DE2219687C2 - Vorrichtung zum Ziehen eines Kristalls mit flüchtigen Komponenten aus seiner Schmelze - Google Patents
Vorrichtung zum Ziehen eines Kristalls mit flüchtigen Komponenten aus seiner SchmelzeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ziehen eines Kristalls mit flüchtigen Komponenten aus
seiner Schmelze mit einer inneren Wachstumskammer mit dem Schmelztiegel, einer diese umgebenden
Druckkammer mit einer Heizeinrichtung und einer dreh- und längsbeweglichen Ziehstange, die gasdicht in
die Wachstumskammer geführt ist, sowie einem rohrförmigen Organ zum Druckausgleich zwischen
Wachstumskammer und Druckkammer.
Eine grundsätzliche Schwierigkeit wird üblicherweise beim Herstellen kristallinen Materials angetroffen, das
flüchtig ist oder einen oder mehrere flüchtige Hauptbestandteile oder flüchtige geringfügige Zusätze, wie z. B.
Dotiermittel oder sogenannte Verunreinigungen enthält Beispiele solcher Stoffe umfassen viele Verbindungen
von gegenwärtigem technologischem Interesse, wie z.B. die sogenannten Ill-V-, II-VI-, IV-VI- und
ll-IV-V2-Verbindungen, wovon besonders GaAs, InP, GaP1 ZnSe, CdS und ZnSip2 genannt seien.
Ein bevorzugtes Verfahren zum Herstellen homogenen kristallinen Materials in Stückform ist das
sogenannte Schmelze-Wachstumverfahren, bei dem Material in gesteuerter Weise aus dem schmelzförmigen
Zustand unter Ausbildung einer Flüssig-Fest-Grenzfläche
kristallisiert wird. Es gibt eine Anzahl von gut bekannten Arbeitsweisen zürn Ausführen dieses Kfiställisationsverfahrens.
Beim Zonenschmelzverfahren wird eine flüssige Zone in einem Block oder einem Stab des
Stoffes gebildet, und eine Rekristallisation erfolgt, indem man die Zone längs des Blockes wandern läßt.
Verunreinigungen lassen sich nach diesem Verfahren homogen oder in einer regelmäßigen Weise verteilen.
Zonenraffinieren ist ein Zonenschmelzverfahren, bei dem die Zone oder Zonen wiederholt und in einer
Richtung durch den Stab des Materials mit der Absicht bewegt werden, die Fremdelemente oder Verunreinigungen
an den Enden des Stabes zu konzentrieren. Beim Vertikalziehverfahren läßt sich ein Einkristall aus einer
Schmelze des Materials ziehen, indem man einen Einkristailkeim in die Schmelze eintaucht und ihn
langsam dreht und herauszieht
Diese Verfahren lassen sich allgemein mit reinen oder
Diese Verfahren lassen sich allgemein mit reinen oder
ίο nahezu reinen nichtflüchtigen Stoffen durchführen;
wenn jedoch der Stoff flüchtig ist oder flüchtige Bestandteile oder Zusätze enthält, ergeben sich
beträchtliche technische Schwierigkeiten, und es bedarf großer Fertigkeit, um Verflüchtigungseffekte und
is unerwünschte Zusammensetzungsänderungen in der Schmelze zu vermeiden und ungünstige Begleiterscheinungen
auszuschalten, die sich für den Festkörper ergeben.
Die Herstellung vieler der erwähnten Stoffe in einkristalliner Form kann zwei Verfahrensschritte
umfassen, zunächst die Bildung der Verbindung und danach das Wachstum dieser Verbindung in Einkristallform.
Diese Verfahrensschritte werden häufig zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Vorrichtungen
durchgeführt Selbstverständlich würde es vorteilhaft sein, diese beiden Verfahrensschritte zusammenhängend
in einer Vorrichiang durchführen zu können.
