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Platte als Gleitunterlage für Fahrzeuge Die Erfindung bezieht sich
auf eine aus Kunststoffmaterial bestehende Platte mit zur Oberseite weisenden Borsten,
die als Gleitunterlage für mit einer Gleitfläche versehene Fahrzeuge dienen.
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Derartige Platte werden heute in zunehmenden Maße bei Skipisten verwendet.
Sie werden auf dem Boden bündig aneinanderstoßend aufgelegt und verhindern die Beschädigung
der empfindlichen Gleitfläche der Skier bei geringer Schneehöhe. Zum Aufbau eines
in einem weiten Rahmen verwendbaren Transportsystems sind diese Platten jedoch nicht
geeignet.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein auf dem Prinzip
des Gleitens von mit einer Gleitfläche versehenen Fahrzeugen auf einer derartigen
Platte beruhendes Transportsystem mit vielfältigen Anwendungsmögliehi-eiten vorzuschlagen.
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Ausgehend von einer Platte der eingangs genannten Art gelingt dies
gemäß der Erfindung dadurch, daß mehrere Platten formschlüssig miteinander zu einer
Gleitbahn verbunden sind, die seitlich von der Führung der Fahrzeuge dienenden Flanschen
berandet ist, die über die Ebene der Borsten hervorstehen.
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Mit diesen Merkmalen lassen sich zahlreiche Transportsysteme aufbauen,
die auf dem Grundgedanken beruhen, eine mit seitlichen Führungsflächen versehene
Gleitbahn zu schaffen, auf der beliebig gestaltete Fahrzeuge mit einer Gleitfläche
reibungsarm gleiten. Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Erfindung sind die Aufstiegshilfen
für Skifahrer. Es brauchen beispielsweise derartige Gleitbahnen nur unter bestehenden
oder neu anzulegenden Schleppliften ausgelegt zu werden, wodurch dann unabhängig
von der jeweiligen Schneehöhe und auch Jahreszeit Gewähr dafür gegeben ist, daß
Skifahrer den betreffenden Lift benutzen können. Die Liftanlagen können somit auch
im Sommer benutzt werden, wodurch sich naturgemäß eine erhöhte Rendite ergibt. Andere
Anwendungsgebiete sind der Transport von Personen durch Parks, Ausstellungsgelände
usw. Schließlich ist auch eine gewerbliche Verwertbarkeit möglich, indem schlittenartige
Fahrzeuge auf derartigen Gleitbahnen laufen, die beispielsweise als Behälter für
zu transportierende Güter innerhalb von Werksanlagen dienen.
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In diesen Fällen muß eine äußere Kraftquelle vorhanden sein, beispielsweise
der Antrieb einer Seilbahn, ein in das Fahrzeug eingebauter Motor, vorzugsweise
ein geräuscharm laufender Elektromotor, der seine Energie aus am Fahrzeug mitgeführten
Akkumulatoren bezieht, ein sonstiger Seilzug in Fabrikhallen oderRerksgeländen usw.
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Die angestrebte formschlüssige Verbindung der Platten wird vorzugsweise
dadurch erreicht, daß jede Platte an wenigstens einer ihrer Stirnseiten Haken besitzt,
die in entsprechende Ausnehmungen an einer Stirnseite einer benachbarten Platte
formschlüssig eingreifen. Die Verlegung derartiger Platten ist sehr einfach, indem
sie lediglich bündig aneinander anstoßenlderart verlegt zu werden brauchen, daß
die Haken in
die Ausnehmungen der Nachbarplatte eingreifen.
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Die Borsten der Platte sind wesentlich für die Ausbildung des Gleiteffektes.
Sie sollen in ihren Abmessungen so beschaffen sein, daß sie sich - abhängig vom
Gewicht des jeweils darüber gleitenden Fahrzeugs - in Fahrtrichtung leicht biegen.
Wirken stärkere Kräfte auf die Borsten oder Noppen ein, beispielsweise beim Bremsen
des Fahrzeugs, so ist es vorteilhaft, wenn die Platten Borsten unterschiedlicher
Höhe haben. Es werden dann die kürzeren Borsten mitbenutzt. Gleichzeitig wird das
Fahrzeug zur Mitte der jeweiligen Gleitbahn gedrängt, wenn die Höhe der Borsten
von den Seiten zur Mitte abfällt.
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Sofern die Platten im Freien auf nichtbearbeitetem Boden verlegt werden
sollen, wird es bevorzugt, wenn an der Unterseite der Platte Halteborsten vorgesehen
sind, die in das Erdreich eingreifen und dadurch die betreffende Platte an ihrem
Ort halten.
