DE251458C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE251458C DE251458C DENDAT251458D DE251458DA DE251458C DE 251458 C DE251458 C DE 251458C DE NDAT251458 D DENDAT251458 D DE NDAT251458D DE 251458D A DE251458D A DE 251458DA DE 251458 C DE251458 C DE 251458C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- liquid
- air
- gas
- container
- evaporation
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D1/00—Evaporating
- B01D1/16—Evaporating by spraying
- B01D1/18—Evaporating by spraying to obtain dry solids
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
- Dairy Products (AREA)
- Fats And Perfumes (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE Ha. GRUPPE
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verdampfungsverfahren, bei welchem Flüssigkeit in fein
zerstäubter Form in einen Behälter eingeblasen wird, in den man gleichzeitig einen zweckmäßig
erhitzten Luft- oder Gasstrom einführt. Nach diesem Verfahren sollen Flüssigkeiten, die einen
festen, zähen oder öligen Körper in Lösung, Suspension oder Emulsion enthalten, bis zu
jedem erforderlichen Grad durch völlige oder
ίο teilweise Verdampfung des Trägers (Lösungsmittels
oder des Suspensions- oder Emulsionshilfsmittels) konzentriert werden.
Lösungen von Zucker, Glukose, Salzen, Pflanzenfarbstoffen, Quebracho und anderen Stoffen
aus pflanzlichen Säften, ferner Milch, Blut, Galle und andere tierische Stoffe u. a. m. können nach
diesem Verfahren eingeengt oder zu einem trockenen feinen Pulver verdampft werden.
Die Erfindung ist ferner in gewissen Fällen anwendbar, bei denen mit der Verdampfung
gleichzeitig eine chemische Reaktion erwünscht ist.
Es sind zwar schon Verdampfungsverfahren bekannt, bei denen die zu verdampfende Flüssigkeit
in einen abgeschlossenen Raum in fein zerstäubtem Zustande eingeführt und behufs
Verdampfung mit einem Luftstrom in Berührung gebracht wird. In diesem Raum wird
die Luft und die Flüssigkeit durch Wirbelbewegung o. dgl. innig gemischt, oder der Strom
der Verdampfungsluft wird direkt durch die zerstäubte Flüssigkeit hindurchgeführt, wobei
er durch seine Strömungskraft das konzentrierte Produkt mit sich in eine zweite Kammer
fortreißt. '35
In beiden Fällen wird die Kraft des Verdampfungsluftstromes
nicht nur zur Absorption der Feuchtigkeit benutzt, sondern auch dazu, die Geschwindigkeit zu erzeugen, welche
nötig ist, um die Stoffe durcheinanderzuarbeiten und durch und aus dem Behälter zu reißen,
was zur Folge hat, daß eine vollkommene Verdampfung nicht erreicht wird.
Im Gegensatz zu diesen bekannten Verfahren besteht die vorliegende Erfindung darin,
daß sowohl die Flüssigkeit als auch der eintretende Luft- oder Gasstrom unter möglichster
Vermeidung von .Wirbelbildungen in übereinanderliegenden, zweckmäßig sich rechtwinklig
kreuzenden Schichten zugeführt wird. Zweckmäßigerweise läßt man das entstandene Gasdampfgemisch
oberhalb und parallel zu der Flüssigkeitsschicht austreten.'
Die einzuführende Luft (oder das Gas) wird zweckmäßig mit einer solchen Geschwindigkeit
und in solcher Menge eingeführt, daß sie den Behälter zunächst in horizontaler Richtung
ohne heftiges Aufprallen auf die gegenüberstehende Wand durchströmt, dann durch die darüber befindliche Flüssigkeitsschicht ruhig
emporsteigt und dabei die Verdampfung der Flüssigkeit bewirkt.
Zur Ausführung dieses Verfahrens kann man sich beispielsweise eines Apparates bedienen, '
wie er in der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist.