Als Beispiel der Herstellung einer Verbindung mit einem flüchtigen Bestandteil soll auf den Fall von
Galliumarsenid verwiesen werden. An seinem Schmelzpunkt (1237"C) entwickelt diese Verbindung nach
Literaturangaben einen Gleichgewichtsdampfdruck des Arsens von 1 at Weiter betrachtet man es, da der
Dampfdruck reinen Arsens bei 6000C 1 at und bei 1237° C mehr als 100 at beträgt, nicht als sicher, die
Verbindung herzustellen, indem man die Elemente Gallium und Arsen zusammen erhitzt. Folglich umfaßt
das übliche Herstellungsverfahren eine Destillation des Arsens aus einem temperaturgeste^men Behälter in
einem abgedichteten Rohr in das in einem zweiten Behälter oder Schiffchen in einem gewissen Abstand in
demselben abgedichteten Rohr auf etwa 1250°C
gehaltene Gallium. Wenn die Destillation vollständig ist, läßt man die Verbindung Galliumarsenid aus der
Schmelze in dem zweiten Behälter oder Schiffchen unter geeigneter Temperatursteuerung kristallisieren.
Gutes kristallines Galliumarsenid läßt sich durch diesen Erstarrungsprozeß erzeugen, doch sind eine erhebliche
technische Fertigkeif und Routine erforderlich, wenn
so vollkommene Einkristalle erwünscht sind. Ein alternativer Weg zur Herstellung von Einkristall-Galliumarsenid
sieht vor, eine gesteuerte Kristallisation der wie oben hergestellten Verbindung nach dem Vertikalziehverfahren
zu bewirken. Die bekannte Czochralski-Technik ist jedoch nicht anwendbar, und Spezialverfahren sind
erforderlich. Diese werden im folgenden betrachtet.
Im Fall von Indiumphosphid oder Galliumphosphid ist der Herstellungsschritt gewöhnlich vom Wachstumsschritt getrennt. Tatsächlich wurde erst in neuerer Zeit
eine industriell verläßliche praktische Technik für das Wachstum von Einkristallen aus Indiumphosphid und
Galliumphosphid entwickelt. Diese Technik ist in der GB-PS 11 13 069 beschrieben. Die Schwierigkeit beim
Herstellungsschritt ist der hohe Dampfdruck des Phosphors über Schmelzen aus Indium- bzw. Galliumphosphiden;
sein Dampfdruck beträgt etwa 2t bzw. 35 at bei etwa IO5O°C bzw. 1470°C. Daher ist es die
übliche Praxis. Phosphor oder Phosphorverbindungen
bei oder unter atmosphärischem Druck mit dem Element reagieren zu lassen. Die Verbindung muß dann
chemisch von dem Überschuß des nichtreagierten Elements der Gruppe IH getrennt werden. Nach diesem
Verfahren werden nicht ohne weiteres Einkristalle erzeugt.
Das Wachstum dieser Verbindungen als Einkristall bringt ebenfalls beträchtliche technische Schwierigkeiten,
oh nun der Herstellungsschritt eingeschlossen ist oder nicht. Wie schon angedeutet, ist die Steuerung der in
Dissoziation der Verbindungen und ihrer flüchtigen Erzeugnisse das Hauptproblem beim Wachstum aller
vorgenannten Materialien.
Der einzige bekannte Weg zur Steuerung der Dissoziation sieht vor, die Schmelze ein Gleichgewicht
in einer geschlossenen Umgebung erreichen zu lassen, die den Dissoziationsdruck auszuhalten vermag. Dieses
Prinzip isi allen bisher entwickelten Schmelze-Wachstums-Techniken
gemeinsam. Die praktische Frage von Bedeutung ist, wie sich ein gesteuertes gerichtetes
Kristallwachstum in einer unkompliziert gesteuerten Weise erzielen läßt, womit eine Dampfdrucl:überwachung
ermöglicht wird, fortwährende Dissoziationsverluste vermieden werden und eine gute Möglichkeit
geschaffen wird, die Verbindung in einem zusammenhängenden Verfahren zu erzeugen und gerichtet
kristallisieren zu lassen.
Ein solches wesentliches Bedürfnis hat schon viel Interesse erregt, jedoch liefert keine bisher entwickelte
Technik eine ideale Lösung für alle diese Erfordernisse.
Zum Beispiel läßt sich die sogenannte vertikale Bridgeiman-Technik, die die gesteuerte Kristallisation
des Materials oder der Verbindung in einem einfachen Rohr mittels Durchführens durch einen Ofen vorsieht,
im Prinzip zusätzlich zur Bildung der Verbindung anwenden. Jedoch ist damit ein gesteuertes orientiertes
Wachstum nicht sehr praktikabel, und es können auch ungünstige Effekte, wie z. B. Risse im Kristall aufgrund
unterschiedlicher Ausdehnung auftreten.
Andere Verfahren betreffen das Vertikalziehverfahren.
