DE2515175C2 - Verfahren zur Klärung einer wäßrigen Abfallflüssigkeit - Google Patents
Verfahren zur Klärung einer wäßrigen AbfallflüssigkeitInfo
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Description
andiamid-Formaldehyd-Harze bei der vorstehenden
Klärungsbehandlung gute Ergebnisse erbringen, wenn sie in optimaler Menge innerhalb eines ziemlich kritischen
Mengenbereiches verwendet werden, und daß, falls die Menge zu groß oder zu klein außerhalb dieses
Bereiches ist, der Effekt der Ausfällung und Ausflokkung der in wäßrigen Abfallflüssigkeiten gelösten sauren
Farbstoffe markant verringert wird. Es wurde a-ch festgestellt, daß diese optimale Menge in Abhängigkeit
sogar von relativ geringen Änderungen der Konzentration des Farbstoffes in der Abfallösung variiert und daß
es äußerst schv. crig bei tatsächlichen Betrieben ist, diese Änderung zu verfolgen und die Konzentration des
Farbstoffes zu steuern, die sich häufig während der Behandlung ändert Außer üieser Schwierigkeit ist diese
Behandlung nicht einfach, und deren Kosten sind hoch. Dieses neue technische Problem wurde bis jetzt nicht in
der Weise gelöst, daß dieses Verfahren im Industriemaßstab möglich wurde.
Gemäß der DE-OS 23 21 509 werden mit Guanidin-Formaldehydkondensaten
in Form wassei löslicher mehrwertiger Metallsalze, beispielsweise von Kupfer,
zusammen mit Aluminiumsulfat gute Ergebnisse bei der Entfernung von nicht-kationischen Farbstoffen erzielt
Nachteilig daran ist, daß statt der Farbstoffe die wasserlöslichen
Schwermetallsalze im Abwasser auftreten. Auf Seite 20/21 der DE-OS 23 21 509 werden Versuche mit
einem Amin-Formaldehydkondensat und Aluminiumsulfat diskutiert, und dabei wird betont darauf hingewiesen,
daß bei gemeinsamer Zugabe ein besserer Effekt
erzielt wird als bei getrennter Zugabe in einem Zwei-Stufenverfahren. Die hierbei erzielte Klärwirkung ist'
jedoch noch nicht völlig zufriedenstellend. Ψ Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines
zufriedenstellenden Verfahrens zur Klärung wäßriger Äbfallflüssigkeiten, die darin gelöste saure Farbstoffe
enthalten.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch ein Verfahren zur Klärung einer wäßrigen
Abfallflüssigkeit, die darin gelöste saure Farbstoffe enthält,
indem diese Abfallflüssigkeit in Kontakt mit einem Dicyandiamid-Formaldehydharz und Aluminiumsulfat
gebracht wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
A) ein Dicyandiamid-Formaldehydharz
B) in der optimalen Menge (OM)'m ppm entsprechend
der Gleichung
OM = (A) + [(A) χ 0,1],
worin A die Menge (angegeben als ppm) des Harzes einer Probe, weiche die maximale prozentuelle
Durchlässigkeit zeigte, angibt,
C) und mindestens 350 ppm Aluminiumsulfat,
D) aufeinanderfolgend zu der wäßrigen AbfallHüssigkeit
zugesetzt werden,
wobei die Menge der Ίλχ&&\ζά auf 100 ppm der Farbstoffe
bezogen ist.
Vorzugsweise wird eine wäßrige Lösung des Dicyandiamid-Formaldehydharzefc
eingesetzt, die bei einer Harzkonzentration von 50 Gew.-% eine Viskosität von
etwa 30 bis 500 mPa s (30 bis 500 Centipoisen), gemessen bei Raumtemperatur, aufweist.
