlladungen zu entwickeln, nach dem in einfacherer und sicherer Weise die geeigneten Metallpaare ohne Rücksicht auf ihre metallurgische Verträglichkeit zu einem Überzug vereint werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines konischen Bimetallüberzugs
für Hohlladungsauskleidungen aus einem einen dichten und sehr gestreckten Strahl erzeugenden
Metall für den inneren Konus und einem einen niedrigen Siedepunkt aufweisenden Metall für den äußeren
Konus, das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Explosivplattierung zweier Bleche aus den verschiedenen
Metallen vorgenommen wird, wobei für den äußeren Konus auch ein im Lauf des Abschusses
zersplitterbares Metall verwendet werden kann, und die so erhaltene Bimetallplatte durch konisches Abstreckdrücken
zum gewünschten konischen Bimetallüberrug verformt wird.
Um die plattierten Bleche noch planer zu machen, können sie vor dem Abstreckdrücken gepreßt oder
gewalzt werden.
Nur das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die Verwendung von Bimetallüberzügen aus als metallographisch
unverträglich oder wenig verträglich angesehenen Metallen. So können Kupfer und Aluminium
aufgrund ihrer verschiedenen chemischen Eigenschaften und insbesondere ihrer inkompatiblen kristallographischen
Gefüge an sich keine völlig homogenen Verbundkörper liefern. Dies ist besonders beim
Abstreckdrücken von gravierender Bedeutung, durch das hohe Spannungen im Metall erzeugt werden: Die
mechanischen Eigenschaften von Kupfer und (z. B.) Aluminium sind sehr verschieden, so daß eine daraus
bestehende, nach bekannten Verfahren hergestellte und durch Abstreckdrücken erzeugte Bimetallplatte ungleichmäßig
verteilte schwache Stellen aufweist. Hieraus resultieren Genauigkeitsverluste hinsichtlich der
Strahlrichtung sowie eine Streuung und zuweilen sehr ju
merkliche Ablenkung des Strahls.
Das Explosionsplattieren der beiden Metallbleche ermöglicht die Erzielung einer engen Bindung der
beiden Metalle an ihrer Grenzfläche und infolgedessen die Durchführung des Abstreckdrückens ohne Ablösungsvorgänge
an der Grenzfläche; es ermöglicht insbesondere die Erzeugung dieser engen Bindung an
der Grenzfläche schwierig miteinander verschweißbarer Metalle, insbesondere von Kupfer mit Zink sowie
Kupfer mit Aluminium.
Das Abstreckdrücken von durch Explosionsschweißen plattierten Blechen führt zudem gegenüber der
Technik des gleichzeitigen Tiefziehens oder der des Tiefziehens mit anschließender Metallisierung zu
folgenden Vorteilen:
Herstellung von Bimetallüberzügen mit großer Genauigkeit,
gute gegenseitige Haftung der Metalle auch in Fällen, in denen die Metallisierung nicht gelingt,
Möglichkeit der Verwendung von Paaren aus besonderen Werkstoffen, die zu einer gesteigerten
Wirksamkeit des Überzugs verhelfen können,
Nutzbarmachung besonderer, durch das Abstreckdrücken ermöglichter Eigenschaften.
Nutzbarmachung besonderer, durch das Abstreckdrücken ermöglichter Eigenschaften.
Es ist bekannt, daß ein Überzug einer Hohlladung mit Kupfer aufgrund der axialen und tangentialen Deformation
des durch Abstreckdrücken erzeugten Materials zu einer Zentrifugierungswirkung auf den Strahl führt,
wenn der Überzug nicht selbst zu einer Drehbewegung gebracht wird.
Im Fall von drehenden Überzügen ermöglicht ein geeignetes Abstreckdrücken die Erzielung eines nicht
zentrifugierten, d. h. gut kompensierten Strahls beim Abschuß.
Die Erzeugung eines zentrifugierten Strahls ermöglicht außerdem die Erzeugung einer größeren Perforationswirkung
im Ziel.
Zusätzlich läßt die Verwendung eines Leichtmetalls wie insbesondere Aluminium zur Herstellung der
äußeren Schicht des konischen Überzugs für Hohlladungen eine entsprechende Gewichtsverringerung zu.
Weiter wirkt die Güte der bimetaliischen Bindung jeder Trennung der beiden Schichten entgegen, die sich
durch einen akustischen Impedanzunterschied bei der Funktion der Hohlladung ergeben könnte. Eine solche
Trennung wäre für die gute Wirkung der Hohlladung schädlich.
Die Erfindung wird im folgenden durch ein Beispiel anhand der Figur näher erläutert, in der eine
Vorrichtung zur erfindungsgemäßen Formgebung des Überzugs schematisch dargestellt ist.
Herstellung eines Bimetallüberzugs aus
Kupfer —Aluminium für Hohlladungen
Kupfer —Aluminium für Hohlladungen
(a) Piattierung
Ein Kupferblech von 1 mm Dicke und ein Aluminiumblech von 5 mm Dicke werden mit einer Fläche von
jeweils 200 cm χ 100 cm mit einem Plattierexplosivstoff folgender Zusammensetzung:
Ammoniumnitrat
Brennöl
Holzmehl
92,5 Gew.-°/o
3,5 Gew.-%
4 Gew.-%,
3,5 Gew.-%
4 Gew.-%,
der in einer Schicht von 1,5 cm Dicke verwendet wird, plattiert. Der Explosivstoff wird durch einen handelsüblichen
Zünder mit einer 2 g Knallquecksilber entsprechenden Stärke gezündet.
