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Verfahren und Vorrichtung zum Annieten von Tragegriffen an Verpackungskartons
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Annieten von Tragegriffen
an Verpackungskartons.
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Verpackungskartons mit Tragegriffen werden vorzugsweise zum Verpacken
von Waschmitteln in Mengen von 2 kp bis 10 kp verwendet. Da solcne Mengen Von Waschmitteln
normalerweise nicht auf einmal verbraucht werden, rüstet man die Verpackungskartons
jeweils oberhalb der zum Befestigen der Tragegriffe vorgesehenen Niete mit einem
sich über drei Seiten der Kartons erstreckenden AufreBband und einem
innerhalb
des Kartons befindlichen Kragen aus. Nach dem Entfernen des Aufreißbandes bildet
der obere Teil des Verpakkungskartons einen Klappdeckel.
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Eine durch eigene Vorbenutzung bekannt gewordene Maschine zum Herstellen
von solchen Verpackungskartons, Füllen und Verschließen derselben weist entlang
einer Fördereinrichtung für die Verpackungskartons eine Vorrichtung zum Annieten
von Tragegriffen auf, welche oberhalb der Fördereinrichtung angeordnet ist und aus
zwei spiegelbildlich angeordneten Nietzuführungen, zwei Nietstempeln mit Niethaltezangen,
zwei Nietgegenhaltern und aus einer Tragegriffzuführein richtung sowie einen die
Fördereinrichtung kreuzenden, heb-und senkbaren Greifer besteht. Die von der Maschine
hergesteliten Verpackungskartons mit im wesentlichen senkrecht nach oben stehenden
Verschlußklappen werden mittels der Fördereinrichtung über den Hubgreifer gefördert
und mittels diesem derart angehoben, daß zuerst zwei einander gegenüberliegende
Verschlußklappen zwischen den Nietwerkzeugen hindurchtreten und dann diejenigen
Stellen von zwei einander benachbarten Wunden des Verpackungskartons, an welchen
die Niete anzubringen sind, zwischen den Nietwerkzeugen zur Ausrichtung gelangen.
Wegen des erwahnten Aufreißbandes oberhalb der Niete und wegen der Verschlußklappen
muß der Hubgreifer einen verhältnismäßig großen Weg
durcheilen und
benötigt hierfür eine verh-sltnismaßig lange Zeit. Es stellte sich deshalb die Aufgabe,
eine Möglichkeit zu finden, um diesen Hubgreiferweg zu verkürzen und somit die Leistung
der Annietvorrichtung zu erhöhen.
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Zur Lösung der genannten Aufgabe wird ein Verfahren zum Herstellen
von angenietete Tragegriffe aufweisenden Verpackungskartons vorgeschlagen, welche
gemaß der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß Verpackungskartons verwendet
werden, deren oberhalb der anzubringenden Niete angelenkte Verschlußklappen kürzer
sind als die Entfernung der Kopfr-3nder der Niete von der Anlenkstelle der Verschlußklappen,
und daß die Verpackungskartons in waagerechter Richtung mit im wesentlichen waagerecht
ausgerichteten Verschlußklappen unter die Nietvorrichtung geführt werden und dai3
beim senkrechten Hochführen der Verpackungskartons zwischen Nietwerkzeuge der Nietvorrichtung
die Verschlußklappen abt'wirts gebogen werden.
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Beim vorgeschlagenen Verfahren können die Verpackungskartons relativ
zu den Nietwerkzeugen auf einem höher gelegenen Förderweg zugeführt werden und die
von dem Hubgreifer zu durcheilende Hubstrecke ist dementsprechend kürzer mit der
Folge, da3 weniger Zeit erforderlich ist für einen Hub.
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Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmte und
entlang einer schrittweise arbeitenden Fördereinrichtung für Verpackungskartons
in einer Verpackungsmaschine vorgesenene Vorrichtung zum Annieten von Tragegriffen,
welche oberhalb der Fördereinrichtung zwei spiegelbildlich angeordnete Nietzuführugen,
zwei Nietstempel mit zugeordneten Niethaltezangen und zwei Nietgegenhaltern sowie
eine Tragegriffzuführeinrichtung und einen die Fördereinrichtung kreuzenden heb-
und senkbaren, zur Aufnahme von Verpackungskartons eingerichteten Hubgreifer aufweist,
ist gemaß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der Vorrichtung zum Annieten
von Tragegriffen (3) oberhalb der Fördereinrichtung eine Verschlußklappenniederhalteschiene
vorgeordnet ist.
