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Koffer Die Erfindung betrifft einen Koffer aus zwei durch wenigstens
ein banförmiges charnier verbundenen Schalenteilen, insbesondere aus geblasenen
Hohlkörpern.
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Unter dem Begriff "Koffer" ist im Sinne der folgenden Ausführungen
nicht nur an Behälter für Reisegepäck zu denken, sondern auch Behälter für den Transport
bestimmter, häufig zu bewegender Gegenstände, für die der Koffer auch das ständige
Beholtnis darstellt. Es sind Koffer bekannt, be denen die beiden Schalenteile durch
übliche Metallscharniere verbundn sind.
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Die Scharniere müssen somit gesondert angefertigt und in aufwendiger
Arbeit an den Schalenteilen angebracht werden Es ist ferner ein Koffer bekannt (DAS
1 479 308), dessen beide Schalenteile zusammen mit dem Scharnier einteilig hergestellt
sind. Ausgangsmaterial ist ein Folienschlauch, aus dem die beiden Schalenteile durch
Blasen zu doppelwandigen Hohlkörpern und das Scharnier durch Abquetschen des Bereiches
zwischen den beiden Schalenteilen gebildet werden Bei diesem bekannten Koffer lassen
Elastizität und Haltbarkeit des angeformten Scharniers zu wünschen übrig, da es
aus dem gleichen Werkstoff wie die Schalenteile besteht, an die jedech völlig andere
Festigkeits-, Härte- und Elastizitätsanaprüche gestellt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Koffer der eingangs geschilderten
Art zu schaffen, der in der Herstellung wirtschaftlich, im Gebrauch dauerhaft und
leicht zu handhaben ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Scharnier
als gesondertes Kunststoffband ausgebildet und mit seinen Randbereichen beidseitig
jeweils in Längsnuten gehaltert ist, die an den Schalenteilen ent'-ang deren bei
geschlossenem Koffer aufeinanderliegenden Anlageränder angeformt sind.
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Die Ausbildung des Scharniers als gesondertes Kunststoffband erlaubt
es, dafür unabhängig vom Werkstoff der Schalenteile ein besonders geeignetes Material
zu wählen.
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Damit sind sowohl beim Scharnier die gewünschten Festigkeits- und
Elastizitätseigenschaften zu erzielen, als auch für die Schalenteile die erforderliche
Schlag- und Stoßfestigkeit, sowie sonstige, dem jeweiligen Verwendungszweck entsrrechede
bigenschaften. Gegenüber dem geschilderten
bekannten Koffer ergibt
sich ein gewisser Mehraufwand durch das gesonderte Herstellen des Kunststoffbandes
und dessen Einbringen in die Längsnuten, deren Anformen ohne eigenen Arbeitsgang
möglich ist. Da Kunststoffbänder vollautomatisch herstellbar sind, hält sich der
Mehraufwand in Grenzen.
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Er wird darüber hinaus aufgewogen durch die Vorteile, zu denen auch
gehört, daß beide Schalenteile einzeln hergestellt, d.h. beliebig ersetzt oder ausgewechselt
werden können. Bei Rerstellungsfehlern müssen nicht beide Uchalenteile weggeworfen
werden, b-ei Koffern für unterschiedliche Verwendungszwecke, insbesondere bei Koffer
mit eingeformten Aufnahmen für spezielles Transportgut, ergeben sich wnterschiedliche
Zusammensetzungsmöglichkeiten. Pies gilt beispielsweise auch für einen Schalenteil,
dem wahlweise ein ebenso hoher Schalenteil oder ein flacher Deckel zugeordnet werden
kann, sofern die gleichen Randausbildungen vorliegen.
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Ferner kann ein beschädigtes Scharnierband ausgewechselt werden.
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Die Randbereiche des Bandes können vorteilhaft wenigstens die doppelte
Dicke des übrigen Bandes aufweisen. Damit kann ein relatives dünnes Band als Scharnier
in nicht zu kleinen Nuten gehaltert werden. Außerdem ist der Bpndbereich, der die
Haltebeanspruchung in den Nuten aufnehmen bzw. übertragen muß, stabiler.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsforn ist das Band in den Längsnuten
mittels jeweils von einem Anlagerand her seine Randbereiche durchsetzenden Befestigungselementen,
wie Schrauben, gehaltert. Die Befestigungselemente ermöglichen es, die längsnuten
so zu bemessen, daß die Randbereiche des Bandes ohne Schwierigkeiten einzuführen
sind und daß d Bard trotzdem festsitzt. Auch der schon erwähnte Austausch eines
beschädigten Bandes ist auf diese Weise einfach röglich.
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Das Scharnierband wird von Belastungen und Beanspruchungen wie Scherungen
und Zerrungen auf einfache Weise dadurch freigehalten, daß die Schalenteile jeweils
im Anschluß an die Anlageränder gegensinnig abgestufte Bereiche aufweisen.
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Dadurch ergeben sich bei geschlossenem Koffer zwei in untcrschiedlichen
Lbenen parallele Anlageflächen im Sinne der Teilungsfuge, sowie eine zu dieser etwa
senkrechte Anlagefläche. Dadurch wird der exakte Sitz der beiden Schalenteile aufeinander
erzwungen und auftretende Belastungen an diesen Anlageflächen, nicht über das Scharnierband,
übertragen.
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Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Koffers ist
das Band dadurch in den Schalenteilen befestigt, daß die Längsnuten etwas elastische
Wandel gen ur,.i einen Querschnitt mit Hinterschneidunge n aufweisen und das Band
mit seinen Xandbereichen in die Längsnuten eingepreßt und durch Preßsitz und Formschluß
gehaltert ist.
