DE2505009C3 - Verfahren zum Beschichten von anorganischen Substraten mit Carbiden, Nitriden und/oder Carbonitriden - Google Patents

Verfahren zum Beschichten von anorganischen Substraten mit Carbiden, Nitriden und/oder Carbonitriden

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DE2505009C3
DE2505009C3 DE19752505009 DE2505009A DE2505009C3 DE 2505009 C3 DE2505009 C3 DE 2505009C3 DE 19752505009 DE19752505009 DE 19752505009 DE 2505009 A DE2505009 A DE 2505009A DE 2505009 C3 DE2505009 C3 DE 2505009C3
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Diethelm Dr 8011 Putzbrunn; Lohmann Dieter Dr Pratteln Bitzer (Schweiz)
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Description

45 substituiert sein kann, eine Alkenylgruppe mit 2—4 CN Kohlenstoffatomen, die durch Halogenatome oder
— N (CH2)m-Gruppen
C = C
CN
— N-Gruppen
\
darstellt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 1^2
zeichnet, daß man als Verbindung der Formel 1 oder
II Acetonitril, Propionitril, Acrylnitril, Bernsteinsäu- 55 substituiert sein kann, eine Cycloalkylgruppe mit 3—6 redinitril, Adipinsäuredinitril oder Tetracyanoäthy- Kohlenstoffatomen oder eine Arylgruppe mit 6—10 len einsetzt. Kohlenstoffatomen, welche je durch Halogenatome,
Methyl- oder D
— N-Gruppen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten von anorganischen Substraten mit Carbiden, Nitriden und/oder Carbonitriden.
substituiert sein können und Xi eine Alkylengruppe mit 1 — 10 Kohlenstoffatomen, eine Alkenylengruppe mit
2—4 Kohlenstoff atomen, eine Phenylen- oder Cyclohexylengruppe, weiche je durch Halogenatome oder
Ri
— N-Gruppen
\
Ri
substituiert sein können, eine Gruppe der Forme!
Sind durch X oder Xi dargestellte definitionsgemäße Gruppen durch
R,
— N-Gruppc-n
R,
substituiert, so bedeuten Ri und R2 bevorzugt unabhängig voneinander Wasserstoff, die Methyl- oder Äthylgruppe.
Als Substituenten
-CH2
C = C
CH,-
CN
CN
C =
CN
CN
sirid solche bevorzugt, worin m eine ganze Zahl von 4—6 darstellt.
Als Verbindungen der Formel I werden solche bevorzugt worin X
-CH2-NH-Ch2CN1-CH2-N-(CH2CN)2
-CH2-N-CH2CH2-N-(CH2CNl,
i
CH2CN
eine Alkylgruppe mit 1 —6 Kohlenstoffatomen, die durch Halogenatome,
— N-
darstellen, wobei Ri und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 —4 Kohlenstoffatomen und m eine ganze Zahl von 4—7 bedeuten. oder
Gegenüber bekannten Methoden zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren vor allem durch seine Einfachheit und Wirtschaftlichkeit aus, indem die zur Bildung der Carbide, Nitride und/oder Carbonitride erforderlichen Elemente Kohlenstoff und Stickstoff sowie gegebenenfalls weitere, den Reaktionsverlauf beeinflussende Elemente, wie Wasserstoff und/oder Halogen, der Reaktionszone in den gewünschten Mengenverhältnissen in einfacher Weise zugeführt werden können. Ferner lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, unabhängig von der Art des Substrats und mich bei Reaktionstemperaturen unterhalb ca. 900° C, hohe Aufwachsraten und gut bis sehr gut haftende, glatte Beschichtungen erzielen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß im allgemeinen bei Normaldruck oder leichtem Unter- bzw. Überdruck (ca. 700—800 Torr) gearbeitet werden kann, was in vielen Fällen eine Vereinfachung der zur Durchführung der Reaktion benötigten Apparaturen ermöglicht.
Die Verbindungen der Formel I und Il geben unter den Reaktionsbedingungen Kohlenstoff und Stickstoff sowie gegebenenfalls Wasserstoff und/oder Halogen in reaktionsfähigem Zustand ab. to
Durch X, Xi bzw. Ri und R2 dargestellte Alkyl-, Alkenyl-, Alkylen- und Alkenylengruppen können geradkettig oder verzweigt sein. Halogen bedeutet Fluor, Brom oder Jod, insbesondere jedoch Chlor.
Beispiele definitionsgemäßer unsubstituierter Alkylgruppen X sind die Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, η-Butyl-, sek-Butyl-, tert-Butyl-, n-Pentyl-, Isopentyl- und n-Hexylgruppe.
— N (CH2)„,-Gruppen
substituiert sein kann, eine Alkenylgruppe mit 2—4 Kohlenstoffatomen, die durch Halogenatome oder
R,
— N-Gruppen
R,
substituiert sein kann, eine Cycloalkylgruppe mit 3—6 Kohlenstoffatomen oder eine Arylgruppe mit 6—10 Kohlenstoffatomen, welche je durch Halogenatome, Methyl- oder
R,
— N-Gruppen
R2
substituiert sein können, bedeuten, wobei Ri und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 —4 Kohlenstoffatomen und m eine ganze Zahl von 4 — 7 darstellen.
Gemäß einer weiteren Bevorzugung stellt X eine
Alkylgruppe mit 1—4 Kohlenstoffatomen, die durch Chloratome oder
— N-Gruppen
substituiert sein kann, eine Alkenyl- oder Chloralkenylgruppe mit 2—4 Kohlenstoffatomen oder eine Phenylgruppe, die durch Halogenatome, Methyl- oder
— N-Gruppen
substituiert sein kann, dar, wobei Ri und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen bedeuten.