Es zeigte sich im Rahmen der Erfindung in unerwarteter Weise, daß, falls Aluminiumsulfat, welches von sich
aus keinerlei merkliche Ausfällungs- und Ausflockungseffekte für saure Farbstoffe ergibt,- wenn es allein zu
einer wäßrigen, saure Farbstoffe enthaltenden Lösung zugesetzt wird, zusammen mit aem vorstehend aufgeführten
Dicyandiamid-Formaldehyd-Harz \erwendet wird und diese Maieriaiien zu der wäßrigen Abiallflüssigkeit
aufeinanderfolgend ohne gleichzeitigen Zusatz zugesetzt werden, der Bereich der optimalen Menge des
Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzes stark ausgeweitet werden kann, ohne daß irgendeine wesentliche Verringerung
von dessen Ausfällungs- und Ausfiockimgseffekt bei höheren Konzentrationen des Farbstoffes auftritt
Somit können nunmehr wäßrige Abfallflüssigkeiten, die darin gelöste saure Farbstoffe enthalten, wirksam nach
einem sehr einfachen Arbeitsgang und mit niedrigen Kosten geklärt werden. Es wurde weiterhin festgestellt,
daß dieses unerwartete Ergebnis nicht erhalten werden kann, wenn Eisensalze wie Eisen(III)-chIorid, verwendet
werden.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Dicyandiamid-Formaldehyd-Harz ist ein wasserlösliches Harz und
kann beispielsweise durch Auflösung von etwa 1 Mo) Dicyandiamid in 1 Mol Salzsäure, allmähliche! Umsetzung
desselben, Zusatz von etwa 2 Mol Formaldehyd und unter Beibehaltung der Reaktionstemperatur bei
etwa 90—1000C, Ausführung der Umsetzung unter
Rühren während eines geeigneten Zeitraumes, beispielsweise etwa 5 Stunden, hergestellt werden. Üblicherweise
haben die Harze eine Viskosität (Harzkonzentration 50 Gew.-°/o, Raumtemperatur) von etwa 30
bis etwa 500 mPa s (Centipoisen), vorzugsweise etwa 30 bis etwa 300 mPa s (Centipoisen), die bevorzugt verwendet
werden.
Es ist wesentlich, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die optimale Menge des Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzes
und mindestens 350 ppm an AIuminiumsulfat, jeweils bezogen auf 100 ppm des Farbstoffes
in der Abfallflüssigkeit, aufeinanderfolgend zugesetzt werden. Es besteht keine Begrenzung hinsichtlich
der Reihenfolge der Zugabe derselben, sondern es kann jedes Material hiervon zuerst zugegeben werden.
Beispielsweise wird das vorstehende Harz zu der Abfallflüssigkeit,
deren pH-Wert auf einen gewünschten Wert, vorzugsweise einem sauren Bereich von nicht
mehr als 7, eingestellt wurde, im Verlauf der Führung der Abfallflüssigkeit zu der Sedimentationsapparatur
oder Filtrationsapparatur zugesetzt, und das Gemisch wird so gerührt, daß keine nicht einheitliche Konzentration
erhalten wird. Dadurch ergibt sich die Ausbildung von ausgeflocktem Material. Dann wird das Aluminiumsulfat
zugesetzt, und das Gemisch wird etwas lang
so samer gerührt. Der ausgeflockte Farbstoff kann durch
Filtration sedimentiert oder gesammelt werden. Umgekehrt kann auch das Aluminiumsulfat zunächst zugegeben
werden, und dann wird das vorstehende Harz zugesetzt
Die Menge des beim erfindungsgemäß im Verfahren eingesetzten Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzes stellt
die optimale Menge dar, welche vorhergehend nach dem folgenden Verfahren für verschiedene wasserlösliche,
saure Farbstoffe bestimmt werden kann.
