-
Hergeth KG Maschinenfabrik und Apparatebau, 4408 Dülmen i.W.
-
Öffnungs- und Reinigungsmaschine für Spinngut, vornehmlich Baumwolle
Die Erfindung bezieht sich auf eine Öffnungs- und Reinigungsmaschine für Spinngut,
vornehmlich Baumwolle.
-
Bekanntlich führt beim Rotorspinnverfahren der in der Baumwolle enthaltene
Feinstaub zur Verschmutzung der Rotorrille oder auch bei einer anderen Maschinenart
zur Verschmutzung des Lochkranzes, so daß schon nach einigen Stunden Betriebsdauer
die Ablagerungen im Rotor u.dgl. einen Grad erreichen, der zur Verschlechterung
der Garnqualität und zum Fadenbruch führt. Eine weitgehende Entstaubung sollte daher
Vorbedingung für ein störungsfreies Arbeiten nach dem Rotorspinnverfahren sein.
-
Die Öffnung und Reinigung der Baumwolle wird bekanntlich nach verschiedenen
Methoden vorgenommen, und zwar einerseits
die Öffnung der Flocken
in geklemmtem Zustand, andererseits die Öffnung von im Luftstrom gerührten Flocken
und ferner die Öffnung von Flocken in freischwebendem Zustand. Bei diesen Öffnungsverfahren
wird auch eine bestimmte Reinigung des Spinngutes durchgerührt, Sie entspricht Jedoch
nicht den Anforderungen, die bei dem Rotorspinnverfahren gestellt werden müssen.
Insbesondere enthält das Spinngut noch zuviel Feinstaub, der eine ununterbrochene
Durchführung des Rotorspinnverfahrens in erheblichem Maße beeinträchtigt. Es sind
deshalb zur wirksamen Entstaubung der Baumwolle gesonderte Maschinen für diesen
Zweck entwickelt worden, z.B. Spezialkondenser, die nach jeder Öffnungsmaschine
eine Entstaubung durch Ansaugen an eine Siebtrommel nach dem Luftstromprinzip ermöglichen.
Dies bedingt die Bereitstellung von zwei hintereinanderfolgenden Maschinen mit dem
zugehörigen Platz- und Raumbedarf. Ferner ist noch eine Transportvorrichtung zum
Überführen des Spinngutes von der Öffnungs- und Reinigungsmaschine zu der Entstaubungsmaschine
notwendig.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Öffnungs- und Reinigungsmaschine,
vornehmlich für Baumwolle, zu schaffen, bei der zusammen mit der Öffnung und Reinigung
die Baumwolle od.dgl. auch zugleich wirksam entstaubt wird, so daß ein weiterer
Entstaubungsvorgang bzw. das Nachschalten einer Entstaubungsvorrichtung entfällt.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß von den drei genannten Methoden
der Baumwoll-Öffnung und -Reinigung eine wirksame Entstaubung des Spinngutes unter
Einschluß der Abführung des Mikrostaubes während des Öffnungs- und Reinigungsvorganges
nur bei dem Öffnen der Flocken in freischwebendem Zustand erreicht werden kann.
Hierzu zeichnet sich die Erfindung durch die Kombination eines Stufenreinigers,
bei
der mehrere in horizontaler bzw. ansteigender Linie hintereinanderfolgende, rotierende,
mit Rosten zusammenwirkende Schlagorgane in einem geschlossenen Gehäuse angeordnet
sind, mit einer Absaugevorrichtung in der Weise aus, daß das Gehäuse oberhalb der
den Wirkraum der rotierenden Schlagorgane begrenzenden Leitbleche einen freien Raum
einschließt, der mindestens eine der Höhe des Schlagorgans entsprechende Höhe über
den Schlagorganen aufweist, und daß der Luftabsaugeauslaß am oberen Teil des Gehäuses
angeordnet ist.
-
Durch eine solche Ausbildung des Stufenreinigers oder Schrägreinigers
ist es ermöglicht, den gesteigerten Anforderungen für die Entstaubung des Spinngutes
bei dem Rotorspinnverfahren durch die Entstaubung während der Öffnung der Flocken
in freischwebendem Zustand in einer einzigen Maschine nachkommen zu können. Bei
dem Stufenreiniger bzw. Schrägreiniger wird das Spinngut freischwebend von unten
nach oben in einer Schrägrichtung von rasch rotierenden Schlagorganen geklopft und
über Stabroste gereinigt, wodurch sehr viel Staub frei wird. Hierbei kann die Verweilzeit
der freischwebenden Flocken im Bereich der Schlagorgane durch Leitbleche und/oder
verstellbare Messer beeinflußt werden. Wenn dabei das die Schlagorgane umschließende
Gehäuse genügend hoch ausgebildet wird, so daß ein verhältnismäßig hoher freier
Raum über der Reihe der Schlagorgane entsteht, läßt sich der durch das schräg nach
oben wirksame Schlagen der Flocken bzw. Klopfen derselben von den Flocken frei werdende
Staub soweit nach oben wirbeln, daß er durch eine Absaugvorrichtung am wirksamsten
erfaßt und abgeführt werden kann. Durch die Anordnung des Absaugeauslasses in einer
entsprechenden Entfernung von den Schlagorganen wird durch die erfindungsgemäße
Anordnung
ferner erreicht, daß die freischwebenden Flocken nicht in den Bereich der beschleunigten
Luftströmung gelangen, sondern wieder, falls sie von den Schlagorganen hochgeschleudert
werden, in den Bereich der Schlagorgane zurückfallen. Dagegen gelangt der frei gewordene
Staub, insbesondere der Mikrostaub, in den Absaugebereich der Absaugvorrichtung.
