DE725325C - Verfahren und Vorrichtung zur Durchfuehrung chemischer und physikalischer Prozesse zwischen Stoffen verschiedener Phasen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Durchfuehrung chemischer und physikalischer Prozesse zwischen Stoffen verschiedener Phasen

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DE725325C
DE725325C DEI59068D DEI0059068D DE725325C DE 725325 C DE725325 C DE 725325C DE I59068 D DEI59068 D DE I59068D DE I0059068 D DEI0059068 D DE I0059068D DE 725325 C DE725325 C DE 725325C
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Dipl-Ing Karl Erb
Dipl-Ing Dr Siegfrie Kiesskalt
Dr Karl Winnacker
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J19/00Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
    • B01J19/28Moving reactors, e.g. rotary drums
    • B01J19/285Shaking or vibrating reactors; reactions under the influence of low-frequency vibrations or pulsations

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung chemischer und physikalischer Prozesse zwischen Stoffen verschiedener Phasen In der Technik werden bereits vielfach Vorrichtungen benutzt, in denen zu behandelndes Gut raschen Schwingungen ausgesetzt wird, wodurch Steigerungen der Arbeitsleistung gegenüber früherüblichenApparaten erzielt werden. Es sei hier nur auf die Scbwingmühle und das Schwingsieb hingewiesen. Ähnlich arbeitende Vorrichtungen haben sich auch auf den verschiedensten ande ren Gebieten der Technik bereits eingeführt.
  • Neben mechanischen und physikalischen Vorgängen werden auch chemische Reaktionen dadurch begünstigt, daß sie in Behälter durchgeführt werden, die zu kreis- oder ellipsenförmigen Schwingungen mit Frequenzen von einigen hundert bis einigen tausend in der Minute angeregt werden.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Arbeitsweise bei der Anwendung solcher schwingender Gefäße, die zu ganz neuartigen Wirkungen führt. Durch Versuche wurde überraschenderweise festgestellt, daß es bei gegebener Schwingnngszahl und Schwingweite möglich ist, in einem Gefäß von annähernd runden Querschnitten eine Flüssigkeit oder ein körniges festes Gut zu veranlassen, sich schalenförmig im Innern an den Gefäßmantel anzulegen und zu rotieren, und in der Mitte des Gefäßes einen Raum frei zu lassen, der entweder mit Gas oder Dampf oder einer leichteren Flüssigkeit ausgefüllt ist. Zur Erreichung dieses Zustandes ist eine ganz bestimmte Mindestfüllung des Gefäßes mit der schwereren Flüssigkeit dde. mit körnigem festem Gut erforderlich, die 14 nach den Ausmaßen des Gefäßes, der Dicht und Eriscosität des Inhalts sowie der angewandten Schwingungszahl und Schwingweite verschieden ist. Geht man unter diese Mindestmenge, so bleibt die Flüssigkeit bzw. der feste Stoff am boden des Gefüßes, und es werden nur Teile von diesen beim Schwingen unregelmäßig hochgeschleudert.
  • Wesentlich für das Anlegen der Flüssigkeiten usm. an den Gefäßmantel ist die Form des Gefäßes. Im allgemeinen soll das Gefäß überall einen runden Querschnitt haben. also etwa zylindrisch sein, doch ist es auch möglich, Gefäße von einem Querschnitt zu verwenden, der sich einem Kreis nähert, also bei spielsweise ein regelmäßiges Vieleck darstellt, das in einen Kreis einbeschrieben ist.
  • Im Längsschnitt kann die Form des Gefäßes je nach den besonderen Erfordernissen verschieden sein. Außer der erwähnten zvlindrischen Form kann der Längsschnitt elliptisch oder flaschenförmig sein und stetig oder absatzweise sich ändernde Durchmesser haben.
  • Die vorzugsweise langgestreckten Gefäße können liegend, stehend oder auch schräg an geordnet sein. Es ist zweckmäßig, daß die Schwingungsebene, in der sich die kreis- oder ellipsenförmigen Schwingungen vollziehen, senkrecht zur Gefäßlängsachse liegt.