Verfahren zur Bestimmung der optimalen Menge
Eine wäßrige Farbstoffprobenlösung mit einer Farbstoffkonzentration
von 100 ppm wurde hergestellt. 300 ml dieser wäßrigen Farbstoffprobenlösuiig wurden
jeweils in. sieben 500-ml-Bechergläser gegeber. Der pH-Wert
der wäßrigen Probenfarbstofflösungen wurde auf 8, 7, 6, 5, 4, 3 bzw. 2 unter Anwendung von Salzsäure
öder Natriumhydroxid eingestellt Eine wäßrige Lösung
des Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzes wurde zu der wäßrigen Probenfarbstofflösung so zugesetzt, daß die
Konzentration des Harzes in der wäßrigen Lösung 100 ppm betrug. Unter Anwendung eines Turbinentestgerätes
wurde die wäßrige Probelösung während 5 Minuten mit einer Geschwindigkeit von 150 Umdrehungen/min
gerührt und weitere 5 Minuten bei 50 Umdrehungen/min gerührt Dann wurde sie 30 Minuten stehengelassen
und unter Anwendung des Filterpapieres 5c (JIS P 3801) filtriert Der Prozentsatz an Durchlässigkeit
des Filtrates wurde bestimmt Die Bestimmung der prozentuellen Durchlässigkeit wurde unter Anwendung
von Licht der maximalen Absorptionswelleniänge in der
Absorptionskurve des eingesetzten sauren Farbstoffes ausgeführt Der maximale pH-Wert der Probe, die die
maximale prozentuelle Durchlässigkeit zeigt, wird zum optimalen pH-Wert gemacht
Dann wurden wäßrige Farbstofflösungen mit einer Farbstoffkonzentration von 100 ppm in der gleichen
Weise wie vorstehend hergestellt wobei jedoch der pH-Wert stets auf den vorstehenden optimalen pH-Wert
eingestellt wurde. Dann wurde eine wäßrige Lösung des Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzes in unterschiedlichen
Konzentrationen zu diesen wäßrigen Probelösungen zugesetzt. Die prozentuelle Durchlässigkeit jedes
der Filtrate wurde in der gleichen Weise wie vorstehend unter Anwendung des gleichen Düsentestgerätes ermittelt
Die Menge (A, angegeben als ppm) des Harzes der Probe, weiches die maximale prozentuelle Durchlässigkeit
zeigte, wurde bestimmt und die optimale Menge (ppm) aus der folgenden Gleichung berechnet:
OM = (A) + [(A) χ 0,1].
Beispielsweise wurden 3 oder 4 Proben mit Harzkonzentrationen, die voneinander um 2 bis 200 ppm sich
unterschieden, getestet und 5 bis 10 Proben mit jeweils voneinander um sehr enge Bereiche unterhalb und
oberhalb der Harzkonzentrationen der Probe, die die maximale prozentuelle Durchlässigkeit zeigte, liegenden
Bereiche wurden erneut getestet In dieser Weise kann die optimale Menge leicht ermittelt werden.
Bei der Bestimmung der optimalen Menge für die verschiedenen sauren Farbstoffe kann die Menge des zu
der wäßrigen Abiallflüssigkeit, die die darin gelösten
sauren Farbstoffe enthält zuzusetzenden Menge an Dicyandiamid-Formaldehyd-Harz
leicht bestimmt werden. Falls die wäßrige Abfallflüssigkeit 2 oder mehr saure Farbstoffe enthält kann die Ausflockungs- und Ausfüllungsbehandlung
mehr als 2ma! unter Anwendung der optimalen Menge für jeden der Farbstoffe ausgeführt
werden. Üblicherweise ist es jedoch ausreichend, das
Harz auf der Basis des Farbstoffes, welcher die maximalen .4-Werte den darin enthaltenen Farbstoffen zeigt,
zuzugeben. Die Ursache liegt darin, daß, wie sich aus den Zeichnungen ergibt, der Zusatz von Aluminiumsulfat
eine Verbreiterung des optimalen Bereiches der Menge des Harzes, welcher üblicherweise enger ist, auf
die Seite der höheren Konzentration desselben ergibt
Üblicherweise beträgt die Menge des Dicyandiamid-Formaldehyds
allgemein etwa 2 bis etwa 500 ppm, vorzugsweise etwa 2 bis etwa 200 ppm, stärker bevorzugt
etwa 10 bis 150, insbesondere etwa 20 bis 150 ppm, auf 100 ppm des Farbstoffes.