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Falls das auf der Gleitbahn fahrende Fahrzeug Skier hat, soll die
Platte zwei zueinander parallele G.citbahnen für jeden Ski aufweisen, wobei naturgemäß
die Breite jeder Gleitbahn größer ist als die Breite des betreffenden Skis. Dadurch
werden beide Skier über die gesamte Strecke gut geführt.
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Falls an den Skiern wenigstens ein Bock montiert ist, wird das Anwendungsgebiet
des Systems wiederum erweitert. Auf diesem Bock kann ein Stuhl oder Sessel montiert
sein, damit Benutzer unabhängig von eigenen Skiern transportiert werden können.
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Es können auch zwei Böcke in Fahrtrichtung hintereinander an einem
Skipaar montiert sein, wodurch sich die AnweAdungsmöglichkeiten erhöhen. Dies wird
weiter unten noch- näher erläutert.
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Hierzu können an dem oder den Böcken auswechselbar Zubehörteile angebracht
werden, beispielsweise Akias, Reklametafeln, Lichtreklame, Transportkästen usw.
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Um insbesondere die Kurvenstabilität zu erhöhen,kann zwischen den
einander parallelen Gleitbahnen eine Mittelführung montiert se'n Die trfindung wird
im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen naher erläutert, aus denen sich weitere
wichtige Merkmale ergeben. Es zeigt: Fig. 1 eine Aufsicht auf eine Platte nach der
Erfindung, wobei die nach oben weisenden Borsten nur in einem Teil der Platte dargestellt
sind; Fig. 2 einen Schnitt längs II-II von Fig. 1; Fig. 3 einen Schnitt längs III-III
von Fig.1; Fig. 4 einen Schnitt längs IV-IV von Fig. 1; Fig. 5 perspektivisch eine
Ansicht des Details F in Fig. 1 zur Dantellung der formschlüssigen Verbindung zweier
Platten; Fig. 6 eine Seitenansicht eines aus zwei Skiern mit zwei Böcken und einem
Schalensitz bestehenden Fahrzeugs zur Verwendung mit dem gezeigten System; Fig.
7 einen Schnitt längs VII-VII von Fig. 6 mit zusätzlich eingezeichneten und geschnittenen
Gleitbahnen nach Fig. 1 - 5.
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Fig. 1 zeigt in einer Aufsicht eine Platte mit zwei zueinander parallelen
Gleitbahnen 1,2. Die Gleitbahnen sind bezüglich der Achse 3 spiegelbildlich aufgebaut.
Sie sind miteinander über Verbindungsstege 4 verbunden. Seitlich sind die Gleitbahnen
1 und 2 von Flanschen 5 berandet, die höher sind als zur Oberseite weisende Borsten
6, auf denen ein Fahrzeug mit einer Gleitfläche gleiten kann. Die Borsten 6 sind
in rhombenförmigen Streifen verlegt, wodurch Material gespart wird. Die gesamte
in Fig. 1 gezeigte Platte wird einstückig aus einem geeigneten Kunststoffmaterial
auf Polyamidbasis gespritzt. Eierartiges Kunststoffmaterial ist ölhaltig und hat
dadurch einen relativ geringen Reibungskoeffizienten.
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An der Unterseite der Platte sind Halteborsten 7 vorgesehen, die im
allgemeinen kürzer sind als die Borsten 6. Die Höhe der Borsten 6 kann variieren.
Fig. 2 zeigt, daß sie von den Flanschen 5 zur Mitte hin abnimmt. Die Streifen 8
mit den Borsten 6 schließen miteinander einen spitzen Winkel von
etwa
600 ein.
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In den Verbindungsstegen 4 können Löcher 9 vorgesehen sein, duch die
die zusätzlichen Haltemittel, beispielsweise Krampen o.dgl. , in den Boden eingetrieben
werden können.
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An den in Fig. 1 rechten Schmalseiten der Platte sind T-förmige Ausnehmungen
10 vorgesehen, in die entsprechende Vorsprünge 11 an der anderen Schmalseite formschlüssig
eingesetzt wrden können (vgl. auch Fig .5).
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An den oberen Enden der Innenkanten der Flansche 5 können zusätzliche
Führungsleisten 12 angebracht werden. Die Borsten 6 und die Balteborsten 7 gehen
in einem gemeinsamen Steg 13 aus.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen ein Beispiel eines Fahrzeugs zur Verwendung
bei den beschriebenen Gleitbahnen. Es hat zwei Kunststoffskier 14, die in einem
derartigen Abstand voneinander montiert sind, daß jeder Ski in einer der Gleitbahnen
1,2 fährt. Jeder Ski trägt auf seinem rückwärtigen Abschnitt einen Flansch 5, die
über eine Stange 16 miteinander verbunden sind. Dadurch wird ein Bock gebildet.