Als Verbindungen der Formel II verwendet man mit Vorteil solche, worin Xi eine unsubstituierte Alkylengruppe mit 1 —4 Kohlenstoffatomen, eine unsubstituierte Phenylen- oder Cyclohexylengruppe oder eine Gruppe der Formel
c- — c
CN
CN
darstellt.
Ganz besonders bevorzugt verwendet man Acetonitril, Propionitril, Acrylnitril, Bernsteinsäuredinitril, Adipinsäuredinitril oder Tetracyanoäthylen als Verbindungen der Formel I bzw. II.
Die Verbindungen der Formel I und II sind bekannt oder können auf bekannte Weise hergestellt werden. Als spezifische Verbindungen der Formel I oder II seien genannt:
Chlorcyan, Dicyan,
Bis-cyanmethyl-amin(Irninodiacetonitril),
Tris-cyanmethyl-amin (Nitrilotriacetonitril, Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetrakis-(cyanmethyl)-äthylendiamin
(Äthylendiamin-tetraacetonitril),
Acetonitril, Mono-, Di- und Trichloracetonitril,
Aminoacetonitril, Methylaminoacetonitril,
Dimethylaminoacetonitril, Propionitril,
3-Chlorpropionitril, 3-Brompropionitril,
S-Aminopropionitril.S-Methylaminopropionitril,
3-Dimethylamino- und 3-Diäthylaminopropionitril,
Butyronitril, 4-ChIorbutyronitriI,
4-DiäthyIaminobutyronitril,Capronsäurenitril,
Isocapronitrfl, Oenanthsäurenitril,
N-Pyrrolidino-, N-Piperidino- und
Hexamethyleniminoacetonitril,
4-(N- Pyrrolidino)-, 4-(N- Piperidino)- und
4-(N-Hexamethylenimino)-butyronitril,
Acrylnitril, a-Methacrylnitril,
2-Chloracrylnitril,3-VinylacryIsäurenitril,
Cyclopropancarbonsäurenitril,
Cyclopentancarbonsäurenitril,
Cyclohexancarbonsäurenitril,
Chlor-, Brom- oder Methylcyclohexancarbonsäurenitril,
4-(N,N-Dimethylamino)-cyclohexancarbonsäurenitril,
Benzonitril, 1 - oder 2-Naphthonitril,
2-, 3- oder 4-Chlorbenzonitril,
4-Brombenzonitril,o-, m- oder p-Tolunitril,
Aminobenzonitril, 4-Dimethylamino- und
4-Diäthylaminobenzonitril, Malodinitril,
Chlormaleinsäuredinitril, Fumarsäuredinitril,
Bernsteinsäuredinitril, Glutarsäuredinitril,
3-Methylglutarsäuredinitril, Adipinsäuredinitril,
Pimelinsäuredinitril, Decansäuredinitril,
Dodecansäuredinitril, Undecansäuredinitril,
2-Methylen-glutarsäuredinitril (2,4-Dicyan-1 -buten),
3-Hexendisäure-dinitril(1,4-Dicyan-2-buten),
Phthalsäuredinitril, 4-Chlorphthalsäuredinitril,
4-Aminophthalsäuredinitril, Isophthalsäuredinitril,
Terephthalsäuredinitril,
Hexahydroterephthalsäuredinitril,
Tetracyanoäthylen, l,2-Bis-(cyanmethyl)-benzol und
7,7,8,8-Tetracyano-chinodimethan
^,S-Cyclohexadien-d'-'^-dimalononitril].
Als Übergangsmetalle der Nebengruppen 4—6 des periodischen Systems kommen im erfindungsgemäßen Verfahren beispielsweise Titan, Zirkonium, Hafnium, Vanadium, Niob, Tantal, Chrom, Molybdän, Wolfram und Uran in Betracht. Bevorzugte Elemente sind Eisen, Uran, Tantal, Vanadium und Wolfram, insbesondere jedoch Bor, Silizium und Titan.
Das Eisen, Bor, Silizium und die Übergangsmetalle der Nebengruppen 4—6 des periodischen Systems können in an sich beliebiger Form, z. B. in elementarer Form, eingesetzt werden. Zweckmäßig verwendet man sie aber in Form von Derivaten, besonders die definitionsgemäßen Übergangsmetalle. Geeignete Derivate sind z. B.
Hydride, Carbonyle, Carbonylhydride,
organometallische Verbindungen und
Halogenide, wie Siliziumhydrid (S1H4),
Titanhydrid (TiH2), Zirkoniumhydrid (ZrH2),
Borane; Chrom-, Molybdän- und Wolframhexacarbonyl, Eisenpentacarbonyl [Fe(CO)5];
Tetraäthyltitan, Tetramethyl- und
Tetraäthylsilan, Methyl-dichlorsilan,
Trichlorsilan, Methyl-trichlorsilan,
Äthyl-trichlorsilan.Trimethyl-chlorsilan;
Bortrichlorid, Siliziumtetrachlorid,
Titandibromid, Titantrichlorid,
Titantetrachlorid und -tetrabromid,
Zinntetrachlorid, Vanadiumtrichlorid und
-tetrachloride Niobpentachlorid,
Tantalpentachlorid, Chromtrichlorid,
Wolframhexachlorid und -hexafluorid,
Eisen-(H)- und Eisen-(III)-chlorid,
Urantetrachlorid und Uranhexafluorid.