Die Menge des Aluminiumsu'fates muß mindestens
350 ppm auf 100 ppm des Farbstoffes in der Abfallflüssigkeit betragen. Es besteht keine spezielle Beschränkung
hinsichtlich der oberen Grenze der Menge, jedoch sind im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit Mengen von weniger
als 1000 ppm ausreichend. Falls die Menge weniger
als etwa 300 ppm ist, wird der Effekt der Verbreiterung des optimalen Bereiches des Dicyaridiamid-Formaldehyds
verringert
Die Erweiterung des optimalen Bereichs der Mer~°
des Harzes durch die gemeinsame Anwendung von
(o Harz und Aluminiumsulfat wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert wobei der saure Farbstoff,
CA. Acid Red 249, als Beispiel genommen wird.
F i g. 1 zeigt eine graphische Darstellung, die die Beziehung zwischen der optimalen Menge an Dicyandi-
(5 amid-Formaldehyd und der prozentuellen Durchlässigkeit
einer wäßrigen Farbstofflösung, die den sauren Farbstoff in einer Konzentration von 100 ppm enthält
was nach dem vorstehend aufgeführten Verfahren (punktierte Linie äj bestimmt wurde, und die Beziehung
zwischen denselben, weiche bei Zusatz von Aluminiumsulfat variiert (ausgezogene Linie b und c), anzeigen.
Die Fig.2 stellt eine graphische Darstellung dar,
welche die Variierung der prozentuellen Durchlässigkeit angibt, falls lediglich Aluminiumsulfat in v-iriierenden
Mengen zu der vorstehenden wäßrigen Farbstofflösung zugegeben wird. **-
Wie aus F i g. 2 ersichtlich, iritt keine merkliche Änderung
ein, selbst wenn Aluminiumsulfat zu der vorstehenden wäßrigen Farbstofflösung in einer Konzentration
von etwa 700 ppm zugefügt wird. Das bedeutet, daß das Aluminiumsulfat keinen Ausfäliungs- und Ausflokkungseffekt
auf die sauren, in einer wäßrigen Farbstofflösung gelösten Farbstoffe zeigt. Andererseits ergibt es
sich aus Fig. 1, daß, falls das Dicyandiamid-Formaldehyd-Harz
allein in variierenden Konzentrationen zu der wäßrigen Farbstofflösung zugesetzt wird, hier ein Gipfel
des Ausfällungs- und Ausflockungseffektes ^4-Wert) des sauren Farbstoffes, bei etwa 50 ppm, wie durch die
Linie a gezeigt, auftritt daß jedoch, falls die Konzentration niedriger oder höher als dieser Wert ist die prozentuelle
Durchlässigkeit bemerkenswert abnimmt und der Effekt der Ausfällung und Ausflockung des sauren Farbstoffes
sehr schiecht wird. Fails hingegen 200 ppm AIuminiumsulfat
zugesetzt werden, wird der Ausfällungs- und Ausflockungseffekt nicht so sehr verringert, wie bei
der Linie a, selbst wenn das Dicyandiamid-Formaldehyd-Harz
in einer Konzentration höher als die Konzentration zugesetzt wird, die durch den /4-Wert angegeben
ist Falls weiterhin Aluminiumsulfat in einer Konzentration von 350 ppm zugesetzt wird, welches die bevorzugte
untere Grenze der Harzmenge gemäß der Erfindung darstellt wird der kritische Bereich der wirksamen
Menge des Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzes zu der Seite der höheren Konzentration ausgeweitet Dies
ist ein völlig unerwartetes Ergebnis im Hinblick auf die bei Zusatz von Aluminiumsulfat allein erhaltenen Ergebnisse
wie aus F i g. 2 ersichtlich.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu behandelnden Abfallflüssigkeiten sind wäßrige Abfallflüssigkeiten, worin saure Farbstoffe im gelösten Zustand vorliegen. Diese Abfallflüssigkeiten können gegebenenfalls bis zur Entfernung anderer Substanzen als den sauren Farbstoffen vor der Behandlung gemäß der Erfindung vorbehandelt worden sein. Einige Beispiele für saure Farbstoffe und deren /i-Weite sind in der nachfolgenden Tabelle angegeben.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu behandelnden Abfallflüssigkeiten sind wäßrige Abfallflüssigkeiten, worin saure Farbstoffe im gelösten Zustand vorliegen. Diese Abfallflüssigkeiten können gegebenenfalls bis zur Entfernung anderer Substanzen als den sauren Farbstoffen vor der Behandlung gemäß der Erfindung vorbehandelt worden sein. Einige Beispiele für saure Farbstoffe und deren /i-Weite sind in der nachfolgenden Tabelle angegeben.