Bei einer Gruppe dieser Verfahrenskategorie werden die Schmelze und ihr Tiegel in einer
abgedichteten oder halbabgedichteten Kammer eingeschlossen, deren Wände genügend heiß sind, um eine
Kondensation der flüchtigen Bestandteile zu verhin· dem. Diese Technik wurde in zwei bemerkenswerten
Varianten entwickelt.
Bei der einen, magnetische Ziehtechnik genannt, wird das System völlig abgedichtet und erfordert infolgedessen
eine komplizierte Magnetkupplungszieh- und -rotationsanordnung. Bei der anderen Variante wird ein
Hochtemperatur-KeramiksfJtzen verwendet, um die
Rotations- und Ziehbewegung zu ermöglichen. Bei diesem Verfahren läßt sich jedoch die Verflüchtigung
nicht völlig verhindern, sondern nur auf einen geringen Wert herabsetzen. Beide Verfahren lassen sich im
Prinzip anwenden, um vor dem Wachstum Verbindungen künstlich herzustellen.
Ein auf der Verwendung einer Flüssiggalliumabdichtung basierendes halbabgedichtetes System wurde nach
dem Stand der Technik zum Wachstum von Galliumarsenid vorgeschlagen. Diese Vorrichtung machte von den
Dreh- und Translationsbewegungen zweier ineinander eindringender konzentrischer Zylinder Gebrauch. Diese
Technik erwies sich jedoch von begrenztem Wert wegen ihrer relativen Kompliziertheit und weil das
System dazu neigte, sich rafgrund der Entstehung von Kristallen aus Galliumarsenid zu verstopfen, die sich
bilden, wenn Arsendampf die Galliumabdichtung sättigt
Ein Verfahren, das gegenüber den anderen Schmelze-Wachstumsverfahren
eine beträchtliche Vereinfachung darstellt, ist in der GB-PS 11 13 069 beschrieben. In
späteren Veröffentlichungen in der Literatur wurde dieses Verfahren als Schmelzeverkapselungsverfahren
bezeichnet Die Verflüchtigung wird dadurch unterdrückt, daß man die Schmelze mit einer transparenten
Inertflüssigkeit überschichtet und die flüchtigen Bestandteile oder Verunreinigungen in der Schmelze
durch einen Druck zurückhält, der von einem Inertgasdruck oberhalb des Gleichgewichtsdrucks des Stoffes
des am meisten flüchtigen Bestandteils oder Verunreinigungselements über der Schmelze ausgeübt wird. Diese
Technik ist sehr wirkungsvoll. Sie wird jetzt weithin wegen ihrer Einfachheit und ihrer Fähigkeit, sehr stark
dissoziierende Verbindungen kristal'isieren zu lassen,
angewendet Die Probleme lassen sich so gegenüber denen bei dem bekannten Ziehen in einer Druckkammer
sehr reduzieren.
Die Technik erfordert jedoch die Verwendung von vorher synthetisierten Verbindungen. Ei ist außerdem
wünschenswert, Verkapselungsmittel zu vermeiden, die mit der herzustellenden Verbindung reagieren.
Schließlich ist aus der DD-PS 26 932 eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt bei der eine
zweiteilige Druckkammer ein ebenfalls zweiteiliges Ziehgefäß einschließt, die Ziehstange nach oben aus
dem Ziehgefäß in nicht näher angegebener Weise gasdicht herausgeführt ist und der Druck innerhalb und
außerhalb des Ziehgefäßes durch eine Drucksteuerung mit einem U-Rohr und Kontakten reguliert wird.
Wegen der auftretenden hohen Drücke und Temperaturen und der korrosiven Natur der Kristallbestandteile,
z. B. Arsen, ist es schwierig, eine langlebige Dichtung zwischen einer axial verschobenen und sich drehenden
Ziehstange und einem stationären Bauteil vorzusehen. Auf diese Problematik geht die DD-PS 26 932 nicht ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu
verbessern, daß eine dauerhaft gute Abdichtung zwischen der Ziehestange und der Wachstumskammer
und ein verläßlicher und unkomplizierter Druckausgleich in einer aggressiven Umgebung erhalten werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wachstumskammer nach oben von einem
Ziehstangendichtungsblock begrenzt ist, der eine Bohrung aufweist, die sich in eine konische Erweiterung
zur Aufnahme einer Dichtungsflüssigkeit fortsetzt.
