DE2510612C2 - Verfahren zur Herstellung von kompaktem, einphasigem Galliumphosphid stöchiometrischer Zusammensetzung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von kompaktem, einphasigem Galliumphosphid stöchiometrischer ZusammensetzungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B25/00—Phosphorus; Compounds thereof
- C01B25/06—Hydrogen phosphides
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kompaktem, einphasigem Galliumphosphid stöchiometrischer
Zusammensetzung aus Gallium und Phosphor in einer horizontalen selbsttragenden Reaktionsampulle
nach dem Bridgmanverfahren (Proc. Americ. Acad. Arts ScU 60, 305 (1925), wobei das Gallium
durch direkte induktive Ankoppelung der Galliumschmelze an eine Induktionsspule in einer Zone, deren
Breite etwa dem halben Durchmesser der Induktionsspule entspricht, auf eine Temperatur vor» 12500C in
einem, in der Reaktionsampulle befindlichen Schmelzgefäß aus einem nichtleitenden anorganischen Material
erhitzt wird.
Polykristallines Galliumphosphid wird unter erhöhtem Druck nach einem Zweitemperaturverfahren in horizontalen
Quarzampullen aus den Elementen synthetisiert. Dabei wird der rote Phospor mit elektrisch widerstandsbeheizten
Öfen auf 500—5100C und das Gallium mit einer Induktionsheizung auf mindestens 15000C erhitzt
(J. F. Miller, in Compound Semiconductors Vol. I, 194-206 (1962), Verlag: Reinhold Publishing Corporation,
New York). Als Schmelzgefäß für das Gallium wird bevorzugt ein Graphitboot verwendet, das gleichzeitig
als Suszeptor für die Induktionsheizung dient.
Hierbei ist von Nachteil, daß sich bei der Umsetzung eine flüchtige Kohlenstoff-Phosphorverbindung (CP)
bildet, die die Halbleiterschmelze mit rund 1000 ppm Kohlenstoff verunreinigt und außerdem an der Ampullenwand
einen schwarzen Belag bildet. Eine Beobachtung und eine optische Temperaturmessung der
Schmelze wird dadurch unmöglich. Ferner wird bei der Synthese das polykristallinc Galliumphosphid mit
Fremdelementen ;ius dem Gruphitboot verunreinigt, da
dieses nur mit großem Aufwand exakt gereinigt werden kann. Schließlich verursacht die hohe Wärmeleitfähigkeit
von Graphit (sie ist um den Faktor 1000 größer als bei Quarz) im Reaktionsbool einen starken axialen
Wärniefluß. Die Folgen sind, bei einem flachen Tempcraturabfall von der Schmelze zum Keimling hin, eine
geringere Abscheidungsrate des in der Ga-Lösung gebildeten GaP und eine höhere thermische Belastung der
Ampulle, da das Graphitboot über die eigentliche Reaktionstemperatur hinaus erhitzt werden muß, um den
axialen Wärmevcrlust ausgleichen zu können.
Bei Verwendung von Quarzschiffchen mit halbkreisförmigen Querschnitten treten zwar nicht die eingangs
erwähnten Nachteile auf, aber die Galliumschmelze läßt sich nicht in einer schmalen Reaktionszone von 1 bis
to 3 cm auf die erforderliche Reaktionstemperatur von mindestens 12500C erhitzen. Es kann so nur ein mit
Gallium stark durchsetztes Galliumphosphid erhalten werden.