25 15 175 | •8 |
Angenäherter
/4-Wert |
|
7 | (ppm) | ||
Farbstoffe (Bezeichnungen) | Color Index | 100 | |
80 | |||
Amaranth | Acid Red 27 | 130 | |
kayacyl Blue HRL | Acid Blue 182 | 100 | |
kayacyl Yellow GG | Acid Yellow 17 | .— | |
Kayacyl Rubinbl 3GS | Acid Red 37 | — | |
jkayacyl Violet 3R | Acid Violet 42 | 80 | |
Suminol MillingRed 3B ' | Acid Red 89 | — | |
Suminol Milling Orange GN | Acid Orange 95 | 50 | |
Suminol Milling Orange R | Acid Orange 45 | 50 | |
Suminol Milling Yellow 3G | Acid Yellow 72 | 90 | |
Suminol Milling Brilliant Red B | Acid Red 249 | 3 | |
Suminol Milling Brilliant Blue G | Acid Blue 127 | 80 | |
Cibalan Blue BL | Acid Blue 168 | 80 | |
Cibalan Brilliant Blue GL | Acid Blue 183 | 60 | |
Cibalan Brilliant Red BL | Acid Red 252 | 30 | |
Cibalan Brilliant Yellow 3GL | Acid Yellow 127 | 30 | |
Cibalan Brown BL | Acid Brown 19 | — | |
Cibalan Orange RL | Acid Orange 88 | 40 | |
Polycor Black CL | Acid Black 126 | 50 | |
Polycor Blue B | Acid Blue 120 | — | |
Polycor Dark Blue B | Acid Black 24 | 100 | |
Polycor Yellow G | Acid Yellow 67 | 30 | |
Neolan Yellow | Acid Yellow | ||
Suminol Leverling Red 3B | Acid Red 257 | ||
Gemäß der Erfindung kann, selbst wenn ein Überschuß an Dicyandiamid- Formaldehyd-Harz zu der
Farbstofflösung zugefügt wird, die Abfallflüssigkeit ohne eine Verringerung des Klärungseffektes geklärt werden.
Das bedeutet, daß der Klärungseffekt selbst dann sichergestellt wird, wenn die Konzentration der abzugebenden
sauren Farbstofflösung im Vergleich zu einer bestimmten Menge der Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzbeschickung
verringert ist
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung im einzelnen.
Ein Topftest würde unter Anwendung einer Lösung
eines Farbstoffes (Cl. Acid Red 249) in einer Konzentration von 100 ppm ausgeführt Die Ergebnisse sind in
Tabelle I aufgeführt
Die Menge des zusammen mit dem Dicyandiamid-Formaldehyd-Harz
einzusetzenden Aluminiumsulfates wurden zu 350 ppm und 700 ppm geändert, jedoch fand
in keinem Fall eine Verringerung des Ausflockungseffektes statt,'selbst wenn die optimale Menge des Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzes
im Bereich von etwa 50 ppm bis etwa 150 ppm lag.
Vergleichsbeispiel 1
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei
jedoch die Menge des zusammen mit dem Dicyandiamid-Formaldehyd-Harz
einzusetzenden Aluminiumsulfates niedriger als 300 ppm lag. Die Ergebnisse sind aus der Tabelle I ersichtlich.