  • Je nach der Lage des Gefäßes ist natürlich die Form der an dem Mantel anliegenden Flüssigkeitsschichten verschieden. Bei der besonders günstigen Anwendung eines liegenden Zylinders bildet sich im Innern ein Flüssigkeitshohlzylinder. Wird das zylindrische Gefäß aufrecht stehend in Schwin-Rungen versetzt. deren Bahnkurven in einer horizontalen Ebene liegen, so legt sich die Flüssigkeit bis zu einer gewissen Höhe parabolisch an die Wandung an.
  • Durch das unter den vorgenannten Bedingungen erreichbare Aufterten eines Flüssigkeitshohlzylinders, z.B. in einem liegenden rohrartigen Gefäß, wird die Oberfläche der Flüssigkeit gegenüber der normalen Lage der Flüssigkeit auf dem Boden des Gefäßes vergrößer, und man kann auch beobachten, daß die innere zylindrische Oberfläche der Flüssigkeit stark aufeslockert ist. Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß ein und dieselbe reaktion bei dem ungeordneten, aber heftigen Herumschleudern von Flüssigkeit im Falle einer gewöhnlichen Schwingungsbehandlung nur halb so schnell verläuft wie gemäß dem vorliegenden Verfahren, bei dem ein geschlossener Flüssigkeitsschlauch vorhanden ist.
  • Daneben ergibt sich als weiterer Vorteil die Möglichkeit. einen verhältismäßig kräftigen Gasstrom durch das schwingende, mit @@em Flüssigkeitsschlauch erfüllte Gefäß zu leiten und Flüssigkeit und Gas in besonders innige Berührung miteinander zu bringen. ohne daß das Gas, selbst bei raschem durch leiten. nennenswerte Menge an Flüssigkeit mitnimmt. Dies ist ein besonderer Vorteil gegenüber dem Durchleiten von Gasen durch ein schwingendes Gefäß, in dem flüssigkeit nur in solchen Mengen vorhanden ist, daß sie durch die Schwingungen hochgeschleudert wird. In letzterem Fall wird das Gefäß durch einen hindurchgeführten Gasstrom von gleicher Stürke in kurzer Zeit leergeblasen.
  • In einem älteren Verfahren ist bereits darauf hingewiesen worden. daß durch schwingende Gefäße eine Einwirkung fliissiger Stoffe auf gasförmige Stoffe erreicht werden kann. Nach diesem Verfahren welden Füllkörper als SIittler zwischen Flüssigkeit und Gas verwendet. In dem schwingenden Gefäß befindet sich dahei unten Flüssigkeit, sein Oberteil wird von einem Gas durchströmt, Das Gefäß ist mit Füllkörpern angefüllt. die durch Schwingungen veranlaßt werden. in dem Behälter umzulaufen. D ; e Füllkörper gelangen flüssigkeitshenetzt in den Gasraum und kommen zur Reinigung und Neubenetzung im Laufe ihrer weiteren Umwälzung in die Flüssigkeit zrück. Mit einem geschlossenen schalenförmigen Anlegen der Flüssigkeit an die Gefäßwandungen hat dieses Verfahren nichts zu tun.