Der erfindungsgemäße Ziehstangendichtungsblock mit der eine Dichtungsflüssigkeit aufnehmenden konischen
Erweiterung seiner Bohrung ermöglicht iii einfacher Weise eine dauerhaft gute Abdichtung
zwischen Ziehstange und Wachstumskammer und einen verläßlichen Druckausgleich in einer aggressiven
Umgebung.
Zweckmäßig besteht das Druckausgleichsorgan aus einem Rohr, das so gebogen ist, daß es mit dem einen
Ende in die Dichtungsflüssigkeit eintaucht und mit dem anderen Ende in ein Rohr im Ziehstangendichtungsblock
mündet.
Der Ziehstangendichtungsblock ist ir. seinem Umfangsbereich
vorteilhaft mit Längsbohrungen versehen, in die ein Widerstandsdraht eingefädelt ist, um die
Dichtungsflüssigkeit '!'issig zu halten.
Die Bohrung des Ziehstangendichtungsblocks weist zweckmäßig ein Innengewinde auf, innerhalb dessen die
Ziehstanee drehbar ist.
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiele näher erläutert;darin
zeigt
Fig. 1 eine Ansicht, zum Teil im Schnitt, eines Teils
einer Vertikalziehvorrichtung gemäß der Erfindung; ί
Fig.2 eine aufgeschnittene Perspektivansicht eines
Teils der Vorrichtung nach Fig. 1:
F i g. 3 einen Teilquerschnitt einer alternativen Ausführungsart der Vorrichtung mit einem Druckausgleichsensor;
und to
F i g. 4 einen Querschnitt einer alternativen Ausfühmngsart
des Druckausgleichsensors.
F i g. 1 zeigt, zum Teil im Querschnitt, einen Teil einer
Vertikalziehvorrichtung gemäß der Erfindung und Fig. 2 eine aufgeschnittene Perspektivansicht eines ι.
Teils der Vorrichtung. Die Vorrichtung umfaßl eine llauptdruckkammer, die von einem zylindrischen
Behälter I gebildet wird, der durch nicht dargestellte
Λ Λ t · # *^ I ~t III (P f^t% £% ·Ί ίΐ t Fl ^% F" ■ InA F* FV1 *>
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te 3 eingespannt ist. Der Behalter 1 ist an der Oberplatte ;<>
2 mittels einer gasdichten Abdichtung 2a und an der Bodenplatte 3 mittels einer gasdichten Abdichtung 3;i
abgedichtet. Der Behälter kann z. B. ein Quarzrohr sein, wenn der Dissoziations- oder Dampfdruck der gewünschten
Verbindung oder ihrer Bestandteile nicht .··. allzusehr über Atmosphärendruck liegt. Innerhalb der
Hauptdruckkammer ist eine innere Wachstumskammer durch einen Ziehstangenlagerabdichtungsblock 4 und
einen becherförmigen Behälter 5 begrenzt. Der Block 4 ist an der Oberplatte 2 über einen Wachstumskammer- jo
haltearm 6 befestigt. Der Block 4 besteht aus einem zylindrischen Bauteil aus keramischem Material, wie
z. B. Bornitrid, mit einer vertikalen Zcntralbohrung 4a
für eine Ziehstange. Die Bohrung 4a trägt ein grobes Innengew inde. Am oberen Ende der Bohrung 4a ist eine
konische Erweiterung 4b. Der innere Wachstumskammerbehälter 5 besteht aus einem transparenten
keramischen Stoff, wie z. B. Quarz, und wirkt zusätzlich
als Tiegel für die Schmelze 7. Die Schmelze 7 kann auch in einem besonderen Tiegel aus einem anderen Material
innerhalb des Behälters 5 gehalten werden, wenn dies erforderlich ist.