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Die Wandungen der längsnuten kann dadurch erzielt erden, daß die Längsnuten
an den Schalenteilen durch Einbuchtungen im Abstand unterhalb des Anlagerandes gebildet
sind, also von relativ dünnen Wänden umgeben sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt: Fip. 1 eine Ansicht der Scharnierseite eines erfindungsgemäßen Koffers,
Fig.2 eine vergrößerte Schnittdarstellung durch den Scharnierbereich eines offenen
Koffers, und Fig. 3 eine dieser zwei entsprechende Schnittdarstellung einer anderen
Ausführungsform.
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Ler in Fig. 1 geschlossen dargestellte Koffer weist zwei Schalenteile
1 und 2 auf, die durch ein als Scharnier dienendes Kunststoffband 3 miteinander
verbunden sind. Die Schalenteile 1 und 2 sind als doppelwandige Hoblkörper dur@@
Blasen bergestellt. In Fig. 1 ist die innere Wandung 4 jedes Schalenteiles teilweise
durch gestrichelte Linien dargestellt.
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Die Schalenteile 1 und 2 unterscheiden sich im Scharnierbereich durch
ihre Anlageränder r bzw. 6. Dies gilt für die Ausführungsformen in Fig. 2 und Fig.
3. Sie sind gegensinnig abgestuft derart, daß der Anlagerand 5 des Schalenteiles
1 eine äußere obere Fläche 5a, eine tiefere innere Flache ,b, beide Flächen parallel
zur Hauptebene der Schalenöffnung, und eine Übergangsfläche 5c auf, die zum Schaleninneren
hin von oben nach unten geneigt verläuft.
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Das Schalenteil 2 weist in se@nem Anlagerand 6 eine untere äußere
Anlagefläche 6a, eine innere höhere Fläche 6b und eine zum Schaleninneren hin von
unber nach chen geneigt@ Übergangsfläche 6c auf. Die Abmessungen der Flächen 5a
bis c und 6a bis c sind aufeinander abgestimmt, so daß die gesamten Anlageränder
5 und 6 bei geschlessenem Koffer aufeinander liegen. Die In Fig. 3 dargestellten
Schalenteile 1' und 2' weisen in Bereich der Anlageränder 5' bzw.
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6' analoge Abstufungen 5'a bis c und 6'a bis c auf.
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Bei dem Koffer nach Fig. 2 ist die Außenwand der Schalenteile 1 und
2 unterhalb der Anlageränder 5 bzw. 6 etwa U-förinig-' in den Hchlraum zwischen
der Außenwand und der Innenwand 4 eingezogen und bildet in jedem Schalenteil eine
Längsnut 7. kiese erhält durch Verdickungen der Wendung im Bereich der offenen U-Schenkel
tlinterschneidungen. Das als Scharnier dienende Kunststoffband 3 weist beidseitige
verdickte Randbereiche 3a auf, deren Dicke mehr als das doppelte des mittleren Bandbereic@@@
beträgt.
Die Randbereiche 3a sind beidseitig in die Längsnuten 7 derart eingepreßt, daß sie
formschlüssig und durch Preßsitz gehaltert sind. Das Kunststoffband 3 besteht aus
einem Material, dessen Biegeelastizität es ermöglicht, den freien Bandbereich gegenüber
den verdickten Randbereichen um etwa 90 Grad abzuwinkeln, so daß die beiden Schalenteile
wie Fig. 1 zeigt, übereinander geklappt werden können und der mittlere Bandbereich
die Trennfuge übergreift.
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Die Bildung der Längsnuten 7 durch eine Wandverformung im Abstand
von den Anlageflächen 5 bzw. 6 ergibt die für das Einpressen des Kunststoffbandes
notwendige \jandelastiyit5't.
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Fig. 3 zeigt Schalenteile 1 @ und 2', bei denen die Außenwand im Bereich
der Anlageränder 5 ' bzw. 6' zu einem massiven Rechteckquerschnitt verdickt ist,
in welchem Nuten 7' eingeformt sind. Die Nuten 7' eisen im wesentlichen Recht;-eckquerschnitt
ohne Hinterschneidungen auf. In die Längsnuten 7' sind die verdickten RAndbereiche
3'a des als Scharnier dienenden Kunststoffbandes 3'a eingebracht und mittels Senkschrauben
8 gebaltert. Die Senkschrauben 8 sind in beiden Schalenteilen in den jeweils äußeren
Bereichen der Anlageränder, beim Schalenteil 1' in dem Bereich 5'a, beim Schalenteil
2' im Bereich 61a in Längsabständen vorgesehen. Sie durchsetzen den verdickten Bereich
der Außenwand, die Nut und den Randbereich 3'a des Kunststoffbandes und ragen bis
in den Hohlrad zwischen den beiden Wänden jedes Schalenteiles. Der Kopf ist soweit
versenkt, daß er die Anlage der beiden Anlageränder aufeinander bei geschlossenem
Koffer nicht behindert.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel bescrr.)nkt. So
können auch in Fig. 2 zusätzlich zu den hinterschnittenen Nuten noch Befestigugselemente,
beispielsweise
Schrauben oder Nieten, eingebracht werden. Bei einer
Ausbildung eines Anlagerandes wie bei Fig. 3 ist es ebenfalls möglich, die Nut mit
Hinterschneidungen zu versehen und das Kunststoffband durch Preßsitz zu haltern.
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Der erfindungsgemäße Koffer kann auch aus Schalentei].en anderer Ausbildung,
insbesondere ohne Innenwände, bestehen.
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Es ist ferner möglich, anstelle eines über den ganzen Fugenbereich
sich erstreckenden einteiligen Scharnierbandes zwei oder mehr Band abschnitte anzuordnen.