  • Es ist auch schon festgestellt worden, daß die Durchführung chemischer und physikalischer Prozesse an den Phasengrenzen fest-flüssig oder fest-gasförmig oder an der Grenze zweier miteinander nicht mischbarer Flüssigkeiten dadurch begünstigt werden kann, daß der Reaktionsraum in rasche mechanische Schwingungen versetzt wird. wodurch die Teilchen unter dauernder Er zeugung frischer reaktionstähiger Oberflächen bei starker Mischwirkung allseitig aufeinander einwirken. Dieses Verfahren hat aber mit dem vorliegenden nur das eine gemeinsam, daß in beiden Fällen rasche kreis-oder ellipsenförmige oder ähnliche Schwingungen angewandt werden; der lNnterschie. liegt darin, daß nach dem bekannten Verfal1-ren eine zwar innige, aber doch unregelmäßige Durchmischung der verschiedenen Phasen hervorgerufen wird, während durch das vorliegende Verfahren die verschiedenen Schichten als solche erhalten bleiben und ste nur stark aufgelockert werden. wodurch bei Flüssigkeiten die Oberfläche weitgehend aktiviert wird. Obwohl also die Reaktionen zwischen den verschiedenen Phasen bei dem schalenförmigen Anlegen der Flüssigkeit fn dem schwingenden Gefäß weit energische verlaufen als ohne Anwendung von Schlvnl gungen, ist die Trennung der Phasen viel leichter als bei dem unregelmäßigen Verhalten der Flüssigkeit in schwingenden Gefäßen.
  • Man ist deshalb in der Lage, Stoffe verschiedener Phasen sowohl im Gleichstrom wie auch im Gegenstrom zueinander durch das schwingende System zu leiten und die beiden Phasen nahezu völlig getrennt voneinander dem Gefäß wieder zu entnehmen. Selbst bei Flüssiglseiten, die zu Schaumbildung neigen oder sogar ausgesprochenes Schaummittel enthalten, ist hierbei eine praktisch vollständige Trennung zwischen der Gas- und Flüssigkeitsphase möglich.
  • Die beschriebenen Erscheinungen ähneln rein äußerlich denen, die in Schleudertrommeln hoher UTmfangsgeschwindiglçeit bekanntermaßen eintreten, mit dem Unterschied, daß den Schwingrohren nach der Erfindung keine Drehbewegung erteilt wird.
  • Flüssigkeiten oder feinpulverige Stoffe verhalten sich aber unter der Einwirkung der beiden Behandlungsarten gänzlich verschieden. Im Falle der Schwingrohre führt der behandelte Stoff eine Relativbewegung gegenüber der Rohrwandung und in sich selbst aus, während hei Schleudertrommeln u. dgl. die Wand und der anliegende Stoff praktisch die gleiche Geschwindigkeit haben, so daß keinerlei gegenseitige Bewegungen von ihnen und innerhalb der Flüssigkeit oder des pulverigen Stoffes auftreten. Dadurch wird bei Schleudertrommeln nicht der Zustand der besonderen Auflockerung des'Stoffes, insbesondere an der Phasengrenze, hervorgerufen, der für das vorliegende Verfahren kennzeichnend ist und erst eine besondere Reaktionsfähigkeit ergibt, Das schwere Medium, etwa Wasser, wird bei der kontinuierlichen Durchführung des vorliegenden Verfahrens in der Nähe der Aul3enwandung des schwingenden Gefäßes, das leichtere Medium, etwa ein Gas, zentral abgeleitet. Zur besseren Trennung der Stoffe voneinander kann man den Ahnahmestutzen für das spezifisch leichtere Medium in das Innere des Gefäßes vorstehen lassen und außerdem das Ende dieses Stutzens trichterförmig erweitern. Dieselben Vorkehrungen können auch an der entgegengesetzten Seite des Gefäßes getroffen werden.
  • An Stelle des Wassers in dem eben erwähnten Beispiel kann natürlich auch eine andere Flüssigkeit, Suspension oder Emulsion treten, und das Gas kann ganz oder zum Teil durch einen Dampf oder durch eine spezifisch leichtere Flüssigkeit ersetzt werden.
  • Das Wesen der Erfindung ist in jedem Falle die Behandlung von Stoffen verschiedener Phasen miteinander, wobei wenigstens eine Phase flüssig oder fest (feinkörnig) ist und wobei durch geeignete Bemessung der Gefäßfüllung, der Schwingungszahl und der Schwingweite das schalenförmige Anlegen an den Gefäßmantel bewirkt wird.