Auf der Zeichnung stellt Fig. ι eine Seitenansicht,
teilweise im Vertikalschnitt dar. Fig. 2 gibt einen Teil des Apparates nach Fig. 1 in
Seitenansicht wieder, und zwar in Richtung von links nach rechts betrachtet. Fig. 3 zeigt j
einen Teil des Behälters mit dem Abführungsrohr in kleinerem Maßstabe und Fig. 4 einen j
Teil der Zerstäubungsvorrichtung.
Auf der Zeichnung bedeutet 1 einen Vorratsbehälter, welcher die zu konzentrierende
bzw. zu verdampfende Flüssigkeit aufnimmt; von diesem Behälter führt ein Rohr 2 nach
einer Zerstäubungsvorrichtung 3, die mit einer Anzahl von Düsen 4 versehen ist, durch welche
die Flüssigkeit hindurchgepreßt wird. An einen Luftkessel 5 in Verbindung mit einem Kompressor
6 ist ein Rohr 7 angeschlossen, welches Düsen 8 besitzt, die veranlassen, daß die durch
das Rohr 7 geleitete Preßluft auf die aufsteigende Flüssigkeit trifft und sie in einen feinen Sprühregen
verwandelt. Der Zerstäuber ist im oberen Teil eines viereckigen Behälters 9, welcher in
eine Trennungs- und eine Absetzkammer zerfällt, angebracht. Die Zerstäubungsvorrichtung
ist gegenüber der Hinterwand des Behälters 9 angebracht, und die Luftdüsen 8 gehen,
wie schon gezeigt, wagerecht so von der Hinterwand aus, daß die zerstäubten Strahlen quer
durch das Innere des Behälters 9, vorzugsweise in horizontaler Ebene, geworfen werden.
Ein am besten erhitzter Luft- oder Gasstrom wird unterhalb des Zerstäubers in den Kessel 9
eingeführt. Zu diesem Zweck ist ein Gebläse 10 zweckmäßig außerhalb des Kessels angeordnet,,
welches die Luft oder irgendein Gas ansaugt und durch ein Rohr 11 über einen
Erhitzer 12 preßt, falls es für zweckmäßig erachtet wird, die Luft oder das Gas zu erhitzen.
Dieser Erhitzer kann aus schlangenförmig gewundenen Dampfrohren bestehen,
welche von irgendeiner geeigneten Quelle mit Dampf beschickt werden. Aus diesem Erhitzer
tritt die Luft durch eine rechteckige Öffnung 13, die sich längs der einen Seite des
Behälters 9 erstreckt, in diesen ein. Die Bewegungsrichtung des durch den Schlitz 13 eingeführten
Luft- oder Gasstromes liegt in einem Winkel zu der Richtung der zerstäubten Flüssigkeitsschicht,
und zwar zweckmäßig in einem rechten oder annähernd rechten Winkel. Die Querschnittsfläche der Eintrittsöffnung 13 ist
beträchtlich größer als der Querschnitt des Rohres 11, wodurch die Schnelligkeit der Luft
oder des Gases beim Austritt aus dem Rohr und beim Eintritt in die Kammer so herabgemindert
wird, daß diese luft- oder gasförmigen Verdampfungsmedien sich in und durch die Kammer mit verhältnismäßig niedriger Geschwindigkeit
bewegen, so daß sie nur den Raum unterhalb des Zerstäubers einnehmen. Hierdurch wird verhütet, daß Luft oder Gas
mit solcher Kraft auf die gegenüberliegende Wand auftreffen, daß ein Rückprallen eintritt,
welches eine Störung der Strömung und eine Vei mischung des Gases oder der Luft mit der
Flüssigkeit bzw. dem Dampf zur Folge haben würde. Am oberen Ende des Behälters über
dem Flüssigkeitszerstäuber, und zwar zweckmäßig parallel zu diesem, befindet sich eine Aus-'
laßöffnung 15, durch welche die ausströmenden Dämpfe und die Luft geführt werden; sie hat
vorzugsweise eine rechteckige Form, erstreckt sich hauptsächlich auf einer Seite des Behälters und
ist genügend groß, um alle Gasströme austreten zu lassen, ohne die Schichtenbildung
innerhalb der Kammer zu stören.