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Eine Weiterbildung der errindungsgemen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der in Förderrichtung der Fördereinrichtung zweiten Nietstempels ein
im wesentlichen höhenbeweglich gelagertes und gesteuert angetriebenes Verschlußklappenniederbiegewerkzeug
vorgesehen ist.
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Das bewegbar angeordnete Werkzeug zum Niederbiegen der Verschlußklappen
wird vorzugsweise dann verwendet, wenn die jeweils vorauseilende Verschlußklappe
nach dem Verlassen der
Verschlußklappenniederhalteschiene zum Hochfedern
neigt und deshalb. ein ortsfestes Niederbiegewerkzeug erst in einer nacnteilig nohen
Aurichtung oberhalb der Verlangerung der Verschlußklappenniederhalteschiene angeordnet
werden könnte. Die Anordnung des bewegbaren Niederbiegewerkzeuges ermöglicht also
die Hubhöhe des Hubgreifers klein zu wnhlen, selbst dann, wenn die vorauseilenden
Verschlußklappen zum Hochfedern neigen.
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Das erfindungsmäße Verfahren und eine nach diesem arbeitende Vorrichtung
sind nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausbildungsbeispiels naher erlnutert.
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Es zeigen: Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Seitenansicht,
Fig. 2 die Vorrichtung gemaß Fig. 1 in der Rückansicht und Fig. 3 eine Einzelheit
der Vorrichtung gem Fig. 1 in der Draufsicht.
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Die Vorrichtung 2 zum Annieten von Tragegriffen 3 an Verpackungskartons
4 besteht im wesentlichen aus einem senkrecht auf- und abbewegbaren Hubgreifer 5,
der eine Fördereinrichtung 6 einer nicht dargestellten Verpackungsmaschine kreuzt,
zwei oberhalb der Fördereinrichtung 6 spiegelbildlich angeordneten Niet zuführungen
7, 8, vei darunter befindlichen und in waagerechter Richtung bewegbaren Nietstempeln
9, 10 bekannter Art mit zugeordneten Niethaltezangen und zwei Nietgegenhaltern 15,
14 sowie einer Verschlußklappenniederhalteschiene 15 und einem im wesentlichen höhenbewegliches
Niederbiegewerkzeug 16 und einer nicht dargestellten Einrichtung bekannter Art zum
Heranbiegen der Enden 17 von Tragegriffen 5 an die Verpackungskartons 4.
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Die Fördereinrichtung 6 ihrerseits besteht beispielsweise aus zwei
schrittweise in Förderrichtung 28 bewegten Förderketten 18, an den Förderketten
18 befestigten Mitnehmern 19, 20 sowie ortsfesten Tragschienen 2i, 22 und Leitschienen
25, 24, 24 a. Mittels der Mitnehmer 19, 20 werden die Verpackungskartons 4 schrittweise
über den Hubgreifer 5 und von diesem weg geführt. Auf dem Weg zum Hubgreifer 5 werden
an den Verpackungskartons 4 angelenkte Verschlußklappen 25, 26 mittels der Verschlußklappenniederhalteschiene
15 niedergehalten. Je nach Art der Herstellung der
Verpackungskartons
4 können deren Verschlußklappen 25, 2o bereits vor dem Erreichen der Verscnlußklappenniederhalteschiene
15 eine im wesentlichen waagerechte Ausrichtung aufweisen und dadurch störungsfrei
unter die Verschlußklappenniederhalteschiene 15 gelangen, die einen auswärts geneigten
Anfang 2rl auSweist. Für den Fall, daß die Verpackungskartons 4 hergestellt werden
aus flach vorgefertigten und innen bereits einen Kragen aufweisenden Röhren, so
wird der Verschlußklappenniederhalteschiene 1.5 ein nicht dargestelltes Umbiegewerkzeug
vorgeordnet. Mittels dieses Umbiegewerkzeugs wird die jeweils vorauseilende Verschlußklappe
25 in Förderrichtung 28 umgebogen, sodaß sie störungsfrei unter die Verschlußklappenniederhalteschiene
15 gelangt.