Es ergibt sich klar aus diesen Werten, daß kein Aüsflockungseffekt
erhalten werden kann, wenn die Menge des Dicyandiamid-Formaldehyd- Harzes oberhalb der
optimalen Menge liegt
Vergleichsbeispiel 2
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch lediglich Aluminiumsulfat allein ohne Anwendung
des Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzes eingesetzt wurde. Die Ergebnisse sind aus Tabelle I ersichtlich,
woraus sich zwar ergibt, daß kaum irgendein Ausflockungseffekt auftrat
, Beispiel 2
Ein Topftest wurde unter Anwendung einer Lösung eines Farbstoffes (Kayacyl Blue HRL) in einer Konzentration
von 100 ppm ausgeführt Die Ergebnisse sind in Tabelle I aufgeführt
Diese Ergebnisse zeigen klar, daß, selbst wenn die Konzentration des Farbstoffes auf etwa die Hälfte der
Konzentration des Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzes gesenkt wird, der Ausflockungseffekt nicht verringert
wird.
Vergleichsbeispiel 3
Das Verfahren nach Beispiel^ wurde wiederholt, wobei
jedoch lediglich das Dicyandiamid-Formaldehyd-Harz
verwendet wurde. Es wurde festgestellt, daß der Ausflockungseffekt markant verringert wurde, wenn die
Menge des Harzes oberhalb der Farbstoffkonzentration lag.
ίο
Koagulieref fekt (prozentuelle Durchlässigkeit)
Harz | Beispiel 1 | 700 | Vergleichsbeispiel 1 | 100 | 0 | 5,0 | Vergleichsbeispiel 2 | Durch | Harz | Beispiel 2 | Vergleichs |
Menge de | 5,6 | Menge des | 5,0 | 8,1 | Aluminium- "/otue/le | lässigkeit | Menge des | beispiel 3 | |||
41,1 | Aluminiumsulfate | 393 | 81,6 | sulfat | Aluminium | kein | |||||
79,2 | (ppm) | 78,1 | 94,3 | wenig, als 5 | sulfats | Aluminium | |||||
(ppm) | Aluminiumsulfats | 99,5 | 200 | 93J | 62,4 | (ppm) | desgl. | (ppm) | (400 ppm) | sulfat | |
10,0 | (ppm) | 99,1 | 5,4 | 82,4 | 5,1 | 10 | desgl. , | 1 | 6,0 | 6,0 | |
29,6 | 350 | 98,4 | 26,0 | 64,2 | 5,0 | 50 | desgl. :{■;_ | 5 | ,6,2 | 65 | |
39,2 | 5,4 | 99,0 | 74,6 | 13,0 | 4,6 | 100 | desgl. | 50 | .352 | 32,0 | |
483 | 403 | 98,7 | 94,4 | 5,9 | — | 150 | desgl. | 80 | 923 | 90,1 | |
533 | 75,6 | 98,1 | 31,7 | 5,1 | Milling Brilliant Red | 200 | desgl. | 90 | 92,0 | 82,0 | |
.67,6 | 993 | Saurer Farbstoff: | 64,2 | Bestimmungswellenlänge:/? = 520 nn | 300 | desgl. | 100 | Pß | 58,0 | ||
95,2 | 97,7 | 61,1 | 400 | desgl. | 150 | 92,1 | 225 | ||||
139,2 | 96,9 | 40,9 | 500 | B, 100 ppm, pH 5 | 200 | '91,0 | 12,0 | ||||
1523 | 96,8 | 32,0 | 700 | 300 | 91,8 | 11,0 | |||||
96,0 | : Suminol | Saurer Farbstoff: | |||||||||
96,0 | KayacylBiueHRL, | ||||||||||
100ρρπνρΗ4,0 | |||||||||||
Bestimmungsweilen- | |||||||||||
länge/i = 59Önm | |||||||||||
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen | |||||||||||
1 | |||||||||||
Claims (2)
1. Verfahren zur Klärung einer wäßrigen Abfall- nung von wasserlöslichen, festen, suspendierten Mateflüssigkeit,
die darin gelöste saure Farbstoffe enthält, 5 rialien wie Papierbreiabfaü oder den beispielsweise in
indem diese Abfallflüssigkeit in Kontakt mit einem verbrauchten Flüssigkeiten von Papiermühlen enthalte-Dicyandiamid-Formaldehydharz
und Aluminiumsul- nen kolnidalen Substanzen geeignet sind. Es ergibt sich
fat gebracht wird, dadurch gekennzeich- jedoch aus dieser Literaturstelle keinerlei spezifischer
net, daß Hinweise, wie derartige Harze zur Behandlung wäßri-
10 ger Abfallflüssigkeiten, die saure Farbstoffe enthalten,
A) ein Dicyandiamid-Formaldehydharz die darin unter Bildung einer echten Lösung gelöst sind,
B) in der optimalen Menge (OM) in ppm entspre- verwendet werden können.