Die Austrittsöffnung steht mit einem vorzugsweise rechteckigen Rohr 16 in Verbindung,
welches nach einem Behälter 17 führt. Die Wandμng dieses Behälters kann aus Gaze oder
ähnlichem durchlässigem Material, welches den Dampf durchtreten läßt und feste Körper zu-,,
rückhält, bestehen, oder aber aus undurchlässigem Stoff zwecks Kondensierens und Sammelns
der Dämpfe.
Unten kann die Wand des Behälters 9 sich trichterförmig nach innen verengen, zum Zweck,
auf dem Boden des Gefäßes eine Sammelkammer für die konzentrierten Produkte zu bilden,
welche dann durch eine geeignete, durch eine Klappe 14 verschließbare Öffnung aus der Kammer
entfernt werden können.
Das vorliegende Verfahren kann ebensogut zur teilweisen als auch zur vollständigen Verdampfung
benutzt werden. In beiden Fällen erhält man den erforderlichen Dichtigkeits- und
Verdampfungsgrad entweder dadurch, daß man die zur Zerstäubung kommende Flüssigkeitsmenge oder das Volumen oder die Temperatur
des luft- oder gasförmigen Verdampfungsmittels oder die Konzentration der ausströmenden
Flüssigkeitsmasse reguliert oder durch die gemeinsame Regulierung aller dieser Vorgänge.
Unter Benutzung des beschriebenen Apparates wurde beispielsweise eine 30- bis 40 prozentige
Malzextraktlösung zerstäubt. Die Temperatur der eingeführten Luft betrug, gemessen
von einem Thermometer, das sich im Luftzuführungsschlitz (Lufttemperatur) befand, 90 ° C.
Ein anderes Thermometer befand sich innerhalb des Apparates und gegenüber dem Lufteintritt
und zeigte eine Temperatur von 75 ° C. im Anfang und 70 ° C. am Ende des Versuches
(Arbeitstemperatur).
Es wurde ein trockenes, äußerst feines Mehl erhalten, bei dem infolge der niedrigen Verdampfungstemperatur
eine Diastasezerstörung nicht eingetreten war.
In gleicher Weise können bei niedriger Temperatur Leim-, Kocksalz-, Quebracho-, Milchusw.
Lösungen, auch Blut zu trockenen haltbaren Pulvern, die nach Zusatz der erforder-
lichen Menge Wasser den alten Lösungen durchaus entsprechen, verarbeitet werden.
Es wird also nach diesem neuen Verfahren im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren
mit Sicherheit die gewünchte Konzentrierung und Eindickung erreicht und auch die direkte Gewinnung eines durchaus trockenen
und äußerst feinpulvrigen festen Verdampfrückstandes ermöglicht, der so fein ist, daß er nicht
ίο mehr zerkleinert zu werden braucht.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zum Verdampfen oder Eindicken von Flüssigkeiten sowie zur Ausführung chemischer Reaktionen durch Einblasen der Flüssigkeit in fein zerstäubter Form in einen Behälter, in welchen außerdem ein auf eine gewünschte Temperatur gebrachter Luft- oder Gasstrom eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Flüssigkeit als auch der eintretende Luftoder Gasstrom unter möglichster Vermeidung von Wirbelbildungen in übereinanderliegenden, zweckmäßig sich rechtwinklig kreuzenden Schichten zugeführt wird.ζ 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das entstandene Gasdampfgemisch oberhalb und parallel zur Flüssigkeitsschicht austreten läßt.3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßv ein zweckmäßig viereckiger, turmartiger Behälter an zwei verschiedenen Wänden mit in verschiedener Höhe liegenden Eintrittsschlitzen o. dgl. für das angewandte Gas (oder Luft) bzw. die zerstäubte Flüssigkeit ausgestattet ist.4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Eintritts-Schlitzes für die Flüssigkeit ein zweckmäßig parallel zu diesem verlaufender Austrittsschlitz o. dgl.'für das gebildete Gasdampfgemisch angeordnet ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB191105872T | 1911-03-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE251458C true DE251458C (de) |