  • Kleine Mengen Festteilchen in einer Flüssigkeit bleiben beim Anlegen der Flüssigkeit an die Wand in ihr verteilt und laufen mit ihr um, wenn die Körnung nicht zu grob und das spezifische Gewicht nicht allzusehr von dem der Trägerflüssigkeit verschieden ist.
  • Sind die beigemengten Feststoffteile verschieden hart, so können außerdem die harten auf die weicheren Teile zermahlend wirken.
  • Für einen bestimmten Fall sollen die besonderen Bedingungen für die erfindungsgemäße Behandlung einer Flüssiglçeit zahlenmäßig angegeben werden. In einem liegenden runden Rohr von 6,6 cm lichter Weite und 10,2 cm freier Länge befinden sich Ouecksilber und ein Gas. Das Rohr führt elliptische Schwingungen mit den Hauptdurchmessern 3,5 mm und 5 mm in einer Ebene senkrecht zu seiner Längsachse mit einer Frequenz von Riß20 in der Minute aus. Der freie Inhalt des Rohres beträgt rund 350 ccm. Bei einer Ouecksilberfüllung von 230 com, entsprechend etwa 66 01o des Rohrinhalts, legt sich das Quecksilber schalenförmig an den Mantel des schwingenden Rohres an. Geht man mit der Quecksilberfüllung herunter, so kommt man in ein Gebiet, in dem sich das Quecksilber sowohl an den Mantel anlegen wie auch, namentlich zu Beginn des Schwingungsvorgangs, unregelmäßig hochspritzen kann. Dieses Gebiet reicht bis herunter zu einer Quecksilberftillung von etwa 55 O!o.
  • Unterhalb dieser kritischen Grenze war bei den angegebenen Arbeitsbedingungen ein schalenförmiges Anlegen des Ouecksilbers an den Rohrmantel nicht zu erreichen, wenn man vom ruhenden Gefäß ausging.
  • Für andere Gefäßdurchmesser und auch für eine andere Gefäß füllung, nämlich Wasser, sind in der beiliegenden Abb. I die Grenzkurven angegeben, oberhalb deren das beschriebene schalenförmige Anlegen an den Rohrmantel möglich ist, wenn die Gefäße unter den oben angegebenen : Bedingungen schwingen, also mit einer Frequenz von 1 420 in der Minute und auf einer elliptischen Bahll, deren Hauptachsen 3,5 und j mm sind. In dieser Abbildung sind auf der Ordinatenachse die Gefäßfüllungen in Hundertteilen und auf der Abszissenachse die Gefäßdurchmesser in NIillimetern angegeben. Ein Gefäß von z. B.
  • 40 min Durchmesser muß danach mit mindestens So °,/e seines Inhalts mit Wasser gefüllt sein, damit sich dieses schalenförmig an den Rohrmantel anlegt.
  • In Abb. 2 und 3 ist schematisch ein Gefäß zur Durchführung des neuen Verfahrens veranschaulicht. Abb. 2 zeigt einen Längsschnitt, Abb. 3 einen Ouerschnitt eines schwingenden rohrartigen Gefäßes 13, dem bei I ein Gas und bei 2 eine Flüssigkeit zugeführt wird.
  • Parallel zur Längsachse des rohrartigen Gefäßes 13 ist die Antriebsachse 14 für das ganze schwingende System angeordnet, um die eine unbalante Masse 15 umläuft. Das Gefäß 13 ist auf Federn I6 derart schwingfähig gelagert, daß die Schwingungsehene senkrecht zu seiner Längsachse liegt. Durch die Schwingungen, deren Bahn durch die Ellipse 3 wiedergegeben sein möge, legt sich die Flüssigkeit als Hohlzylinder innen an den Rohrmantel an, was durch ctie gestrichelten Flächen 4 gekennzeichnet ist. An der Innenseite des Hohlzvlinders findet eine besonders innige Berührung zwischen dem Hohlzylinder 4 und dem gasförmigen Rohrinhalt statt.