Das untere Ende des Behälters 5 wird durch einen Sockel 9 in seiner Lage gehalten, der von einer
Hochfrequenzspule 8 umgeben ist. Die Schmelze 7 wird durch Übertragung von Hochfrequenzenergie aus der
Hochfrequenzspule 8 in den Sockel 9 erhitzt. Alternative Arten der Heizung, wie z. B. Widerstandsheizung,
könnten zur Erhitzung der Schmelze verwendet werden. Der Sockel 9 wird durch Haltestangen 10 unter
Federspannung am Wachstumskammerhaltearm 6 gehalten. Eine Ziehstange besteht aus einem oberen
Stahlteil 11, der über eine Ziehstangenkupplung 12 mit
einem unteren Keramikteil 13 verbunden ist. Der obere Ziehstangenteil 11 ist in einem rohrförmigen Halter lla
angebracht und dort mit einer O-Ringdichtung lift abgedichtet, die eine Dreh- und Längsbewegung der
Ziehstange zuläßt. Der Halter lla ist an der Oberplatte
2 durch einen O-Ring lic abgedichtet Ein Keimkristall
und Keimkristallhalter 14 sind an dem unteren Ziehstangenteil 13 angebracht Eine aus Dichtungsflüssigkeit
bestehende Dichtung 17 liegt zwischen der Ziehstange und der Erweiterung 4ft am oberen Ende des
Blocks 4.
Der Block 4 hat eine Anzahl von Längslöchern, die rings um seinen umfang gebohrt sind, und Widerstandsdraht ist in diese Löcher eingefädelt um ein Heizgerät
18 zu bilden, dessen Aufgabe darin besteht die Flüssigkeitsabdichtung 17 flüssig zu halten. Elektrische
Zuführungen zum Hei/gerät 18 sind durch eine Buchse 19 geführt, die am rohrförmigen Halter lla und an der
Oberplatte 2 festgelegt ist.
Der Block 4 ist weiter mit einem Druckausgleichsorgan versehen, das aus einem Rohr 15 in dem Block 4
besteht und Verbindung zwischen dem Inneren der inneren Wachstumskammei 5 und dem anderen Ende
aufweist und dort so umgebogen ist, daß dieses andere Ende 15a unter dem Niveau der Flüssigkeitsdichtung 17
liegt. Der Durchmesser des F.ndes 15a, das in die Flüssigkeitsdichtung 17 eintaucht, wachst mit der
Entfernung vom äußersten Ende, so daß Druck an der Oberfläche der Flüssigkeitsdichtung 17 Flüsigkeit in
dieses erweiterte Ende 15;; treibt und <*v der
Flüssigkeitsspiegel absinkt und es ermöglicht, daß Dampf durch das Rohr 15 strömt, um den Druckunterschied
/u beseitigen, ohne dall Flüssigkeit Lings des
tipp;-*» i\f*r inm-i-nr» \Vu/^ht) iinii. L ;ininipr
5 getrieben wird. Überdruck innerhalb der inneren Wachstumskammer 5 wird durch Dampf ausgeglichen,
der durch das Rohr 15 strömt «der in Blasenfonn durch
die Flüssigkeitsdichtung 17 durchgeht.
Eine FinlaB-Auslaßüffnung 20 im Malier lla ermöglicht
einen Zugang durch die Oberpl.itte /um Inneren
der Hauptdruckkammer 1. um sie zu evakuieren, mit geeignetem Gas zu füllen und den Druck im Inneren /u
kor''rollieren.
Ein zusätzliches Merkmal, das in bestimmten Fallen erwünscht sein kann, ist die Anbringung eines (nicht
dargestellten) Druckausglerhsensors. der auf den
Druckunterschied /wischen 'Jem Druck in der inneren Wachstumskammer 5 und dem Druck in der Haup1
druckkamer I anspricht. Ein solcher Sensor kann zur Steuerung eines (nicht dargestellten) Dreiwegventils,
das an die Öffnung 20 angeschlossen ist. vorgesehen werden.
Bei bestimmten Anwendungsfällen ist es erwünscht,
ein Hilfsheizgerät 21 vorzusehen, das die Kammer 5 umgibt. Das Hilfsheizgerät 21 kann aus Widerstandsdraht bestehen. (Nicht dargestellte) Thermoelemente
können zum Messen verschiedener Temperaturen, z. B. der Temperatur der Schmelze 7 innerhalb der Kammer
5 und innerhalb des Blocks 4, verwendet werden. Elektrische Zuleitungen zu dem Hilfsheizgerät 21. den
(nicht dargestellten) Steuerthermoelementen und dem (nicht dargestellten) Druckausgleichsensor können
durch die Buchse 9 eingeführt werden.
Ein zusätzliches Merkmal, das in bestimmten Anwendungsfällen nützlich sein kann, ist die Anbringung
eines Flüchtigbestandteilhalters 22. de in Form einer ringförmigen Rinne vorgesehen sein kann, die die
Ziehstange am oberen Ende der Kammer 5 umgibt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung soll beispielsweise anhand der Herstellung der Verbindung Galliumarsenid
aus den Elementen Gallium und Arsen und ihres anschließenden Wachstums als Galliumarsenidkristall
beschrieben werden.