Dadurch wird eine sichere und hochprozentige Abführung des frei gewordenen Staubes
aus der Öffnungs- und Reinigungsmaschine erzielt. Durch die Erfindung ist sichergestellt,
daß oeffnung, Reinigung und Entstaubung der Baumwolle od.dgl. in einem und gleichzeitig
erfolgen, wobei die Gefahr ausgeschaltet ist, daß durch die Absaugung zugleich auch
Spinngutflocken abgeführt werden. Die Trennung des Staubes von den Flocken erfolgt
im freischwebenden Zustand derselben, ohne daß mechanische Trennungsmittel wie Siebbleche,
Siebtrommeln od.dgl. notwendig sind. Zugleich ist die Gewähr gegeben, daß die Entfernung
des Staubes, insbesondere des Mikrostaubes, bei dem Zustand der Flocken durchgeführt
wird, in dem die Entstaubung am wirksamsten ist, nämlich beim freien Schweben der
Flocken während des Öffnungs- und Reinigungsvorganges derselben. Die Staubabsaugung
umfaßt den gesamten freischwebenden Bereich der Flocken in der Maschine vom Eintritt
bis zum Austritt. oeffnung, Reinigung und Entstaubung erfolgen hierbei in einer
einzigen Maschine bei höchstem Wirkungsgrad für alle drei Vorgänge.
-
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Gehäuses ergibt sich weiterhin,
daß durch die Absaugung ein Unterdruck über den Schlagorganen entsteht, der bewirkt,
daß ein dem Flockenflug im Austritt des Gehäuses entgegengerichteter Luftstrom den
Staub zurückhält. Dadurch ergibt sich zugleich, daß der frei gewordene Staub an
dem Ausfallende des Gehäuses nicht mit austreten kann und ins Freie gelangt.
-
Bei schräg ansteigender Anordnung der rotierenden Schlagorgane ist
die Anordnung vorteilhaft so getroffen, daß die Deckenwand des Gehäuses horizontal
in der Höhe der Gehäusedecke über dem letzten Schlagorgan verläuft. Auf diese Weise
erhält man einen sehr hohen freien Raum innerhalb des geschlossenen Gehäuses, dessen
freie Höhe am Eintrittsende des Gutes am größten ist. Hierbei wird der Absaugeauslaß
vorteilhaft in dem vorderen Bereich des Gehäuses vorgesehen. Der Absaugestrom ist
hierbei der Bewegungsrichtung der durch die Schlagorgane am Ausfallende geförderten
Flocken etwa entgegengerichtet.
-
Um den beim Klopfen der Baumwollflocken im Bereich der rotierenden
Schlag organe frei werdenden Staub frei nach oben entweichen lassen zu können, sind
zwischen den Leitblechen über den Schlagorganen freie Zwischenräume vorgesehen.
Durch über den Schlagorganen befindliche Leitbleche wird der Flockenstrom so gelenkt,
daß die Flocken möglichst im Bereich der Schlagorgane bleiben. Zugleich wird durch
die Luftströmung in dem oberen Teil des Ge-Gehäuses erreicht, daß die Flocken sich
nicht auf den Leitblechen bzw. auf den Quertraversen der Maschine ab lagern können.
Mittels der Leitbleche ist eine einwandfreie Steuerung des Flockenfluges im gewünschten
Bereich ohne Schwierigkeiten möglich.
-
Die Ausfallhaube wird im Bereich des letzten Schlagorgans zweckmäßig
durch eine am Gehäuse angeordnete Leitfläche begrenzt. Dadurch wird der für die
Absaugung vorgesehene Luftraum am Ausfallende mehr oder weniger abgeschlossen, was
ein Austreten des Staubes am Ausfallende zur Folge hat.
-
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
nachstehend erläutert.
-
Die einzige Figur zeigt eine Öffnungs- und Reinigungsmaschine in Form
eines Schrägreinigers gemäß der Erfindung im Längsschnitt und im Schema.-Die Öffnungs-
und Reinigungsmaschine 1 für Baumwolle u.