  • Bei 5 ist ein trichterförmig erweiterter Auslaßstutzen vorgesehen. Durch ihn kann man das Gas und bei 6 die Fltissigkeit aus dem schwingenden Reaktionsraum abziehen.
  • In Abb. 3 sind noch Leitbleche 7 und 8 eingezeichnet, deren Lage sich nach der zu behandelnden Flüssigkeit, dem Füllungsgrad und den Schwingungsverhältnissen des Gefäßes richtet und durch die insbesondere die Einleitung der Rotation und der Schalenbildung begünstigt wird. Außer den leitblechen 7 und 8 können auch an der Innenwand des Gefäßes I3 Stifte I7 oder andere schmale Einbauten angebracht sein, die sich gegebenenfalls sogar durch das ganze Gefäß hindurch erstrecken, und die eine zusätzliche Wirbelbildung während des Schwingvorgangs hervorrufen.
  • In Abb. 4 ist die Lage zweier Flüssigkeiten von verschiedenem spezifischem Gewicht in einem schwingenden Gefäß ähnlich dem in Abb. 2 dargestellt. Die schwerere Flüssigkeit tritt bei 9 in das schwingende Gefäß ein und bei 10 aus; die leichtere Flüssigkeit wird bei II zugeführt und bei 12 entnommen. Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, wandert die schwerere Flüssigkeit hald nach ihrem Eintritt an die Innenseite des Rohrmantels.
  • Abb.5 zeigt im Längsschnitt ein langgestrecktes Gefläß mit ungleichen Querschnitten, durch das eine Flüssigkeit und ein Gas sich im Gegenstrom zueinander bewegten.
  • Nach dem beschriebenen Verfahren lassen sich eine große Anzahl von Reaktionen und Austauschvorgängen, insbesondere an der Phasengrenze flüssig-gasförmig, durchführen.
  • Von besonderer Bedeutung ist das Verfahren hei Reaktionen, bei denen eigentlich eine Rührung erforderlich wäre, ein Rührer aber wegen etwaiger Korrosion. oder infolge Abdichtungsschwierigkeiten bei höherem Druck nicht oder nur unvollkommen vorgesehen werden kann. Die bei der Durchführung des vorliegenden Verfahrens auftretende Oherflächenvergrößerung und die Auflockerung an der Flüssigkeitsoberfläche sowie die starke Durchmischung der Flüssigkeitsschichten in sich selbst machen die anordnung von Rührern.
  • Stopfbüchsen 0. dgl. unnötig. In der Auswahl der Baustoffe für <las Gefäß hat man daher größere Freiheit.
  • Anwendungsgebiete des neuen Verfahrens sind demgemäß: Die Reinigung von strömenden Gasen auf nassem Wege, z.B. die Entfernung von Gasen durch chemische Absorfption; die Entfernung von Staub oder Flüssigkeitströpfchen durch flüssigkeitsfilme; dieTrockilung von Gasen durch Feuchtigkeit absorbierende Milltel; Entstaubung von Gasströmen mit schaumbildenden Flüssigkeiten; Ausziehen eines in einer Flüssigkeit gelösten Stoffes durch ein anderes Lösungsmittel: Adsorption von gasförinigen oder flüssigen Stoffen aus strömenden Gasen an feinkörnige Adsorbentien: Hydrierungen unter Druck, überhaupt Einwirkungen von Gasen auf Suspensionen oder Emulsionen, gegebenenfalls unter Mitwirkung von körnigen festen Teilchen, die unter ITmständen Festteilchen der Suspensionen zu zerreiben oder noch weiter zu zerteilen vermögen.
  • Die Wirkungsweise des neuen Verfahrens soll an einigen Beispielen erläutert werden.