Eine abgemessene Menge von metallischem Gallium wird in den unteren Teil der Kammer 5 gebracht d. h.
die Lage, die nachher von der Schmelze 7 aus Galliumarsenid eingenommen wird. Eine zur Reaktion
mit dem Gallium ausreichende Arsenmenge wird in den Flüchtigbestandteilhalter 22 gegeben. Eine geeignete
Menge von trockenem stückigem Boroxid (B2O3) oder
einem alternativen Materia! wird in die Block-Erweiterung
4ft gegeben. Die Hauptdruckkammer 1 und die innere Wachstumskammer 5 werden zunächst evakuiert
22 19 Ö87
und dann mit trockenem Inertgas, wie z. B. Stickstoff, Argon oder Helium, mit einem Druck von 1,5 at gefüllt.
Die Temperatur des Heizgeräts 18 wird gesteigert, um das Boroxid zu schmelzen. Gleichzeitig wird die
Ziehstange 11,12,13 in der Richtung gedreht, in der sie ;
mit dem Gewinde in der Bohrung 4a so zusammenwirkt, daß aiies etwa flüssige Boroxid zwischen der Bohrung
■*A und dem unteren Teil 13 der Zugstange nach oben
getrieben wird, so daß die flüssige Abdichtung 17 beibehalten wird. id
Nun wird der HochfrequenzspuV: 8 Energie zugeführt, um das Gallium zu schmelzen und seine
Temperatur auf den Schmelzpunkt von Galliumarsenid (etwa I237°C) zu steigern. Dieser Vorgang benotigt
etwa eine Stunde, ist jedoch nicht kritisch. Zur gleichen η
Zeit wird die Temperatur des Hilfsheizgerätes 21 erhöht, so daß die Temperatur des Arsens im
riüchtigbestandteilhaltcr 22 auf etwa 570"C steigt. Das
llilfshei/geräts 21 schließlich ganz allmählich auf 610 C
gesteigert, wobei die Temperatur der Schmelze 7 gerade zum Schmelzen irgendeiner sich etwa bildenden
Galliiimarsenid-Haut ausreichend justiert wird. (Nicht
dargestellte) Thermoelemente an der Kammer 5 in Reihe mit dem Flüchtigbestandteilhalter 22 und im 2ϊ
Block 4 werden zur Überwachung dieses Vorgangs verwendet.
Irgendein Überdruck in der Wachsuimskammcr 5 gegen Ende des Heizvorganges, während dessen die
Schmelze aus Galliumarsenid gebildet wird, gleicht sich automatisch mittels Dampfverlusts durch das Rohr 15
aus.
Der Einkristallkeim an der Ziehstange wird in die Schmelze aus Galliumarsenid abgesenkt, sobald sich die
Schmelze gebildet hat. Dann läßt man einen Kristall j,
durch Drehen und Herausziehen des Keimkristalls wachsen, während geeignete Temperaturberichtigungen
der Schmelze vorgenommen werden.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt einer Alternativausführungsart
der Vorrichtung mit einem Druckausgleichsensor. Eine kleine Ausnehmung 30 ist an der Oberseite
des Blocks 4 gebildet. Das Ende 15a des Rohres 15 taucht in die Flüssigkeit in der Ausnehmung 30 ein. Drei
elektrische Kontaktdrähte 32, 33, 34 werden in der Ausnehmung 30 gehalten und sind mit einem Sensorkreis
35 verbunden. Die freien Enden der Drähte 32, 33, 34 sind so angeordnet, daß sie auf dem höchsten
erwünschten Flüssigkeitsniveau bzw. dem niedrigsten erwünschten Flüssigkeitsniveau bzw. einem Niveau
unterhalb des niedrigsten Flüssigkeitsniveaus liegen, v,
wobei sich das Maximum- und das Minimumoberflächenniveau danach richten, wie die äußersten Toleranzwerte
der Druckdifferenz zwischen dem Inneren und außerhalb der Wachstumskammer liegen.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist dann folgende: Man verwendet eine elektrisch leitende
Flüssigkeit. Daher führt die Wirkung einer Druckdifferenz dazu, daß der Draht 34 durch die leitende
Flüssigkeit elektrisch leitende Verbindung mit entweder dem Draht 33 oder den Drähten 32 und 33 verliert oder
erhält Dann läßt sich durch den Sensorkreis 35 ein (nicht dargestelltes) bekanntes Relaissystem steuern
und damit das (nicht dargestellte) Drucksteuerventil betätigen, um einen Druckausgleich herbeizuführen.