Bevorzugt sind die Halogenide, besonders die Chloride, vor allem diejenigen des Bors, Siliziums und der Übergangsmetalle. Ganz besonders bevorzugt sind Bortrichlorid, Siliziumtetrachlorid und Titantetrachlorid.
Je nach Anwendungszweck und/oder Art der Verbindung der Formel I oder II kann es wünschenswert sein, die Reaktion in Gegenwart von weiteren Zusätzen, wie Wasserstoff, Chlorwasserstoff, atomarem oder molekularem Stickstoff oder weiteren, unter den Reaktionsbedingungen Stickstoff und/oder Kohlenstoff abgebenden Verbindungen vorzunehmen. Diese Stoffe bzw. Verbindungen können zur Bildung der Carbide, Nitride oder Carbonitride beitragen oder das Gleichgewicht der Bildungsreaktion mehr zu den Nitriden oder
den Carbiden hin verschieben. Derartige zusätzliche, unter den Reaktionsbedingungen Stickstoff und/oder Kohlenstoff abgebende Verbindungen sind z. B. Methan, Äthan, η-Butan, N-Methylamin, N,N-Diäthylamin, Äthylendiamin, Benzol und Ammoniak.
Die erfindungsgemäße Beschichtung von anorganischen Substraten mit Carbiden, Nitriden und/oder Carbonitriden kann im Rahmen der Definition nach beliebigen, an sich bekannten Methoden vorgenommen werden.
Eines der wichtigsten Verfahren ist die chemische Abscheidung aus der Gasphase, auch CVD-Verfahren (Chemical Vapour Deposition) genannt. Die Reaktion in der Gasphase kann unter Zufuhr von Wärme- oder Strahlungsenergie durchgeführt werden. Bei diesem Verfahren werden üblicherweise das Eisen, Bor, Silizium oder die Übergangsmetalle und die Verbindungen der Formel I oder Il in Form von gasförmigen Verbindungen eingesetzt. Die Reaktionstemperaturen liegen im allgemeinen zwischen etwa 500 und 18000C, bevorzugt zwischen 800 und 1500° C.
Als Reduktionsmittel wird bevorzugt Wasserstoff verwendet. In gewissen Fällen kann es auch vorteilhaft sein, für den Transport der Ausgangsstoffe in die Reaktionszone ein Trägergas, wie Argon, zu verwenden.
Gemäß einer anderen Methode können die zu beschichtenden Substrate auch in Stoffgemische, z. B. Pulvergemische, eingehüllt bzw. mit Stoffen vermischt und gegebenenfalls verpreßt werden, welche sämtliche oder — vorzugsweise — einen Teil der zur Bildung der Carbide, Nitride oder Carbonitride erforderlichen Ausgangsstoffe enthalten. Anschließend wird das Ganze bevorzugt auf Temperaturen zwischen 500 und 2000° C erhitzt, und zwar je nach Zusammensetzung des Stoffgemisches in Gegenwart der dem Stoffgemisch noch fehlenden Ausgangsstoffe, d. h. in Gegenwart einer gasförmigen Verbindung der Formel I oder II oder in Gegenwart von geeigneten Derivaten des Eisens, Bors, Siliziums oder eines Übergangsmetalls in gasförmigem Zustand.
Die Beschichtung der Substrate mit Carbiden.. Nitriden und/oder Carbonitriden kann auch durch Umsetzung der Ausgangsstoffe in einem Plasma, z. B. durch sogenanntes Plasmaspritzen, erfolgen. Das Plasma kann auf an sich beliebige Weise erzeugt werden, beispielsweise mittels Lichtbogen, Glimm- oder Koronaentladung. Als Plasmagase verwendet man zweckmäßig Argon oder Wasserstoff.
Definitionsgemäße Beschichtungen lassen sich ferner nach dem Flammspritzverfahren erzeugen, wobei im allgemeinen Wasserstoff/Sauerstoff- oder Acetylen/ Sauerstoff-Flammen zur Anwendung gelangen.
Eine weitere Methode besteht darin, daß man das zu beschichtende Substrat mit einer Lösung oder Suspension eines geeigneten Derivates des Eisens, Bors, Siliziums oder eines Übergangsmetalls imprägniert und das imprägnierte Material anschließend bei erhöhten Temperaturen mit einer Verbindung der Formel I oder II zur Reaktion bringt
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt nach der CVD-Technik durchgeführt
Als anorganische Substrate, die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens beschichtet werden können, kommen vor allem metallische und halbmetallische Substrate, Hartmetalle und Kohlenstoffmaterialien beliebiger Art, die auch nicht vollständig pyrolisierte Bestandteile aufweisen können, wie glasiger (amorpher) Kohlenstoff, teilweise graphitisierter Kohlenstoff und Graphit, in Betracht. Des weiteren eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zum Beschichten von keramischen Substraten, Gläsern, Oxiden, Nitriden und s Carbiden.
Beispiele von metallischen Substraten sind Eisenmetalle, wie Stahl und Gußeisen; Titan; hochschmelzendc Metalle, wie Wolfram, Molybdän, Niob, Vanadium und Tantal. Geeignete Halbmetalle sind z. B. Bor und
ίο Silizium, während als Hartmetalle, d.h. gesinterte Werkstoffe aus Carbiden der Übergangsmetalle der Nebengruppen 4—6 des periodischen Systems und Kobalt als Bindemittel, vor allem Legierungen aus Wolframcarbid-Kobalt, Wolframcarbid-Tantalcarbid-Kobalt, Wolframcarbid-Titancarbid-Kobalt, Wolframcarbid-Vanadiumcarbid-Kobalt, Wolframcarbid-Titancarbid-Tantalcarbid-Kobalt, Wolframcarbid-Tantalcarbid-Niobcarbid-Kobalt und Wolframcarbid-Titancarbid-Tantalcarbid-Niobcarbid-Kobalt in Frage kommen.
