DE25117C

DE25117C - Stützapparat zur Verhütung von Verkrümmungen der Wirbelsäule

Info

Publication number: DE25117C
Application number: DENDAT25117D
Authority: DE
Original assignee: P. J. Le BELLEGUIC in Paris

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 30: Gesundheitspflege.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. Mai 1883 ab.

Das Neuartige der vorliegenden Erfindung gegenüber den vorhandenen Geradehaltern, welche zumeist eine feste Panzerung oder Einschnürung bedingen, besteht darin, dafs sich zwei Arme von einer biegsamen Stahlschiene, welche vom ersten Rückenwirbel bis zum dritten Lendenwirbel angelegt wird, derart nach rechts und links abzweigen, dafs sie, vom dritten Rückenwirbel ausgehend, sich mit ihren oberen Enden genau auf die hintere Fläche der Schulterblätter auflegen; ferner darin, dafs die verticale Stahlschiene durch Achselbänder, welche über die Achseln nach der Vorderseite der Brust und durch die Achselgruben führen, mit den zweigartigen, biegsamen Armen derart verbunden ist, dafs der ganze Stützapparat mit Leichtigkeit durch Anziehen und Schliefsen eines an der verticaleri Stahlschiene angebrachten elastischen Gürtels am blofsen Leibe oder auch über der Bekleidung angebracht werden kann, wodurch bei jungen Personen mit krummer Haltung eine Verkrümmung der Wirbelsäule und die damit verbundenen üblen Folgen sowie das rapide Fortschreiten dieses Uebels vermieden werden, ohne den Trägern des* Apparates wesentliche Unbequemlichkeiten zu verursachen.

Auf beiliegender Zeichnung zeigt

Fig. ι den Stützapparat,

Fig. 2 die Anwendung desselben.

In diesen Figuren ist α eine vertical angeordnete, biegsame Stahlschiene, welche mit ihrem oberen Ende bis zum ersten Rückenwirbel reicht und sich nach unten bis zum dritten Lenden-.

wirbel erstreckt, Fig. 2. In der Höhe des dritten Rückenwirbels zweigen sich an der verticalen Stahlschiene a die beiden ebenfalls biegsamen Stahlschienen b b derart nach rechts und links ab, dafs sie, in schräger Richtung ansteigend, mit ihren oberen, freien Enden sich genau auf die hintere Fläche des Schulterblattes auflegen, wo sie mittelst der beiden gewebten Achselbänder c c einen bestimmten Druck ausüben. Diese Achselbänder c c sind mit ihrem einen Ende an dem an der verticalen Stahlschiene a oben aufgenieteten Knopf/ in der Höhe des ersten Rückenwirbels befestigt, werden von hier längs des Schulterblattes über die Achseln an die Vorderseite der Brust und durch die Achselgrube nach dem auf dem Schulterblatt aufliegenden entsprechenden Ende der schräg abzweigenden Stahlschienen b b geführt, je nach dem Grade der Krümmung des Rückens bezw. der krummen Haltung der betreffenden Person mehr oder weniger hinten angezogen und dementsprechend an den auf den Schienen b b angebrachten Knöpfen e e mit ihren anderen Enden befestigt, d ist ein gewebter elastischer Gürtel, welcher, an der Stahlschiene α angebracht, vom zugeschnallt wird und so den Stützapparat in der gewünschten Lage durch stärkeres oder schwächeres Anziehen festhält.

Die Stahlschienen α und b b sind derartig geschweift, dafs sie sich genau den betreffenden Körpertheilen anschmiegen können, aufserdem aber sind sie ihrer Länge nach leicht ausgehöhlt (concav), um sie für die Biegungen widerstandsfähiger zu machen; dieselben können mit

Leder, Seide oder sonstigem brauchbaren Stoff überzogen werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

An Stützapparaten zur Verhütung von Verkrümmungen der Wirbelsäule folgende Anordnungen in der durch die Zeichnung dargestellten Verbindung:

i. Die an der vom ersten Rückenwirbel bis zum dritten Lendenwirbel angelegten Stahlschiene α angebrachten zweigartigen Arme b b, welche, von dem dritten Rückenwirbel ausgehend, sich mit ihren freien Enden genau auf die hintere Fläche der Schulterblätter auflegen.

Die Verbindung der Stahlschiene α durch die Achselbänder c c mit den Armen b b im Zusammenhange mit dem Gürtel d, durch welchen der ganze Stützapparat je nach Bedarf gerichtet bezw. stärker oder schwächer angezogen werden kann.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.