-
dgl. weist mehrere auf einer schräg ansteigenden Linie hintereinander
angeordnete rotierende Schlagorgane 2a,b, ...f auf, die mit entsprechend angeordneten
Rosten 3a,b, c,..f, z.B. Stabroste, zusammenwirken. Oberhalb der Schlagorgane 2a,b,...f
und im Bereich derselben sind Leitbleche 4a,b,c,d angeordnet, die in ihrer Winkellage
verstellt werden können. Mit 5a,b,c,d sind Quertraversen bezeichnet, unterhalb deren
die Achsen 6a,b,c,d der verstellbaren Leitbleche angeordnet sind. Diese Teile sind
von einem Gehäuse 7 umschlossen, das vor dem ersten Schlagorgan 2a einen Zuruhrungstrichter
8 und nach dem letzten Schlagorgan 2f eine Ausfallhaube 9 für das Spinngut aufweist.
Das Gehäuse 7 besitzt unterhalb der Roste einen Abfallraum 10 zur Aufnahme des bei
der Öffnung und Reinigung des Spinngutes anfallenden Abfalls.
-
Das Gehäuse 7 schließt oberhalb der den Wirkraum der rotierenden Schlagorgane
begrenzenden Leitbleche 4a,b,cJd bzw. der Traversen 5a>b,c,d einen freien Raum
11 ein, der eine erhebliche Höhe aufweist. Die Höhe soll mindestens der Höhe der
Schlagorgane entsprechen. Ferner befindet sich im Bereich nahe der Vorderwand des
Gehäuses 7 eine Auslaßöffnung 12, die mittels der Leitung 15 zu einem Saugventilator
14 führt, dem ein Filter 15 nachgeschaltet ist. Bei der Schräglage der Reihe der
Schlagorgane 2a,b,
...f ist das geschlossene Gehäuse 7 vorteilhaft
so gestaltet, daß die Deckenwand 7a über den freien Raum 11 in der Höhe der Gehäusedecke
7b über dem letzten Schlagorgan 2f verläuft, so daß sich - im Schnitt gesehen -ein
dreieckförmiger freier Raum 11 oberhalb der Leitbleche bzw. der Quertraversen ergibt.
Dadurch entsteht eine lichte Höhe des Raumes 11, der,mit mit Ausnahme des Raumes
der Ausfallhaube, die Höhe eines Schlagorgans wesentlich überschreitet. Die Ausfallhaube
9 ist an der Innenseite durch eine Leitfläche 16 begrenzt. Zwischen den Quertraversen
5a,b,c,d bzw. den Leitblechen 4a,b,c,d sind freie Zwischenräume 17a,b,..e vorgesehen.
-
Durch die Vereinigung einer Öffnungs- und Reinigungsvorrichtung, bei
der die Öffnung der Flocken im freischwebenden Zustand erfolgt, mit der Schaffung
eines freien Luftraums 11 in dem geschlossenen Gehäuse 7 und der Anordnung einer
Absaugung durch den Auslaß 12, möglichst im vorderen Bereich des hohen und freien
Raumes 11 über den Schlagorganen, wird eine sehr wirksame Entstaubung des durch
die Schlagorgane hochgeschleuderten Spinngutes erzielt. Der Staub wird direkt in
der Maschine abgesaugt, was durch den Ventilator 14 mit nachgeschaltetem Filter
15 erfolgen kann. Man kann auch jede andere geeignete Absaugevorrichtung vorsehen.
Bei der beschriebenen Ausbildung der Öffnungs- und Reinigungsmaschine wird beim
Öffnen und Reinigen sogleich sowohl gröberer Staub als auch sogenannter Mikrostaub
hochgradig ausgeschieden.
-
Der von den Flocken gelockerte und lose gemachte Staub entweicht durch
den Saugzug nach oben, wozu die freien Zwischenräume 17a,b,c,d,e wesentlich beitragen.
Zugleich ist dafür gesorgt, daß die freischwebenden Flocken nicht in den Bereich
der beschleunigten Luftströmung der Absaugung
gelangen können bzw.
vorher zu den Schlagorganen wieder zurückfallen. Der Eintritt von Luft in das Gehäuse
ist sowohl bei dem Einfalltrichter als auch bei der Absaugehaube gewährleistet.
Dadurch ergibt sich zugleich, daß der frei gewordene Staub durch diese Öffnungen
nicht ins Freie gelangen kann.
-
Durch die oberhalb der Schlagorgane vorgesehene Staubabsaugung wird
der unter den Rosten befindliche Abfallraum 10, in dem sich die schwereren Schmutzpartikel,
die durch den Rost ausgeschieden werden, ablagern, nicht beeinflußt.
-
Der Abfallraum ist vollkommen geschlossen, so daß hier kein Luftstrom
entstehen kann, der durch den Rost in Richtung der Schlagorgane von unten nach oben
gerichtet ist.