Das so erhaltene plattierte Blech hat eine Gesamtdikke von 5,8 mm (was eine Dickenverringerung von
0,2 mm bedeutet). Es wird zu flachen Platten von 100 χ 100 mm geschnitten.
(b) Abstreckdrücken
Jedes Verbundblech wird durch Abstreckdrücken zu einem konischen bimetallischen Kupfer-Aluminium-Überzug
mit der Kupferschicht im Inneren des Kegels und einem Kegelscheitelwinkel von 60° verformt.
Das Abstreckdrücken wird ohne Körnerspitze auf einem konischen 60° Drehdorn mit zwei Drückrollen
von 310 mm Durchmesser bei einem Rundungsradius der Drückrollen von 3 mm unter Verwendung einer an
sich bekannten und in der Figur schematisch dargestellten Vorrichtung durchgeführt.
Jede Drückrolle i ist an einer Drückrollenhalterung montiert und um die'Achse der Halterung ausrichtbar.
Jede Drückrollenhalterung ist mit einem Schlitten verbunden, der sich auf einer Führung bewegen kann;
die Einheit von Schlitten und Führung ist um eine zur Achse der Drückrollenhalterung parallele Achse ausrichtbar;
die Führung kann so mit einem gewünschten Winkel zur Achse des Doms 2 geneigt werden.
Jede Drückrollenhalterung ist senkrecht zur Führung mit einem Kolben verschieblich, der durch ein
hydraulisches System betätigt wird, das im Inneren des Schlittens liegt. Im Lauf des Abstreckdrückens ist der
Kolben am mechanischen Anschlag; die durch eine Schraube einstellbare Lage dieses Anschlags bestimmt
die Dicke des druckgewalzten Werkstücks.
Das durch Abstreckdrücken zu behandelnde Werkstück 3 wird mit dem Dorn 2 mit einer als Mitnehmer
bezeichneten Einrichtung 4 fest verbunden, die die
Ränder der Platte am Dorn mechanisch festlegt. Die Drehgeschwindigkeit des Dorns ist 324 U/min und der
Vorschub der Drückwalzen wird auf 0,2 mm pro Umdrehung der Druckwalzen eingestellt.
c) Hohlladung
Der so erhaltene bimetallische Kupfer-Aluminium-Überzug wurde in einer Hohlladung verwendet, die eine
Explosivladung aus 190 g »Hexolite« enthielt, die durch einen Rclaiszündcr aus 32 g »Tetryl« gezündet wurde.
Der Außendurchmesser der Hohlladung war 89 mm.
Bei den Abschußversuchen war es mit dieser mit dem erfindungsgemäßen Bimetallüberzug versehenen Hohlladung
möglich, eine als Ziel verwendete Stahlplatte von 450 mm Dicke zu durchschlagen, ohne daß der Kern die
Bohrung verstopfte.
Die Verwendung bimetallischer Kupfer-Aluminium Überzüge ermöglicht außerdem gegenüber nur aui
Kupfer hergestellten gleichwertigen Überzügen ein« Gewichtsersparnis von etwa 70 g.
Durch die Wahl eines Leichtmetalls wie insbesondere Aluminium als äußere Schicht des Bimetallüberzugs füi
Hohlladungen ermöglicht so bei gleicher Durchschuß Wirksamkeit einen Gewichtsgewinn, der um so bedeu
tender ist, da der gebildete Kern unter der Wirkung dei beim Abschuß der Hohlladung auftretenden hoher
Temperaturen schnell verflüchtigt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde untei Bezugnahme auf konische, d. h. kegelförmige Hohlladungen
beschrieben. Unter Kegel soll jedoch ir allgemeiner Weise eine Drehfläche verstanden werden
deren Meridian entweder von zwei Geraden oder vor einer zwei Geraden ähnlichen Parabel gebildet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines konischen Bimetallüberzugs für Hohlladungsauskleidungen aus
einem einen dichten und sehr gestreckten Strahl erzeugenden Metall für den inneren Konus und
einem einen niedrigen Siedepunkt aufweisenden Metall für den äußeren Konus, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Explosivplattierung zweier Bleche aus den verschiedenen Metallen vorgenommen wird, wobei für den äußeren Konus
auch ein im Lauf des Abschusses zersplitterbares Metall verwendet werden kann, und die so erhaltene
Bimetallplatte durch konisches Abstreckdrüsen zum gewünschten konischen Bimetallüberzug verformt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Metall für den inneren Konus
Kupfer oder eine Kupferlegierung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Metall für den äußeren Konus Zink, Blei, Silber, Aluminium oder ein durch Kaltverformung
gehärteter Stahl verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Metall für den inneren Konus
Kupfer und für den äußeren Konus Aluminium verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bimetallüberzug bei einem
Ausgangs-Dickenverhältnis von Kupfer zu Aluminium von 1 :5 hergestellt wird.
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