Family
ID=32497448
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT251458D Active DE251458C (de) | 1911-03-08 |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE251458C (de) |
FR (1) | FR427077A (de) |
GB (1) | GB191105872A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1300871B (de) * | 1961-11-04 | 1969-08-07 | Euro Can Invest Corp Ltd | Verfahren zur Gewinnung von Trinkwasser aus Salzwasser |
-
0
- DE DENDAT251458D patent/DE251458C/de active Active
-
1911
- 1911-03-08 GB GB191105872D patent/GB191105872A/en not_active Expired
- 1911-03-09 FR FR427077A patent/FR427077A/fr not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1300871B (de) * | 1961-11-04 | 1969-08-07 | Euro Can Invest Corp Ltd | Verfahren zur Gewinnung von Trinkwasser aus Salzwasser |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB191105872A (en) | 1912-11-28 |
FR427077A (fr) | 1911-07-26 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2429291C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur chemischen und/oder physikalischen Behandlung von Fluiden | |
DE69809287T2 (de) | Kontinuierliches verfahren zur hyperaktivierung von sterilisierungsflüssigkeiten | |
DE1920994B2 (de) | Bitumenblasverfahren und Vorrichtung zur Durchführung desselben | |
CH624576A5 (de) | ||
DE2231722A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum entfernen von fluessigkeit von nassen oder feuchten teilchen | |
DE2045603A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Ver mischung einer gasförmigen Phase mit einer flüssigen Phase | |
DE2050073C2 (de) | Verfahren zur Abtrennung von festen Teilchen aus einer wäßrigen Suspension solcher Teilchen und Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens | |
DE2361236B2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Entspannungsverdampfung und deren Verwendung | |
DE1567791C3 (de) | Verfahren zur Entgasung von schwefelwasserstoffhaltigem flüssigen Schwefel | |
DE251458C (de) | ||
DE1642918A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Dosieren eines pulverfoermigen Gutes | |
DE3034896A1 (de) | Verfahren zur abscheidung aggressiver und umweltschaedlicher gase aus abgasen, und anlage zur ausuebung des verfahrens | |
DE1444328B2 (de) | Verfahren und vorrichtung zum einengen radioaktiver fluessigkeiten | |
DE834245C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Sulfonierung bzw. Veresterung organischer Verbindungen mittels Chlorsulfonsaeure | |
DE1542343C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Kontaktieren und Trennen der flüssigen Phase und der gasförmigen Phase eines Gemisches | |
DE725325C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Durchfuehrung chemischer und physikalischer Prozesse zwischen Stoffen verschiedener Phasen | |
DE2613310A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum einspeisen fester produkte in einen reaktionsbehaelter | |
DE2512276A1 (de) | Vorrichtung und verfahren zur entfernung von schmutzstoffen aus gasstroemen | |
DE310192C (de) | ||
DD142430A5 (de) | Verfahren zum haerten eines haertbaren harzes | |
DE557617C (de) | Verfahren zur Ausnutzung der bei exothermen Reaktionen entstehenden Energiemengen | |
EP0426143B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herauslösen von Metallen aus Gesteinen und Ablagerungen | |
DE806435C (de) | Fluessigkeitsabscheider fuer Verdampfapparate mit zweiteiligem Fluessigkeitsraum | |
DE69815170T2 (de) | Vorrichtung zur Trennung von einem Gas aus einer Flüssigkeit und Anlage mit einer solchen Vorrichtung | |
DE465880C (de) | Vorrichtung zum Vernebeln fluessiger Stoffe |