Ein entsprechender Bock ist auch an der Vorderseite der Skier befestigt.
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Auf der Stange des rückwärtigen Bocks ist ein Schalensitz 17 montiert,
der über zwei seitliche Ansätze 18 gegen Drehung gehalten ist. Die Ansätze 18 sind
über einen Flansch 19 am Bock 15,16 befestigt. Außerdem ist ein Skiträger 20 seitlich
montiert.
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Mit dem vorderen Bock ist eine Auftritttafel 21 verbunden, die den
Abstand zwischen beiden Skiern überspannt. Sie erleichtert das Besteigen und Absteigen.
Am rückwärtigen Ende der Skier ist ein Verbindungssteg 22 vorgesehen, der eine Öse
23 zum Einhaken eines Seilzugs o.dgl, hat.
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An Stelle des Sitzes 17 können andere Bauelemente am rückwärtigen
oder an beiden Böcken 15,16 montiert werden, wie eingangs erwahnt. In die Öse 23
wird ein Seil eingehakt,
das ein Vorlaufen des Fahrzeugs bei bergabfiSlrenden
Fahrten verhindert.
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Zum Auslaufen an den Ausstiegplätzen können auch Platten verwendet
werden, bei denen die Flansche 5 niedriger sind als die Borsten 6 oder ganz verschwinden,
um das Auslaufen nicht zu stören. Auch können Platten verwendet werden, bei denen
die mittleren der beiden Flansche 5 nach Fig .1 entfallen, wobei dann die beiden
Gleitbahnen 1 und 2 über durchgehende Streifen 8 miteinander verbunden sind. Dadurch
ergibt sich eine einzige Gleitbahn, auf der schlittenähnliche Fahrzeuge fahren können.
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Als Antrieb für die Fahrzeuge kommt neben einem Seilzug eines herkömmlichen
Schlepplifts auch ein Antrieb des in Fig. 6 und 7 gezeigten Fahrzeugs in Frage,
in dem beispielsweise im Bereich zwischen dem hinteren Bock 15,16 Akkumulatoren
montiert werden, die eine dort ebenfalls gelagerten Elektromotor antreiben. Eine
Ritzel des Elektromotors kämmt dann mit einer Zahnschiene, die im Raum zwischen
den beiden Gleitbahnen 1,2 verlegt ist.
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Die Gleitfläche der Fahrzeuge, beispielsweise die Gleitfläche der
Skier 14 besteht aus einem bekannten reibungsarmen Belag, der bei den auftretenden
Belastungen nicht reißt. Die Platten werden bevorzugt aus Polypropylen hergestellt.
Unter Verwendung der Öse 23 oder anderer Rückhaltemittel ist auch ein Taltransport
möglich. Die gezeigten Platten können auch als Start- und Landehilfe für Wasserski
verwendet werden, wobei sie dann an einem Ufer mit leichter Neigung bis unter die
Wasseroberfläche auszulegen sind. Desweiteren können Kurvenelemente mit verschiedenen
Radien verwendet werden.
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Ferner kann mittig zwischen den Gleitbahnen 1 und 2 ein Kettenantrieb
zum Transport auf der Doppelschiene eingebaut werden.
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Falls relativ enge Kurven gefahren werden, kann ein Mittelgelenk im
vorderen oder mittleren Bereich der Skier 14 angebracht
sein, dessen
Drehachse senkrecht auf der Ebene der Skier steht. Mittels einer Feder werden die
gelenkig miteinander verbundenen Skiteile nach der Kurvenfahrt wieder gerade ausgerichtet.
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Die Noppen oder Borsten 6 sind für eine Maximalbelastung von ca. 100
kp ausgelegt. Pro Borste dürfte die Belastung bei maximal 50 g liegen. Alle Noppen
sind biegsam. Sie bestehen aus einem gut gleitfähigen Material hoher Haltbarkeit.
Die Gleitschlitten bzw. Gleitfahrzeuge sollen leicht sein. Ihre Gleitfläche soll
glatt sein, um eine Abnutzung durch Reibung zu verhindern. Das Gleitmaterial ist
auf die Laufsohle aufzutragen und soll haltbar sein. Die Aufbauteile der Fahrzeuge
bestehen teilweise aus Leichtmetall bzw. Kunststoffmaterial. Es ist vorteilhaft,
wenn die Materialien eis- und schneeabweisend wirken.
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Zum Ziehen-des in Fig. 6 und 7 gezeigten Fahrzeugs wird ein Zugseil
bei Pos. 24 in den Schalensitz eingehakt oder auch um die vordere Stange 16.