Ferner ist aus der DE-OS 23 17 797 ein Verfahren zur
Herstellung von Galliumphosphid durch direkte Synthese bekannt, wobei das Gallium in einer horizontalen
selbsttragenden Ampulle aus nichtleitendem anorganischen Material in einem eng begrenzten Bereich auf
eine Temperatur von 1000 bis 14000C, vorzugsweise 1200 bis 12500C, erhitzt wird. Bei dem zonenweisen
Aufschmelzen wird immer nur ein Teil der Galliumschmelze, nämlich der Bereich der Hochfrequenzspule,
auf diese Temperatur erhitzt. Gleichzeitig wird der Dampfdruck des Phosphors auf 5 bis 12 Atm. eingestellt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Schmelzgefäß solcher Ausgestaltung zu konzipieren,
das auf einfache Weise die Herstellung von kompaktem, einphasigem GaP erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das Gallium in einem, aus einem, mit einer Öffnung in der Längsrichtung versehenen Hohlzylinder mit abgeschmolzenen
Enden bestehenden Schmelzgefäß erhitzt wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann stöchiometrisches Galliumphosphid aus einer galliumreichen Lösung durch gerichtetes Erstarren zu einem kompakten Regulus kristallisiert werden. Ohne die Gefahr des Zerspringens können die Schmelzgefäße gemäß der Erfindung, z. B. ein Quarzrohr, dessen Enden abgeschmolzen und zum Einfüllen der Galliumeinwaage seitlich an einer oberen Längskante mit einer Öffnung versehen sind, bei der Galliumphosphidsynthese verwendet werden. Füllt man ein solches Quarzboot mit kreisförmigem Querschnitt zu 50% seines Rauminhaltes mit flüssigem Gallium und verfährt man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, so erreicht man durch direkte, d. h. ohne Graphitsuszeptor, induktive Ankopplung der Galliumschmelze auf eine schmale Reaktionszone die erforderliche Reaktionstemperatur von 125O0C und eine überraschend nahezu quantitative Umsetzung des heißen Galliums mit dem durch die Einfüllöffnung eingedrungenen Phosphordampfes.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann stöchiometrisches Galliumphosphid aus einer galliumreichen Lösung durch gerichtetes Erstarren zu einem kompakten Regulus kristallisiert werden. Ohne die Gefahr des Zerspringens können die Schmelzgefäße gemäß der Erfindung, z. B. ein Quarzrohr, dessen Enden abgeschmolzen und zum Einfüllen der Galliumeinwaage seitlich an einer oberen Längskante mit einer Öffnung versehen sind, bei der Galliumphosphidsynthese verwendet werden. Füllt man ein solches Quarzboot mit kreisförmigem Querschnitt zu 50% seines Rauminhaltes mit flüssigem Gallium und verfährt man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, so erreicht man durch direkte, d. h. ohne Graphitsuszeptor, induktive Ankopplung der Galliumschmelze auf eine schmale Reaktionszone die erforderliche Reaktionstemperatur von 125O0C und eine überraschend nahezu quantitative Umsetzung des heißen Galliums mit dem durch die Einfüllöffnung eingedrungenen Phosphordampfes.
Bei dem erfinclungsgemäßen Verfahren wird die Durchsatzmenge pro Ansatz gegenüber der Verwendung
von Graphitschiffchen um 60 bis 80% erhöht. Die Arbeitssicherheit ist größer, da die Schmelze nicht aus
dem Schiffchen in die Ampulle laufen kann, und man hat durch das Quarzschiffchen hindurch gute Beobachtungsmöglichkeiten
der Schmelze. Auch ist die Reinigung der Schiffchen mit Säuren wesentlich einfacher als
das aufwendige Erhitzen der Graphitboote im Vakuum bis /ti 1000" C.
Die Verwendung eines Bootes, dessen Durchmesser nur wenig kleiner ist als der Durchmesser der Reak-
br> tionsampullc und dieser nur wenig kleiner als der
Durchmesser der Induktionsspule, erwies sich als besonders günstig. Ein geeignetes Schmel/.gcfäß kann aus einem
Hohlzylinder mit abgeschmolzenen Enden beste-
3
I! hen, der zum Einfüllen des Galliums eine öffnung in der
If Längsrichtung oben aufweist, welche gleichzeitig die J! Reaktion mit dem Phosphor ermöglicht
H Geeignete Materialien für das Schmelzgefäß sind
H Geeignete Materialien für das Schmelzgefäß sind
ti elektrisch nichtleitende, hochtemperaturbeständige
jj Materialien wie z. B. gesintertes Aluminiumoxid und pyl|
rolytisch abgeschiedenes Bornitrid. Schmelzgefäße aus f§ Quarzglas haben sich als besonders geeignet erwiesen.
^v Mit ganz besonderem Vorteil werden sie bei der Kersf
stellung von Galliumphosphid gemäß DE-AS 23 17 797 i:l eingesetzt. Einen weiteren Vorteil bringt die Verwen-
II dung einer selbsttragenden Reaktionsampulle, d. h. eine
s£ Ampulle, die nicht mit einem Führungsrohr umgeben ist
jjl gemäß Patentanmeldung P 24 14 827.
jS Anhand der nachstehenden Figuren und eines Bei-
ff spiels soll das erfindungsgemäße Verfahren erläutert '9 werden. Die
% F i g. 1 und 2 zeigen Seiten- und Frontanrchten einer
H Reaktionsanordnung mit einem Boot zur Durchführung
ΐ des erfindungsgemäßen Verfahrens.