chend der Gleichung Etwa 10 Jahre seit dem vorstehenden Vorschlag wur
de in der französischen Patentveröffentlichung
OAf = (A) + [(A) χ 0,1], 15 21 89 327. welche der japanischen Offenlegungsschrift
57 662/74 entspricht, ein Verfahren zur Klärung eines
worin A die Menge (angegeben als ppm) des Abfallwassers vorgeschlagen, welches wasserlösliche
Harzes einer Probe, weiche die maximale pro- anionische Farbstoffe oder optische Bleichmittel entzentuelle
Durchlässigkeit zeigte, angibt, hält, indem eine große Vielzahl wasserlöslicher Formal-
C) uud mindestens 350 ppm Aluminiumsulfat 20 dehydkonzentrationsprodukte zugesetzt wird, welche
D) aufeinanderfolgend zu der wäßrigen Abfallflüs- auch die in der japanischen Patentveröffentlichung ä;
sigkeit zugesetzt werden, 23 231/61 angegebenen Dicyandiamid-Formaldehyd- Ίξ·
Harze umfassen. Bei diesem Vorschlag wird festgestellt,
wobei die Menge der Zusätze auf 100 ppm der Färb- daß Dicyandiamid oder zwischen Dicyandiamid und
stoffe bezogen ist 25 Formaldehyd gebildete Kondensationsprodukte oder
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- modifizierte Produkte hiervon verwendet werden könzeichnet,
daß eine wäßrige Lösung des Dicyandi- nen und daß Harnstoff und alkylenpolyaminmodifizierte
amid-Formaldehydharzes eingesetzt wird, die bei ei- Kondensationsprodukte geeignet sind. Es ist weiterhin "'■
ner Harzkonzentration von 50 Gew.-% eine Viskosi- festgestellt, daß in einigen Fällen der gemeinsame Getät
von etwa 30 bis 500 mPa s (30 bis 500 Centipoi- 30 brauch von Eisensalzen und derartiger Kondensate vorsen),
gemessen bei Raumtemperatur, aufweise teilhaft ist. Jedoch fehlt jeglicher Hinweis auf irgendwelche
Aluminiumsalze, die Aluminiumsulfat umfassen.
Weiterhin zeigt keines der in dieser Patentschrift angegebenen Beispiele gemeinsame Verwendung von Ei-35
sensalzen und Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Klärung ei- Gemäß der GB-PS 10 80 383 sollen Sulfogruppen
ner wäßrigen Abfallflüssigkeit, die darin gelöste saure aufweisende Verbindungen als Verunreinigungen entFarbstoffe
enthält, indem diese Abfallflüssigkeit in Kon- haltende Abwasser mittels Reaktionsprodukten aus
takt mit einem Dicyandiamid-Formaldehydharz und Formaldehyd und Dicyandiamid gereinigt werden.