Fig.4 zeigt einen Querschnitt einer weiteren alternativen Ausföhrungsart des Dmekausgleichsensors.
Dieser ist im wesentlichen ein U-Rohr 41, dessen eines, nach unten umgebogenes Ende 42 mit der
Wachstumskammer 5 verbunden und dessen anderes Ende 43 zur Hauptdruckkammer 1 geöffnet ist. Der
Boden des U-Rohres 41 enthält eine leitende Flüssigkeit 44 (z. B. Gallium oder Quecksilber), und eine geringe
Menge 45 einer leichteren, inerten Flüssigkeit, wie z. B. Boroxid, überdeckt beide Oberflächen der Flüssigkeil
44. Drei Elektroden 46, 47 und 48 sind unter Abstand längs des U-Rohrs 41 zwischen dessen Enden 42 und 43
in dieser Reihenfolge vorgesehen.
Die Wirkungsweise dieses Sensors ist folgende: Wenn die Drücke an den Enden 42 und 43 gleich sind,
verbindet die leitende Flüssigkeit 44 alle drei Elektroden 46, 47 und 48. Wenn der Druck am Ende 43 ausreichend
größer als der Druck am Ende 42 ist. wird die Flüssigkeit 44 in eine Lage getrieben, bei der die Elektrode 48 nicht
länger in Kontakt mit den Elektroden 46 und 47 ist. Andererseits wird, wenn der Druck am Ende 42
ausreichend größer als der Druck am Ende 43 ist. die FliUsiglipii 44 in pine Lage getrieben, bei der die
Elektrode 46 nicht länger in Kontakt mit den Elektroden 47 und 48 ist. Die An- oder Abwesenheit elektrischen
Kontakts läßt sich durch ein bekanntes Relaissystem erfassen, um Drucksteuerventile zu betätigen, die wie im
Fall des anhand der Fig. 3 beschriebenen Sensors Inertgas aus der Hauptdruckkammer 1 ein- oder dahin
herauslassen.
Wenn ein Druckausgleichsensor verwendet wird, ist
ein Druckausgleichsorgan nicht unbedingt erforderlich, doch kann es zur Verwendung als Sicherheitsventil
vorhanden sein. Ein Druckausgleichsensor ist bei den stärker dissoziierbaren Verbindungen erwünscht. Bei
den weniger stark disso/iierharen Verbindungen, wie
z. B. Galliumarsenid, kann ein Druckausgleichsorgan ausreichen, wobei nur ein geringer Verlust des
flüchtigen Bestandteils aus der Wachstumskammer 5 auftritt.
Die Wirkungsweise einer Vorrichtung mit einem Druckausgleichsensor soll nun anhand eines Beispiel·
beschrieben werden, das ein etwas anderes Verfahren zur Bildung der Verbindung Galliumarsenid aus ihren
Elementen Gallium und Arsen, sowie das anschließende
Wachstum alsGalliumarsenidkristall betrifft.
Eine abgemessene Menge von metallischem Gallium wird auf den Boden der Kammer 5 gegeben, deren Lage
schließlich von der Schmelze 7 aus Galliumarsenid eingenommen wird. Eine zur Reaktion mit Gallium
ausreichende Arsenmenge wird in den Flüchtigbestandteilhalter 22 eingebracht. Eine geeignete Menge von
trockenem, stückigem Boroxid, B2O3. oder einem alternativen Material wird in die Erweiterung 4b
gegeben. Die Hauptdruckkammer 1 und die innere Wachstumskarnmer 5 werden zunächst evakuiert und
dann mit trockenem Inertgas, wie z. B. Stickstoff. Argon oder Helium gefüllt und schließlich evakuiert. Dieser
Vorgang wird mehrere Male wiederholt. Die Temperatur des Heizgeräts 18 wird so erhöht daß das Boroxid
schmilzt. Zur gleichen Zeit wird die Ziehstange 11,12,13
in der Richtung gedreht in der sie mit dem Gewinde in der Bohrung 4a so zusammenwirkt daß alles flüssige
Boroxid zwischen der Bohrung 4a und dem unteren Teil 13 der Ziehstange nach oben getrieben wird und so die
flüssige Abdichtung 17 aufrechterhalten bleibt.
