DE251354C

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Publication number: DE251354C
Application number: DENDAT251354D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3Od. GRUPPE

Dr. JOS. KUSCHEL in LÜDENSCHEID.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Februar 1912 ab.

Faden- und streifenförmige Verbandstoffe, ■ welche als Seiden- und Catgutfäden zur Wundnaht und Unterbindung von Blutgefäßen oder als Gazestreifen zum Ausstopfen der Wundhöhlen zumeist bei Operationen zur Verwendung kommen, werden zweckmäßig in Rollenform aufbewahrt. Um zu vermeiden, daß das aus dem Verbandkästchen herausgezogene faden- oder streifenförmige Verbandzeug nicht

ίο wieder zurückgleiten kann, wird dasselbe vielfach in der Weise festgehalten, daß ζ. Β. Seiden- und Catgutfäden durch elastische Gummiplatten durchgezogen werden, so daß die vorhandene Reibung ein freiwilliges Zurückfallen des losen Endes verhütet.

Ferner sind stift-, hantel- und keilförmige Glasstöpsel im Gebrauch, welche in entsprechend ausgebildete Löcher von Glasplatten hineinpassen und durch ihr Gewicht die durchgezogenen Fäden und Streifen an die Lochwandungen drücken. Schließlich ist es auch bekannt, Nähseide für chirurgische Zwecke durch die Durchbohrung eines Hahnkükens zu führen, durch dessen Drehung der Faden festgeklemmt wird.

Diese bekannten Einrichtungen haben verschiedene Nachteile. Die Gummiplatten eignen sich hauptsächlich nur für Seiden- und Catgutfäden und entsprechen auch nicht den strengen Anforderungen an eine vollkommene Asepsis. Die Glasstöpsel erfüllen zwar die Bedingungen der Asepsis, können aber beim Herausziehen der Materialien selbst leicht aus ihren Löchern mit herausgleiten. Die hanteiförmigen Stöpsel bilden in dieser Hinsicht zwar eine Ausnahme, aber sie haben den Nachteil, daß sie nur für Seiden- und Catgutfäden geeignet sind, nicht aber für streifenförmiges Material. Schließlich haben die Glasstöpseleinrichtungen noch den Mangel, daß sie beim Transport herausfallen können.

Diese Mängel sollen durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung beseitigt werden.

Die Vorrichtung, welche in der beiliegenden Zeichnung im Längsschnitt dargestellt ist, besteht in einem trichter- oder rinnenförmigen Glasstück a, welches als Einsatz den oberen entsprechend zylinder- oder kastenförmig ausgebildeten Teil des Glasbehälters e derart verschließt, daß sein unterer Rand auf einem Absatz der Behälterwandung ruht. An der tiefsten Stelle des Trichters oder der Rinne befindet sich ein kleines Loch oder ein schmaler Spalt, durch den das abzurollende Anfangsstück der Verbandzeugrolle d hindurchgezogen wird. In dem Trichter oder in der Rinne befinden sich eine geeignete Anzahl keiner Glaskugeln b, durch die das abgerollte Verbandstück c geführt wird.

Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist ohne weiteres verständlich. Durch das Eigengewicht und dem gegenseitigen Druck der Glaskugeln wird der durchgezogene Faden oder Streifen festgehalten. Werden die unmittelbar

anliegenden Kugeln beim Hervorziehen des Fadens oder Streifens mit fortgerissen, so lagern sich sofort andere an deren Stellen, so daß ein Zurückgleiten des Endes unmöglich ist.

Außer Gebrauch wird der Behälter β durch einen Deckel f abgeschlossen, der gleichzeitig auch den trichterförmigen Teil a mit seinen Kugeln in seiner Lage sichert.

Für den Versand muß das Innere des Trichters bis an die untere Fläche des Verschlußstückes mit Glaskügelchen aufgefüllt werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Aseptische Klemmvorrichtung für Verbandkasten zur Verhütung des Zurückgleitens des abgerollten Endes des faden- oder streifenförmigen Verbandstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß in einem trichter- oder rinnenförmigen Glaseinsatze oberhalb der den Verbandstoff aufnehmenden Rollen eine Anzähl kleiner Glaskugeln sich befinden, welche die durchgezogenen Fäden und Streifen an die Wand des Trichters drücken oder zwischen sich einklemmen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.