Aluminiumsulfat gebracht wird. Das Verfahren arbeitet 40 Gemäß dieser Patentschrift wird die gemeinsame mit niedrig«.-; Kosten und erlaubt einen einfachen Ar- Verwendung von Eisensalzen oder Aluminiumsalzen beitsgang. gleichzeitig mit Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzen
Aluminiumsulfat gebracht wird. Das Verfahren arbeitet 40 Gemäß dieser Patentschrift wird die gemeinsame mit niedrig«.-; Kosten und erlaubt einen einfachen Ar- Verwendung von Eisensalzen oder Aluminiumsalzen beitsgang. gleichzeitig mit Dicyandiamid-Formaldehyd-Harzen
Wäßrige, aus Industrieausrüstungen ausgetragene angegeben. Wie aus der nachfolgenden Abhandlung der
Abfallflüssigkeiten, bei denen die Herstellung und der F i g. 1 ersich'lich, läßt sich dadurch kein zufriedenstel-
Gebrauch von Farbstoffen umfaßt wird, enthalten Färb- 45 lendes Ergebnis erzielen.
verbindungen im gelösten Zustand und sind zu einem Es wurden deshalb Untersuchungen hinsichtlich Vererheblichen
Ausmaß gefärbt Die Abgabe dieser Abfall- fahren zur Klärung von Abfallflüssigkdten, die darin
flüssigkeiten direkt in Flüsse, Seen und Meere wird auf- gelöste saure Farbstoffe enthalten, durch Kontaktiegrund
der Regelungen zur Steuerung der Umgebungs- rung der wäßrigen Abfallflüssigkeiten mit dem Dicyanverschmutzung
verhindert, und die Klärung dieser Ab- 50 diamid-Formaldehyd-Harz zur Ausfällung und Ausflokfallflüssigkeiten
stellt ein wichtiges Problem dar. kung der sauren Farbstoffe unternommen. Die Versu-
Zur Lösung dieses Problemes wurden verschiedene ehe führten zu der Feststellung, daß es mit diesen Har-Versuche
zur Klärung farbstoffhaltiger Abfallflüssigkei- zen betriebsmäßig äußerst schwierig ist, einen optimaten
unternommen, und die gegenwärtig in Praxis befind- len Kläreffekt zu erhalten und daß die Anwendung derlichen
beruhen hauptsächlich auf der Anwendung orga- 55 artiger Harze für technische Betriebe ungeeignet ist,
nischer polymerer Ausflockungsmittel, ledoch sind in was auch durch die Vergleichsversuche in den Beispie-Abhängigkeit
von der Art der in den Abfallflüssigkeiten len 40 bis 42 der DE-OS 23 21 509 belegt ist, die sich mit
enthaltenen Farbstoffe die erzieibaren Ergebnisse unzu- der Verwendung von Aminkondensaten von Formaldefriedenstellend.
Insbesondere kann der Zusatz eines or- hyd zur Klärung von Abfallflüssigkeit befaßt Es ergibt
ganischen polymeren Ausflockungsmittels, beispiels- eo sich aus diesen Versuchen ganz eindeutig, daß Abwäsweise
der am üblichsten eingesetzten Polyacrylamidaus- ser, die gelöste Farbstoffe enthalten, durch Zugabe von
flockungsmittel, zu Abfallflüssigkeiten, die saure Färb- Dicyandiamid-Formaldehydharz, z. B. 100 ppm, selbst
stoffe enthalten, keine zufriedenstellende Klärwirkung bei Zusatz von Aluminiumsulfat, z. B. 300 ppm, jeweils
hervorbringen. bezogen auf 100 ppm des Farbstoffs, nicht zufrieden-
Es ist andererseits bekannt, daß Dicyandiamid-Form- 65 stellend geklärt werden können.
aldehyd-Harze zur Behandlung von Industrieabwäs- Die im Rahmen der Erfindung durchgeführten Unter-
sern, welche wasserunlösliche suspendierte Materialien suchungen wurden erweitert, um die Ursache dieser
oder hydrophile kolloidale Substanzen enthalten, ver- Fehler festzustellen und dabei gefunden, daß die Dicy-
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP3877574A JPS5443305B2 (de) | 1974-04-08 | 1974-04-08 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2515175A1 DE2515175A1 (de) | 1975-10-09 |
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