Geeignete keramische Substrate bzw. Oxide sind z. B. Porzellan, Schamotte und Tonmaterialien bzw. Aluminiumoxid, S1O2 und Zirkondioxid. Als Nitride und Carbide kommen z. B. S13N4, SiC und Chromcarbide in Betracht
Werden Kohlenstoffmaterialien als Substrate verwendet, so läßt sich durch das erfindungsgemäße Beschichten derselben in manchen Fällen eine beträchtliche Verbesserung der Oxidations- und Korrosionsbeständigkeit der Kohlenstoffmaterialien erzielen.
Die Substrate können ganz oder teilweise aus einem oder mehreren der genannten Werkstoffe bestehen und in beliebiger Form vorliegen, beispielsweise als Pulver, Fasern, Folien, Fäden, Werkstücke oder Bauteile verschiedenster Art.
Je nach Wahl der Ausgangsstoffe und Zusätze, der Reaktionstemperaturen und/oder Substrate werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Carbide, Nitride, Carbonitride oder Gemische davon gebildet.
Hauptsächlichste Anwendungsgebiete des erfindungsgemäßen Verfahrens sind:
die Oberflächenvergütung bzw. -härtung von Metallen und Hartmetallen zur Erhöhung der Verschleiß- und Korrosionsfestigkeit, wie Werkzeugstahl, Gußeisen, Titan, titanhaltige Metallträger, Tantal-, Vanadium- und Eisenbleche, sowie Hartmetalle der vorerwähnten Art, wie WC-Co-Legierungen, z. B. für Drehstähle, Preß-, Stanz-, Schneid- und Ziehwerkzeuge, Motorenbauteile, feinmechanische Bauteile für Uhren und Textilmaschinen, Raketendüsen, korrosionsfeste Apparaturen für die chemische Industrie, etc.;
das Beschichten von Kohle- und Graphitelektroden; von Kohlenstoffasern, einschließlich sogenannter »Stapelfasern«, als Faserschutz, zur Verbesserung der Haftung und Benetzbarkeit durph die Metallmatrix und zur Verhinderung unerwünschter Reaktionen zwischen den Kohlenstoffasern und der Metallmatrix; von Carbon-Carbon-Composites, vor allem für den Turbinenbau; Graphitdichtungen, etc.;
die Beschichtungen von keramischen Werkstoffen oder Gläsern, z. B. keramische Trägermaterialien für Katalysatoren und Filtergläser, und schließlich die Ummantelung von Bor-, Silizium- und Wolframfasern oder -fäden zur Erzielung einer besseren Benetzbarkeit durch die Metallmatrix und als Faserschutz.
Je nach Wahl der Ausgangsstoffe, Zusätze und Reaktionstemperaturen werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Carbide, Nitride, Carbonitride oder Gemische davon gebildet
11
Beispiel 1
Die Versuche werden in einem vertikalen CVD-Reaktor aus Pyrexglas, der oben und unten mit einem Flansch abgeschlossen ist, durchgeführt. Die Reaktionsgase werden zwecks Erzielung eines gleichmäßigen Gasstroms durch eine Dusche in den Reaktor eingeleitet. Die Temperaturmessung am Substrat erfolgt mit einem Pyrometer. Die Verbindungen der Formel I oder Il werden — soweit erforderlich — in einer Verdampfervorrichtung innerhalb oder außerhalb des Reaktors verdampft.
Das Substrat kann dabei durch Widerstandsbeheizung, Hochfrequenzbeheizung, induktiv oder in einem von außen mit einem Ofen beheizten Reaktor, erhitzt werden.
Ein Stahldraht mit einem Durchmesser von 0,78 mm (Stahl 17 VDT; 1 Gew.-%, 0,1 Gew.-% Si, 0,25 Gew.-°/o Mn, 0,1 Gew.-% V) wird in einer Apparatur der oben beschriebenen Art in einer Argonatmosphäre auf 9500C durch Widerstandsbeheizung erhitzt. Bei dieser Temperatur wird während 30 Minuten ein Gasgemisch, bestehend aus 95 Vol.-% Wasserstoff, 2,4 Vol.-% Argon, Vol.-% Titantetrachlorid und 1,6 Vol.-% Chlorcyan über das Substrat geleitet, wobei der Gesamtgasdurchfluß 0,21 Liter/Minute [l/min.] und der Innendruck im Reaktor 720 Torr betragen. Nach dieser Zeit hat sich auf dem Substrat eine dunkelgelbe Schicht gebildet. Schichtdicke ca. 12μηΐ; Mikrohärte nach Vickers HVo.015 = 2270 kg/cm2.
Beispiel 2
Ein Stahldraht mit einem Durchmesser von 0,78 mm wird nach dem CVD-Verfahren mit einer 6 μπι dicken Schicht aus Chromcarbid versehen. Dieser beschichtete Stahldraht wird dann auf die im Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise bei 950°C/720 Torr während 2 Stunden mit einem Gasgemisch, bestehend aus 97 Vol.-°/o Wasserstoff, 1 Vol.-% Titantetrachlorid und 2 Vol.-% Propionitril behandelt (Gesamtgasdurchfluß 1,03 l/min.). Es bildet sich eine dunkelgraue Schicht von ca. 30 μίτι Dicke, die eine Mikrohärte von HVo,o25 = 2280 kg/mm2 aufweist.
