DE2511143C3 - Stabilisiertes Natriumpercarbonat - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Behandeln von Natriumpercarbonat, um seine Lagerdauer
zu erhöhen.
Zum Stabilisieren von Natriumpercarbonat ist bereits tnr Verfahren vorgeschlagen worden, bei dem Natriumpercarbonat
mit Paraffin oder Polyäthylenglycol überzogen ist, das ein Molekulargewicht von 3000 bis 8000
besitzt. Beim Überziehen mit Paraffin ist jedoch die Löslichkeit des Natriumpercarbonats in Wasser erheblich
vermindert, und daher ist eine solche Maßnahme unpraktisch. Das Überziehen mit Polyäthylenglycol ist
/um Stabilisieren während einer langen Zeitdauer nicht
wirksam infolge der beträchtlichen Hygroskopizität des
Polyäthylenglycols selbst, und zwar auch dann, wenn das
überzogene Produkt wasserlöslich ist.
Es ist auch noch ein anderes Verfahren beschrieben worden, bei dem mindestens 2 Stabilisatoren aus der
Gruppe der Phosphate. Silikate, Äthylendiamintetraacelat
(EDTA) und Nilrilotriacetat der wässerigen Wasserstolfpcroxidlösung zugesetzt werden sollen, die
zur Herstellung des Natriumpercarbonats dienen. Diese Verbindungen besitzen jedoch praktisch keine stabilisierende
Wirkung für das Nalriumpercarbonat in Gegenwart von Wasser oder wenn es mit einem
Reinigungsmittel gemischt ist, obwohl sie eine Wirkung hinsichtlich der Verminderung der Zersetzung durch
Hitze zeigen.
Ein anderes Verfahren besteht im gleichmäßigen Überziehen von Natriumpercarbonat mit Natriumpyrophosphat.
Dies Verfahren ist ebenfalls hinsichtlich der Stabilisierwirkimg für Nalriumpercarbonat in Wasser
oder in einem Reinigungsmittel ungenügend, obwohl die Geschwindigkeit einer Zersetzung in der Hitze
vermindert ist.
Aus der IJS-l'atcntschrift 37 75 678 ist es bekannt,
Natriumpercarbonat mit einer Silikatlösung zu überziehen
und anschließend zu trocknen. Das Ziel der Erfindimg besteht in der Schaffung eines Natriumpercarbnnats.
das sowohl bei einer Lagerung für sieh und auch bei einer Aufbewahrung mit Reinigungsmittelbestandteilen
oder einem Zersetzungsbeschleuniger stabil ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein stabilisiertes, mit
"i Silikat überzogenes Natriumpercarbonat, bei dem der
Filmüberzug zusätzlich ein Silikofluorid enthält, und 3 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
Natriumpercarbonats, beträgt.
Als Silikate können Alkalisilikate wie Natrium- und in Kaliumsilikate und Erdalkalisilikate wie Magnesium-Kalzium-
und Bariumsilikate verwendet werden. Das Silikat gemäß der Erfindung wird durch die Formel:
Me2O · ArSiOi wiedergegeben, in der Me Alkali bedeutet,
oder durch die Formel: MeO · χ SiO2, wobei Me ein
ι ί Erdalkali bedeutet; dabei liegt der Wert von χ generell
zwischen 0,5 und 4. Als Silikat können gemäß der Erfindung das Metasilikat (Me2O · SiO2), das Orthosilikat
(2 Me2O ■ SiO2), das Nair.umdisilikat
(Na2O · 2 SiOj) und das Natriumtetrasilikat
2» (Na2O · 4 SiO2) verwendet werden. Natriumsilikate der
Formel Na2O · *SiO2, bei denen χ den Wert 3 bis 5
besitzt, werden bevorzugt. Unter diesen ist Natriumsilikat mit x=3,1 besonders bevorzugt. Bei weiteren
bevorzugten Natriumsilikaten ist der Wert von χ 2,1 und r. 2,5.
Als Silikofluoride oder Fluorsilikate können Alkalisilikofluoride wie Natrium- und Kaliumsilikofluoride und
Erdalkalisilikofluoride wie Magnesium- und Kalziumsilikofluoride verwendet werden. Von diesen wird das
Natriumsilikofluorid der Formel Na2Sipb bevorzugt.
Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung liegt das Gewichtsverhältnis des Silikats zum Silikofluorid
in der Größenordnung von 1:1 bis 10:1, vorzugsweise im Bereich von 3 : 1 bis 6 : 1 Gewichtsteilen.
Die Viskosität der Mischung des Silikats und des Silikofluorids schwankt weitgehend in Abhängigkeit
von dem Gewichtsverhaltnis der Substanzen. Dementsprechend wird die Mischung des Silikats und
Silikfluorids beim Überziehen des Natriumpercarbonais mit Wasser verdünnt, um ihr eine praktische Konzentration
und Viskosität zu verleihen, die für das Aufbringen auf das Natriumpercarbonat durch Aufsprühen geeignet
ist. Die für die Verdiinnung verwendete Wassermenge ist beliebig.
Die Menge der Mischung aus Silikaten und SilikoHuoriden. die auf das Natriumpercarbonat aufgebracht
wird, beträgt 3 bis 20 Gewichtsprozent auf die wasserfreie Substanz gerechnet, bezogen auf das
Gewicht des Natriumpercarbonats. Eine besonders bcvor/.ugte Wirkung wird erzielt, wenn 7 bis IO
Gewichtsprozent der Mischung, auf die wasserfreie Substanz gerechnet, aufgebracht werden.