  • I. Das Auswaschen von Salzsäure aus salzsäurehaltigen Abgasen geht etwa mit doppelter Geschwindigkeit vor sich wie hei einem ungeregelten Herumschleudern der Flüssigkeit in schwingenden Gefäßen und um ein Mehrfaches schneller als bei ruhenden Wäschern, d. h. liei solchen Einrichtungen. in denen die Abgase in Behältern von vergleichbarren Abmessungen durch eine Flüssigkeit hindurchgeleitet werden. Diese Arbeitsweise bietet gegenüber den sonst vielfach üblichen Waschtürmen o. dgl. den großen Vorteil, daß die schwingende Vorrichtung nur verhältnismäßig wenig Platz beansprucht.
  • 2. Als Beispiel für Reaktionen an der Grenze zwischen zwei Flüssigkeiten sei das Ausziehen von niedrigprozentiger Essigsäure mit Kresol angegeben, das ebenfalls mit gsrößerer Geschwindigkeit möglich ist als bei der bisher üblichen Betriebsweise schwingender Gefäße und überdies den besonrleren Vorteil einer stetigen Betriebsweise bietet.
  • 3. Ein Rohr von 50 mm lichter Weite das 200 ccm Wasser, 6o g Nitranilin sowie eine entsprechende Menge eines Nickelkatalysators enthält und zu etwa zwei Drittel seines Inhalts gefüllt ist, wird mit Wasserstoff unter einen Druck von 40 atü gesetzt und in rasche elliptische Schwingungen senkrecht zu seiner Längsachse versetzt, derart, daß sich die Suspension im Behälter schalenförmig an den Mantel anlegt. Ein Auszentrifugieren findet dabei nicht statt. Die Reduktion des Nitranilins ist in etwa I Stunde beendet.
  • PATENTANSPRÜC1RE : I. Verfahren zur Durchführung chemischer und physikalischer Prozesse zwischen Stoffen verschiedener Phasen, die sich im spezifischen Gewicht unterscheiden und von denen die leichteren Phasen gasförmig oder flüssig und die schwerste Phase flüssig oder feinpulverig-fest sind, in einem schwingenden Gefäß von annähernd runden Querschnitten, die parallel zur Ebene der kreisförmigen, elliptischen oder ähnlichen Schwingungskurve liegen, dadurch gekennzeichnet, ' daß Schwingungszahl und Schwingweite sowie die Füllung des Gefäßes mit den flüssigen oder festen Phasen so aufeinander abgestimmt werden, daß sich die in dem Gefäß befindlichen flüssigen oder festen Stoffe schalenförmig innen an den Gefäßmantel anlegen und umlaufen.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffe stetig, zweckmäßig im Gegenstrom zueinander, durch das schwingende System hindurchgeleitet werden.
    3. Vorrichtung zur Durchführung des VErfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweckmäßig rohrartige, in einer Ebene quer zur Rohrachse schwingende Gefäß an beiden Enden sowohl in der Nähe der Mittelachse wie auch in der Nähe der Längsseitenwände Anschlüsse für die Zur und Ableitung der Stoffe besitzt.
    4. Vorrichtung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Nähe der Mittelachse vorgesehenen Stutzen nach dem Gefäß innern zu verlängert sind.
    5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die in das Gefäßinnere hineinragenden Stutzen trichterförmig erweitert sind.
    6. Vorrichtung gemäß Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bei anderen Schwinggefäßen bekannter Weise in das schwingende Gefäß Leitflächen eingebaut sind.
    7. Vorrichtung gemäß Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem schwingenden Gefäß wirbelerzeugende, radial oder annähernd radial verlaufende, schmale Einbauten, z B. Stifte, angeordnet sind.
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE939806C (de) * 1951-07-27 1956-03-01 Andre Hereng Vorrichtung zur Behandlung von pulverfoermigen Stoffen und Fluessigkeiten und/oder Gasen
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DE1076089B (de) * 1953-09-24 1960-02-25 Stamicarbon Verfahren zur Erzeugung des Schwebezustands in einer Masse koernigen Materials untergleichzeitiger Erzeugung systematischer Zirkulationsstroemungen in der schwebenden Masse
DE1102119B (de) * 1959-04-22 1961-03-16 Wacker Chemie Gmbh Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von anorganischen und organischen Siliciumverbindungen

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