Beispiele 3 bis 31
In der folgenden Tabelle I sind weitere Substrate angeführt, welche auf die oben beschriebene Weise beschichtet wurden.
Tabelle I
Bsp. Reaktor Tem Druck Reak Gasgemisch Gesamt- Produkt Schichtdicke Mikrokärte
Nr. beheizung per. C Torr tions- (in Vol.-"/.) gasdurch- Substrat/Farbe μπι/Aussehen HV00S kg/mm2
dauer fiuß (in Gew.-%) der Schicht (sofern nichts
Minuten 1/Min. anderes
angegeben)
Wider- 950 720 120
standsbeheizung
desgl. 950 720 120
desgl. 950 720 120
desgl. 950 720 120
desgl. 950 720 50
desgl. 950 720 120
97% H2
1% TiCl4 2% o-Toluonitril
97% H,
1% TiCI4 2% Bernsteinsäure dinitril
97% H2
1 % TiCl4 2% Adipinsäuredinitril
97% H2
1% TiCl4 2% Tetracyanoäthylen
97% H2
1% TiCl4 2% 3-Chlorpropiop.itril
97% H2
1% TiCl4 2% 3-Dimethyl-
aminopropionitril
1,03
1,03
1,03
1,03
1,03
1,03
Hartmetallstab 70 μτη Substrat
»Η 10« (92% WC, gut haftend, 1890
2% TiC + TaC, leicht porös Schicht
6% Co) graublau 2200
glänzend
Hartmetallstab 30 μίτι Substrat
»Η 10« porenfrei 1790
graubraun, matt Schicht
2200
Hartmetallstab 158 μπι Substrat
»Η 10« mattgrau porenfrei, 2190
gut haftend Schicht
2760-3070
Hartmetall stab 100-200 μπι Substrat
»H 10« mattgrau porenfrei, 1690-2220
gut haftend Schicht
2580-2960
desgl. 32 μπι Substrat
porenfrei 1690-1790
Schicht
2410-2850
Hartmetallstab 50 μπι Substrat
»Η 45« (87% WC, porenfrei, 1280-1950
1% TiC+ TaC, gut haftend Schicht
12% Co) hellgrau 2410
glänzend
13
(Fortsetzung Tabelle I)
Bsp. Reaktor- Tem Druck Rcak- Gasgemisch Gesamt- Produkt Schichtdicke Mikrohiirle
Nr. bcheizung per. C Torr tions- (in Vol.-%) gasdurch- Substrat/l-'arhc Mm/Ausschcn IIV(l(is kg/mm3
ciaucr HuU (in Gew.-%) der Schicht (sofern nichts
Minuten l/Min. anderes
angegeben)
Wider- 950 720 120
standsbehcizung
desgl. 1500 720 120
Hoch- 1300 720 120
frequenz-
beheizung
Wider- 1200 720 120
standsbeheizung
. desgl. 1200 720 120
97% II,
1"/,,TiCI4
2% Cyclo-
hexancar-
bonsäure-
nitril
97% H1
1% TiCI4 2% 3-Chlorpropionitril
97% H2 1% TiCl4 Bernsteinsäuredinitril
85% H1 5% BCI., 10% Acrylnitril
desgl. 1100 720 120
von außen 800 100 315
mit Ofen
beheizt
85% H1 5% BBr., 10% Acrylnitril
97% H2 1% ZrCl4 2% Acetonitril
97,5% H2 0,4 1,5% TiCl4 Γ/ο Acetonitril
desgl. 800 100 315 desgl. 0,4
desgl. 800 100 315 desgl. 0,4
desgl. 800 100 315 desgl. 0,4
desgl. 800 100 315 desgl. 0,4
llartnietallstab
»II 45« (87% WC,
1% TiC + TaC,
12"/,, Co) hellgrau
glänzend
60 μηι porcnt'rei, gut haftend
Niobdraht .' 0,5mm 80;xm grau glänzend leicht porös
Titanstab Φ ' mm
hellgrau glänzend
Wolframdraht
80 um porenfrei
150 am
Substrat
1140-1380 Schicht
3070-3180
Substrat
195
Schicht 3710
Substrat Schicht
0 0,6 mm, dunkel- gut haftend, grau matt
Wolframdraht
0 0,6 mm graubraun, glänzend
Wolframdraht
0 0,6 mm,
hellgrau, glänzend
Substrat
549-593
porenfrei Schicht
C/N-haltige 2190-2340 Schicht gemäß ehem. Analyse
160 μΐη Substrat
porenfrei 480-501
C/N-haltige Schicht Schicht 5260
gemäß (HV(Ki2-4020)
ehem. Analyse
ca. 1 |j.m porenfrei
Böhler Spezialstahl
KRS (12% Cr,
0,5% Mo, 1,1% W,
0,5% V, 2,05% C)
mattgrau glänzend
Wolfram
mattgrau glänzend
16 μηι leicht porös, gut haftend
18 μπι porenfrei, gut haftend
Molybdän 22 jxm
mattgrau glänzend porenfrei, gut haftend
mattgrau glänzend
20 μπι leicht porös, gut haftend
AI2O3 22 μπι
mattgrau glänzend porenfrei.