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Von der Ausrichtung unterhalb der Verschlußklappenniedernalteschiene
15 gelangen Verpackungskartons 4 nacheinander in Ausrichtung unter die Nietwerkzeuge
9 bis 14 und ruhen dabei auf dem Hubgreifer 5. Mittels des Hubgreifers 5 wird beim
Stillstand der Ketten 18 der Verpackungskarton 4 angehoben, wodurch die Verschlußklappen
25, 26 von unten den Nietstempeln 9, 10 und die Niethaltezangen 11, 12 aich nahen,
welche beispielsweise von Betatigungszylindern 29, 30 in Ausrichtung unterhalb der
Nietzuführungen 7, 8 gehalten werden. Hierbei stoßen die Verschlußklappen 25, 26
an in Höhe der Nietstempeln 9, 10 mit Ausnehmungen 51, 52 versehene Leitbleche 55,
54 an und werden mit ihren freien Enden nach abw-arts gebogen. Dasjenige Leitblech
34, welches mit der vorauseilenden Verschlußklappe 25 in Berührung
kommt,
reicht zweckmsßigerweise mit seiner unteren Kante 36 nicht so weit herab, wie das
Leitblech 33 mit seiner unteren Kante 35 für die nacheilende Verschlußklappe 26.
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Dadurch wird, falls die Verschlußklappe 25 aus einer an sich zunchst
beabsichtigten waagerechten Ausrichtung gegebenenfalls elastiscn nach oben schwenkt,
während des Überschiebens des Verpackungskartons 4 auf den Hubgreifer 5 vermieden,
daß die Verschlußklappe 25 quer gegen das Leitblech 34 stößt. Das in der Ausnehmung
36 auf- und abbewegliche Niederbiegewerkzeug 16 befindet sich während des Eintreffens
des Verpackungskartons 4 auf dem Hubgreifer 5 in einer oberen Ausgangsstellung,
derart, daß seine untere Seite 37 in etwa mit der unteren Kante 36 des Leitblechs
34 fluchtet. Beim Hochbewegen des Hubgreifers 5 wird das Niederbiegewerkzeug 16
abgesenkt, sodaß seine Unterseite 37 im wesentlichen die gleiche Höhenausrichtung
einnimmt wie die untere Kante 35 des Leitblechs 33.
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Beim weiteren Hochbewegen des Verpackungskartons 4 werden die Verschlußklappen
25, 26 nahezu senkrecht abw?4rts gebogen und an den Nietstempeln 9, 10 und den Niethaltezangen
11, 12 vorbeibewegt. Schließlich gelangen diejenigen Stellen des Verpackungskartons
4 in Ausrichtung zu den Nietstempeln 9, 10, an denen die geschlitzten Enden 17 eines
Tragegriffes 3 unter Verwendung je eines Niets 38 zu befestigen
sind.
Mittels der genannten, nicht dargestellten Einrichtung wird ein Tragegriff 3 herangeführt
und seine Enden 17 an den Verpackungskarton 4 herangebogen, soda3 durch Beaufschlagung
der Betstigungszylinder 29, 30 die Niethaltezangen 11, 12 Niete 58 in die Schlitze
9 des Tragegriffs 3 einführen und die Nietstempel 9, 10 im Zusammenwirken mit den
Nietgegenhaltern 13, 14 die Verbindung des Tragegriffes 3 mit dem Verpackungskarton
4 vornehmen.
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Die Leitbleche 33, 34 und gegebenenfalls auch das bewegbare Niederbegewerkzeug
1o können weggelassen werden, wenn die Bethigungszylinder 29, 30 die Nietstempel
9, 10 und Niethaltezangen 11, 12 ausreicnend weit vom Verpackungskarton 4 wegzuziehen
im Stande sind.
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In diesem Fall ist es nicht unbedingt erforderech, daß die Verschlußklappen
25, 26 kürzer sind als die Entfernung von deren Anlenkstellen 41, 42 am Verpackungskarton
4 bis zu den Kopfrandern 40 der Niete 38 bzw. den Enden 17 des Tragegriffs 3.
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Nach Beendigung des Nietvorgangs wird der Hubgreifer 5 abgesenkt,
sodaß der fertige Verpackungskarton 4 zu nicht dargestellten Füll- und Verschließvorrichtungen
und ein nächstfolgender Verpackungskarton 4 den Nietwerkzeugen 9 bis 14 zugeführt
werden kann.