Dann führt man der Hochfrequenzspule 8 Energie zu. um das Gallium zu schmelzen und seine Temperatur auf
den Schmelzpunkt von Galliumarsenid (etwa 1237° C) zu erhöhen. Dieser Vorgang benötigt etwa eine Stunde,
ist jedoch nicht kritisch. Zur gleichen Zeit wird die Temperatur des Hilfsheizgeräts 21 erhöht, so daß die
Temperatur des Arsens im Flüchtigbestandteilhalter auf etwa 5700C steigt. Das Arsen im Flüchtigbestandteilhalter 22 wird mittels des Hilfsheizgeräts 21 schließlich
nach und nach auf 610°C erhitzt, wobei die Temperatur der Schmelze 7 so justiert wird, daß irgendeine sich
bildende Haut aus Galliumarsenid gerade schmilzt. (Nicht dargestellte) Thermoelemente am Behälter 5 in
Reihe mit dem 'HUchtigbestandteilhalter 22 und im Block 4 werden zur Überwachung dieses Vorgangs
verwendet.
Das Heizgerät 18 schmilzt die Flüssigkeit im Druckausgleichsensor und bewirkt gleichzeitig die
Bildung der Flüssigkeitsdichtung 17. Folglich wird während des Heizvorgangs, der zum Schmelzen von
Galliumarsenid führt, der Druck in der Hauptdruckkammer 1 automatisch erfaßt und eingestellt, um den Druck
in der Wachstumskammer 5 auszugleichen.
Schmelze aus Galliumarsenid abgesenkt, sobald sich die Schmelze gebildet hat. Dann läßt man einen Kristall
durch Rotieren und Herausziehen des Keimkristalls wachsen, während geeignete Temperatureinstellungen
ί der Schmelze vorgenommen werden.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung nach Fig. 1 ist ein Niedrigdrucksystem, doch läßt sich die
Erfindung gleichfalls auf ein Hochdrucksystem anwenden, indem man entweder ein Druckausgleichsorgan
ίο oder einen Druckausgleichsensor oder beide verwendet.
Solche Systeme lassen sich zur Herstellung von Verbindungen mit Bestandteilen verwenden, die sehr
hohe Dampfdrücke über den Schmelzen der Verbindungen aufweisen. Zum Beispiel sind, wie oben erwähnt, die
Dampfdrücke von Phosphor über Schmelzen aus Indiumphosphid und Galliumphosphid etwa 21 bis 35 at
bei etwa 1050°C bzw. 147O°C.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Ziehen eines Kristalls mit
flüchtigen Komponenten aus seiner Schmelze mit
einer inneren Wachstumskammer mit dem Schmelztiegel, einer diese umgebenden Druckkammer mit einer Heizeinrichtung und
einer inneren Wachstumskammer mit dem Schmelztiegel, einer diese umgebenden Druckkammer mit einer Heizeinrichtung und
einer dreh- und längsbeweglichen Ziehstange, die gasdicht in die Wachstumskammer geführt ist, sowie
einem rohrförmigen Organ zum Druckausgleich zwischen Wachstumskammer und Druckkammer,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wachstumskammer (5) nach oben von einem Ziehstangendichtungsblock (4) begrenzt ist, der eine Bohrung (4a) aufweist, die sich in eine konische Erweiterung (4b) zur Aufnahme einer Dichtungsflüssigkeit fortsetzt
dadurch gekennzeichnet, daß die Wachstumskammer (5) nach oben von einem Ziehstangendichtungsblock (4) begrenzt ist, der eine Bohrung (4a) aufweist, die sich in eine konische Erweiterung (4b) zur Aufnahme einer Dichtungsflüssigkeit fortsetzt
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckausgleichsorgan aus einem Rohr (15) besieht, das so gebogen ist, daß es mit dem
einen Ende (15a) in die Dichtungsflüssigkeit
eintaucht und mit dem anderen Ende in ein Rohr im Ziehstangendichtungsblock (4) mündet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ziehstangendichtungsblock (4) in
seinem Umfangsbereich mit Längsbohrungen versehen ist, in die ein Widerstandsdraht eingefädelt ist
(18).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (4a) ein Innengewinde
aufweist
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