Substrat
666 Schicht
3070
Substrat
473 Schicht
ca. 3000
Substrat
336
Schicht ca. 3000
Substrat
137 Schicht
ca. 2600
Substrat 1950
(Fortsetzung Tabelle I)
Bsp. Reaklor- Tem Druck Reak- Gasgemisch Gesamt- Produkt Schichtdicke Mikrohärte
Nr. behcizung per. I" Torr lions- (in VoI.-%) sasdurch- Subslral/I-arbc am/Aussehen HV00S kg/mm2
dauer flub (in Cicw.-%) der Schicht (sofern nichts
Minuten I/Min. anderes
angegeben)
20 von außen 800 100 315 97,5% II, 0,4 mit Ofen 1,5% TiCI4 beheizt I % Acetonitril
21 desgl. 800 100 315 desgl. 0,4
22 desgl. 800 100 315 desgl. 0,4
23 desgl. 800 1(X) 315 desgl. 0,4
24 desgl. 450 150 240 desgl. 0.5
25 'Jcsgl.
26 desgl.
27 desgl.
28 desgl.
29 desgl.
30 desgl.
31 desgl.
760 250 240
97% H-, 0,5
1,5% TiCI4 1,5% Acrylnitril
760 250 240 desgl.
0,5
760 150 180 97,5% H2 0,5 1,5% TiCI4 1% Butyronitril
840 100 240 98% M3 0,5 1,25% TiCI4 0,75% Acetonitril
840 100 240 desgl.
800 20
240
97,5% H2 1,5% TiCI4 1% Acetonitril
800 20 240 desgl.
0,5
0,4
0,4
Porzellan 16 μίτι
mattgrau glänzend porenfrei, gut haftend
SiOj
mattgrau glänzend
22 μπι leicht porös, gut haftend
Stahl 17 VDT 18 μπι
mattgrau glänzend porenfrei, gut haftend
Pyrexglas grau glänzend
Pyrexglas
grauviolctt
glänzend
Si1N4, mattgrau
Hartmetall »S 4« (68,5% WC, 22% TiC + TaC, 9,5% Co) grau glänzend
Hartmetall »S 4« mattgrau
Hartmetall »S 4« mattgrau
Bor mattgrau
Schamotte
grau
Pyrexglas grau
ca. 1 μπι porenfrei, gut haftend
einige Ä
20 μπι
gut haftend,
leicht porös
22 μΐη
gut haftend,
leicht porös
22 μπι
gut haftend,
leicht porös
15 μΐη
gut haftend,
porenfrei
22 μπι leicht porös, gut haftend
8 μπι
gut haftend,
leicht porös
12 μπι
gut haftend,
leicht porös
Substrat
1100 Schicht
3070
Schicht ca. 2500
Substrat
274 Schien«
ca. 3200
Substrat
ca. 1000 Schicht HV0015
ca. 3090
Substrat
1310-1896 Schicht
2440
Substrat
1890 Schicht
2410-2580
Substrat
2070 Schicht
2910
Substrat
3710 Schicht
2190
HV0015 = ca. 2500
= ca. 2700
Beispiel 32
Ein Graphitstab mit einem Durchmesser von 2 mm wird in einer Apparatur der in Beispiel 1 beschnebenen Art in einer Argonatmosphäre durch Widerstandsbeheizung auf 950° C erhitzt. Bei dieser Temperatur wird wahrend 2 Stunden ein Gasgemisch, bestehend aus Vol.-% Wasserstoff, 2 Vol.-% Acetonitril und 1 Vol. % (>s Titantetrachlorid über das Substrat geleitet, wobei der Gesamtgasdurchfluß 1,03 Liter/Minute [l/min.] und der Innendruck im Reaktor 720 Torr betragen. Nach dieser Zeit hat sich auf dem Graphitstab eine grauviolette,
709 686/406
25 05 Ό09
harte Schicht gebildet Die sehr fest haftende Schicht weist eine Dicke von 70 Jim und eine Mikrohärte nach Vickers von HVaoi >4O0O kg/mm2 auf.
Beispiel 33
Ein Graphitstab mit einem Durchmesser von 2 nun wird in einer Apparatur der oben beschriebenen Art in einer Argonatmosphäre auf 9500C erhitzt Bei dieser Temperatur wird während 1 Stunde ein Gasgemisch, bestehend aus 94,4 VoL-% Wasserstoff. 23 VoL-% Argon, 1,4 Vol.-% Titantetrachlorid und 1,9 VoL-% Chlorcyan über das Substrat geleitet wobei der
Tabelle II
GesamtgasdurchfluB 0,21 l/rnin. und der Innendruck im Reaktor 720 Torr betragen. Nach dieser Zeit hat sich auf dem Graphitstab eine graue, harte Schicht gebildet Die sehr gut haftende Schicht weist eine Dicke von 30 um und eine Mikrohärte nach Vickers von HV0JB5=3700 kg/mm2 kg/mm2 auf.
Beispiele 34bis46
In der folgenden Tabelle II sind weitere Kohlenstoffmaierialien angeführt, welche auf die oben beschriebene Weise beschichtet wurden:
Bsp.
Nr.
Reaktor
beheizung
Tem
per. C
Druck
Torr
Reak
tions-
dauer
Minuten
Gasgemisch
(in Vol.-%)
Gesamt-
gasdurch-
fiuß
l/Min.