:;·■ Fig.3 zeigt in Draufsicht ein Schmelzgefäß für die
ι- Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
; In ein Quarzboot 1 mit den Abmessungen
; In ein Quarzboot 1 mit den Abmessungen
a = 300 mm, ö=12mm, c=50mm, J= 50 mm,
e = 2 mm mit kreisförmigem Querschnitt, dessen Enden abgeschmolzen und zum Einfüllen der Galliumeinwaage
4 mit einer Einfüllöffnung 2 und Abstandshaltern 3 versehen sind, werden 1180 g Gallium 4 eingefüllt. Die
Wandstärke des Quarzbootes 1 beträgt 2 mm. Der innere Durchmesser der Ampulle 5 beträgt bei einer Wandstärke
von 3 mm 54 mm. Der Durchmesser der 5windigen wassergekühlten Induktionsspule 6, die mit aufgelöteten
Kupferblechen 7 versehen ist, beträgt innen 64 mm und außen 80 mm. Die Ampulle 5 wird bei der
GaP-Synthese selbsttragend und horizontal in einen Druckbehälter eingebaut, der in F i g. 2 nicht abgebildet
ist und darin mit einer Geschwindigkeit von 3 cm pro Stunde durch die Induktionsspule 6 geschoben. Durch
den Einbau des Phosphors in die Galliumschmelze 4 verdoppelt sich diese in ihrem Volumen und es resultiert
bei der einseitigen Erstarrung ein kreisrunder, ca. 300 mm langer, kompakter GaP-Barren mit einem Gewicht
von rund 1700 g. Das Quarzboot 1 zeigt nach der Synthese zwar Sprünge, die beim Abkühlen auf Raumtemperatur
entstanden sind, behält aber noch seine Form und kann durch leichtes Klopfen vom kompakten
Regulus entfernt werden. Dieser erscheint durch die Si-Dotierung
dunkel.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann in analoger Weise für die Herstellung von anderen kompakten
Phosphiden verwendet werden, beispielsweise kann auch Indiumphosphid in dieser Weise hergestellt werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird die Herstellung von kreisförmigen Regulussen, insbesondere
von Galliumphosphid und Indiumphosphid, mit einem Durchmesser bis zu 50 mm in einfacher Weise ermöglicht.
Diese können mit Vorteil zur Herstellung von Einkristallen nach dem bekannten Schutzschmelzverfahren
eingesetzt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von kompaktem, einphasigem Galliumphosphid stöchiomctrischer Zusammensetzung
aus Gallium und Phosphor in einer horizontalen selbsttragenden Reaktionsampulle nach dem Bridgmanverfahren, wobei das Gallium
durch direkte induktive Ankopplung der Galliumschmelze an eine Induktionsspule in einer Zone,
deren Breite etwa dem halben Durchmesser der Induktionsspule entspricht, auf eine Temperatur von
125O0C in einem, in der Reaktionsampulle befindlichen
Schmelzgefäß aus einem nichtleitenden anorganischen Material erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gallium ir einem, aus einem, mit einer Öffnung in der Längsrichtung versehenen
Hohlzylinder mit abgeschmolzenen Enden bestehenden Schmelzgefäß erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gallium in einem Schmelzgefäß
erhitzt wird, dessen Durchmesser nur wenig kleiner als der Durchmesser der Reaktionsampulle ist, und
der Durchmesser der Reaktionsampulle nur wenig kleiner als der Durchmesser der Induktionsspule ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752510612 DE2510612C2 (de) | 1975-03-11 | 1975-03-11 | Verfahren zur Herstellung von kompaktem, einphasigem Galliumphosphid stöchiometrischer Zusammensetzung |
CH96876A CH619197A5 (en) | 1975-03-11 | 1976-01-27 | Process for preparing compact single-phase gallium phosphide of stoichiometric composition. |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2510612A1 DE2510612A1 (de) | 1976-09-23 |
DE2510612C2 true DE2510612C2 (de) | 1985-01-31 |
Family
ID=5941051
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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DE (1) | DE2510612C2 (de) |
GB (1) | GB1536368A (de) |
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GB1311561A (en) * | 1970-06-02 | 1973-03-28 | Bdh Chemicals Ltd | Gallium phosphite |
DE2317797B2 (de) * | 1973-04-09 | 1979-12-06 | Siemens Ag, 1000 Berlin Und 8000 Muenchen | Verfahren zur Herstellung von Galliumphosphid |
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- 1975-03-11 DE DE19752510612 patent/DE2510612C2/de not_active Expired
-
1976
- 1976-01-27 CH CH96876A patent/CH619197A5/de not_active IP Right Cessation
- 1976-03-01 GB GB815676A patent/GB1536368A/en not_active Expired
Also Published As
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CH619197A5 (en) | 1980-09-15 |
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8125 | Change of the main classification |
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D2 | Grant after examination | ||
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