Beim Überziehen des Natriumpercarbonats mit der Stabilisiermischling gemäß der Erfindung wird das
vorher granulierte Natriumpercarbonat mit der Stabilisiermiissc
überzogen und dann getrocknet, oder das Natriumpercarbonat wird mit der Stabilisiermischung
vermengt und dann granuliert und getrocknet.
Der Mechanismus ;ler Stabilisierwirkung der Mischung
aus Silikat und Silikofluorid auf das Natriumper= carbonat besteht vermutlich darin, daß beim Mischen
des Silikofluorids mit dem Silikat das Silikat im wesentlichen nicht hygroskopisch wird und einen
wasserunlöslichen glasartigen Film auf den Nntriumpcrcarbonat-Teilchen
bei einem pH-Wert unterhalb 9 bildet, und dieser l'ilm verhütet es, daß das Natriumpcrcarbnn.it
durch Wasser oder schädliche Metallioncn in
seiner Beschaffenheit beeinträchtigt wird. Wenn Silikat allein verwendet wird, reagiert es mit der in der Luft
enthaltenen Kohlensäure unter Bildung eines glasartigen Films, aber dieser Film ist für Stabilisierzwecke
nicht wirksam, da er eine hohe Hygroskopizität besitzt und bei jedem pH-Wert in Wasser löslich ist. Der aus
einer Mischung aus Silikat und Silikofluorid bestehende glasartige Film besitzt jedoch die oben erwähnten
Eigenschaften und ist zusätzlich in Wasser leicht löslich, wenn er in der Form einer Mischung mit einem
alkalischen Reinigungsmittel verwendet wird, da der pH-Wert der Mischung in wäßrigen Lösungen oberhalb
9,5 liegt. Im allgemeinen kann das gemäß der Erfindung
behandelte Natriumpercarbonat mit üblichen alkalischen Waschmittelmischungen für die Kleiderreinigung
in Mengen innerhalb der Größenordnung von 1 bis 30 Gewichtsprozent, berechnet auf das Gesamtgewicht der
Mischung, vermengt werden.
Die vorliegende Erfindung soll nun weiter unter Bezugnahme auf die folgenden erläuternden Beispiele
beschrieben werden.
1000 g Natriumpercarbonat werden in eine Mischvorrichtung
eingefüllt. Die Vorrichtung wird in Drehung versetzt, wobei ihre Temperatur auf 25° C gehalten wird.
Dabei wird eine wäßrige Lösung einer Mischung von Natriumsilikat (x=3,\) und Natriumsilikofluorid auf die
Oberfläche der Natriumpercarbonat-Teilchen aufgesprüht. Das Rühren wird etwa 30 bis 40 Minuten
fortgesetzt, wobei ein glasartiger Film entsteht, der aus einer Mischung aus Natriumsilikat (x=3,l) und Natriumsilikofluorid
auf der Oberfläche der Natriumpercarbonat-Teilchen besteht.
Das Produkt wird dann an der Luft bei 800C in einer
Sprüh-Trocken-Vorrichtung getrocknet.
Zum Vergleich wurden Proben desselben Natriumpercarbonats in gleicher Weise mit einer wäßrigen
Lösung von Natriumsilikat (^= 3,1) allein und Natriumsilikofluorid
allein behandelt.
Die verwendeten wäßrigen Lösungen hatten folgende Zusammensetzung:
Versuchsnummer
Wasser
Nutriumsilikat
U= 3,1)
U= 3,1)
Nalriumsilikofluorid
Vergleichsbeispiele
100 g
100 g
100 g
100 g
100 g
130 g
SOg
25 g
20 g
25 g
20 g
130 g
Die so erhaltenen stabilisierten Natriumpercarbonat-Proben,
die Produkte gemäß der Erfindung darstellen, werden ebenso wie die Vergleichsproben des Natriumpercarbonats
und eine nicht behandelte Probe des Natriumpercarbonats mit einem handelsüblichen Reinigungsmittel
in einem Gewichtsverhältnis von 1 :9 vermischt. Die Mischung wurde in einem Raum mit 80%
relativer Feuchtigkeit bei 40°C 15 Tage lang stehen gelassen. Die Menge des zurückbleibenden verfügbaren
Sauerstoffs wurde gemessen und die hierbei erzielten Resultate ergeben sich aus der folgenden Tabelle.
Versuchs | Menge des zurück |
nummer | bleibenden verfügbaren |
Sauerstoffs in % der | |
ursprünglichen Menge |
Vorliegende
Erfindung
Erfindung
Vcrglcichsversuch
Unbchandclt
59,2
60,5
58,6
20,3
9,9
60,5
58,6
20,3
9,9
10,1
Claims (4)
1. Stabilisiertes, mit Silikat überzogenes Natriumpercarbonat, dadurch gekennzeichnet,
daß der Filmüberzug zusätzlich ein Silikofluorid enthält und 3 bis 2& Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht des Percarbonate, beträgt.
2. Natriumpercarbonat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Silikofluorid aus einem
Alkalisilikofluorid oder einem Erdalkalisilikofluorid besteht.
3. Natriumpercarbonat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis des
Silikats zum Silikofluorid in der Größenordnung von 1 :1 bis 10 :1 Gewichtsteilen liegt.
4. Natriumpercarbonat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Silikat Natriumsilikat und
das Silikofluorid Natriumsilikofluorid ist.
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