1,03 Produkt
Substral/Farbe
(in Gew.-%)
Schichtdicke
μπι/Aussehcn
der Schicht
Mikrohärte
HV005 kg/mm2
(sofern nichts
anderes
angegeben)
34 Wider
stands-
beheizung
950 720 120 97% H1
IVoTiCl4
2% Chlor
cyan
1,03 1,03 Graphitstab
0 2 mm
grau
45 am 2960-3430
35 desgl. 1200 720 120 97% H2
1% SiCI4
2% Butyro-
nitril
1,03 1,03 Graphitstab
0 2 mm
grau glänzend
100 μιη 4000-5000
36 desgl. 1200 720 120 97% H2
1% HSiCI3
2% Aceto
nitril
1,03 0,4 Graphitstab
0 2 mm
grau
500 am ca. 5000
37 desgl. 1200 720 120 97% H2
1% HSiClj
2% Butyro-
nitril
1,03 1,03 Graphitstab
Φ 2 mm
grau glänzend
400 am 3000-5000
38 desgl. 1200 720 120 97% H2 1,03
1% CH3SiHCI,
2% Acryl
nitril
desgl. 430|j.m 3700-6000
39 desgl. 1200 720 120 97% H2
0,5%
CH3SiHCI2
2,5% Aceto
nitril
desgl. 200 μπι ca. 3000
40 desgl. 1200 720 120 97% I l·
1% Si(CH3)4
2% Butyro-
nitril
Graphitstab
0 2 mm
dunkelgrau matt
250 μνη 3400-4000
41 desgl. 1400 720 120 97% H,
I % SiCI4
2% Butyro-
nitril
Graphits lab
0 2 mm
dunkelgrau matt
350 μπι HV002
= 4000
HV0J1,
= 4000-5900
42 von außen
mit Ofen
beheizt
800 100 315 97,5% H2
1,5% TiCI4
1% Aceto
nitril
C/C-Composite
mattgrau
22 μΐϋ
gut haftend,
porenfrei
ca. 3000
43 desgl. 760 720 190 98% H2
I % TiCl4
1 % Acryl
nitril
Graphit
mattgrau
10 μπι
leicht porös
ca. 1450
l Fortsetzung Tabelle Ii)
Bsp. Kcaklor- Tem Druck Rcak- Gasgemisch Gesamt- Produkt Schichtdicke Mikrohärte
Nr. hchcizung per. C" Torr lions- (in VoL-%) gasdurch- Substrat/Farbe lim/ Aussehen MVu.05 kg/mm2
daucr fluB (in Gew.-%) der Schicht (sofern nichts
Minuten l/Min. anderes
angegeben)
44 von außen
mit Ofen
beheizt
45 desgl.
46 desgl.
840 100 240
840 100 240
800 20
240
98% H2 1,25% TiCl4 0,75% Acetonitril
98% H2 1,25% TiCl4 0,75% Acetonitril
97,5% H2 1,5% TiCI4 1% Acetonitril
Graphit mattgrau
22 μπι gut haftend, porenfrei
glasiger Kohlenstoff 18 μπι mattgrau gut haftend,
porenfrei
Kohlenstoffaser grau
14 μπι gut haftend, leicht porös
HVq.015
= 3090
o,oi5 = 2720-3090
H Vo,o 15 = ca. 3000
Beispiel 47
Der Versuch wird in einem Plasma-Reaktor mit einem Plasmabrenner konventioneller Bauart [Brennerleistung: 7,8 kW (30 V, 260A)] durchgeführt Der Reaktor ist in einer von der Außenatmosphäre abgeschlossenen, wassergekühlten Reaktionskammer aus rostfreiem Stahl angeordnet. Das Plasma wird durch einen zwischen der Wolframkathode und der Kupferanode des Plasmabrenners angeordneten Gleichstrom-Lichtbogen erzeugt Die Kathode und Anode sind ebenfalls wassergekühlt. Als Plasmagase können Argon oder Wasserstoff verwendet werden. Die Reaktionsgase werden mit Hilfe eines Trägergases durch seitliche Bohrungen in der Austrittsdüse der Kupferanode in den Plasmastrahl eingeführt. Die Konzentration der Reaktionsgase im Trägergasstrom wird mit Hilfe von thermostatisch regulierbaren Verdampfervorrichtungen und Durchflußreglem eingestellt. Das Substrat, das unter Umständen wassergekühlt sein kann, befindet sich in einem Abstand von 1 —5 cm vor der Austrittsöffnung des Piasmastrahls in der Kupferanode.
Zu Beginn des Versuches wird die Reaktionskammer evakuiert, gespült und mit Argon gefüllt Dann wird das Plasmagas (Argon, 90 Mol/Stunde) eingeführt und die Plasmaflamme gezündet. Ein Substrat aus Graphit wird in einem Abstand von 2 cm von der Austrittsöffnung des 2s Plasmastrahls angeordnet, und die Reaktionsgase und das Trägergas werden wie folgt in den Plasmastrahl Titantetrachlorid: 0,02 Mol/Stunde, Trägergas (Wasserstoff) für TiCl4 :1 Mol/Stunde, Acetonitril: 0,05 Mol/Stunde,
Trägergas (Argon) für Acetonitril: 0,25 Mol/Stunde.
Die Temperatur der Plasmasflamme liegt oberhalb 30000C; die Temperatur der Substratoberfläche beträgt ca. 25000C Nach einer Reaktionsdauer von 15 Minuten wird der Plasmabrenner abgeschaltet, und das beschichtete Substrat wird in der gasgefüllten Reaktionskammer abgekühlt Man erhält eine homogene, metallisch glänzende graue, gut haftende Schicht; Dicke 4 μπι; durch Röntgenbeugung ermittelte Zusammensetzung:
TiC (Gitterkonstante a = 4,33 A). Beispiel 48 Analog der in Beispiel 47 beschriebenen Arbeitsweise
wird ein Substrat aus Aluminiumoxid behandelt. Die
Temperatur der Substratoberfläche während der Beschichtung beträgt ca. 1900° C. Es wird eine harte,
relativ poröse Schicht erhalten, die aus mehreren Zonen
von unterschiedlicher Farbe aufgebaut ist. Die äußerste,
graue Schicht weist eine Gitterkonstante a = 4,31 Ä auf.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Beschichten von anorganischen Substraten mit Carbiden, Nitriden und/oder Carbonitriden des Eisens, Bors, Siliziums oder der Obergangsmetalle der Nebengruppen 4—6 des periodischen Systems durch direkte thermische Reaktion von Eisen, Bor, Silizium oder Übergangsmetallen der Nebengruppen 4—6 des periodischen ι ο Systems oder Derivaten davon mit Kohlenstoff und Stickstoff liefernden Substanzen, gegebenenfalls in Gegenwart von Chlorwasserstoff, Stickstoff oder Argon, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kohlenstoff- und Stickstofflieferanten minde- is stens eine Verbindung der Formel I oder 11
X-C=N
(I) (ID
einsetzt, worin X Chlor,
— CN -CH2-NH-CH2CN
-CH2N-(CH2CN)2
CH2CN
-CH2-N-CH2CH2-N-(CH2CN)2
eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, die durch Halogenatome,
— N-
\
40
— N (CH2)m-Gruppen
substituiert sein kann, eine Alkenylgruppe mit 2—4 Kohlenstoffatomen, die durch Halogenatome oder
— N-Gruppen
45 eine Phenylen- oder Cyclohexylengruppe, welche je durch Halogenatome oder
—N-Gruppen
substituiert sein können, eine Gruppe der Formel CH2-
CN
-CH-'
C = C
CN
CN
c=c V=
\
CN
darstellen, wobei Ri und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1—4 Kohlenstoffatomen und m eine ganze Zahl von 4—7 bedeuten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens eine Verbindung der Formel I einsetzt, worin X
-CH2-NH-CH2CN
—CH2—N-<CH2CN)2
-CH2-N-CH2CH2-N-(CH2CN)2
CH2CN
eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, die durch Halogenatome,
R1
-N-
substituiert sein kann, eine Cycloalkylgruppe mit 3—6 Kohlenstoffatomen oder eine Arylgruppe mit 6—10 Kohlenstoffatomen welche je durch Halogenatome, Methyl- oder
60
— N-Gruppen
\
R2
substituiert sein können und Xi
eine Alkylengruppe mit 1 — 10 Kohlenstoffatomen, eine Alkenylengruppe mit 2—4 Kohlenstoffatomen,
— N^JCHjt-Gruppen
substituiert sein kann, eine Alkenylgruppe mit 2—4 Kohlenstoffatomen, die durch Halogenatome oder
R1
— N-Gruppen
R2
substituiert sein kann, eine Cycloalkylgruppe mit 3 — 6 Kohlenstoffatomen oder eine Arylgruppe mit
6—10 Kohlenstoffatomen, welche je durch Halogenatome, Methyl- oder
— N-Gruppen
substituiert sein können, darstellen, wobei Ri, R2 und m die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens eine Verbindung der Formel 1 einsetzt, worin X eine Alkylgruppe mit 1—4 Kohlenstoffatomen, die durch Chloratome oder
— N-Gruppen Es wurde gefunden, daß man auf einfache Weise anorganische Substrate mit Carbiden, Nitriden und/ oder Carbonitriden des Eisens, Bors, Siliziums oder der Übergangsmetalle der Nebengruppen 4—6 des periodischen Systems durch direkte thermische Reaktion von Eisen, Bor, Silizium oder Übergangsmetallen der Nebengruppen 4—6 des periodischen Systems oder Derivaten davon mit Kohlenstoff und Stickstoff liefernden Substanzen, gegebenenfalls in Gegenwart von Chlorwasserstoff, Stickstoff oder Argon beschichten kann, indem man als Kohlenstoff- und Stickstofflieferanten mindestens eine Verbindung der Formel I oder Il
R-,
substituiert sein kann, eine Alkenyl- oder Chloralkenylgruppe mit 2—4 Kohlenstoffatomen oder eine Phenylgruppe, die durch Halogenatome, Methyloder
■N-Gruppen
X-C=N (I)
oder
N=C-X1-C=N (II)
verwendet, worin X Chlor,
—CN, -CH2-NH-CH2CN
-CH2N-(CH2CN)2
CH2CN
-CH1-N-CH2CH2-N-(CH2CN)2
eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, die durch Halogenatome,
— N-
substituiert sein kann, darstellt, wobei Ri und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen bedeuten.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
zeichnet, daß man mindestens eine Verbindung der Formel II einsetzt, worin Xi eine unsubstituierte Alkylengruppe mit 1 —4 Kohlenstoffatomen, eine unsubstituierte Phenylen- oder Cyclohexylengruppe oder eine Gruppe der Formel
DE19752505009 1974-02-07 1975-02-06 Verfahren zum Beschichten von anorganischen Substraten mit Carbiden, Nitriden und/oder Carbonitriden Expired DE2505009C3 (de)

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CH170374 1974-02-07
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Publications (3)

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DE2505009A1 DE2505009A1 (de) 1975-08-14
DE2505009B2 DE2505009B2 (de) 1977-06-30
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